10 Tage später sind viele der Gedanken verflogen, denn ich habe in der Zwischenzeit einen riesigen Schritt gemacht.
Sie kommt nicht zurück und das ist gut so. Für sie und für mich. Sie ist zu stolz. Und ich mittlerweile auch.
Ich will sie nicht zurück und das fühle ich jetzt. Vorher wusste ich es nur. Doch die Tür ging letzte Woche endgültig zu.
Ich denke nur noch wenig an sie und dann eher aus Ärger, manchmal aus Neid. Dass sie schon wieder einen warmen Wechsel geschafft hat und einen Mann zurückgelassen hat.
Ich ärgere mich auch, dass ich so viele Gedanken an sie verschwendet habe, wo doch unsere Beziehung am Ende so schlecht war und ich selbst an Trennung dachte. Ich ärgere mich über 3-4 Monate Trauer. Aber dann denke ich, dass wir uns mal geliebt haben und dann verzeihe ich mir diese Trauer. Doch nun trauere ich nicht mehr. Denn es ist gut so wie es ist. Ich hätte meine krebskranke Freundin nie im Stich gelassen und wäre nie aus der Beziehung entkommen.
Ab und zu grüble ich, ob sie jetzt wohl anders ist So wie er sie will. Oder wie sie sein will. Oder wie sie ist. War sie bei mir nicht sie selbst? Gibt es überhaupt ein Sie selbst oder passt sie sich immer an? Und ist diese aktuelle Anpassung jetzt das was sie wirklich will und durchhalten kann? Darauf gibt es jetzt natürlich keine Antwort. Vielleicht in 1, 3 oder 10 Jahren. Für mich einerseits unerheblich, andererseits trotzdem interessant, wo sie wohl in 3 Jahren steht.
Ich bin froh, dass ich endlich wieder froh bin. Und dass mir die letzte Woche gezeigt hat, dass sie nicht DIE EINZIGE ist. Sondern dass man plötzlich jemanden kennenlernen kann und merkt, dass da auch noch andere Frauen auf dieser Welt sind, in deren Gegenwart man plötzlich aufblüht und sich endlich wieder wohl fühlt.
Ob es wohl Rückschritte gibt? Wahrscheinlich. Hoffentlich nur kleine. Plätze und Menschen, die mich triggern. Oder Erinnerungen. Aber ich denke, der größte Schritt ist getan. Was (Gutes) war bleibt mir und was kommt, gestalte ich endlich wieder selbst.
26.08.2020 14:32 •
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