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Trennung während Rettungsversuch - wie helfe ich mir?

S
Liebes Forum,
ich bin neu hier und befinde mich, leider wie so viele, in einem bescheidenen Zustand.

Nach 13 Jahren Beziehung wurde mir eine Affäre gestanden. Mein Partner hat diese beendet, weil er sich für mich entschieden hat. Mit hat es den Boden unter den Füßen weggezogen. Wir/ich haben uns entschieden, der Beziehung eine Chance zu geben. 6 Wochen Qual habe ich durch, aber es gab auch sehr schöne Momente. Wir haben mehr denn je miteinander unternommen. Viel geredet, viel geweint. Ich habe viel über die Verarbeitung einer Affäre gelesen und wollte nach vorne schauen. Angeblich hatten wir Zeit unserer Beziehung eine Chance zu geben.

Jetzt hat mein Partner sich für eine Trennung entschieden, da er mir nicht garantieren kann, treu zu bleiben! Er hat noch Gefühle für die Geliebte. Bähm. Nächster Einschlag. Ich akzeptiere diese Entscheidung, da ich mir ja selbst nicht sicher war, ob ich verzeihen kann und am liebsten auch etwas Abstand gewollt hätte. Und ohne Treue gibt es für mich keine Beziehung. Durch diese Hölle möchte ich nicht noch einmal gehen! (Das es einen Grund für die Affäre gab, wir beide für den Verlauf der Beziehung verantwortlich waren ist klar. ).

Nun durchlebe ich natürlich wieder eine neue Hölle. Momentan leben wir noch in einem Haus und haben einen respektvollen Umgang. Er sucht eine Wohnung, was aber noch etwas dauern kann. Eigentlich ist es wie bisher, aber wir sprechen über die Zukunft und wie wir alles regeln, über Wohnungssuche, über das Aufteilen der Möbel. Ich versuche in jedem Moment in mich hinein zu fühlen, ob die Situation für mich ok ist. Ist es natürlich, denn wir waren lange zusammen.

Momentan habe ich nur leider das Gefühl, und das macht mir die Trennung noch schwerer, dass er es unterbewusst gar nicht abwarten kann mit seiner Geliebten eine neue Beziehung zu beginnen. Er streitet es natürlich ab, schließt es aber nicht aus. Ich habe eigentlich kein Recht auf Bedingungen, möchte aber nicht, dass er seine Beziehung zur Geliebten wieder aufflammen lässt, solange wir noch zusammen unter einem Dach wohnen. Ich fürchte, dann würde sich das für mich wieder wie Betrug anfühlen.

Wie es mir geht muss ich hier wohl niemand erzählen. Ich habe im Netz schon viel gelesen, was gegen den Schmerz helfen kann, was man unterlassen sollte. Nun liegt der Fall bei uns, durch das noch zusammen sein, etwas anders.

Vielleicht hat noch jemand eine Einschätzung/Hilfe für mich. Ich musste mir auch alles mal von der Seele schreiben und einfach teilen.

20.07.2019 07:55 • x 6 #1


L
Hallo Sabine. Das tut mir leid für dich.

Ich habe genau das gleiche durch. Nur dass ich verheiratet war und wir ein Kind zusammen haben.

Für Deine Trauerarbeit ist das noch zusammen wohnen Gift. Unterbewusst erscheint der Partner weiterhin verfügbar, da er wie immer ein und aus geht, man zusammen isst. Somit verzögert sich der Anfang bis zum Auszug.

Ich habe es damals bewusst in Kauf genommen wegen meiner Tochter. Ansonsten hätte ich sie gerne mit gepackten Koffern vor die Tür gesetzt.

Willst du das Haus halten? Dann würde ich ihn bitten, auszuziehen. Wenn er nicht zügig eine Wohnung findet, was je nach Lage schwierig werden kann, dann kann er doch für die Übergangszeit zu einem Freund, seinen Eltern, In eine Ferienwohnung?

20.07.2019 08:08 • x 1 #2


A


Trennung während Rettungsversuch - wie helfe ich mir?

x 3


S
Hallo und vielen Dank für Deine Antwort! Es tut mir leid, dass es Dir auch so ergangen ist. Hattet Ihr noch versucht die Beziehung zu retten? Was mich trifft ist, dass ich dachte wir hätten Zeit (sagte es ja immer) und ich dachte, ICH wäre diejenige, die eine Entscheidung treffen könne... Und die Zeit die wir in den 6 Wochen verbrachten war gut und intensiver als die letzten Jahre! Und trotzdem reicht seine Liebe nicht für mich.

Ja, das Haus möchte ich erst mal halten.
Ich habe auch das Gefühl, irgendwie passt was nicht. Einerseits die Abmachung, man geht noch normal miteinander um, andererseits aber das Unverständinss, das ich nicht möchte, dass er sich in der Zeit mit ihr trifft. Ja, ich denke ich habe kein Recht darauf, da wir ja getrennt sind. Aber es ist doch noch eine besondere Situation, oder? Da hab ich doch trotzdem das Recht drauf, nicht noch einmal verletzt zu werden? Was er ja nie wieder tun wollte...

Wir versuchen die Zeit zu überbrücken mit - mal er weg, mal ich weg. Ich sagte nämlich schon, dass ich gerne hätte, das er weg wäre. Ich glaube das letzte Wort ist da noch nicht gesprochen.

Warum denkt er, er können sich mit ihr rein freundschaftlich treffen, wenn das in den letzen Wochen schon nicht geklappt hat? Er sagt, da wäre doch nichts dabei. Er wüsste ja gar nicht, ob sie noch an ihm Interesse hätte... Hallo? Aber ohne Interesse treffen sie sich dann rein freundschaftlich?
Ich vermute wir gesagt, er wird ganz schnell bei ihr landen - aber bitte erst, wenn er hier raus ist.

Liege ich da so falsch?

20.07.2019 13:20 • x 2 #3


L
Zitat von Sabine72:
Hattet Ihr noch versucht die Beziehung zu retten?

Jup.

Zitat von Sabine72:
gut und intensiver als die letzten Jahre!

War bei uns auch so.

Zitat von Sabine72:
Warum denkt er, er können sich mit ihr rein freundschaftlich treffen, wenn das in den letzen Wochen schon nicht geklappt hat? Er sagt, da wäre doch nichts dabei. Er wüsste ja gar nicht, ob sie noch an ihm Interesse hätte... Hallo? Aber ohne Interesse treffen sie sich dann rein freundschaftlich?

Du musst zwischen dem, was er sagt, und dem was er tut, unterscheiden.
Wenn er Gefühle für sie hat, dann treiben ihn diese zu ihr. Du weißt ja selber, welche Macht die kleinen Schmetterlinge im Bauch ausüben können.
Aber das wird er Dir aus den verschiedensten Gründen nicht mitteilen. Aus Mitgefühl, weil er dich nicht noch mehr verletzen will, aus Angst, dass es eskaliert usw.

20.07.2019 13:30 • x 1 #4


Käsestulle
Hallo Sabine,
erst einmal: sch.. Mehr fällt einem in der Situation nicht ein. Befinde mich in einer ähnlichen Lage und erkenne mich in Vielem wieder. Wirklich helfen kann ich dir also nicht, aber ich kann dir sagen, was mir derzeit gut tut.
1. Viel reden. Klingt banal, hilft mir aber ungemein. Ich weiß nicht, wie abfedernd dein Freundes- und Familienkreis ist, aber die Tatsache, dass ich wirklich zu jeder Zeit ein offenes Ohr finde und meine Gedanken einfach laut durchkauen kann, hilft mir einerseits beim Verarbeiten und andererseits bei einem Perspektivwechsel, der auch bitter nötig ist, um die neue Situation zu akzeptieren.

2. Freiräume schaffen. Unternimm etwas, geh vor die Tür, versuche, ihm so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Auch bei uns herrscht noch Kontakt, weil es in unserer Situation einfach nicht anders geht. Ansonsten hätte ich vorerst alle Brücken abgeschlagen. Wir begegnen uns ebenfalls respektvoll, höflich, möglichst aufrichtig. Aber bei jedem Gespräch, bei jedem Kontakt, sucht man doch unterbewusst nach irgendwelchen Anzeichen oder Begründungen. Man überinterpretiert und fühlt sich schlecht. Oder man hofft wieder etwas und wenn dann wieder etwas Negatives kommt, fühlt man sich noch schlechter. Halte den Kontakt so gering wie nur möglich. So habt ihr beide Zeit, euch in der neuen Situation zu arrangieren.

3. Suche nicht nach Gründen. Natürlich gibt es welche und es ist dein Recht, es zu erfahren. Aber wirklich ehrliche Antworten wirst du so kurz nach der Trennung nicht finden und bekommen. Dazu ist alles zu frisch. Reflektiere dich selbst, versuch, deine Erfahrungen aus der Beziehung auszuwerten und für dich auszuloten (was du ja bereits tust), ob du dir irgendeine Zukunft mit ihm vorstellen kannst. Sortiere dein neues Leben, mach dir einen Plan, was alles erledigt werden muss. Es kommt so viel auf dich zu, schieb es nicht auf die lange Bank. Auch, wenn es schwerfällt.

4. Verschwende keinen Gedanken an seine Zukunft. Dafür ist nur er selbst verantwortlich. Wenn er in diese neue Partnerschaft möchte, dann soll er es versuchen. Auf welcher Basis er weitermachen will, muss er mit sich und der potenziellen neuen Partnerin ausmachen. Ja, es tut weh. Ja, die Vorstellung, dass jemand anderes jetzt das bekommt, was man sich selbst gewünscht hat, das schmerzt wahnsinnig. Tröste dich, wenn du willst, mit dem Gedanken, dass er, wenn er jetzt was neues startet, die instabilste Basis für eine Beziehung haben wird, die man sich ausmalen kann (mangelnde Reflexion seinerseits, Verliebtheitsphase endet in absehbarer Zeit, auch die Neue weiß, dass er zu Affären im Stande ist, etc.). Aber nutz das nur als Trost. Fokussiere dich stärker auf dich, zieh deine Schlüsse, was du im Leben brauchst und was nicht (und betrogen zu werden, das braucht wirklich niemand).

5. Versuche nicht, alles Negative zu sehen. Wie du selbst sagst, ihr hattet, auch in den letzten Wochen, schöne Zeiten. Nimm an, dass du gekämpft hast. Du hast dir nichts vorzuwerfen. Es hat halt, warum auch immer, nicht gereicht. Es gab garantiert die Zeit, da war alles zwischen euch echt und von Liebe geprägt. Keine Affären, Lügen, Anstrengungen. Versuche dankbar für diese Zeit, diese Erfahrungen zu sein. Klingt abgedroschen in Anbetracht der Lage, aber es hilft, sich nicht selbst verrückt zu machen.

Ich habe für mich festgestellt, dass Akzeptanz das Wichtigste ist. Es gab eine Zeit, da waren wir perfekt füreinander. Diese Zeit ist jetzt leider um. Der andere hat früher gemerkt, dass etwas fehlt, aber je mehr man in sich reinhorcht, umso mehr merkt man, was einem selbst auch gefehlt hat. Und sowohl unsere (Ex)Partner als auch wir verdienen es, zu bekommen, was wir uns wünschen. Wenn man es sich gegenseitig nicht geben kann, dann ist es gut, dass die gemeinsame Zeit endet.

Und noch ein persönliches Wort: eine Affäre ist das Schlimmste, was ein Mensch einem geliebten Menschen antun kann. Habe ich auch schon erlebt, aber eben auch überlebt. Man lernt wieder, zu vertrauen. Es braucht einfach Zeit und neue Erfahrungen.

Fühl dich gedrückt und sei dir bewusst, unglaublich viele Menschen können dich nachempfinden!

20.07.2019 13:48 • x 15 #5


S
Ich bin so dankbar für Eure Ratschläge!

Als ich in den Tagen des Neubeginns über das Verzeihen und alles über Affären im Netz gelesen habe, fand ich es unglaublich, wie treffend alles beschrieben wurde! Ich hätte es selber nicht besser formulieren können. Bis ins kleinste Detail - weshalb ich denke, wer betrogen wurde weiß was ich in den Wochen durchgemacht habe. Ich wurde in meinem ganzen Leben noch nie so enttäuscht - und das von dem Menschen, der mir der wichtigste im Leben ist / war? Ich weiß es nicht.

Ich merke auch - reden hilft. Ich verstelle mich nicht mehr draußen. Wenn mich jemand fragt was los ist - und man sieht es mir auf den ersten Blick an, dass was nicht stimmt, fließen die Tränen und sage, dass wir uns trennen. Das ist normalerweise gar nicht meine Art - aber nach dieser Zeit kann ich nicht mehr anders und die Menschen trösten mich so ungemein lieb! Das hilft mir sehr. Ich bin meinen besten Freunden und meiner Familie so dankbar, dass sie immer für mich da sind und ich mich nicht verstellen muss!

Auch habe ich versucht das Positive zu suchen. Dass uns die Affäre wieder enger zusammen gebracht hat. Dass er sich für mich entschieden hat, dass er bei mir ist. Vielleicht hätte das funktioniert, wenn er sich nicht in die andere Richtung bewegt hätte.

Inzwischen habe ich auch den klaren Standpunkt ich will die Trennung. Ich will mir ebenfalls über vieles klar werden, will keinen Mann, der mich betrügt, der sich seinen Gefühlen mir ggü nicht sicher ist. Ich habe das nicht verdient.
Natürlich kommen dann wieder die Momente, in denen mich so eine unglaubliche Traurigkeit überkommt. Momente voller Selbstzweifel und natürlich auch Angst!
Ja, Akzeptanz bzw. ich nenne es immer, die Dinge anders werten, ist enorm wichtig.

Habt ihr einen Tipp gegen die Schlaflosigkeit? Ich versuche ja, nicht zu grübeln. Wenn ich dann eingeschlafen bin, werde ich nach 2-3 Stunden hellwach. So habe ich dann allerdings auch das Forum gefunden

20.07.2019 18:59 • x 3 #6


Käsestulle
Ja, der Betrug ist die schlimmste Form der Abwertung der Gefühle des Partners.
Nein, Tipps zum Schlafen gibt es nicht wirklich. Ich versuche mich tagsüber auszupowern und mich abends erst dann ins Bett zu legen, wenn ich auch wirklich müde bin.
Mit dem Positiven meine ich nicht nur diesen Ausschnitt, sondern auch alles in den Jahren zuvor. Niemand ist 13 Jahre mit einem Menschen zusammen, weil es keine Alternativen gab. Man baut mit diesem Menschen kein Haus, wenn man nicht wirklich an ein zusammen geglaubt hat. Es wird so viele echte, gute, zweisame Momente bei euch gegeben haben, die dir keiner mehr nehmen kann. Du kannst dir also sicher sein, es liegt auf keinen Fall daran, dass du nicht gut genug warst.

20.07.2019 19:34 • x 3 #7


L
Zitat von Sabine72:
Ich verstelle mich nicht mehr draußen. Wenn mich jemand fragt was los ist - und man sieht es mir auf den ersten Blick an, dass was nicht stimmt, fließen die Tränen und sage, dass wir uns trennen.

Das ist gut. Akzeptanz.

Zitat von Sabine72:
Natürlich kommen dann wieder die Momente, in denen mich so eine unglaubliche Traurigkeit überkommt. Momente voller Selbstzweifel und natürlich auch Angst!

Auch das ist normal, wenn auch schmerzhaft.

Zitat von Sabine72:
Habt ihr einen Tipp gegen die Schlaflosigkeit? Ich versuche ja, nicht zu grübeln. Wenn ich dann eingeschlafen bin, werde ich nach 2-3 Stunden hellwach. So habe ich dann allerdings auch das Forum gefunden

Ging mir auch so. Habe versucht, mich gesund zu ernähren, Sport zu machen. Bei mir war es so, dass ich dann auch nicht dagegen angekämpft habe. Wenn ich nicht mehr schlafen konnte, habe ich nicht mehr geschlafen, sondern Vorbereitungen getroffen, was die Scheidung angeht. Nach ein paar Tagen hat der Körper dann Tribut gezollt und ich konnte wieder mal gut durchschlafen.

Die Zeit ist dein Freund, sie heilt die Wunden, aber das dauert.

20.07.2019 20:18 • x 2 #8


S
@ LonelyXmas: Ich hab übrigens Deine Geschichte, Dein Erlebtes, ich weiß gar nicht wie man es nennen soll... quergelesen. Es tut gut zu sehen, dass der Schmerz verschwinden kann.

Ich hatte heute die Gedanken wir haben es so schön, wir haben es so gut - warum muss es so enden? Es könnte so einfach sein. Dabei überkam mich wieder diese unendliche Traurigkeit. Aber auch Wut! Wie Du schreibst, Käsestulle, die schlimmste Abwertung der Gefühle war und ist dieser Betrug.
Wie gehe ich damit eigentlich weiter um? Bisher war mein Ziel, den Betrug zu verzeihen da nur das die Basis einer Beziehung für mich war. Das brauche ich doch jetzt gar nicht mehr? Oder doch?

Wie ich aus dieser Situation je als gestärkte Persönlichkeit herausgehen soll ist mir heute noch ein Rätsel. Momentan ist alles nur furchtbar.

20.07.2019 22:47 • x 2 #9


L
Du wirst irgendwann verzeihen müssen. Nicht vergessen.
Nur so ist eine Verarbeitung möglich.

Aber du bist noch am Anfang. Gib Dir Zeit.

20.07.2019 22:54 • #10


Käsestulle
Zitat von Sabine72:
Wie gehe ich damit eigentlich weiter um? Bisher war mein Ziel, den Betrug zu verzeihen da nur das die Basis einer Beziehung für mich war. Das brauche ich doch jetzt gar nicht mehr? Oder doch?

Wie ich aus dieser Situation je als gestärkte Persönlichkeit herausgehen soll ist mir heute noch ein Rätsel. Momentan ist alles nur furchtbar.


Wie mein Vorredner schon sagt, irgendwann musst du es verzeihen und du kannst es. Es kommt darauf an, was du selber wirklich willst. Wenn du an ihm festhalten willst, dann musst du es verzeihen. Aber vollständig. Denn sonst schwebt das immer über euch und frisst jeden denkbaren Raum. Ich für meinen Teil habe es als Anlass genommen, loszulassen. Der Schmerz, die Wut, die Enttäuschung haben mir damals ganz deutlich vor Augen geführt, dass diese Dame für mich gestorben war. Mir wurde bewusst, dass ich so verletzt war, dass nicht einmal mehr ein freundliches Gespräch hätte stattfinden können. Das hat beim Abschließen geholfen. Und heute? Heute hänge ich, dank der vergangenen Zeit (ist mittlerweile 7 Jahre her) mit keiner einzigen Emotion mehr daran. Wenn ich daran denke, dann ist es mir egal. Das meinte mein Vorredner sicher damit, dass die Zeit das Ganze richten wird. In deinem Leben wird noch so viel passieren, was dich in Beschlag nimmt, dass es einfach immer unwichtiger wird, ganz von alleine und ohne, dass du es merkst. Dabei verzeihst du automatisch, weil du dir denkst, dass alles, was du dir neu aufbaust, ohne diesen Betrug gar nicht hätte stattfinden können. In den letzten sieben Jahren bin ich Papa geworden, habe wieder geliebt und geheiratet, habe in meinen Interessen und in meiner Persönlichkeitsentwicklung fantastische Fortschritte gemacht. Und bin natürlich auch ein paar Mal auf die Nase gefallen. Ich habe meinen Freundes- und Bekanntenkreis erweitert und bin gereift. Das wäre alles womöglich alles nicht passiert, hätte besagte Dame damals nicht diesen schmerzlichen Schritt getan. Heute bin ich manchmal sogar dankbar dafür, dass sie mir damit gezeigt hat, dass sie definitiv nicht das Beste war, das das Leben mir zu bieten hat.

21.07.2019 00:45 • x 5 #11


S
Ok - ich hoffe es für mich, dass ich verzeihn kann.

Ich muss mal was Allgemeines fragen. Habt Ihr nie Angst, dass Ex-Partner oder Affären-Personen hier mitlesen? Diese sind ja ebenfalls verzweifelt und suchen Hilfe? Mich plagen noch Fragen, die aber so sehr ins Detail gehen, dass jeder sofort erkennen könnte, wer ich bin.

Wie man am Zeitstempel sieht, plagt mich wieder die Schlaflosigkeit.

21.07.2019 03:14 • x 1 #12


M
Zitat von Sabine72:
Da hab ich doch trotzdem das Recht drauf, nicht noch einmal verletzt zu werden? Was er ja nie wieder tun wollte...

Dafür ist man selbst zuständig, hört sich jetzt böse an, ist aber nicht so gemeint. Für dein Glück bist du verantwortlich, der Partner ist nur die Zugabe

Wenn er lieber mit mehr als einer Blümchen pflückt, du jedoch auf Monogamie stehst, dann ist Trennung besser, Tut weh, naja, man verabschiedet sich von einer gelebten Vorstellung. Wie du dem Forum entnehmen kannst, passiert das öfter.

Zitat von Sabine72:
Habt Ihr nie Angst, dass Ex-Partner oder Affären-Personen hier mitlesen? Diese sind ja ebenfalls verzweifelt und suchen Hilfe?

Die sind selten hier, der Großteil ist frisch verliebt, da stöbert man nicht im Forum

21.07.2019 05:00 • x 4 #13


S
Zitat von Käsestulle:
Es kommt darauf an, was du selber wirklich willst. Wenn du an ihm festhalten willst, dann musst du es verzeihen.

Das hat sich ja inzwischen erledigt. Bevor ich die Entscheidung in Ruhe treffen konnte hat er festgestellt, dass seine Gefühle nicht ausreichen um mir die benötigte Sicherheit zu geben! Mein Verdacht ist natürlich, hätte er keine Gefühle für die Affärenfrau mit rosaroter Brille, würde er vielleicht erkennen, dass 99% (so bezifferte er den Anteil der Gefühle....) ein verdammt hoher Anteil ist und es nicht nur 1% sein kann, dass zur wahren Liebe fehlt. Sorry mein Lieber, dumm gelaufen. Ich gehe nicht noch einmal durch diese Hölle!
Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Zitat von LonelyXmas:
Du weißt ja selber, welche Macht die kleinen Schmetterlinge im Bauch ausüben können.

Über diesen Satz habe ich lange nachgedacht. Nein, ich weiß es nicht mehr! Nach 13 Jahren gab es keinen einzigen Schmetterling mehr im Bauch. Aber ich habe mich im letzten Jahr irgendwann bewusst gegen die Schmetterlinge entschieden und auf einen Mann gesetzt, mit dem ich alt werden wollte.
Das die Beziehung nicht perfekt lief erklärt sich durch die Affäre - aber ich dachte immer, es wäre Zeit, das zu kitten. Es war nichts drastisches - der gemeine Alltag eben. Heute würde ich es komplett anders angehen und diese Erfahrung werte ich positiv! DAS soll mir so nicht noch einmal passieren.

21.07.2019 22:04 • x 3 #14


Käsestulle
Halte an diesen Prinzipien fest! Es wird dir in Kürze wieder etwas anders gehen, aber Prinzipien helfen beim Ordnen, wenn man sie festhält

21.07.2019 22:11 • #15


A


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