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Trennung wegen Krise kurz vor der Hochzeit? Neue Frau?

Wollie
Wahre Worte....lass nicht zu dass er dir die Schuld zuschiebt....das ist eine ganz miese Nummer.....lass die Schuld da wo sie hingehört....zu ihm.....und du geh weiter....schliess ab und lebe Dein Leben !

12.10.2020 06:57 • x 2 #61


S
Guten Morgen zusammen,

die letzten Nächte waren schlimm. Ich bereue es, den Brief gelesen zu haben, bin aber froh, dass mein Ex nicht weiß, dass ich den Inhalt kenne und dass ich ihm nicht geantwortet habe - weder via WhatsApp, noch sonst irgendwie.

Zitat von LadyLasVegas:
Aber ich würde genauso fühlen, hoffen u trauern wie du, wenn ich so einen Brief bekäme.


Das Schlimme ist, dass ich durch den Brief wirklich Hoffnung geschöpft habe. Mein Verstand sagt mir, dass es falsch ist und rational betrachtet gibt es keinen Grund zu hoffen - worauf auch? Was er gemacht hat, ist unverzeihlich. Damit meine ich nicht die Absage unserer Hochzeit, die aus einer Krise heraus nicht hätte stattfinden können - das sehe ich ein. Ich meine sein Verhalten vor, während und nach der Trennung, die neue Frau, seine Ego-Tour sich über meinen Wunsch nach Kontaktabbruch hinwegzusetzen, mir am Tag unserer eigentlich geplanten Hochzeit zu schreiben, dass die Kündigung für unser Haus noch zu unterzeichnen sei. Dennoch ist da diese leise Stimme, die mir einflüstert vielleicht steckt er in einer Krise, vielleicht ist alles anders, vielleicht gibt es ein Zurück, vielleicht muss er sich fangen, vielleicht wusste er es nicht besser, weil du seine längste Beziehung warst etc.

Zitat von LadyLasVegas:
Bleib weiter so tapfer wie bisher!


Ich fühle mich keineswegs tapfer, sondern wie ein kleines Häufchen Elend. Ich begreife immer noch nicht, dass die Trennung nun fast 8 Wochen her ist. Das sind fast 2 Monate, in denen ich gefühlt keinen Fortschritt gemacht habe. Er geht einfach weiter und ich bleibe mit gebrochenem Herzen zurück...

Zitat von Wollie:
und du geh weiter....schliess ab und lebe Dein Leben


Es klingt so einfach und so logisch und dennoch fällt es mir so unglaublich schwer. Mit ihm ist auch meine Vorstellung der gemeinsamen Zukunft gegangen, mein bester Freund (so dachte ich), mein engster Vertrauter...er hat mir mein Zuhause genommen, seine Familie, unser gemeinsames Leben. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass wir gemeinsam alt werden. Niemals hätte ich vor 3 Monaten mit dem gerechnet, was da auf mich zurollt. Ich erzähle meinen Freunden jedes mal das Gleiche, weine genauso viel wie vor Wochen schon und schlafe kaum, obwohl ich allein aus der Wut über sein Handeln heraus meinen Stolz zusammenkratzen und ihn löschen sollte...

13.10.2020 07:52 • #62


A


Trennung wegen Krise kurz vor der Hochzeit? Neue Frau?

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Wollie
solltest du....ich kann dich total gut verstehen.....ich habe dies auch alles schon durchlebt und es gibt im Grunde nur zwei Dinge welche dir helfen: Blockiere ihn komplett und verweigere jede Art von Kontaktaufnahme....er wollte sich mit diesem miesen Brief nur reinwaschen auf deine Kosten.....such dir Dinge welche dich ablenken....geh in Fitness....mach mit Freunden sofern Corona es zulässt schöne Sachen...und bleib bei dir.......was mir sehr geholfen hat war Bewegung und Sport...Glückshormone.....und lass dir Zeit....nicht gleich in die nächste Beziehung stürzen als Trost....du würdest scheitern solange du das Alte nicht abgeschlossen hast.

13.10.2020 19:58 • x 1 #63


S
Hallo zusammen,

mein Ex meldete sich am Dienstag erneut - dieses mal mit Fragen bzgl. unseres Hauses. Er wolle bis Mitte November ausgezogen sein etc. Gleichzeitig verwies er auch nochmal auf den Brief, den ich ja lesen könne, wann ich wolle (er weiß bis jetzt nicht, dass ich den Inhalt kenne). Er habe versucht, sich zu erklären, wie es vielleicht soweit gekommen sei, wollte mich wissen lassen, dass es zu der Zeit keine andere Frau gab (diese Zeit ist gerade einmal 8 Wochen her!), er habe versucht, bis zuletzt an uns zu glauben und versucht, uns eine Chance zu geben (von der ich nichts wusste). Bei ihm sei irgendetwas auf dem Weg kaputt gegangen und es habe sich nicht mehr richtig angefühlt.

Ich teilte ihm daraufhin die Infos zu dem Haus mit (Formalitäten muss ja nun leider regeln) und dass ich den Brief nicht lesen möchte. Es sei ihm vielleicht nicht bewusst, aber die Trennung war ein großer Schlag für mich und ist es nach wie vor. Ich konzentriere mich auf mich, meine Freunde und das, was mir gut tut, aber in Bezug auf uns und die Trennung ist nichts cool. Ich grenze mich von ihm ab, weil er mich verletzt hat und mir immer weiter wehtut. Das möchte und dulde ich nicht.
Darauf meinte er, er glaube natürlich nicht, dass alles cool sei und ich so weiter mache als wäre nichts gewesen - Das täte er im Übrigen auch nicht (?!?!). Er wolle sich auch nicht aufdrängen und meine Distanz nicht unterwandern. Auch den Brief hätte er mir nicht aufdrängen wollen (hat mir aber dreimal deswegen geschrieben). Es täte ihm sehr Leid, mich in diese Situation gebracht zu haben, wirklich!

Ich habe gestern mit einem Psychotherapeuten gesprochen, weil ich das Gefühl entwickle, mich nicht mehr auf meine Gefühle verlassen zu können, weil ich die Zeichen nicht gesehen habe und denke, ich hätte ahnen oder verhindern können, was passieren würde - und auch nach der Trennung noch etwas hätte ändern können. Wir haben folgendes besprochen/erarbeitet:

Mein Ex hat ganz klar narzisstische Züge mit einem übersteigerten, aber schwankenden Selbstwert, ohne Empathie. Er handelt (auch) in Bezug auf mich ausschließlich selbstbezogen. Solange ich Teil seines Kosmos war, ist mir das nicht aufgefallen, weil ich ja zu ihm gehört habe, er sich gekümmert hat. Sobald ich nicht mehr Teil war, bezog er sich nur noch auf sich. Die Frage war auch, ob er sich emotional überhaupt je komplett eingelassen hat/einlassen konnte.

Auch der Brief an mich dient einzig und allein ihm. Er hat beim Verfassen nicht an mich gedacht, sondern seine halbherzigen Erklärungsversuche zum Selbstzweck verfasst, um sich selbst weiterhin als edlen Ritter sehen zu können, der eigentlich der Gute ist und gar nichts für die Umstände kann. Er macht mir in dem Brief indirekt Vorwürfe, statt das eigene (Fehl-)Verhalten zu erfassen - Formulierungen nach dem Motto: ich habe dies und jenes getan, weil du dich so und so verhalten hast. Ich bin an dich nicht mehr rangekommen, statt z. B. Ich hätte es anders versuchen und mich mitteilen müssen. Oder Schön, wie du JETZT aufblühst, das hätte uns früher helfen können, statt Ich sehe, dass sich etwas verändert und weiß, dass es auch so gewesen wäre, wenn ich mich früher geäußert hätte.

Mein Ex untergräbt meine Distanz und Grenzen immer und immer wieder. Aus fehlender Empathie heraus und evtl. generell mangelndem Respekt. Bzgl. der Kurzfristigkeit der Hochzeitsabsage kam die Frage Worauf hat der denn gewartet?!. Auch hier ging es wahrscheinlich eher darum, dass er relativ kurzfristig kalte Füße bekommen bzw. doch Angst vor Bindung hat und das vor sich nicht eingestehen wollte, um sich selbst nicht enttäuschen zu müssen. Das Hinauszögern könnte eher ihm genutzt haben (Ich habe es ja versucht und bei der Suche nach fadenscheinigen Gründen, die dagegen sprechen, obwohl es in Wahrheit keine grundlegenden Probleme gab), statt wirklich ein Versuch für mich gewesen zu sein.

Mein Vater, der sich in den vergangenen Jahren sehr gut mit meinem Ex verstanden und fast sogar angefreundet hat, ist ebenfalls extrem enttäuscht und formuliert es so, dass er sich von meinem Ex Sand hat in die Augen streuen lassen. Laut des Therapeuten zeigt diese Aussage, dass das Handeln meines Ex nicht vorhersehbar war.

Mein Ex hat sich komplett aus der Situation herausgezogen, wollte sich nicht mit mir oder meinen Eltern konfrontieren, weil das eine Konfrontation mit sich selbst bedeutet hätte - eigenen Fehlern, Problemen, Unzulänglichkeiten - davor sei er geflüchtet, um sein Selbstbild zu erhalten.

Dass er sich direkt in eine neue Beziehung stürzt, ohne sich selbst zu reflektieren, sei unreif. Seine sonstigen Aktionen zeigen, dass es in ihm arbeitet und er versucht, diesen Verarbeitungsprozess jedoch auf meine Kosten zu durchlaufen.

Ich habe mich durch die Abgrenzung in den letzten Wochen geschützt und soll bloß nicht betteln. Würde mein Ex es anders haben wollen, würde er handeln, nicht ich. Dass ich wieder und wieder alles durchspiele, damit einschlafe und aufwache, zeigt den Schock, in dem ich mich nach wie vor befinde. Der wird andauern. Es sei wie bei Unfallbeteiligten, die im Nachhinein alles 100fach durchspielen und überlegen, ob sie das Unglück hätten verhindern können. Der Therapeut findet nicht, dass ich unnormal viel leide, sondern dass meine Trauer zeigt, dass ich voll hinter dieser Beziehung stand und nichts geahnt habe. Das Ende hat mich wie ein Schlag getroffen.

Ich soll auch weiter arbeiten gehen (wenn es geht), um den Tag zu strukturieren - die Arbeit soll jetzt für mich da sein, nicht andersherum.

Dass ich u. a. denke, ich hätte mich falsch verhalten und mehr kämpfen müssen, resultiert wohl aus meinem Wunsch nach einem anderen Ausgang der Gesamtsituation - Wissen Sie das? Oder wünschen Sie das?.

Das hat mir gestern Abend zunächst sehr geholfen, dennoch hört das Gedankenkarussell nicht auf. Es wird wohl dauern...

16.10.2020 15:32 • x 2 #64


Wollie
sehr gut dass du Hilfe bei einem Therapeuten suchst um das Ganze zu verarbeiten....und du hast völlig Recht...dein Ex hat nicht nur narzistische Züge...er ist durch und durch ein Narzist in Reinform....der dreht sich nur um sich selbst und versucht Absolution zu bekommen indem er so Briefe schreibt.....halt ihn dir weiter von der Backe....blockiere alles ausser diesen Formalitäten die ja auch irgendwann zu Ende sind.......und sei froh dass du ihn los bist weil er dich irgendwann in den Abgrund gestossen hätte....lies mal hier ein paar Erfahrungsberichte von narzistischen Partner oder Expartner.....da gehen dir die Augen auf.....

16.10.2020 15:42 • x 1 #65


Hana-Ogi55
Liebe Sabine, ich hab mir Deine Geschichte durchgelesen und wie bei so vielen, ich entdecke viele Parallelen zu meinem Leben nach der Trennung.
Die Trennung ist bei Dir noch nicht lange her, da darf es so unendlich weh tun, da darf man hin- und hergrübeln, da darf man vor- und wieder zurückdenken, ein Gedankenkarussell anwerfen und so weiter, das sind alles normale Dinge, weil man sein Leben einmal von innen nach außen krempeln musste, vor allem so ohne wirkliche Vorwarnung.
Du bist in die Entscheidung gedrängt worden, gibt Dir Zeit, Du brauchst die Zeit, das merkst Du selbst. Und Du handelst genau richtig, nur auf formale Dinge antworten, den Rest jetzt einfach nicht mehr beachten. Es schreibt sich einfach, wie es in Wirklichkeit ist, doch die Zeit wird Dich und Deine Gedanken wieder ändern.
Die nicht umsonst hier immer so oft beschriebene Kontaktsperre hilft. Selbst wenn man sie zu gerne durchbrechen würde in manchem schlimmen Moment, einhalten, einhalten, einhalten. Auf nichts reagieren, egal, was er schreibt, außer es geht um Absprachen wegen Haus u.ä.
Lass ihn machen was er denkt, soll er doch schreiben, was will er denn? Absolution? Hat er doch jetzt oft genug drüber gelabert. Soll er doch seinen selbst gewählten Weg gehen.

16.10.2020 16:28 • x 2 #66


S
Hallo zusammen,

heute ist ein schlimmer Tag, ich bin durch Albträume immer wieder aufgewacht und emotional ist der Tag ein Auf und Ab. Vorhin war ich noch einmal in unserem Haus, um nachzusehen, welche letzten Dinge von mir eigentlich noch dort sind und mitgenommen werden müssen. Seitdem drehen sich meine Gedanken schneller als je zuvor. Ich frage mich wieder, ob ich um ihn hätte kämpfen müssen, was ich hätte tun können und sollen, denke an ihn, wie er bei der anderen ist, die Vertrautheit mit ihr erlebt, die wir hatten, verliebt ist und ich keine Rolle mehr spiele. Vielleicht hätte ich doch präsenter sein und zeigen müssen, dass es mich noch gibt, dass es auch anders geht als die vorherigen Monate...Es tut so, so unwahrscheinlich weh, dass ich zwischendurch das Gefühl habe, keine Luft mehr zu bekommen. Warum bin ich nicht an ihrer Stelle? Warum war ich es nicht wert, sich um mich/uns zu bemühen? Warum wurde ich nach fast fünf Jahren aufgegeben, ohne es überhaupt gemeinsam versucht zu haben? Wie kann er direkt eine neue Beziehung eingehen? Warum habe ich so wenig Bedeutung?

Sein Brief geht mir auch nicht aus dem Kopf und ich verstehe, was der Therapeut mir gesagt hat, aber es kommt gerade nicht mehr bei mir an. Warum lässt er mich denn nicht einfach in Ruhe und behauptet, ihm fiele es schwer, einen anderen Alltag zu gestalten oder dass er auch nicht einfach weitermachen könne, als wäre nichts gewesen? Er macht doch genauso weiter, hat nur die Partnerin ausgetauscht. Es sollte doch alles gut und rosarot bei ihm sein...aber er schreibt, er könne gerade nicht sagen, ob es richtig ist wie es ist...was soll das...

Ich komme auch bei der Geschwindigkeit überhaupt nicht hinterher, in der das alles passiert...ich habe vor etwas mehr als 11 Wochen überhaupt erst erfahren, dass es irgendein Problem gibt. Heute vor 11 Wochen haben wir uns im Urlaub noch mit einer Freundin von mir getroffen. Die Hochzeit ist erst seit 9 Wochen abgesagt, die Trennung 8 Wochen her. Wie kann es sein, dass er sofort eine andere hat, dort schläft, ein Pferd kauft, die Zeit mit ihr verbringt. Innerhalb dieser Zeit von du bist meine große Liebe zu ich kann und will nicht ohne dich sein und kann mir keine Zukunft ohne dich vorstellen zu ich weiß nicht, ob das noch Liebe oder nur Gewohnheit ist dazu, dass ich keine Rolle mehr spiele.
Das kann ich nicht fassen, es will nicht in meinen Kopf...ich sehe immer noch uns beide, wenn ich in die Zukunft sehe. Ich will irgendetwas tun...

18.10.2020 16:35 • #67




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