Ja, vielleicht wäre es noch weiter gegangen, aber trotzdem mit ungewissem Ausgang.
Ich denke, da kommen auch so extrem viele Probleme zusammen, dass es auch ohne die Familie schon schwierig geworden wäre, jemals eine einigermaßen normale Beziehung aufzubauen.
Ihr beide habt so eure Vorgeschichte und braucht eigentlich beide Sicherheit.
Aber das heißt für euch etwas völlig unterschiedliches.
Sie baut sich hier ihr Leben neu auf, versucht es zumindest im Rahmen ihrer Möglichkeiten, hat die Kinder noch dabei und ist dadurch zwingend auf die Unterstützung ihrer Familie angewiesen.
Sie kann es ja gar nicht anders händeln, ist ja utopisch.
Dann versucht sie, ihr Trauma zu bewältigen, was ja schon mal ein sehr gutes Zeichen ist, auch im Bezug auf ihr Denken und ihre Offenheit.
Aber manche schaffen das nicht ohne den ganzen zusätzlichen Kram, den sie noch oben drauf hast.
Du solltest dir außerdem vor Augen halten, dass auch das Überhäufen mit Nettigkeiten eine Art Druck ist.
Sie weiß, du hast Erwartungen, die
sie nicht erfüllen kann.
So einen Klotz am Bein kann sie nicht auch noch gebrauchen.
Damit geht ein schlechtes Gewissen einher, ein Druck, den sie nicht haben will.
Vielleicht ist es im Bezug auf ALLES auch tatsächlich das Beste, ihr bleibt erstmal befreundet.
Allerdings, wenn ich von erstmal rede, meine ich Jahre.
Was sich dann entwickelt, ob sie deinen Namen vielleicht mal bei ihrer Familie fallen lässt und gleich hinterher schiebt:Ist nur ein Freund...., weiß man ja nicht.
Aber es entzerrt und entspannt die ganze Situation.
Zumindest für sie.
Für dich ist es natürlich schwer, bis vielleicht unmöglich, weil auch hier ungewisser Ausgang.
Ich glaube außerdem zwar, das mit dem Schluss machen wird sie übel enttäuscht haben, aber im Grunde weiß sie ja selbst um die Probleme.
Die sehen das schon anders.
Du hast sie hängen lassen, so wird sie es empfunden haben.
Und ihr Kopf sperrt sich jetzt gegen eine zweite Chance, ist ja auch normal.
Irgendwann hat sie sich mal gesagt: Nie wieder...., und dann hat sie doch den Mut gefunden, sich auf dich einzulassen und wegen so Kleinigkeiten wie beschränkten Treffen schießt du sie in den Wind.
Ungut.
Nicht vertrauenswürdig und nicht männlich.
Sie hat sicher erwartet, du gehst souverän mit so einer Situation um, bleibst cool.
Ich hoffe, du weißt, dass das nicht böse gemeint ist und ich selbst finde es auch ziemlich verständlich, wenn man sagt, man kann das so nicht.
Ich meine nur, dass sie so vielleicht empfinden könnte.
Wie sind ihre Brüder denn so drauf?
Hast du mal irgendwas mitbekommen?
Sehr restriktiv?
Mischen sich viel in ihre Angelegenheiten?
Wie ist denn dein Eindruck?
Ich meine, das ist auch schwer zu beurteilen, wenn du die nicht kennst.
Was ist mit ihrem Mann?
Ist der auch noch in der Nähe?
Und ihre Eltern?
Ich kenne es aus arabischen und türkischen Familien, da sind einige in der Familie zugänglicher als andere und das Verhältnis zu den Geschwistern ist oft auch so, dass zwar Dinge nicht gutgeheißen werden und es wird reingequatscht und sich eingemischt, aber letztendlich wird es dann doch hingenommen, um des lieben Frieden willens.
Vielleicht, wenn dir so viel daran liegt, gibt es einen Weg.
Aber der führt keinesfalls über Druck.
Und, wie gesagt, auch nette Worte machen Druck.
Bleib einfach mal entspannt, sag ihr, dass das ok für dich ist und du sie nicht verlieren willst (wenn das denn so ist) und du auch nur mit ihr befreundet sein kannst, aber dann texte sie auch nicht weiter damit zu, sondern lass sie von sich aus kommen.
Du musst ja nicht abweisend sein, um deinen Stolz zu behalten, aber souverän.
Wenn sie schreibt, antworte nett, wenn sie eine Woche nicht schreibt, frag sie nur, ob alles ok bei ihr ist und wenn sie auch nur Ja. schreibt dann, dann sag nur: Gut, wollte ich nur wissen, dann bin ich beruhigt, sag Bescheid, wenn du etwas brauchst.
Interesse aber kein Genörgel, Gejammere, Rumgejaule.
Auf keinen Fall: Aber ich lieb dich doch so, es tut mir soooo unendlich leid.
Sie hat die Kinder, die jammern genug, den gaaaaanzen Tag lang.