also erstmal feste die Daumen drück, dass das anstehende Gespräch gut verläuft und Du danach etwas mehr Klarheit und Seelenfrieden für Dich hast. Gut, dass Du ihn auf Dich zukommen lässt und nicht gleich hüpfst!
Wie sich das bei meinem Ex erlebt habe / geäußert hat? Ich versuche das jetzt alles mal so kurz wie nur möglich zu fassen und schicke vorweg:
ER, Ü40 hatte vor mir für eine Frau mit Kindern alles aufgegeben (er sagte, er hatte Panik, dass er alleine bliebe, zog trotzdem zu ihr, obwohl er eigentlich ahnte, das sie nicht zusammen passten. Dafür hasst er sich fast selbst, wie er sagt). Nach 2 Monaten Zusammenlebens hat sie ihn so wie es wohl kommen musste - von heute auf morgen rausgeworfen. Er hatte immense Schwierigkeiten mit der Wohnungssuche und musste sich fast neu einrichten und deswegen Schulden machen. Er sagt, er hat davon eine Macke davongetragen, einen Dachschaden. Möchte aber auch erwähnen, dass er noch nie eine längere Beziehung hatte, die länger als 7-9 Monate gedauert hat. Lt. Ihm, weil es einfach nicht die richtigen waren.
Bei uns hats sofort irre gefunkt (Liebe auf den 1. Blick), da war mit der Ex schon ein dreiviertel Jahr Schluss. ER stand nach einigen Wochen plötzlich vor mir und meinte, er fühle sich nicht mehr als Single. Daraufhin lebten wir 4 Monate eine traumschöne Beziehung. Fühlte mich wie im Himmel. Unglaublich, was der Mann gesagt, geschrieben hatte und wie er sich verhielt. Nach 4 Monaten kam URPLÖTZLICH wie aus dem heiteren Himmel (typisch für Bindungsangst) keine Nachricht von ihm. Auf meine Nachfrage, was los sei, kam nur eine kurze angebundene Message. Mir zog es den Boden unter den Füssen weg, denn ich wusste sofort, es stimmte etwas nicht. Das ging einige Tage so, bis ich hartnäckig nachgefragt habe, was los sei. Daraufhin kam per WA, dass er mich sehr lieb hat, mir aber momentan nicht mehr geben kann. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen.
Wir waren aber noch zusammen. Die Treffen wurden weniger, er sagte mir immer mehr ab. Teilweise kalt und unfreundlich. Ich wusste überhaupt nicht, was los ist, hatte immer Zweifel, Unsicherheit, wusste nicht, ob und wann ich ihn wiedersehe. Hatte immer nur das Gefühl, ich bedeute ihm nicht viel, er mich sogar loswerden will, das aber selbst nicht durchziehen kann. Mich hat das aufgerieben, bis ich im April d.J. den Entschluss gefasst habe, loszulassen. Ich habe auf seine Nachrichten nicht reagiert und ihn ins Leere laufen lassen. Daraufhin ist er regelrecht abgedreht, hat mich mit Nachrichten und Anrufen bombardiert (auf einer Nachricht hat er Rotz und Wasser geheult) und ist mit einem Blumenstrauß zu mir geradelt (war aber nicht zuhause). Am nächsten Morgen kam die Nachricht (ich sah sie auf dem Handy-Display), dass er einen Therapeutentermin ausmacht. Daraufhin stand ich wieder vor seiner Türe. Er sagte, sein Schutzpanzer wäre gebrochen und da er SO für mich empfindet, hat er Angst. Angst, wieder enttäuscht zu werden, aber auch Angst, mich zu verlieren usw. Er weiß nun, dass er (neben seiner Depression!) an Bindungsangst leidet. Hat sich ausführlich damit beschäftigt (inzwischen war er bei einem Psychiater, der ihm eine Verhaltenstherapie verschrieb und Tabletten).
Wir trafen Absprachen, wie wir das am besten händeln wollen. Denn er möchte mich nicht verlieren, ich bin DIE Frau für ihn und er empfindet für mich noch immer so. Das hat er mir sogar gestern noch geschrieben! Wir verlebten wieder einige schöne Monate, so, wie wir es abgesprochen haben. Vor ca. 6-8 Wochen merkte ich wieder eine neue Distanz er war weniger liebevoll, als zuvor. Auch an den Nachrichten merkte man es wieder. Da war mir klar, dass er sich wieder einen Schutzpanzer zulegt, Distanz sucht, vielleicht sogar wieder ins Off will. Vor ein paar Wochen hat er es zugegeben, dass es ihm jetzt wieder zuviel wird. Mit zuviel meint er die emotionale Nähe, das Gefühl zu mir.
Immer, wenn unsere Treffen zu innig, intensiv war, liebevoll war, bekommt er die Angst. Schlicht und ergreifend, Angst vor der Liebe und des damit verbundenen eventuellen Verlusts (da kannst Du 100mal zusichern, dass er davor keine Angst haben müsste). Naja, Garantiescheine gibts nie.
Seit zwei Wochen ist er also das zweite Mal im Off, in der Distanz, also hat sich verabschiedet, unsere Liebe zu leben und sie zuzulassen. Eine Woche war Sendepause. Letzten Sonntag hat er wieder versucht, Kontakt aufzunehmen. Was mich völlig aufgewirbelt hat, da es für mich AUS war. Am Mittwoch stand ich dann wieder vor seiner Türe und wollte es wissen! Zwar ein Häufchen Elend, aber der liebevollste Mann, den eine Frau sich nur wünschen kann. Merke wirklich, dass er empfindet. Heute eben schreibt er, dass er mich nicht verlieren möchte, ich immer noch DIE Frau für ihn bin und er mich so mag, wie ich bin.
Ich weiß nicht, ob und wann ich ihn wiedersehe. Ich weiß nur eines, dass ich strikt auf mich achten muss und MEIN Leben leben muss, mich nicht auf ihn verlassen kann.
Für mich steht außer Zweifel, dass Dein Typ aufgrund seiner gescheiterten Beziehung (erstmal?) Angst vor einer neuen Beziehung hat und deswegen nicht mehr Gefühl zulassen kann. Nach der Zeit, die ihr zusammen wart, wird es ernst. Von Verliebtheit zur Liebe. Das macht ihm Angst. Da steigen die Bindungsängstlichen aus. Deswegen sei vorsichtig und achte auf Dich! Nicht, dass Du emotional am Ende so drin hängst und kaum mehr rauskommst, so wie ich!