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Trennung von ungesunder Beziehung, trotzdem leide ich

Sternenträne
Hallo Schwanensee,
Danke, dass du uns mal aus der Brille berichtest, wie es mach einem halben Jahr reflektieren aussehen kann.
Schön, dass du auch von dem Buch positiv berichten kannst. Macht Mut,dran zu bleiben. ..stecke da noch im ersten Drittel, arbeite aber auch wirklich mit und lese nicht nur quer. Ich denke wie du viel nach.
Deine worte-vor allem die letzten Zeilen- rühren mich und ja....diese Verbundenheit. ..ich denke auch,dass das Liebe ist und dass sie bei mir auch nicht sehr nachlassen wird.
Leider reicht diese allein nicht immer aus. Diese Erfahrung mussten wir machen. ...

Wie lange war deine Beziehung damals? Habt ihr euch eine zweite Chance gegeben? Könntest du dir später nochmal eine vorstellen ? Oder wollte er definitiv nicht mehr? Habt ihr noch ab und zu Kontakt? Kannst du dir freundschaftlich Begegnung irgendwann vorstellen? Sorry für die vielen Fragen....interessiert mich, weil mein Bauch mir gerad sagt, du tickst evtl.was ähnlich wie ich und bist eben schon viele schritte weiter....

Ich drück dich zurück und wünsche dir ein schönes Wochenende!

07.08.2015 22:08 • #61


M
@Sternenträne:
Ich versuch halt viel nicht allein zu sein. Ablenkung ist schwer, weil sie eben wirklich mein Lebensmittelpunkt war und es fast nichts gibt, was mich nicht sofort an sie erinnert. Dienstag und Mittwoch war ich mit meiner Retterin einfach mal weg (sie hat mich quasi genötigt) und auf einem Konzert. Das tat ganz gut, weil mich das tatsächlich mal an gute Zeiten VOR der Beziehung erinnert hat. Aber dann kommen sofort wieder Erinnerungen, im Hotelzimmer eine Fernsehserie als Vorschau und *klick* - die hab ich zuletzt mit IHR gesehen. Es ist als hätte ich vorher gar kein Leben gehabt. Echt zum Verzweifeln. Wir waren gestern auch etwas trinken am Abend und das war ganz ok. Hatte vorher auch ein paar Infos bekommen die mir ganz gut taten. Doch nach dem Abend, auf dem Heimweg bin ich regelrecht eingebrochen, habe auf offener Straße angefangen zu heulen und musste zu einer Freundin flüchten die mich dann etwas aufgebaut hat. Es ist als wenn ich mir selbst verbiete nicht unglücklich zu sein, weil ich mir die Schuld an allem gebe.


@ Schwanensee:
Meinen Wert messe ich nicht an ihr, aber es stimmt schon, im Moment idealisiere ich sie übermäßig. Es ist für mich halt schlicht unvorstellbar ohne sie zu sein.

Am Arbeitsplatz wird es sehr schwer werden. Mir gingen gestern die ganze Zeit Bilder durch den Kopf, wie sie nach dem Urlaub bewusst überall auftaucht und alle ihr mitteilen wie glücklich sie doch endlich wieder aussieht. Natürlich so, dass ich es auch mitbekomme. Frauen können da wirklich grausam sein!
Ich war kurz davor auf der Stelle zu kündigen, nur um mich dem nicht aussetzen zu müssen. Ich bin aber leider auf diesen Job angewiesen. Wie ich das packen soll, ist mir jedoch völlig rätselhaft.

Ich kenne mich so auch nicht. Es ist ja nicht die erste Trennung meines Lebens, aber solche Verzweiflung und solche Qualen hab ich noch nie ausgestanden. Und immer diese Schuldgefühle.

08.08.2015 13:02 • #62


A


Trennung von ungesunder Beziehung, trotzdem leide ich

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S
Hallo ihr Lieben, hallo Sternenträne,

es wäre schöner, sich real in dieser Gruppe zu treffen, zuzuhören, Rat zu geben oder etwas gemeinsam zu unternehmen. Ich freue mich, dass dennoch der Eindruck entstanden ist, wir sind uns ähnlich. Irgendwann kommt leider jeder Verlassene an den Punkt, wo man spürt, dass es eine Schwelle überschreitet, noch länger mit Vertrauten über das Warum und seine Traurigkeit zu sprechen. Kennt ihr das? Gut, dass jeder hier aufgefangen wird.

Zu Deinen Fragen:
Ich war 1,5 Jahre in ihn verliebt, dann ein wunderschönes Treffen, bei dem man gemerkt hat, dass es passen würde. Es lief an dem Abend nichts. Er gestand mir danach, dass er eine Freundin hat, mit ihr wohnt und zog sich zurück. Ich mich auch, wollte keine Beziehung spalten. Ein halbes Jahr später sagte er mir, er hätte keine Hoffnung mehr, dass sich an seiner 4-jährigen desaströsen Beziehung noch was ändert.

Er (40) wünschte sich ein Zuhause und dass ich seine letzte Freundin bin. Mir ging es genauso. Er trennte sich, zog bei mir ein und wir waren nur 4 Monate zusammen. Unsere Gespräche waren intensiv. Sachen, die er noch nie zuvor jemanden erzählt hatte. Vieles mit mir war eine neue positive Erfahrung für ihn, seine Verliebtheit, unser S., Fürsorge. Anscheinend hatte er mit seinen Partnerinnen zuvor zwar zusammen gewohnt, wirkliche Nähe und Interesse an den Träumen, Zielen und Gedanken des anderen gab es wohl nicht. Allein die Tatsache, dass er ein Jahr auf der Couch schlief und seine Ex es normal fand, sein Bett in Beschlag zu nehmen, fand ich traurig. Für mich war es eine neue Erfahrung, mit jemandem zu wohnen und die Eltern kennen zu lernen.

An ihm zerrte viel: der Umzug, finanzielle Probleme durch eine Nachzahlung, dadurch viel Arbeit, Gütereinigung mit der Ex, die wenig kooperativ war. Ich nahm ihm den Haushalt ab und versuchte, ihm den Advent mit einem selbst gemachten Adventskalender zu versüßen. Leider hatte er Arbeitszeiten, bei denen er nachts kam. Aufgrund von Schlafstörungen verließ er oft zwischen 2-4 Uhr unsere Wohnung um zu rauchen, spazieren zu gehen. Jedesmal wurde ich wach, mal abgesehen vom Schnarchen. Bei Streit gab es von ihm nur eine Reaktion: flüchten und wegfahren. Ein Gespräch war erst Stunden später oder am nächsten Tag möglich. Gemeinsame Unternehmungen mit der Partnerin (z.B. spazieren gehen, übers Wochenende wegfahren) kannte er bis dato nicht. Er wollte es sehr, empfand es jedoch als zu große Umstellung zu seinem vorherigen Leben, in dem jeder der Partner seinen Angelegenheiten nachging. So hatte ich mir das nicht vorgestellt. Und er war traurig, dass es ihm nicht gelingt, mich glücklich zu machen. Ich glaube, er war depressiv. Er wisse nicht, wie er sein muss und ich antwortete, sei doch einfach du, ich liebe Dich doch. Bis zum letzten Tag sagte er mir, dass er mich liebe. Dann schmiss er hin.

Ich versuchte es mit einem Brief ohne Vorwürfe, aber bekam nur als Antwort, dass es lange dauern wird, bis er wieder funktioniert. Nach meinem Brief stellte ich den Kontakt ein. Anderthalb Monate später bat ich ihn um ein Gespräch. Bei diesem blieb er bei seinem Kurs, verhielt sich distanziert und rational. Wir sehen uns zwangsläufig einmal im Monat in Rahmen einer Gruppe. Er meidet den Kontakt, weiß nicht, wie er sich verhalten soll. Glücklich sieht er nicht aus. Mir tut es weh, nun so zu wirken, als würden wir uns nicht näher kennen.

Zurück zu deinen Fragen: das sind viele Schwierigkeiten gleich am Anfang gewesen. Entweder war ich mit ihm überglücklich oder tieftraurig. Nicht der Zustand, den man sich für eine Partnerschaft wünscht. Andererseits hatte ich mehrere Beziehungen und noch nie fiel es mir so schwer, über jemanden hinweg zu kommen. Man muss auch berücksichtigen, dass ich mich schon vor 1,5 Jahren in seine Art verliebt hatte.

Ich denke, diese Schwierigkeiten waren dazu da, lernend überwunden zu werden. Er hätte beispielsweise lernen können, anders als flüchtend mit Konflikten umzugehen. Vielleicht hat ihm diese Nähe, dieses *beep*, Angst gemacht. Aber ohne das, keine wirkliche Partnerschaft, glaube ich. Natürlich habe ich auch mein Päckchen zu tragen und darüber habe ich viel nachgedacht. Liebe ist die Basis, die lässt sich nicht herbeizaubern. Und die schmeißt man nicht weg.

Meine Idealvorstellung ist, dass ihm eines Tages bewusst wird, dass eine Beziehung Zeit und Hingabe braucht, um am Leben gehalten zu werden und zu wachsen. Dass sie ein Spiegel ist, der oft nicht schön ist, uns aber die Punkte aufzeigt, bei denen wir besser agieren könnten.

Ohne diese Einsichten wird es nicht gehen. Da ich keinerlei Zeichen von ihm bekomme - es herrscht Funkstille - akzeptiere ich die Trennung. Ich bin mit zwei Ex-Freunden befreundet. Bei ihm kann ich es mir nicht vorstellen, weil es bei ihm Liebe war und sie nicht nachlässt.

Kannst Du etwas für Dich daraus ziehen, liebe Sternenträne?

08.08.2015 14:10 • x 1 #63


S
@Martell: Stimmt es wirklich, bist Du auf diese eine Stelle angewiesen? Gibt es nicht immer eine Lösung? Andererseits: Selbst wenn Du jetzt mit dem Bewerben anfängst, wird es mindestens 3 Monate dauern, bis Du etwas neues hast.

08.08.2015 14:12 • #64


M
Das fängt schon bei der mehrmonatigen Kündigungsfrist an. Ich werd da wohl durch müssen und hoffen das es nicht zu hart wird.

08.08.2015 15:37 • #65


Sternenträne
Hallo Schwanensee,

Ja, es wäre viel schöner sich real austauschen zu können. .. ..aber vermutlich wohnen wir alle weit auseinander. ....andererseits kann man hier immer gerad genau die zeit nutzen, wo man allein ist, zeit hat....real passt der termjnkalender ja oft auch nicht überein.
Ja ich hab auch Freundinnen, die zuhören etc., aber ich hab, da es ja nun schon die wiederholte.Trennung vom gleichen Mann ist, diesmal schon nach wenigen Wochen das Gefühl, die nicht dauernd mit meinen Gefühlen und derzeit oft wenig zuversichtlichen Gedanken nerven zu können. Nervt mich ja einerseits selbst, sonst bin ich eher ein positiver Mensch...aber nun hänge ich extrem durch immer wieder.

lieben dank für deine offenen Ausführungen....das liest sich nach viel Liebe, aber so, dass er einfach noch nicht bereit war nach seiner vorherigen Trennung. Da würde es viel Bewusstsein und Arbeitsbereits haft seinerseits bedürfen.
Weglaufen tun leider viele Manner....

Zitat von Schwanensee:
Liebe ist die Basis, die lässt sich nicht herbeizaubern. Und die schmeißt man nicht weg.

Meine Idealvorstellung ist, dass ihm eines Tages bewusst wird, dass eine Beziehung Zeit und Hingabe braucht, um am Leben gehalten zu werden und zu wachsen. Dass sie ein Spiegel ist, der oft nicht schön ist, uns aber die Punkte aufzeigt, bei denen wir besser agieren könnten.

Ohne diese Einsichten wird es nicht gehen. Da ich keinerlei Zeichen von ihm bekomme - es herrscht Funkstille - akzeptiere ich die Trennung. Ich bin mit zwei Ex-Freunden befreundet. Bei ihm kann ich es mir nicht vorstellen, weil es bei ihm Liebe war und sie nicht nachlässt.


Diese Zeilen konnten 1 zu 1 von mir sein! Verstehe dich gut und sehe es 100%genauso in meiner jetzigen (ex-)Beziehung.

@martell
Was du schreibst mit den vielen Erinnerungen übrall, das geht mir ganz genauso. ..egal was ich seh, höre, mache. ..es ist ab und zu ganz nett, doch er ist früher oder später immer dabei. Wir haben so viel gemeinsam schönes gemacht, erlebt und besucht und ohne ihn ist das nicht mehr das gleiche Leben. Auch ich hab schon 4 Trennungen vor ihm hinter mir, aber nie war mir eine Beziehung so wertvoll wie diese. Er war für mich bester Freund, Familie, Partner, liebhaber, freizeitgestalter...einfach irgendwie meine zweite Hälfte. Die fehlt nun, ja...ich fühle mich halb.
Sei froh, dass du offensichtlich Freunde hast, wo du jederzeit aufschlagen kannst. Hab ich direkt vor ort nicht so in dieser Form. Auch keine Familie. Mir fehlt täglich jemand zum reden.

09.08.2015 16:26 • #66


E
Hallo Schwanensee, Hallo Sternenträne...
was ich in euren Zeilen lese, macht mich sehr nachdenklich und mir gleichzeitig Mut, dass nicht alle Frauen gleich sind. Nicht alle Männer machen sich aus dem Staub und geben planlos auf!
Aber ich komme langsam hinter das Geheimnis meiner Geschichte. Sie ist in ihrem Ego gefangen und wirkliches Vertrauen vermutlich ein Fremdwort. Stattdessen stehen wohl Egoismus und Eigensinn im Vordergrund. Es schmerzt sehr, das mehr mehr erkennen zu müssen. Und das bei einem Menschen, den man über alles liebt, geliebt hat und alles gegeben hätte.
Aber nun gut, was will man(n) tun, wenn ehrliche Gefühle nicht möglich, sondern eher sehr wankelmütig sind. Sie drehen sich, wie die Fahne im Winde...

Einfach nur traurig

09.08.2015 18:49 • #67


M
Hallo Sternenträne,

das ist wirklich hart! Wenn ich niemanden zum reden hätte würde ich durchdrehen. Das tut mir wirklich leid für Dich! Gut das es wenigstens das Forum hier gibt.

09.08.2015 18:52 • x 1 #68


E
Zitat:
Liebe ist die Basis, die lässt sich nicht herbeizaubern. Und die schmeißt man nicht weg.

Meine Idealvorstellung ist, dass ihm eines Tages bewusst wird, dass eine Beziehung Zeit und Hingabe braucht, um am Leben gehalten zu werden und zu wachsen. Dass sie ein Spiegel ist, der oft nicht schön ist, uns aber die Punkte aufzeigt, bei denen wir besser agieren könnten.

Ohne diese Einsichten wird es nicht gehen. Da ich keinerlei Zeichen von ihm bekomme - es herrscht Funkstille - akzeptiere ich die Trennung. Ich bin mit zwei Ex-Freunden befreundet. Bei ihm kann ich es mir nicht vorstellen, weil es bei ihm Liebe war und sie nicht nachlässt.


Besser hätte ich es nicht schreiben können! Du sprichst mir aus tiefstem Herzen und Seele. Ich weiß allerdings auch, dass es diese Einsicht niemals geben wird. Da sprechen Charakter und Ego leider eine völlig andere Sprache. Das musste ich nun schon so oft erkennen, sowie persönlich erleiden. Ich hätte einfach keine Kraft mehr, in eine weitere Runde zu gehen...selbst wenn die Möglichkeit bestehen würde?

Mir ist einfach klar geworden, dass ich es ihr niemals Recht machen kann. Der Witz an der ganzen Trauergeschichte ist, dass ich ihr in unserem Urlaub einen Heiratsantrag machen wollte, den Ring im Gepäck hatte. Na ja, das hat sich ja dann bereits auf dem Hinflug erledigt und wer weiß, wofür es gut war?

*schmunzel* ... Gestern hatte ich an der Ostsee ein interessantes Gespräch und eine gute Freundin meint: Mach dir keinen Kopf (und lachte)! Es gibt genau 7 Seelenverwandte für dich, auf jedem Kontinent einen! Na super, wie soll ich meinen in Europa finden? UNMÖGLICH, weil meine Ex ist es definitiv nicht

09.08.2015 19:20 • #69


E
So ihr Lieben, verabschiede mich für heute und versuche einen weiteren Songtext zu vertonen...
Wünsche euch einen schönen Abend

09.08.2015 19:22 • #70


sensibility
Hey himmel_blau,

ich mache zurzeit genau dasselbe durch. Das du lesen, hat mich total an meine Beziehung zu meinem Ex erinnert. Das was du beschreibst, fühle ich ebenso. Auch wenn es eine ungesunde Beziehung war, trotzdem tut es weh. Es braucht einfach Zeit. Bei mir sind es 3 Wochen her.Waren 5 Jahre zusammen. Denke jeden Tag an ihn. Kopf und Herz sind zwei verschiedene Dinge. Du wirst auch mit Sicherheit Tage habe, wo du dich bei ihm melden willst, aber du musst dir immer versuchen die negativen Seiten der Beziehung ins Gedächtnis zu rufen. Ich z.B. habe ihn aus Fb gelöscht. Tu das auch. Es ist nicht gut wenn du auf sein Profil gehst und guckst, was da so Neues gibt. Es bringt dich nicht weiter. Du musst an dich denken und das tun, was für dich das Beste ist. Und das ist komplette Kontaktsperre. Aus den Augen, aus dem Sinn sozusagen. Ich studiere auch und verstehe das du dich nicht darauf konzentrieren kannst. Aber du musst dir immer selbst sagen, dass keiner es wert ist, dass du deine Zukunft aufs Spiel setzt. Leichter gesagt als getan...ich weiß das ganz genau...ich nehme mir bewusst Abends Zeit um zu trauern. Tagsüber lenke dich ab, unternehme was mit Freunden. Irgendwann, hauptsache du machst etwas.

Ich wünsche dir Viel Kraft und irgendwann lernst du den Richtigen kennen, der für dich da ist und dich wertschätzt.

09.08.2015 21:13 • #71


S
Ich freue mich über Eure Gedanken, auch wenn viele davon traurig sind. Besonders die heutige Antwort von Sternenträne.

Ich hoffe, ich finde bald Zeit, detailliert auf das eine oder andere einzugehen.

Ich habe etwas gelesen, was mir half, meinen Liebeskummer aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen (vielleicht war es von Frau Doris Wolf):
Man solle sich glücklich schätzen, fähig zu sein, jemanden über alles zu lieben. Das vermag nicht jeder.

Und ein zweiter, eventuell tröstender Gedanke für die Nacht: meiner Mutter wurde der Boden unter den Füßen weggerissen, als mein Vater nach 35 Ehejahren wegen einer anderen ging. Mit größter Anstrengung beendete sie eine Weiterbildung, brauchte Medikamente und eine Therapie, auch wegen der Depression.

Was tun mit unfreiwillig mehr Freizeit? Sie frischte eine Sprache auf, begann eine neue Sprache zu lernen, auch kochen und technischen Kram, was vorher mein Vater übernommen hatte. Und sie musste sich einen Freundeskreis vor Ort aufbauen. Nach 6 Jahren ist sie verliebt, es beruht auf Gegenseitigkeit und ich freue mich, sie überglücklich zu sehen.

Manchmal erkennen wir erst im Nachhinein, dass in der Krise eine Chance steckt - die Chance persönlich zu wachsen. Sei es durch die Fehler, die wir im Nachhinein erkennen oder indem wir in der Zeit allein wieder näher an dem sind, was uns ausmacht.

Wünsche Euch eine erholsame Nacht und sende Liebe jedem, der sich einsam und traurig fühlt.

09.08.2015 22:30 • #72


M
Es tut wirklich gut, das hier alles zu lesen. Es ist ein gutes Gefühl, mit all dem Schmerz nicht alleine auf der Welt zu sein. Auch ich dachte wirklich, die Liebe meines Lebens gefunden zu haben. Wie kann man einfach aufgeben, wenn man sich liebt? Mir will das nicht in den Kopf.

09.08.2015 22:48 • #73


M
Guten Morgen.

Gestern war der Tag des versprochenen Gespräches, von dem ich mir Erkenntnisse und Hilfe bei der Verarbeitung versprochen hatte. Aber wie befürchtet fand es nicht statt.

Nachdem erst eine kurze Nachricht kam, das es bei ihr später wird, stand sie plötzlich vor der Tür ....mit ihm! Wäre ich nicht dagewesen hätte sie den mit in die Wohnung geschleppt. Ich hab gezittert wie noch nie, aber versucht mich zusammenzureißen.

Sie sagte kurz Hallo schmiss die Sachen in die Ecke und ging wieder los. Zwei Stunden später kam sie wieder und tat so als wäre nichts gewesen, als hätte es den Abstand nie gegeben. Wollte mir sogar noch vom Urlaub erzählen!
Ich war so fasziniert von dieser irren Situation, das ich gar nicht daran dachte wegzugehen.

Wenigstens hab jetzt auch ICH begriffen, das ich und meine Gefühle ihr völlig egal sind. Für sie gibts nur einen Menschen - sie selbst! Mir tut der Neue fast ein bisschen leid. Erlebt er doch gerade den Himmel auf Erden und muss dann bald die selben Enttäuschungen erfahren wie ich die ganze Zeit.

Naja, jetzt geht es erstmal los, ich hoffe der erste Arbeitstag mit ihr nach alldem wird nicht allzu schlimm.

Ich wünsche Euch allen eine schöne Woche und möglichst viele Momente des Vergessens und Durchatmens!

10.08.2015 06:00 • #74


A
Hallo Ihr Lieben,

mir geht es genauso und ich fühle mich in meinem Liebeskummer so gefangen, dass mich nichts mehr glücklich stimmt. Wir waren 2 Jahre zusammen, er war ist mein Traummann. Allerdings hat er in der letzten Zeit nichts mehr in in die Beziehung investiert und die Bemühungen blieben weitesgehend aus. Er meinte durch die häufigen Streitereien (die es eigentlich nie gab, denn für ihn stellt jede kleine Diskussion, die ganze Beziehung in Frage) sehe er keinen Sinn mehr an der Beziehung zu arbeiten. Ich bin so sprachlos, wie kann ich jemandem sagen dass ich ihn liebe und den Tag später wirft er alles hin wegen nichts und wieder nichts. Diese Art mit der Beziehung umzugehen hat er mir immer wieder angetan und jedesmal habe ich um ihn gekämpft, er nie um mich. Ich weiß, dass für mich die Trennung wohl das beste ist, aber ich liebe ihn so sehr und sehe ständig nur die schöne Zeit mit ihm. Alles erinnert mich an ihn und ich kann noch nicht einmal durch die Stadt laufen ohne dass mir die Tränen kommen, weil er nicht bei mir ist und meine Hand hält. Ich weiß nicht wie ich über das ganze hinweg kommen kann.

Noch dazu kommt, dass er die Beziehung im WhatsApp beendet hat, mit den Worten: Ich hätte es ja selbst so gewollt und er akzeptiert jetzt das es zu Ende ist. Dass das gelogen ist weiß er ganz genau, denn ich habe mich immer um ihn bemüht und so für unsere Liebe gekämpft. Vergebens. Und nun bekomme ich die Schuld in die Schuhe geschoben.

10.08.2015 15:24 • #75


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