Hallo zusammen,
ich würde gern über die Geschichte mit meinem Ex-Freund berichten. Seit ein paar Tagen hat er zum bereits 4. Mal mit mir (nun endgültig) Schluss gemacht. Er 25, ich 27 sind vor einem Jahr zusammengekommen, haben viele Gemeinsamkeiten, gleiche Branche waren auf der gleichen Uni und haben sehr viele schöne und romantische Momente. Er ist ein sehr charmanter, smarter und freundlicher Mensch und hat einen großen Freundeskreis und ist sehr beliebt. Wir lieben uns sehr (beide nach wie vor trotz Trennung) und haben uns das auch sehr oft gesagt. Für ihn war ich auch die erste Freundin, mit der er sich sicher war, dass wir heiraten und Kinder kriegen wollen, die er allen Freunden vorgestellt hat, in den Urlaub zum ersten mal gefahren ist.
Nun zu den Problemen: er setzt mich mit seinem Misstrauen sehr unter Druck und wollte viel über meine Vergangenheit mit Männern wissen. Des Weiteren wird er beim Streit aggressiv und ich habe Angst, Dinge falsch zu machen. Er hatte für sein Alter mit vielen Frauen geschlafen, auch viele ONS aber auch Beziehungen und ich schäme mich eher für meine Vergangenheit, da ich mich immer zu schnell auf Männer eingelassen hatte, jedoch eigentlich immer auf der Suche nach einer Beziehung war, aber letztendlich sehr wenige hatte und früher deshalb nicht ernst genommen wurde.
Ich habe am Anfang unserer Beziehung, aus Angst, dass er sich abwendet, meine Vergangenheit etwas beschönigt und ihm gesagt, normalerweise würde ich mich nicht so schnell auf jmd. einlassen, obwohl wir erst nach dem 6. Date miteinander geschlafen haben. Das war natürlich nicht so 100% ehrlich, aber ich konnte zu meiner Vergangenheit in dieser Anfangsphase nicht so wirklich stehen. Er sagte im Nachhinein, ich hätte ihm damit die Entscheidung abgenommen sich für mich zu entscheiden, und es sei ihm nichts wichtiger als Ehrlichkeit, wichtiger als die Liebe selbst. Er hat mir zu verstehen gegeben, dass er von Frauen, die viele Männer hatten, nichts hält (bei Männern sehe er das anders). Er hat mich ständig über Männer ausgefragt, die ihm zB über soziale Medien über den Weg liefen, oder die mir manchmal schrieben (zwecks Job) und fragte mich bei vielen, ob und was da was war, teils im Detail. Manchmal hatte er mich sogar mitten in der Nacht geweckt, um mich Dinge bzgl Männer zu fragen, ob ich die Wahrheit gesagt hätte. Auch hatte er mich dann nach der Anzahl meiner vorherigen S.Partner gefragt, ich konnte ihm erst darauf keine Antwort geben, und er sagte, was die Leute wohl denken würden, wenn er ja mit so einer S*** zusammen ist.
Dazu muss man sagen, dass ich auch eifersüchtig bin, allerdings war ich eher traurig und ängstlich, wenn er beispielsweise feiern war mit Frauen in einem Jungs Urlaub oder wenn er sich mit einer Bekannten getroffen hatte, auf die ich dann sehr eifersüchtig war. Wir haben darüber geredet und ich habe mich in dieser Hinsicht geändert, bis darauf, dass ich nicht wollte, dass er sich zu 2. mit einem Mädchen privat trifft, was er bei mir allerdings auch nicht wollte.
Sein Misstrauen hat sich so weit gesteigert, dass er Beweisfotos haben wollte, wenn ich auf Geschäftsreise war oder, wenn wir im Club waren und ein vergangener Typ da war, fragte er mich ob ich mit ihm geredet hätte und ich solle die Wahrheit sagen, es komme sowieso raus und er würde seine Freunde vorsichtshalber nochmal fragen. Sein Misstrauen hat er damit begründet, dass ich ihm ja teils Dinge aus meiner Vergangenheit verschwiegen habe, und er deshalb Grund hat, so misstrauisch zu sein.
Er war auch auf einen Arbeitskollegen sehr eifersüchtig, weil ich sagte er sei cool und wollte nicht dass ich mit ihm telefoniere (geschäftlich). Er sagte es herrscht ein Ungleichgewicht in unserer Beziehung, da ich in meinem Job nur von Männern umgeben bin, er allerdings nicht von Frauen und sagte, dass er sich deshalb auch mal mit weiblichen bekannten treffen wollte, um für Ausgleich zu sorgen. Ich war jedes mal eingeschüchtert und ängstlich und habe mich unter Druck gesetzt gefühlt.
Ich habe ihm, bis auf meine anfängliche Beschönigung meiner Vergangenheit mit Männern und dass ich ihm manchmal nicht alles im absoluten Detail erzählen wollte, keinen Anlass für Misstrauen gegeben. Habe mich nicht mit Kollegen alleine getroffen und hatte keine männlichen privaten Kontakte.
Des Weiteren hatte ich ziemlich viele Probleme in Praktika und in der Uni, da ich mich schlecht anpassen kann und die Beziehung immer an erste Stelle setze. Aus dem Grund hatte ich auch Probleme mit Kommilitonen und deshalb gesundheitliche Probleme, häufig Rückenschmerzen und mein Freund war da aber immer für mich da. Das hat er mir nun auch vorgehalten, dass er mich doch viel mehr unterstützt hat als ich ihn, dabei habe ich ihn in seinem Job auch unterstützt aber in seinen Augen nicht ausreichend/ gut genug. ZB hatte ich einmal angeboten Fotos für seine Oma als Weihnachtsgeschenk auszudrucken und habe es erst beim 3. mal geschafft, die richtige Größe zu drucken. Er wirft mir dann vor, dass es mir sch.gal wäre, was richtig zu machen, wenn es für ihn ist, und er hätte mich doch so wahnsinnig unterstützt (zB habe ich ein Praktikum nur seinetwegen bekommen).
Er hat dann häufig im Streit mir genau das vorgehalten, dass ich nichts auf die Reihe kriegen würde, einfach wenig abliefer im Leben und der Albtraum jedes Arbeitgebers wäre Dass er sich gut vorstellen könne wie ich es geschafft hätte eine ganze Uni auf die Nerven zu gehen etc. und dabei noch immer denke, dass ich die Größte bin und die Tollsten Jobs bekomme. Ich bin nach wie vor auch sehr ehrgeizig und stelle mich so dar, aber deshalb umso enttäuschter, dass meine Leistung wegen meiner Angst in Beziehungen leidet. Was er allerdings nur sieht, ist, dass ich weniger schaffe, als ich mir vornehme/ sage und das regt ihn so sehr auf.
Ich habe so gekämpft für die Beziehung, habe eine Paartherapiesitzung alleine bezahlt, ihm Geschenke gemacht, aber er sagte, das wolle er alles gar nicht, er wolle nur, dass ich die Verhaltensweisen die ihn so stören, lasse. Das letzte mal nach der Trennung hatte er mir schon eine neue Chance gegeben. Die Eifersuchtsthematik hatten wir einigermaßen in Griff bekommen seit der letzten Trennung vor einem Monat, obwohl er trotzdem ein weiteres Mal nach jmd. fragte und hat mir befohlen, ich solle sofort antworten
Vor seinem endgültigen Schlussmachen hatten wir einen Abend zuvor noch über Kinder geredet und er hat mich so liebevoll behandelt. Er sagte aber, das sei falsch gewesen dass er noch so lieb war und er sei einfach zu optimistisch gewesen, obwohl er nicht mehr glücklich mit mir war. Er komme mit meiner Art einfach nicht zurecht (zB manchmal kleinere Zickereien). Wir hatten uns auch die letzte Zeit vor der Trennung ab und zu gestritten, aber weil er sich immer sehr über Kleinigkeiten aufregt (die in seinen Augen gravierend sind). Er hatte extreme Wutausbrüche im Streit, hat mit Tellern geschmissen, meine Gegenstände durchs Zimmer geworfen, mich beleidigt und ich wäre behindert und krank.
Am Trennungstag saß ich im Wohnzimmer, er kam rein und sagte lass uns doch die Wäsche aufhängen, die ich für uns gewaschen habe. Ich wohnte in der Zeit für 2 Wochen in seiner WG, wo ich mich immer versucht habe an die Regeln zu halten (sonst waren wir fast immer bei mir). Ich hatte 2 Tage zuvor von alleine das Bad geputzt, aber in dem Moment hatte ich keine Lust die Wäsche aufzuhängen. Das war dann der Auslöser dafür, dass er sagte ich mache immer nur Dinge wenn es mir passt und nicht wenn sie gemacht werden müssen (er ist ein sehr disziplinierter Mensch). Das wurde nochmal darin bestätigt, dass ich einen Tag zuvor mich auch nicht ausreichend an einer gemeinsamen WG-Sache beteiligt habe (Sachen rüberräumen wegen Rohrbruch) und dann sagte ich, weil ich einfach nicht mehr wollte/ konnte, dass ich doch nicht seine Sachen tragen muss. Daraufhin hat er mich als F**** beschimpft, geschubst und mich final rausgeschmissen.
Vorher hatte er mich auch schon sehr oft in meinem Verhalten kritisiert, etwa wenn ich Karten geschenkt bekomme und diese dann einlöse und dann nicht ein 2. Mal Danke gesagt habe.
Er sagte zum Schluss er wolle mich ja gar nicht verändern und es passe einfach nicht, da wir uns die Köpfe einschlagen und ihm das nicht guttut. Er hat sich auch für seine Wutausbrüche entschuldigt, aber mir immer wieder gesagt, dass ich ihn einfach so zur Weißglut bringe und mir die Verantwortung dafür gegeben.
Ich habe es nicht geschafft, mich so zu verhalten, dass ich die Beziehung retten konnte und verstehe die Welt nicht mehr. Die guten Momente kommen immer wieder hoch, und das waren sehr sehr viele, auch wenn ich nur die schlechten geschildert habe.
Ich würde mich freuen über Kommentare vielen lieben Dank!
26.03.2020 22:36 •
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