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Trennung wegen Spielsucht

F
Hallo, ich bin komplett neu hier. Ich habe bereits das ein oder andere Mal Beiträge gelesen, aber mich nie getraut selbst zu schreiben. Doch jetzt ist es glaube ich and er Zeit, Dinge zu ändern.

In diesem Jahr wären mein Mann und ich 9 Jahre zusammen, davon 5 Jahre verheiratet. Mein Mann ist spielsüchtig und ich wusste, das als ich ihn heiratete. Damals war ich jung und unbedarft und war davon überzeugt wenn man sich so sehr liebt, wie wir das getan haben schafft man alles. Heute denke ich, dass wir gescheitert sind. Im August vergangenen Jahres haben wir uns erstmal auf Zeit getrennt und er zog aus. Die Situation war unhaltbar geworden, nur noch Streit. Doch während der Trennung merkte ich wie sehr er mir fehlt und wir näherten uns wieder an. Er versprach mir eine Therapie zu machen. 2011 hatte er bereits eine Therapie gemacht, erfolglos wie sich herausstellte. Während der ganze Jahre hat er mich belogen, betrogen und teilweise auch bestohlen. Er hat seinen Arbeitsplatz mehrfach verloren und bekam Probleme mit dem Gesetz. Doch immer war ich hoffnungsvoll. Dann kam die Trennung und ich war überzeugt jetzt schaffen wir es, jetzt wird alles besser. Doch es war ein Trugschluss, ich fand Wettscheine, ich deckte erneute Lügen wegen Geld auf und nun gestand er mir, dass sein Konto gesperrt worden ist obwohl er mir Ende des Jahres geschworen hatte, dass Nichts mehr offen ist. Zum Glück hatten wir immer getrennte Konten.

Wenn ich ehrlich zu mir bin, habe ich die ganze Zeit gespürt, dass es nicht funktioniert. Doch immer wieder kommen diese Gedanken, warum muss uns das passieren. Wenn doch diese Krankheit nicht wäre könnte alles so schön sein. Er ist ein liebevoller Mensch und wir waren mal so unendlich glücklich zusammen, haben viele schwere Zeiten (nicht wegen der Sucht) überstanden, unsere Familie verstehen sich hervorragend, er war mir oft eine Stütze, doch ich weiss tief in mir drin, dass es eigentlich keinen Sinn mehr hat. Er liebt mich, das weiss ich und ich denke auch, dass ich ihn noch liebe aber ich werde so in diesem Leben nicht glücklich - auch das weiss ich. Trotzdem ist es so schwer, es ist auch die Angst vor dem Ungewissen. Ich bin 30 Jahre alt alle in meine Freundeskreis bauen Häuser, bekommen Kinder und wenn ich alleine bin und darüber nachdenke wie mein Leben sein könnte zerreist es mich. Doch ich habe auch Angst davor noch einmal komplett neu anzufangen. Ich habe mir immer gewünscht mit diesem Mann alt zu werden und glücklich zu sein, aber ich denke das wird nichts. Ich schreibe vermutlich nichts Neues hier und die Betroffenen werden diese Gedanke alle kennen, doch trotzdem hilft es mir. Es ist so schwer, Menschen in normalen Beziehungen können das meistens nicht verstehen und sagen: dann trenn dich! Sie haben auch recht aber es ist so ungerecht und schwer sich von jemandem trennen zu müssen, den man eigentlich nicht verlieren will und man trotzdem weiss, dass es nie funktionieren wird.

Über einen Austausch würde ich mich freuen

23.01.2017 15:57 • #1


Sabine
@Fine84 herzlich Willkommen bei uns. Ja andere haben in der Hinsicht recht, und es ist hart sich trennen zu müssen um nicht mit dem Mann alles zu verlieren, was Leben ausmacht, weil sich einer Sucht alles unterordnet. Was dir helfen könnte, wenn du es noch nicht weißt, ist wie Sucht funktioniert, dass kannst du in einer Selbsthilfegruppe für Co-Abhängige erfahren. Das sind in der Regel Angehörige von Suchterkrankte.

Ansonsten, auch wenn es nicht gerade tröstet, ist es wie bei vielen Trennungen eben oft so, dass einer sehr leidet. Man sich eine Person aus seinem Leben reißt, um selbst noch leben zu können. Der Verstand sagt ja, das Herz sagt nein. Es ist etwas, was eben nur der Mensch sich leistet. Du hast noch Träume und du hast auch noch Zeit deine Träume zu leben. Er wird es wahrscheinlich kaum sein, denn nur so 5 % schaffen es dauerhaft einer Sucht zu entsagen, was ich jetzt noch so in Erinnerung habe, wenn sie bereits rückfällig geworden sind.

Was dir jetzt hilft, dich auf dich selbst zu konzentrieren. Pflege dich, pflege deine Hobbys und deinen Freundeskreis. Es braucht Zeit sich von einer Liebe aus Vernunft zu verabschieden. Mitunter kann es etwas länger dauern, als ein paar Wochen oder Monate. Nur du hast nur das eine Leben. Du hast nur die Zeit in der du jetzt lebst, genau JETZT. Jeder Tag, an dem du eine Lösung für euch suchst, verschwendet, weil nur er die Lösung finden kann, sich dem stellen muss, nur er Abhilfe schaffen kann. Das was du loslassen musst, ist auch die Sorge um ihn, in der du deine Träume verloren hast, dich verloren hast in Kontrolle, Sorge um ihn. Nun sollte alle deine ganze Führsorge dir selbst gelten!

Du brauchst keine Angst haben vor dem Ungewissen, Jeder neue Anfang hat einen Zauber inne, der uns behütet und der uns hilft zu leben. Angst hast du nur gerade vor dir selbst. Das ist dir alles vertraut. Etwas Neues wird aber dir auch vertraut werden. Dem Neuen eine Chance zu geben, ist jetzt deine Aufgabe und wir helfen dir dabei gerne.

Schreibe hier bei uns, wir werden dir beistehen, so gut wir können. Wir haben einen Chatroom, wo wir uns meist über alltägliche Dinge reden oder rumalbern, um uns abzulenken oder nicht zu versinken.

Macht es dir allzusehr schlaflose Nächte, hast du Probleme deiner Arbeit nachzugehen gehe zu einem Arzt, oder suche einen Therapeuten auf.

Ich wünsche dir bald eine bessere Zeit!

23.01.2017 20:37 • x 1 #2


A


Trennung wegen Spielsucht

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Missy83
Hallo Du, deine Geschichte zu lesen ist als hätte ich meine eigene vor mir. Nur habe ich mich bereits vor längerer Zeit getrennt, weil es einfach nicht mehr ging. Ich arbeite als Krankenschwester in der Psychiatrie und dachte: Na wenn nicht ich ihn heilen kann, wer dann? Es war wie ich jetzt weiss ein Trugschluss. Nur Lügen, leere Versprechungen, dann hatte ich ihm gesagt er bekomme eine letzte Chance, 2 Tage später verspielte er am Automaten 2000€ in 3 Std. Das war für mich der Tropfen der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Er muss es aus eigener Kraft wollen und schaffen, nur dann kann es was werden. Du arbeitest dich nur ab und gehst selbst vor die Hunde! Nur wenn man jemanden liebt denken vorallem wir Frauen wir müssen das gemeinsam schaffen, aber gerade bei dieser Erkrankung ist diese Sichtweise genau die Falsche! Ich wünsche dir, egal wie es weitergeht, dass du für dich sorgen kannst!
Ganz liebe Grüße

23.01.2017 20:56 • #3


F
Guten Morgen,
vielen lieben Dank für eure Antworten. Ich habe es mir sehr oft durchgelesen und immer wieder drüber nachgedacht. Ich weiss, dass der Satz Er wird es wahrscheinlich kaum sein richtig ist. Ich meine wir sind fast 10 Jahre zusammen und es hat sich Nichts gebessert - im Gegenteil all die Lügen haben so viel kaputt gemacht. Ich will mich nicht ständig wiederholen, aber es ist einfach so schwer. Diese finale Vernunftsentscheidung zu treffen ist so schwer. Aber ich weiss, wenn ich ehrlich bin, dass ich so niemals glücklich werde. Und der Aspekt wir schaffen das zusammen hat so lange mein Leben bestimmt, ich bin niemand, der weg rennt wenn es schwierig wird aber es muss auch mal besser werden. Ich weiss, dass ich ihm nicht helfen kann und die Sucht durch mein Verhalten teilweise unterstützt und mitgetragen haben. Es ist nurso schwer für einen Nicht-süchtigen Menschen das zu verstehen, dass Hilfe eben nicht hilft. Es ist ein Lebenstraum, der geplatzt ist und damit muss ich jetzt klar kommen. Aber egal wie dunkel die Tage gerade sind und auch noch werden, ich weiss, dass ich wieder glücklich sein werde. Man kann es sich nur gerade kaum vorstellen. Selbst wenn ich alleine bleibe, habe ich meine Selbstbestimmung wieder, habe die Kontrolle über mein Leben wieder selbst in der Hand und bin nicht mehr mit durch sie Sucht bestimmt. Allein dafür ist es das schon wert. Endlich wieder frei und unbeschwert sein ohne Angst was als nächstes kommt, ohne Angst wo er gerade ist und ob er schon wieder lügt. Wenn nur diese Gefühle nicht wären und die Angst vor dem Neuen. Es ist ein großer Teil, der aus meinem Leben gerissen wird. Er hatte immer und trotz allem einen hohen Stellenwert in meinem Leben und auch das drumherum zu verlieren ist schlimm. Seine Familie war auch zu meiner geworden und dass diese verdammte Krankheit mich dazu zwingt das alles aufzugeben ist so dramatisch für mich. Aber ich weiss, dass ich die Dramatik raus nehmen muss und versuchen muss es rationaler zu betrachten. Es gibt Momente, in denen mir das gelingt und in denen ich positiv an die neue Zeit denken kann und darauf sollte ich aufbauen. Ich werde nächste Woche zu einer Beratungsstelle gehen und ich denke ich werde eine Angehörigengruppe besuchen. Ich habe das schon aml gemacht ganz am Anfang, aber ich denke damals war ich zu jung dafür und konnte mich schwer öffnen und es schwer ertragen all die Erfahrungen zu hören - ich wollte es nicht glauben. Ich war so jung und so hoffnungsvoll und hatte noch nie Erfahrungen mit Suchterkrankungen gehabt. Doch jetzt mit all meinen persönlichen Erfahrungen denke ich, dass ich es nochmal versuchen sollte. Ich muss nun endlich den Absprung schaffen. Doch ich habe für mich entschieden, dass ich das Schritt für Schritt mache. Zuerst werde ich die Beratungsstelle aufsuchen. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm kein Geld mehr geben werde und ich habe auch mit meiner Familie gesprochen, dass sie ihm auch kein Geld mehr geben werden. Ich kann auch alleine für mich selbst sorgen, meine Miete zahlen und meinen Lebensunterhalt finanzieren, dennoch werde ich noch zwei, drei Jahren selbst Kredite zahlen müssen und er schuldet meinem Vater eine große Summe Geld, wie er das begleichen will ist mir ein Rätsel. Das war anders geplant aber der eigentliche Plan ist mit einer Trennung hinfällig. Im Notfall werde ich dafür aufkommen müssen. Ich habe viel Lehrgeld bezahlt, doch ich weiss dass sich das finanzielle regeln wird. Er hat mich nie gezwungen ihm Geld zu geben, ich war diejenige, die ihm helfen wollte und nach Lösungen gesucht hat. Er hat mich nie unter Druck gesetzt. Ich habe damit die Sucht unterstütz zwar mit den besten Absichten aber das war falsch und das weiss ich schon länger. Demnach muss ich nun auch für meine Fehler gerade stehen, bei mir ist es in einem überschaubaren Rahmen und wie gesagt ich kann trotzdem für mich sorgen aber wie er all diese Verbindlichkeiten stämmen will weiss ich nciht. Aber auch davon muss ich mich lösen. Es soll nicht mehr mein Handeln und Denken bestimmen.

Oftmals ist es so, dass mir mein eigenes Leben so fremd vorkommt, dass ich gar nciht richtig begreifen kann, dass mir das passiert. Vermutlich auch, weil ich immer an die Illusion geglaubt habe, dass alles gut wird. Ich habe bislang sehr darunter gelitten, dass es mit einem Kind auch noch nicht geklappt hat. Aber tief in mir weiss ich, es sollte nicht sein. Es hat einen Grund, dass es nicht geklappt hat. Er würde das Kind lieben und er liebt auch mich, aber kann weder mir noch könnte er einer Familie gerecht werden. Wir hatten viele gemeinsame Träume und er ist im Herzen ein guter Mensch, aber ich muss mich der Wahrheit stellen. Und das mache ich jetzt Schritt für Schritt. Und ich bin glücklich darüber hier einen Rahmen gefunden zu haben, der mir dabei helfen kann.

24.01.2017 08:15 • x 1 #4


Missy83
Auch ich hatte versucht mit meinem damaligen Freund ein Kind zu bekommen, bei uns hat es auch nicht funktioniert. Mittlerweile bin ich froh, wenn ich überlege was mir somit erspart geblieben ist. Aber vielleicht kann ich dir etwas Mut machen. Ich habe mich nach der Trennung wie befreit gefühlt, plötzlich musste ich mich nur noch um meine Dinge kümmern, hatte nur noch meine Probleme zu bewältigen, das gibt einem ein wirklich gutes Gefühl. Ich hätte mir das vorher nie vorstellen können! Und dann habe ich einen wunderbaren Mann kennengelernt, der mir gezeigt hat wie schön das Leben sein kann. Dass man nicht für die Probleme des anderen verantwortlich sein muss in einer Beziehung! Doch leider kam es kürzlich zur Trennung. Dennoch habe ich in dieser Zeit viel über mich selbst gelernt. Das Leben ist schön, man sollte es genießen, man hat nur dieses eine...und wie ich schon sagte. Ohne diese Last des anderen auf der Schulter fühlt man sich irgendwann befreit! Ich wünsche Dir viel Kraft und dass due deinen Weg gehst!

24.01.2017 09:11 • #5


Sabine
guten Morgen @Fine84

zuerst möchte ich die bitten, ob du vielleicht mehr Absätze einfügen könntest. Es macht es uns leichter zu lesen oder Textstellen zu makieren, um dich besser reflektieren zu können. Vorab schon mal vielen Dank

Zitat von Fine84:
Und der Aspekt wir schaffen das zusammen hat so lange mein Leben bestimmt, ich bin niemand,


Die Sucht bestimmte nicht nur dein Leben, sondern auch das seiner Familie und deiner Familie. Das Umfeld ist weitaus größer, den das betrifft.

Zitat von Fine84:
Selbst wenn ich alleine bleibe, habe ich meine Selbstbestimmung wieder, habe die Kontrolle über mein Leben wieder selbst in der Hand und bin nicht mehr mit durch sie Sucht bestimmt.


Dennoch ist es ein langer Weg, wieder neu denken zu lernen, anders denken zu lernen. Deswegen hinterfrage dich bei deinen Entscheidungen, wie du entschieden hättest, wenn du ihn nicht kennengelernt hättest. Auch für dich ist es ein Wandel im Denken und Handeln.

Zitat von Fine84:
Im Notfall werde ich dafür aufkommen müssen.


Bitte sortiere es für dich. Wer ihm auch immer Geld gab, hätte auch nein sagen können. Auch deine Familie. Mit dem nein hätten sie wahrscheinlich mehr geholfen! Und ich hoffe, dass du in deiner Familie dafür nicht aufkommen musst und sie auch für ihr Handeln verantwortung übernehmen werden.

Zitat von Fine84:
Oftmals ist es so, dass mir mein eigenes Leben so fremd vorkommt, dass ich gar nciht richtig begreifen kann, dass mir das passiert.


Das ist es, was ich oben ansprach. Sich selbst neu finden, immer wieder zu fragen: Bin ich das, die das jetzt sagt/tut ?

Es wird etwas Zeit brauchen, alles zu verarbeiten. Selbsthilfegruppen helfen, sich besser selbst zu reflektieren. Geben dir einen Spiegel in die Realität. Arbeite dort aktiv mit, bringe dich selbst ein, den Hilfe hilft heilen.

Auch wenn es albern klingt, sage es dir jeden Morgen, dass es dir ohne ihn besser gehen wird, mittags und abends. Es gibt diesen Gelassenheitsspruch von den Anonymen.

Gott gebe mir die Gelassenheit,
Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den Mut die Dinge zu ändern, dich ich ändern kann
und die Weisheit, das Eine vom Anderen zu unterscheiden.
Gott gebe mir die Geduld mit Veränderungen
die ihre Zeit brauchen und die Wertschätzung
für alles was ich habe.
Toleranz gegenüber jenen,
mit anderen Schwierigkeiten
und die Kraft aufzustehen
und es wieder zu versuchen.

Nur für heute, nur für 24 Stunden.

Wenn du nicht an Gott glaubst, was ich auch nicht mache, dann setze das Wort ich dafür ein.

Und ich glaube, dieser Spruch ist nicht nur für die Anonymen verbindlich, sondern für jeden, der mit sich beschäftigt ist, Sorgen mit sich trägt, etwas verändern will.

Was es tut? Wenn du dir diesen Spruch jeden Tag mehrmals laut vorliest, passiert etwas. Es ist, dass du es deinem Unterbewußtsein wiederspiegelst. Dein Unterbewußtsein, ein Teil deines ich, das du durch solche Handlungen erreichst. Es ist eine Art Meditation, welche dir in einem Zeitraum von etwa 4 Wochen etwas Verbesserung bringt. Es hört sich kitschig an, wirkt aber.

Ich wünsche dir heute einen schönen Tag

24.01.2017 09:42 • #6


F
Danke machiennelilly Auch Danke für die Tipps im Forum. Das ist das erste Mal, dass ich in einem Forum schreibe, ich bin noch nicht so vertraut mit dem handling

Es ist schön zu Erfahren, dass man sich austauschen kann und man mit seinen Erfahrungen und Ängsten nicht alleine ist.

24.01.2017 10:00 • x 1 #7


L
Hallo zusammen,

mein Ex Freund (28) und ich (27) waren 3 1/2 Jahre zusammen, wovon wir 2 Jahre zusammen Wohnen. Er ist spielsüchtig, ich weiß es seit letztem Jahr Juni. Es war ein riesen Schock mich. Doch bekam ich nun endlich Antworten auf all meine Fragen.
Warum ist er manchmal wie ausgewechselt?
Warum rastet er so oft wegen Kleinigkeiten aus?
Warum ist er was Geld angeht so komisch?
Warum wird er so dermaßen verletzend?

Man muss sagen er arbeitet wirklich viel. Zwischen 10 und 14 Stunden täglich im Straßentiefbau.
Er sagt oft er ist müde, hat keine Lust etwas zu unternehmen. Ich dachte es käme von der Arbeit und zeigte Verständnis. Ich machte Vorschläge zum Entspannen, doch nichts war gut genug. Oder er stimmte zu und am Tag X fing er entweder einen Streit an, hatte dann doch keine Lust oder wir fuhren los und unterwegs kam es dann zum Streit. Ich wusste nicht mehr was ich machen soll. Er sagte ich sei schuld für seine Ausraster, zu Anfang gab ich mir die auch. Es fing damit an, dass ich mal den falschen Käse gekauft habe und er völlig ausgerastet ist und richtig verletzend wurde.
Ich sagte ihm das es so nicht mehr geht , er wurde ruhiger, aber für jede Unternehmung, wo er sich gut benommen hat, hätte er am liebsten bis in den Himmel gelobt werden wollen. Natürlich lobte ich ihn, dachte an positive Verstärkung. Es wurde zur Achterbahnfahrt. Es gab gute Monate und dann wieder sehr schlechte. Bis ich es rausgefunden habe, dass er Spielsüchtig ist. Ich habe ihm keine Vorwürfe gemacht ihm nur gesagt, dass ich für ihn da bin , ihm aber nicht helfen kann. Er bemühte sich, doch ich merkte es funktioniert nicht. Er lügt mich weiter an, sagt er fährt zu einem Freund. Ich merke wenn er mich anlügt. Er gibt es dann auch nicht zu, wenn ich ihn darauf anspreche. Nun habe ich mich getrennt. Bin total fertig, es geht uns beiden nicht gut damit. Doch ist es einerseits als, wenn mir eine Last von den Schultern genommen wird. Ich liebe ihn, doch macht mich dieses nicht helfen zu können und die Lügen kaputt. Jetzt sprach er von Therapie, doch das tat er schon mal und es wurde nichts drauß im Gegenteil er meinte , er will gar nicht ganz aufhören, es nur verringern. Doch das möchte ich nicht. Natürlich ist es nicht von heute auf morgen getan, dass ist mir bewusst. Seine beiden ex Freundinen haben ihn genau aus diesem Grund verlassen, sie konnten ihm auch nicht helfen. Was ich aber auch erst erfahren habe. Wir können noch normal und sachlich miteinander reden, da bin ich froh drüber. Nur weiß ich nicht in wie weit ich den Kontakt aufrecht erhalten soll. Er wird mir unheimlich fehlen. Nur möchte ich das auch verarbeiten, es tut einfach unheimlich weh. Habt ihr vielleicht tipps oder ähnliche Situationen/ Erfahrungen?

17.01.2018 08:00 • #8


M
Hallo ihr lieben, ich hab mir jetzt soviel kommentare durchgelesen und ich versteh euch so sehr...

Auch ich habe eine 2 jährige beziehung mit einen spielsüchtigen hinter mir, auch er hat mich psychisch und finanziell geschädigt...so schön wie es anfing so schlimm hat es geendet...

Ich wusste es anfangs nicht, doch habe ich immer ein komisches gefühl gehabt das was mit ihm nicht stimmt und er mir was verschweigt...er hat nur gelogen...das er nie finanzielle probeme gehabt hat...irgendwann hat er zugeben müssen weil es nucht mehr anders gegangen ist...das er schulden hat und und...ich war so doof und hab ihm geld geborgt...und natürlich klassisch co abhängig gewesen...er war so wenn er nicht mal aggresiv und genervt war und von seinen problemen erschlagen ja ein richtig toller freund...er hat immer geschworen das er nie probleme gehabt hat früher...

Naja er hat es dann beendet...mit dem vorwand er kann nicht mehr seine probleme erschlagen ihn (naja gleich drauf rennt die neue schon ein und aus) offiziell weiß ich es nicht

Jetzt erfuhr ich von seiner mutter das er schon 10 jahre lang süchtig ist...auto verspielt...geld aufgenommen...seine eltern haben ihm geld gegeben und er hasst sie trozdem

Ich hab jetzt noch einen letzten schritt gewagt und ihm gebeten er soll sich hilfe holen weil er das nicht alleine kann (ja obwohl ich weiß er hat ne andre) aber ich hätte mir ewig vorwürfe gemacht wenn i h das nicht nochmal versucht hätte...
Er hat nur pampig geantwortet und gesagt das ich ka eine ahnung hätt...

Nun ja jetzt steh ich auch auf seiner abschussliste sowie alle andren die versucht haben ihn zu helfen und an seinem lügengerüst zu kratzen....

Ich muss jetzt abschließen ich kann ihn nicht mehr helfen aber will auch nicht mehr, aber es ist so schwer weil dieses dünnebsnd zwischen uns einfach nicht schwinden wir und natürlich er auch mir noch geld schuldet...ich hoffe das ich endlich meinen frieden finden kann...

Lg maria

17.04.2018 13:06 • #9


M
Hallo, ich mache zur Zeit das selbe durch. Trennung wegen spielsucht-online spielsucht. Alles vor meinen Augen passiert, jedoch wusste ich nicht um die finanzielle Lage Bescheid. Wir waren verlobt und hatten Zukunftspläne und alles mit ein mal weg. Weil ich vor 2 Wochen die Reißleine gezogen habe. Und jetzt, wo ich weiß das er süchtig ist und sein Verhalten nicht steuern konnte, zerreißt es mich innerlich und ich habe das Bedürfnis ihm zu helfen. Nicht nur ich, sondern meine ganze Familie ist betroffen, er war für meine Eltern wie der eigene Sohn. Ich ertappe mich dabei, wie ich mir immer wieder zurechtlege wie ich ihn zurück kriege. Ich weiß das er mich liebt und hätte ich in dem Moment, als es krachte anders reagiert wären wir noch zusammen. Ich war unglücklich, aber jetzt bin ich es noch mehr.. eine Stunde, bevor der Streit und die Trennung los ging, war alles wie immer. Dann wollte er mich vor den Fernseher abschieben, damit er vor die Konsole kann. Und da hab ich ihm an den Kopf geworfen, dass er süchtig ist. Daraufhin ist alles eskaliert, erst wollte er eine Lösung finden weil unsere Beziehung sowieso Gewohnheit geworden wäre und ich sei an allem schuld. Dabei waren wir so glücklich, wenn wir außerhalb der Konsole waren, oder er.
Hoffe auf Austausch
Lg

27.03.2019 14:31 • #10


Konrad
Mit der Spielsucht ist es Ähnlich wie mit der Dro. - Sucht. Ihr könnt ihnen nicht Helfen.
Wenn ihr sie Liebt und Euch nicht endgültig Trennen könnt und Festklebt dann seht zu das Ihr nicht Finanziell Reingezogen werdet . Das heißt evtl Scheidung wegen der Gesamthaftung und das sofort so schnell es geht, das könnt Ihr Ihm auch gut Vermitteln , das wird er Verstehen, deshalb weil er ja nicht Geistig beeinträchtig ist so wie ein Dro,- Abhäniger ist sondern seine Familie Schützen will.
Wenn er eine eigene Wohnung,- Zimmer hat dann kann es Euch egal sein wenn der Gerichtsvollzieher dort ein- und ausgeht.

Ihr könnt nichts Erwarten , das könnt Ihr im Leben sowieso nicht. Wenn ihr ein Kind haben wollt, dann überlegt Euch gut ob Ihr das Notfalls auch Alleine Schaffen könntet. Eigendlich steht einem Kind nichts im Weg, insbesondere bei Spielsucht besteht für das Kind keine Gefahr beim Umgang ausser das die Spiel abhängigen ziemlich Unzuverlässlich sind bei Versprechungen und in der Wahrnehmung von Umgang.

Bei Spielsucht ist es ebenfalls Ratsam da oft zusätzlich noch Dro. eine Rolle spielt jedes mal ein Screening zu verlangen wenn sie Auftauchen und S- haben wollen ( Aidstest).

Er muß alles was er Einnimmt durch Gehalt und nicht der Pfändung Unterliegt bei Euch Abgeben , dafür bekommt er Nahrung und Kleidung , er darf nicht Alleine vor die Türe , nur in Begleitung. Er bekommt ein geringes Tagesgeld das für belegte Brötchen und Kaffee reicht. Beginnt er Streit muss er in seine Wohnung. Dabei kann auch schon mal 100 meter Annäherungsverbot durch die Polizei Ausgesprochen werden.

Sie müssen am Boden liegen und sich selbst aus dem Mist Rausarbeiten sonnst geht es nicht. Jede Hilfe ist Kontraproduktiv und schadet Euch selbst.
Ziel ist es eigendlich Euch emotional von Ihm über die Zeit zu Trennen, gibt noch genug Andere.

27.03.2019 15:22 • x 1 #11


R
Hallo zusammen,

Ich bin seit 2011 verheiratet, seit 2010 mit meinem Mann zusammen.. Wir haben einen fast 3 Jahre alten Sohn und einen 4 Monate alten Sohn. Leider musste auch ich die Reißleine ziehen, aus Vernunft. Denn er ist spielsüchtig und bringt uns immer wieder in finanzielle Schwierigkeiten. Rausgekommen ist es das erste Mal im Oktober 2017, da konnten wir mal wieder die Miete nicht zahlen, da ist er dann für 14 Tage nach Frankreich abgehauen. Als er wiederkam, hatte er seinen gut bezahlten job verloren. Er machte dann für 3 Monate eine Therapie und entschied sich für eine ausbildung( er ist Ausländer, hab ihn 2012 hier her geholt).. Ich dachte, es geht bergauf, es wird wieder, aber die finanziellen Probleme hörten nicht auf. Er hatte für alles eine Erklärung.. Aber ich habe im Traum nicht dran gedacht, das er wieder spielt.. Im Dezember würde unser 2.kind geboren, es ist entstanden, weil kein Geld für Verhütung da war und er meinte, wir schaffen das.. Ja haben wir nicht.. Die Probleme häuften sich, die Inkassobüros gaben sich die klinke in die Hand.. Er klaute mir wieder 500Euro vom Konto, wo eh schon nichts da war.. Ich fand raus, das er die kitagebühren unseres Sohnes nicht bezahlt hat, den Mahnbescheid hatte er vor mir versteckt.. Da war ich kurz davor, ihn rauszuschmeissen.. Liess mich überzeugen, das ich ihm noch eine Chance gebe. Er gab mir seine ec-karte und 1000Euro und hatte dann aber zig Erklärungen warum er die ec-karte wieder braucht.. Im nächsten Monat gab es wieder kein Geld und er erzählte mir wider das die arbeitsagentur noch nicht gezahlt hat.. Bis ich ich wieder einen Mahnbescheid zwischen den Finger hatte... Ausschlaggebend war aber ein brief vom Inkassobüro, den er vor mir nicht aufmachen wollte und fluchtartig die Wohnung verlassen hat.. An dem Tag hab ich schluss gemacht und ihm gesagt, das er Sich eine eigene Wohnung suchen soll.. Ich bin seine Lügen leid und die finanziellen Probleme.. Wir wohnen noch zusammen und er sucht sich was. War auch schon bei einer Anwältin und hab mich informiert. Meine Familie hätte es am liebsten, wenn die Scheidung von heut auf morgen möglich wäre, denn sie haben mich die ganze Zeit finanziell unterstützt und machen jetzt Druck, das ich ihn abservieren soll. Mir tut es weh, denn die Trennung war eine vernunftentscheidung.. Er kümmert sich um die Kinder wie nie zuvor, er hilft im Haushalt wie nie zuvor.. Ich will das alles nicht, aber es muss sein.. Sonst hört dieser Teufelskreis nie auf. Aber es tut weh.. Er versucht nicht, mich umzustimmen, auch das tut weh..

24.04.2019 20:28 • #12


B
Hallo Fine84,

zwei Jahre später habe ich nun auch deine Nachricht gelesen^^
Das könnte ich geschrieben haben... dein Denken, deine Gefühle, dein Alter.
Ich würd mich so gern mit dir austauschen.

Liebe Grüße

11.08.2019 17:18 • #13


B
Hallo ihr Lieben,

Jetzt bin ich auch hier.

Kurz zu meiner Geschichte: Kurz nach meiner Scheidung habe ich meinen Freund im Urlaub in der Türkei kennengelernt und kurz darauf habe ich meine Arbeitsstelle gekündigt, Wohnung gekündigt, Auto verkauft und bin zu meinem Freund ausgewandert. Schon von Anfang an gab es eigentlich finanzielle Probleme. Von Anfang an hat er immer wieder gelogen und um Geld gebeten, dann ging es weiter mit Lügen und finanziellen Problemen. Alles musste ich alleine finanzieren obwohl wir beide gearbeitet haben. Er hat nie Rechnungen bezahlt, nie eingekauft, zeitweise mich bestohlen und Schulden bei fremden Personen gemacht. Ist zeitweise aggressiv geworden und hat mich beschuldigt, er würde wegen mir spielen, ich würde ihn einengen. Er hat mich fertig gemacht obwohl ich eine gebildete, berufstätige und soziale Frau bin. Ich habe hier keine Familie oder Verwandte, daher habe ich mich immer mehr zurück gezogen außerhalb meiner Arbeit.
Jetzt bin ich fast 41 Jahre alt, kinderlos und habe den Schlussstrich vor 2 Tagen gezogen. Alleine wird es nicht einfach in ein fremdes Land aber ich möchte auch nicht zurück kehren nach Deutschland. Möchte es alleine hier schaffen. Jetzt bin ich seit 3 Tagen alleine mit meinem Hund und versuche diesen Schock zu überwinden, es ist die beste Lösung aber mein Herz blutet. Unter der Woche bin ich mit Job und Hund beschäftigt aber an den Wochenenden werde ich viel Zeit zum nachdenken haben. Davor habe ich Angst. Er tut mir leid aber ich kann und möchte so nicht mehr leben. Seit 3 Tagen ist er im Hotel, da er keinen Kontakt mehr zu seiner Familie hat und zu Freunden würde er niemals gehen

So das ist meine Geschichte... Ich weiss nicht weshalb ich hier geschrieben, habe hier heute das erste Mal mitgelesen und mußte meine Last loswerden. Danke fürs Zuhören

31.10.2019 13:16 • #14


B
Noch ein kleiner Nachtrag

Wir sind jetzt seit 7 Jahren mit ihm zusammen. Seit 6 Jahren leben wir zusammen

31.10.2019 13:47 • #15


A


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