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Trennung wegen Depression - noch eine Chance?

L
Es gibt nicht viel neues. Mein Wunsch nach Kontakt zu ihm wächst immer mehr - genauso wie die Angst in Vergessenheit zu geraten. Dieser Monat ist eh komisch, da ich weiß was er alles vorhat. Geplante Konzerte etc. die diesen Monat noch kommen.
Es ist schwer, ich vermisse ihn stark und zweifel viel an mir. Immer wieder spielt mein Kopf ab, was er alles gesagt hat und wie unwichtig ich ihm jetzt anscheinend bin. Ich versuche schon so wenig wie möglich drüber nachzudenken, aber manchmal kämpft es sich an die Oberfläche und dann fühle ich mich schrecklich. Mir fehlt der Mann den ich liebe

04.03.2018 16:05 • #46


L
Morgen ist die Trennung zwei Monate her. Wenn ich mit dem Bus zur Arbeit fahre, fahre ich an seiner Arbeit vorbei. Heute habe ich ihn gesehen, zwei Sekunden von hinten, er ging grade ins Gebäude. Das hat mich total aufgewühlt, auch wenn das total bescheuert ist. Nachmittags habe ich fast drei Stunden geschlafen und von ihm geträumt, kein schöner Traum. Ich bin total gestresst aufgewacht. Ich grübel von Tag zu Tag mehr, überlege, ob ich mich meldensoll. Am Ende hindert mich der Gedanke ans letzte Treffen. Ich wünschte, ich wüsste was richtig ist und was ich tun soll...

20.03.2018 20:50 • x 1 #47


A


Trennung wegen Depression - noch eine Chance?

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Maikel47
das mit dem melden ist so eine Sache,die Gefahr ist gross,das man sich damit noch mehr weh tut,wenn die Reaktion nicht so istz wie man es erhofft.Ich hab mich vor ca 2 Wochen bei meiner Ex per WA gemeldet.Tja und sie war kalt und hat kurz und knapp geantwortet.Somit hab ich in meiner Wunde damit noch döller rumgwurstelt.Es tat weh und erreicht hab ich damit nix.Hab gehofft das sie etwas anders reagiert.So war es als wären wir fremde Menschen gewesen.Die sich nie kannten.Wenn man sich beim Ex meldet,sollte man das einplanen,das es weh tun könnte.Man hofft ja immer und die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zu letzt

22.03.2018 19:19 • #48


E
@Liina

klingt jetzt zwar hart, aber er lässt dich wenigstens in Ruhe.
Er schützt dich, spielt sich nicht herum.
Mein depressives Exemplar meldet sich wie er will, und das Hin und her macht einen fertig. Kaum wird es besser, schreibt er wieder...
Versuch es doch mal so zu sehen: den Mann, den du geliebt hast, gibt es einfach nicht mehr. Die Warums werden nie beantwortet werden.
Trotz der Telefonate bekam ich nie Antworten...die können einfach nicht lieben, weil sie sich selbst nicht lieben.
Bist noch jung, halt die Augen auf, nach einem Mann, der eine Beziehung leben kann.

24.03.2018 07:59 • x 1 #49


G
Ja. Ich war schon in einer ähnlichen Situation. Und zwar auf beiden Seiten. Depression kann sehr viel kaputt machen. Sie verändert einen Menschen so sehr, dass er sich selber nicht mehr wiedererkennt. Ich selber bin depressiv. Schon seit 10 Jahren immer latent, zweimal hatte ich bisher eine schwer depressive Phase, die letzte vor knapp einem Jahr. Es belastet Beziehungen. Z.B. die mit meiner besten Freundin.
Wenn man sehr schwer depressiv oder sogar schwerstdepressiv ist, ist das ganze Leben grau bis schwarz. Es ist alles aussichtslos, man fühlt sich hilflos, unfähig, kraftlos und müde. Dinge, die man mal geliebt und an denen man mal Spaß gehabt hat, sind einem plötzlich komplett egal. Ob man wacht oder schläft ist egal, ob man lebt oder stirbt ist egal. Das Gefühl, dass alles Essig ist und nichts mehr wird, überlagert alles, jegliche Hoffnung ist weg. In ganz schweren Fällen auch jegliches Gefühl. Ich war in einer Tagesklinik (kann ich sehr empfehlen). Man kommt relativ schnell dort hinein und das Programm dort hilft auch relativ schnell. Zusätzlich dazu sollte man einen Therapeuten suchen. Depressionen SIND heilbar. Nur muss man das Problem anerkennen. Und zwar selber.
Bei meiner besten Freundin und mir war lange das Problem, dass ich von ihr erwartet habe, dass sie meine Probleme quasi löst. Wenn man depressiv ist, grübelt man oft exzessiv und macht sich Sorgen, das nimmt einem noch mehr Kraft. Jedes Mal, wenn ich mir Sorgen machzer, schrieb ich ihr und wollte, dass wir zusammen die Sorgen wegdiskutieren. Das belastet eine Beziehung auf Dauer enorm, zumal es nicht die Verpflichtung des Freundes/Partners ist, meine Probleme zu lösen. Sowas ist pathologisch. Nun...wenn man depressiv ist, kann man die Probleme nur leider nicht alleine lösen, das ist das gemeine an der Krankheit.
Bei meinem Exfreund, der ebenfalls depressiv ist, war es ebenfalls extrem anstrengend. Jedes Mal, wenn er schlecht drauf war, sollte ich ihn aufbauen. Dazu kamen Klammern und komplett abgestumpfte Phasen, wenn ich mich trennen wollte, weil es mir zu viel wurde. Aus Angst, er würde sich wieder versuchen umzubringen, stimmte ich dann mehrmals doch zu, weiter zusammenzubleiben. Bis ich es irgendwann nicht mehr konnte, weil es einfach zu viel wurde. Da wurde ich mir selber wichtiger und beendete es, weil mir klar wurde, dass ich nicht diejenige sein konnte, die für ihn und seine Emotionen Verantwortung übernahm.

Ich denke, genau wie deine Mama, dass die Depression deines (Ex-)Freundes ihn total abstumpft. Menschen mit Depressionen eines derartigen Ausmaßes fühlen tatsächlich nichts mehr oder nur ganz wenig. Es ist eine der schwersten Formen. Aber genauso therapierbar!
Eigentlich braucht man in dieser Situation jemanden, der einem in den Ar. tritt und sagt ''Komm, wir gehen jetzt in die Klinik und du bleibst da, denn du hast ein massives Problem, mein Freund''. Man muss aber das richtige Maß finden. Helfen ist okay. Verantwortung übernehmen für ihn, seine Gefühle und sein Leben....nicht okay! Denn daran geht man selber kaputt und das schafft ein ungesundes Verhältnis von Macht und Verantwortung innerhalb einer Beziehung. Von ihm muss aber leider auch ein winziger Funken Wille da sein. Zumindesg so viel, dass er in einer Klinik bleibt. Bei so heftigen Depressionen ist eine ambulante Psychotherapie idR nicht ausreichend. Falls du die Kraft und den Willen hast, kannst du ihm das vorschlagen. Mir hat die Tagesklinik das Leben gerettet. Das Konzept dort war toll. Ich habe tolle Menschen kennengelernt und bin von schwer depressiv mit leicht neurotischen Zügen und selbstverletzendem Verhalten zu phasenweise leicht depressiv gegangen, innerhalb eines Jahres. Aber nur, weil ich Hilfe wollte und weil ich tolle Freunde habe.

Fazit:
Du kannst helfen, indem du ihn an professionelle Hilfe überweist. Für den Anfang einfach den Hausarzt, den sozialpsychiatrischen Dienst, direkt die Psychiatrie. Oft hilft es, das schmackhaft zu machen, denn wenn man depressiv ist, hat man meist vor sowas auch Angst oder denkt, dass es eh nichts bringen wird usw. Das ist eben die Krankheit.
Was du NICHT tun kannst und solltest, auch wenn du ihn liebst und helfen willst, ist seine Probleme für ihn zu lösen. Du kannst ihn nicht therapieren und glücklich machen. Du kannst seine Last nicht auf dich übertragen, es wird nicht funktionieren, es hilft der Depression nicht und raubt nur dir die Kraft.

Wenn du mit jemand depressivem zusammen sein möchtest, brauchst du viel Kraft und Verständnis. Nicht jeder ist dafür geschaffen und das ist auch okay so. Verhalten wie seins ist ganz typisch für Depressive. Man ist quasi nicht lebensfähig, man kriegt gar nichts mehr auf die Reihe.

Ich wünsche dir viel Glück. Man kann das aber schaffen. Ich habe es mit meiner besten Freundin auch geschafft. Sie ist in Behandlung und ich bin in Behandlung, uns geht es schon besser. Wichtig sind Geduld, offene Kommunikation. Und immer wieder ein Auf-Sich-Selbst-Hören. Gib dich für niemanden auf, das ist sehr wichtig dabei. Denn damit wirst du ihm auch nicht helfen. Und dir noch viel weniger.

26.03.2018 02:05 • #50


A
Hallo ihr lieben,

Ich habe den Beitrag und alle Antworten sorgfältig durchgelesen. Ich bin in der gleichen Situation, er hat Schluss gemacht , aber er zu mir sagt, dass er mich liebt und durch unseren schlechten Kontakt unserer Beziehung nicht schaden will und ich immer noch sehr wichtig in seinem Leben bin. Ich habe ihn durm gebeten, erstmal keinen Kontakt mit mir zu haben, weil es mir nach dem Kontakt einfach beschießen geht. Ich liebe ihn uberalles und ich weiß es, dass er mich auch liebt. Er fängt bald mit einer Therapie an, die sich mit dem Körper und Geist beschäftigt. Er hofft nur auf Therapie und macht bis dahin nichts, womit es ihm natürlich noch schlechter geht.
Ich will auf keinen Fall aufgeben, aber ich weiß, dass diese Trennung notwendig war, da wir nur noch Stress und Unklarheiten hatten.
Wie ist es bei euch gelaufen? Wie geht es euch heute, habt ihr paar Tipps für mich. Freue mich und hoffe echt sehr auf eure Rückmeldung.
Viele Grüße
Anna

29.04.2019 21:15 • #51


S
@liina Ich hoffe so sehr, dass du das hier liest. Mich würde sehr interessieren, wie es bei euch weitergegangen ist.

Ich finde es krass, wie viele Übereinstimmungen es gibt, wenn man Erfahrungen mit Depressiven gemacht hat, das Verhalten usw.... Es ist bei mir ähnlich, jedoch waren wir nicht zusammen und kannten uns gerade mal 3,5 Monate, bevor seine depressive Phase losging. Ich glaube, es war noch nicht ,,gefestigt'' genug, sodass es nicht darum ging dass man es Liebe nennen konnte er hat sich sehr von mir zurückgezogen, nach intensiver Nähe (Urlaub) was einfach zu viel war für ihn. Verbunden mit Stress kam dann die depressive Phase wieder.
Er hat mir davon immer erzählt, also dass er eine Erkrankung hat(te) und seine Ex-Freundin dazu nie einen Bezug herstellen konnte. Mit der Zeit fand ich dann für mich die Erklärung ,Depression', weil die Symptome einfach alle Übereinstimmen. Ich wollte für ihn da sein ,,anders'' als seine Ex-Freundin sein.
Doch nachdem der Kontakt immer weniger wurde, genauso ein hin her - Zusagen, Absagen, keine klare Antworten außer das typische,, ich bin krank..Ich kann nicht...Es fühlt sich an wie ein Schalter umgelegt...Ich will ihn gar nicht so ertragen wie er dann ist (sagte er).... Bis ich nach 4 (!) Monaten in denen wir uns nicht gesehen haben, zum 5. Mal gefragt habe und meinte, ob er überhaupt Kontakt will. Er sagte er kann mir nichts geben und dass alles zu früh war usw.... Ich glaube, er dachte die ganze Zeit seine Gefühle kommen wieder, aber ich glaube er hat einfach viel zu sehr mit sich selbst zu kämpfen.
Das mit dem feiern gehen was du beschrieben hast hat mich bei ihm auch getroffen - ich war perplex als ich sah, dass er etwas mit Freunden unternimmt. Jedoch hast du/jmd. anderes hier es gut getroffen: Es soll nach außen hin den Eindruck erwecken, alles sei gut. Ihm gehts gut. In Kombination mit Alk. vielleicht bessere, aber ja....

Jedenfalls ist es für mich ein Riesen Zwiespalt, auf der einen Seite waren wir vorher total auf einer Wellenlänge. Als ob ich mich in ihm widerspiegle. Habe mich noch nie so verbunden gefühlt ihm ging's anfangs auch so.
Aber ich merke auch, dass er den ,,Grund für Trennung'' immer auf seine Ex-Freundinnen geschoben hat - zumindest indirekt. Die konnten kein Bezug herstellen. Das Verhalten hat ihm Druck gemacht usw..... Natürlich hofft man, dass es nie wieder kommt, aber jaa... Er muss Grenzen setzen und auch wenn er es angedeutet hat, dass er mega Zeit braucht usw., er hätte Verantwortung übernehmen sollen und es von Anfang an klar kommunizieren sollen...
Und letztendlich hätte ich auch nichts anders machen können....

Ich bin nun in der Kontaktsperre und weiß nicht, ob das jetzt alles war oder ob er sich von sich aus mit ehrlichem Interesse melden wird. Ich hoffe es irgendwie...

01.05.2022 10:02 • #52




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