Liebe Community,
zuerst danke schon mal im Voraus, dass ihr euch die Zeit nehmt, um meine Nachricht durchzulesen. Alles niederzuschreiben hilft mir dabei zusätzlich auch schon sehr viel. Ich bin schon länger in diesem Forum und möchte danke sagen, dass ihr mir damals schon mir Rat und Tat zur Seite gestanden seid.
Nun zum aktuellen Problem und Vorgeschichte: Meine Freundin hat mit mir zwei Tage vor Weihnachten Schluss gemacht. Mit ihr war ich ein halbes Jahr zusammen. Beim ersten Date hatten wir sofort S.. Wir haben uns immer toll verstanden, hatten tollen S., super Gespräche, konnten viel gemeinsam Lachen, haben gemeinsam gekocht, hatten in vielen Dingen die gleiche Lebensanschauuung, gemeinsame Hobbies wie das Fotografieren und Reisen. Außerdem tauschten wir immer Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit aus und gingen immer Händchenhaltend durch die Stadt spazieren, schenkten uns kleine Aufmerksamkeiten und es fühlte sich einfach toll an.
Mein Studium war bereits absolviert, ich bin seitdem fest im Beruf und war glücklich einen wundervollen Menschen an meiner Seite zu haben.
Im Laufe des Winters bemerkte ich aber, dass sie gestresster und unterkühlter wirkte. Sie hatte auch einige Sachen um die Ohren: Studium, Arbeit und Zusatzausbildung und noch die Beziehung zu mir. Ich merkte, dass sie mehr auf Distanz ging, sprach das auch an.
Außerdem merkte ich, dass ihre Fröhlichkeit verschwunden war, sie wirkte stets traurig und einfach nur mit allem überfordert. Es kam dann auch öfters immer wieder vor, dass sie grundlos zum weinen began und sinngemäß sagte, dass ihr alles zu viel wird, sie überfordert ist und total mit sich unzufrieden sei, da sie wieder zugenommen habe. Ich habe ihr immer gut zugesprochen, hab immer gesagt, dass ich für sie da bin, sie derzeit mehr Stress hat und sie daher in dieser Zeit einfach die Geschwindigkeit vorgibt.
Aber ich fühlte trotzdem, dass etwas nicht stimmt, sie konnte kaum mehr lachen und war zu allem distanziert, auch zum Teil zu ihrer Familie. Sie erzählte zudem, dass sie vor 1.5 Jahre ihre toxische Beziehung beendet hat und immer noch Zeit braucht, um sich selbst zu finden. Die gemeinsame Zeit wurde weniger, sie kühler und ich besorgter und habe das Thema angesprochen. Ich machte mir einfach Sorgen, was denn mit ihr los sei. Sie beteuerte immer, dass es nicht an mir liegt und sie mit dem ganzen Stress überfordert sei.
Daraus entwickelte sich immer mehr eine Spirale, dass sie immer abweisender wurde, ich aber auch abweisender wurde nach einer gewissen Zeit. Ich fühlte mich einfach ungeliebt in dieser Phase. Es fühlte sich langsam an, dass die Energie aus ihr und der Beziehung verschwand. Sie sagte auch öfters, dass sie Angst hat, mich zu verlieren. Daraufhin führten wir ein Gespräch, machten uns Regeln für eigene Zeit für Hobbies und gemeinsame Quality-time. Das Gespräch war wirklich sehr gut, ich dachte, dass wir dadurch die Umkehr geschafft haben. Wir haben dann auch noch für Silvester eine kleine Wohnung in einer anderen Stadt gemietet, wo wir zu viert Silvester feiern. Neben uns beiden sind auch ihre beste Freundin und ein guter Freund von mir dabei.
Wir trafen uns auch 5 Tage vor Weihnachten für knapp 2 Tage und übergaben uns die Weihnachtsgeschenke. Wir freuten uns beide sehr darüber. Aber am nächsten Tag umarmte sie mich nur und fing zu weinen an. Auf meine Nachfrage, was denn los sei, sagte sie: es ist eine lange Geschichte. Wir umarmten uns sehr lange. Ich fuhr dann mit dem Zug in die Heimatstadt meiner Familie, um für Weihnachten daheim zu sein.
Plötzlich bekam ich 2 Tage vor Weihnachten eine sehr lange Nachricht von ihr, in der sie mir (kurzgefasst) folgende Dinge schrieb:
-Sie fühlt sich emotional und mental leer. Die Beziehung fühlt sich wie ein großer Druck für sie an, nicht wegen mir, sondern wegen ihrem Wiederaufbauungsprozess.
-Sie hat mich sehr gerne, aber es fühlt sich für sie nicht an, als ob sie liebt oder dass sie sich generell verlieben kann.
-Sie möchte nicht, dass ich neben ihr leide und möchte nicht meine Zeit verschwenden
-Sie möchte nicht die gemeinsamen Erinnerungen zerstören
-In ihrem Wiederaufbauprozess wegen ihrer letzten toxischen Beziehung sei die Zeit nicht bereit für eine Beziehung
-Ich sei komplett anders als ihre letzte Beziehung, ein super Typ und genau diese Art von Beziehung würde sie sich immer wünschen.
-Sie hat so viel Stress in ihrem Leben, so viel Druck und ist völlig überfordert und verloren.
-Sie ist derzeit auch so schlecht zu ihrer Familie und Freundin drauf.
-Sie wollte zu mir ehrlich sein und mir das noch vor Weihnachten und Silvester sagen.
-Sie weiß nicht, wie man das mit Silvester lösen sollen. Sie mag mich wirklich sehr gerne und möchte gerne mit mir gemeinsam Silvester verbringen.
-Sie weiß nicht wie sie mit allem fertig wird. Sie hat geschrieben, dass sie wieder geweint hat während dem Schreiben.
-Sie möchte mich umarmen.
Ich bin komplett zerstört gewesen, die Beziehung war am Ende und ich war einfach nur traurig. Mein Weihnachten war auch kaputt. Daraufhin bat ich um eine kurze Bedenkzeit, teilte ihr aber mit, dass ich ihre Ansicht respektiere, aber unter solchen Umständen nicht gemeinsam mit ihr Silvester verbringen kann.
Ihre Freundin sagte auch, dass sie sie nicht versteht und vieles anders gemacht hätte und ihr Verhalten nicht fair sei. Wir haben dann schlussendlich zu viert geregelt, dass wir ohne meiner Ex-Freundin die Reise antreten werden, weil alle schon bezahlt haben.
Meine Ex-Freundin hat mir dann auch Weihnachtswünsche geschickt, darauf bin ich aber nicht eingegangen, weil ich mich verletzt fühlte. Vorgestern haben wir dann telefoniert, weil das von uns beiden der Wunsch war. Meine Ex-Freundin hat nur gemeint, dass ich nichts falsch gemacht habe und es an ihr liegt, und dass sie einfach nur verloren ist. Sie weinte abermals als sie mir das sagte. Sie bestätigte, dass sie zu Silvester nicht mitfahren wird. Richtig mehr konnte ich aus dem Gespräch nicht erfahren, was der Grund war, sie verwies auf die Nachricht und ihre schwere Phase im Leben. Wir haben daher vereinbart eine Kontaktsperre einzuhalten für ein paar Wochen. Die Kontaktsperre habe ich vorgeschlagen (ich weiß nicht, ob das richtig war?).
Ihre Mutter wusste auch schon von der Trennung und hat mir dennoch zu Weihnachten eine Nachricht geschickt. Mit ihr verstand ich mich gut und sie mochte mich.
Wir haben nun 2 Tage nichts voneinander gehört. Und das tut weh. Sehr weh. Heute musste ich sogar mehrmals weinen, was ich bisher in meinem Leben bei keiner Trennung machten musste. Selbst bin ich schon Mitte 20, stehe fest im Beruf und muss nun in den Ferien weinen. Ich vermisse sie so sehr und denke, dass ich eine Mitschuld an diesem Scheitern habe. Es kreisen sich durch meinen Kopf die Gedanken, dass ich ihr womöglich zu wenig Freiraum gab, alles zu schnell ging und sie sich vielleicht von mir nicht verstanden fühlte. Ich denke mir auch, dass es von mir böse und gemein war, zu sagen, dass ich Silvester nicht mit ihr feiern kann, vielleicht war es ein Hilfeschrei von ihr und ich hab sie ignoriert
Ich fühle mich so, dass ich sie sofort kontaktieren möchte, aber ich weiß, dass sie das noch mehr auf Distanz bringen möchte. Außerdem möchte ich sie nach der Kontaktsperre kontaktieren, um über alles zu reden. Sie ist eine super Frau und ich liebe sie so sehr und ich möchte mit ihr wieder eine Beziehung haben. Wir beide hätten so viel Potenzial, dass man doch gerade in so einer Lebenskrise zusammenhalten muss und nicht flüchten sollte. Ich würde ihr das alles so gerne sagen, wirklich. und sie einfach nur Umarmen.
Liebes Forum, wie würdet ihr diese Situation sehen? Denkt ihr, es gibt noch eine Chance mit ihr? Habt ihr bitte Tipps, wie ich mich Verhalten sollte?
Kurz möchte ich erwähnen: Zwischen unseren Wohnorten liegen 120 km.
Vielen lieben Dank schon im Voraus für eure Hilfe und liebe Grüsse!
29.12.2021 15:49 •
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