@Sari17
Das mit Benny ist so eine Sache. Man muss dazu sagen, dass wir eine Abmachung hatten: Sie arbeitete Vollzeit, da sie auch mehr verdiente und es ihr nichts ausmachte. Ich dagegen arbeitete in Teilzeit, kümmerte mich dafür um Benny und den Haushalt. Wie gesagt... am Tag ihres Abgangs hat sie gesagt, ich wüsste doch dass sie keine Zeit für ihn habe, da sie den ganzen Tag arbeiten müsse. Außerdem wären in der möblierten Wohnung eh keine Hunde erlaubt.
Also blieb alles an mir hängen. Ich war so enttäuscht... traurig... sie und Benny waren ein Herz und eine Seele... und dann solch kalte Aussagen ? Aber wie schon erwähnt, hat sie das wohl wenig später (teil-)bereut und wollte Benny alle 2 Wochen übers Wochenende mit an den Bodensee nehmen.
Anfangs dachte ich, ich wäre das Benny schuldig, Zeit mit seinem Frauchen zu verbringen. Um sie nicht sehen zu müssen, hat sie mir (damals noch) WhatsApp geschrieben, wenn sie vor der Garage war, dann habe ich Benny runter geschickt, die Garage per FB aufgemacht (zuvor schon seine Sachen bereit gestellt) und mir von ihr bestätigen lassen, dass sie ihn hat.
Und trotzdem ging es mir die Tage zuvor schon schlecht, an den Tagen seiner Abwesenheit noch schlechter.
Mitte November kam sie dann (vorher angekündigt) mit einem Transporter um ihre restlichen Sachen abzuholen, die sie mir per Liste in WhatsApp zuvor mitgeteilt hatte. Denn inzwischen hatte sie eine andere Wohnung gefunden, um nicht länger als nötig die teure möblierte Wohnung halten zu müssen.
Ihr werdet es nicht glauben... Auf ihrer Liste stand u.a. drauf (Kiste Winter x. (Dachboden), Kiste Osterdeko (Dachboden), Kiste Weihnachtsdeko (Dachboden), Kiste ..... usw... !
Als ich auf den Dachboden ging, um die Sachen zu holen, standen die gewünschten Kartons schon griffbereit und entsprechend beschriftet da. Als ob sie das schon länger geplant hatte. Sie hat das abgestritten, aber es war trotzdem ein sch. Gefühl.
Ich kann euch nicht sagen warum, aber ich hatte mich dazu entschieden, ihr beim Einladen zu helfen. Als sie da war und ich aus der Garage (in der ich alles bereit gestellt hatte) kam und sie sah, dachte ich es würde mir jemand ein Schwert durchs Herz rammen. Auch sie war alles andere als gut drauf und sichtlich emotional. Und als sie dann die volle Garage sah, fing sie direkt an zu weinen. Das zerbrach mir das Herz und ich umarmte sie, um sie zu trösten.
Auf Nachfrage, warum sie weine, sagte sie jedoch, sie wollte eigentlich nur die Sachen abholen, die sie aufgeschrieben hatte und das am Liebsten zu einem Zeitpunkt, wo ich nicht da gewesen wäre. Aber das wollte ich nicht.
Und ich hatte die Tage zuvor schon die komplette Wohnung und den Dachboden, die Werkstatt und alle Abstellräume sowie das Gartenhäuschen durchgeschaut und alles, was ihr gehörte zusammen gepackt und in der Garage bereit gestellt.
Ich wollte durch nichts mehr an sie erinnert werden. Jedoch war sie offensichtlich von der Masse erschlagen.
Das tat mir dann leid und ich hatte ein schlechtes Gewissen. Aber es war schon so, was sollte ich tun.
Außerdem hatte sie auch lächerliche Sachen auf der Liste wie Fondue Set und Fonduekäse aus dem Kühlschrank.
Wollte sie einen fröhlichen Fondueabend mit ihrer neuen besten Freundin machen ? Dazu später mehr...
Jedenfalls half ich ihr beim Einladen. Als wir fertig waren, fuhr ich den riesigen Transporter für sie rückwärts aus der Einfahrt. Dann umarmten wir uns nochmal und sie weinte erneut. Ich konnte damit überhaupt nichts anfangen, war sie doch bei ihrem Abgang so kalt und emotionslos. Ich fragte sie, warum sie denn so traurig sei...
Das lässt mich ja auch nicht kalt, ich bin ja auch kein Unmensch... war ihre Antwort.
Am Liebsten hätte ich sie wieder mit nach oben genommen, wir hätten Lösungsgespräche geführt und uns zusammen gerauft. Schließlich hatten wir uns ja nicht betrogen und eine Lösung hätte so einfach sein können. Ich fragte sie noch, ob sie jemanden habe, der ihr beim Ausladen hilft. Nein ich habe niemanden, wen denn auch. Ich bin ganz alleine... war ihre Antwort. Wenn Du willst, fahre ich Dir hinterher oder komme direkt mit und helfe Dir, antwortete ich.
Nein, das will ich nicht, sagte sie darauf. Klar, sie wollte vermutlich nicht dass ich ihre neue Wohnung sehe, Adresse kenne. Wir verabschiedeten uns, ich ging aber ein paar Minuten später nochmal raus, weil ich schauen wollte ob sie weg ist. Doch sie saß immer noch im Transporter und weinte bitterlich. Mir zerriß es fast mein Herz und ich fragte sie erneut, warum sie so traurig sei. Aber sie riss sich zusammen und sagte, es ginge schon und dass sie ja kein Unmensch sei.
Ihr könnte euch vielleicht vorstellen, dass ich danach fix und fertig war. Sie tat mir so leid, sie so weinen zu sehen riß mir fast mein Herz raus und ich hatte ein schlechtes Gewissen, dass ich ihr ALLES hingestellt hatte.
Am nächsten Tag holte sie morgens um 10Uhr Benny ab. Da mir ihre Traurigkeit vom Tag davor nicht aus dem Kopf ging, wollte ich sie sehen und übergab ihr Benny persönlich. Doch entgegen meiner Vermutung kam sie bestens gelaunt bei uns an, nahm Benny in Empfang und antwortete auf meine Nachfrage, ob am Vortag noch alles geklappt habe mit ja, hat alles super geklappt, danke. Ich fragte sie, ob sie nun direkt an den Bodensee fahren würde, aber sie meinte sie ginge erst noch in den Weinbergen Gassi und würde dann losfahren.
Aber das war gelogen ! Ich wußte nämlich vom Mann ihrer neuen besten Freundin, dass sie das Wochenende mit seiner Frau am Bodensee sein würde und sie nach Benny abholen würde. Warum also log sie mich an ?
Okay, ich muss vielleicht noch erwähnen, dass wir die FeWo am Bodensee im November 2018 gekauft hatten. Und zwar in einer FeWo-Anlage mit 2 Häusern, 52 Parteien, wo auch meine Eltern eine Wohnung haben. Dies war so geplant, dass meine Eltern in ihrer Wohnung sein konnten wann sie wollten, genauso meine Schwester... und wir eben auch immer am See sein konnten, auch wegen dem gemeinsamen Boot. Aus privaten Gründen stand aber nur sie im Grundbuch, weshalb nun auch nur ihr die Wohnung gehört, auch wenn diese voll finanziert ist und eigentlich der Bank gehört. Aber auf meine Frage nach der Wohnung (bei ihrem Abgang) sagte sie Ende September, dass es IHRE Wohnung sei und sie auch nicht einsehe, warum sie diese verkaufen solle. Dass wir diese Wohnung aber nur durch MEINE Connections und die Bekanntheit MEINER Familie bekommen hatten, interessiert hier niemanden mehr. Außerdem wird irgendwann Gras über alles gewachsen sein und man kann sich ganz normal grüßen, wenn man sich sieht, sagte sie.
Ich war seit Mitte Oktober (da hatte ich unser Boot verkauft) nicht mehr am See, obwohl der Bodensee meine zweite Heimat ist. Ich bin quasi da aufgewachsen, kenne den ganzen Ort, viele Einheimische. Und nun sehe ich im Zweifelsfall meine Ex direkt gegenüber ? No Way ! Und auch meine Familie ist entsetzt, will nicht mehr in die FeWo fahren.
Nun ist es soweit, dass wir vermutlich die Wohnung verkaufen und eine andere kaufen werden... wegen ihr !
Der normale Anstand wäre, dass sie die Wohnung verkauft (wir würden ihr diese auch abkaufen) und sich was anderes sucht. Aber das sieht sie wohl sehr pragmatisch.
Okay, zurück zum Thema. Sie fuhr also an jenem Wochenende mit der besten (wohl eher einzigsten) Freundin an den See. Nicht nur ohne Benny zu sein, ständig zu denken was sie wohl gerade mit ihm unternimmt, sondern auch warum sie mir ins Gesicht lügt und verheimlicht, dass sie gar nicht alleine fährt, machte mich traurig und wütend.
Als ob das nicht schon genug wäre, konnte sie es aber auch nicht lasse und hatte kure Zeit später ein Foto von sich und Benny, bestens gelaunt posierend vor unserem Lieblingsitaliener am Bodensee, als Profilbild bei WhatsApp. Und natürlich hab ich es auch angeschaut, war dann doppelt fertig, Benny mit ihr zu sehen, sie so glücklich zu sehen und zu wissen, wer das Foto gemacht hatte.
Da war einfach der Ofen aus und ich entschied, nach Rücksprache mit guten Freunden, dass sie Benny vorerst nicht mehr
bekommen sollte. Auch wenn es mir ihm gegenüber schier das Herz zerriss.
Dann die Wendung: Auf einmal gab sie zu, dass sie sehr traurig sei, Benny nicht mehr zu bekommen und dann auch noch der Zusatz in ihrer Weihnachtsmail, dass sie hoffe, ihn nochmal zu sehen bevor es ihn irgendwann nicht mehr gebe.
Als ich das las, heulte ich wie ein Schlosshund. Benny ist noch topfit, aber eben auch 11 1/2 Jahre alt. Und der Gedanke, dass er irgendwann nicht mehr bei mir ist, macht mich tief traurig, auch wenn ich weiß, dass dieser Tag kommen wird. Aber ursprünglich war ja mal geplant, dass wir gemeinsam für immer für ihn da wären.
Eigentlich ist mein Plan, dass sie ihn irgendwann wieder sehen wird. In welcher Konstellation das sein kann, weiß ich aber noch nicht. Im Moment geht es mir besser, wenn ich nichts von ihr höre, lese oder sehe.
Was nicht heißt, dass es mir gut geht.
Ganz im Gegenteil. Es geht mir (auch heute wieder) nur mittelmäßig. Ich konnte mal wieder ewig nicht einschlafen, fühle mich schlapp und kraftlos, sehe keinen Sinn in meinem Dasein (außer für Benny) und lebe von Tag zu Tag ohne Plan oder Ziel. Früher hatten wir die Wochenenden immer schön zusammen... Am See oder mit Freunden, Einkaufen, Kino, gemütlich daheim... Egal was es war, Hauptsache zusammen.
Und jetzt ? Was habe ich jetzt ?
Nichts mehr...