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Trennung von Psychisch kranker Freundin

Stefan29
Hallo liebe Community,

Danke für die zahlreichen hilfreichen Einträge, die ich hier lesen durfte. Allerdings passt keiner so 100 % auf meine Situation.

Vor knapp 4 Wochen habe ich mich von meiner Freundin getrennt. Wir sind beide 30 Jahre alt.

Wir waren 14 Monate zusammen und planten eigentlich zusammen zu ziehen.

Im Laufe unserer Zeit hat sich herausgestellt, dass sie unter psychischen Problemen leid, aber irgendwie hab ich immer wieder gesehen und ihr geglaubt, dass sie es in den Griff bekommt. Es fing an mit Alk., dann auch selbstverletung und Depression. Ich konnte sie dazu bewegen, Therapien zu machen, allerdings habe ich nun gemerkt, dass sie die sinnlose halbherzig gemacht hat und sich nicht eingestehen wollte, dass sie Probleme hat. Immer wieder habe ich mich anlügen lassen, da ich sie ja liebe und ihr glauben wollte.

Vor vier Wochen hat sie sich so stark selbst verletzt, dass ich den Notarzt rufen musste und die Polizei, dass es Selbstmord-Versuch zu werden war.


Seitdem ist sie stationär in Behandlung und ich habe die Beziehung beendet.


Ich wurde quasi ein Jahr lang angelogen, und dreist in der gangen. Dennoch hat dieses hin und her meine Liebe nicht erlischen lassen.

Jetzt hat sie wohl die Diagnose Borderline bekommen. Begleiterscheinung ist Depression, Essstörung, Alk., Selbstverletzung.

Ich habe mich selbst sehr stark reflektiert und glaube, dass ich in eine Art Cro Abhängigkeit gerutscht bin dieses heiß und kaltständiges nicht wissen was passiert morgen hat mich irgendwie gefangen.

Jetzt, nachdem ich den Schlussstrich gezogen habe, vermisse ich sie wirklich sehr, dass sie trotzdem irgendwie die Frau ist, mit der ich mir die Zukunft vorgestellt habe. Sie sagten, sie hat den Schuss vor dem Bug verstanden alles wird sich nun alles ändern, sie wird vernünftig in Therapie gehen und sich behandeln lassen. Ich glaube, sie ist immer noch einer Beziehung zu mir interessiert, allerdings bin ich hin und her gerissen und weiß nicht mehr weiter.


So wie unsere Beziehung war, möchte ich sie nicht weiterführen, dennoch kann sie mir die Hoffnung, dass die Beziehung jetzt ganz anders werden könnte…

Was würdest ihr mir raten ?

Meine Freunde und meine Familie raten mir alle Abstand zu nehmen da mich das ganze nur kaputt macht…

30.11.2023 11:18 • x 3 #1


Charla
@Stefan29
Zitat von Stefan29:
So wie unsere Beziehung war, möchte ich sie nicht weiterführen,
dennoch kann sie mir die Hoffnung, dass die Beziehung jetzt ganz anders werden könnte…

Sehr wahrscheinlich wird sich an der Beziehung, aufgrund ihrer Störung, nichts ändern. Ihr fehlt die Einsicht und selbst wenn sie die für sie richtig abgestimmte Behandlung bekommt, ist überwiegend ein damit Leben können möglich - bestenfalls ohne Selbstverletzung oder Suizidversuche, vermutlich bleiben depressive Schübe. Borderline gehört zu den frühkindlichen Entwicklungsstörungen, d.h. sie sind auf einer anderen Bewusstseinsebene abgespeichert und deshalb nur schwer zugänglich
als Erwachsene. Fachärztliche, spezielle Traumatherapeuten könnten dahingehend helfen.
Sie hat sehr viele Baustellen zu bearbeiten und kann Jahre brauchen um diese zu bewältigen, falls überhaupt.

Wenn du nicht selbst daran psychisch zerbrechen willst weil du dieses Leben mit ihr nicht mehr ertragen kannst überlege dir gut ob du dieses mittragen kannst und willst oder ob eine unbelastete freie Partnerschaft besser für dich ist.

Alles Gute !

30.11.2023 11:45 • x 3 #2


A


Trennung von Psychisch kranker Freundin

x 3


N
Herzlichen willkommen @Stefan29

Deine Geschichte beinhaltet sehr viele Themen.. Ich sehe in deiner Geschichte viel Aufforderung und Zweifel.. Aber das ist die Sicht die nicht von einen menschen der nicht drin steckt.

Ich selbst leide auch unter Depressionen und neige zu selbst Verletzung, unteranderem auch unter panikataken und verlustängste und so weiter.

Es ist wie ein tiefes Loch wo man glaubt keinen zu haben keiner der da ist und das Loch zieht an einen so fest das man keine Kraft hat dagegen zu kämpfen,bis alles zu viel wird.

Es ist von Mensch zu Mensch verschieden wie sich das auserd und wie man damit umgeht und auch was man braucht.

Du sagst du liebst deine ex freundin und weißt nicht was du machen sollst.

Ich würde dir mal raten ,das du ihr mal zeit gibst sich um sich selbst zu kummern ,um vieles mal klar zu bekommen, um zulernen und zu fühlen was ist echt und was nicht und um aufzuarbeiten.

Dies alles wird Kraft kosten.. Und daher lass sie mal etwas durch atmen.

Ich würde dir aber auch raten einen Therapeuten auf zusuchen, den einen menschen auf zufinden und den notartz anzurufen ist nicht ohne. Es geht nur darum das du redest mit jemanden der sich da auskennt und du dich selbst nicht vergisst.

Den dein Text lässt sich mehr als sie als du . Wie geht's dir ,damit, wie fühlst du.

Hoffe du nimmst mor meinen text nicht krumm und es hilft etwas

30.11.2023 11:58 • x 4 #3


Cocolores
Lieber Stefan,

eine Beziehung ist immer eine Herausforderung, es sollten aber immer die schönen Moment überwiegen.
Du hast hier mehr ertragen müssen, als gut für Dich ist!
Zitat von Stefan29:
Es fing an mit Alk., dann auch selbstverletung und Depression.

Ich war selbst mit einem Borderliner zusammen (wußte es aber nicht) und es begann auch alles schleichend, aber man guckt da ja gern drüber weg, weil ja alles andere soooo toll ist (dazu komme ich später)
Zitat von Stefan29:
Ich konnte sie dazu bewegen, Therapien zu machen, allerdings habe ich nun gemerkt, dass sie die sinnlose halbherzig gemacht hat und sich nicht eingestehen wollte, dass sie Probleme hat.

Den Fehler habe ich auch gemacht. Bringt nur nix, weil DU ja die treibende Kraft warst. Man atmet durch, hofft, dass jetzt alles besser wird - um dann zu merken, dass der andere es gar nicht ernst meint. (Und das zieht sich wie ein roter Faden: Worte und Taten!)
Zitat von Stefan29:
Vor vier Wochen hat sie sich so stark selbst verletzt, dass ich den Notarzt rufen musste und die Polizei, dass es Selbstmord-Versuch zu werden war.

Kenne ich, bei mir waren es extreme Alk./Medikamenten Cocktails. Diverse Nächte hat er dann auf der Intensivstation verbracht. Einsicht? Null.
Zitat von Stefan29:
Jetzt hat sie wohl die Diagnose Borderline bekommen. Begleiterscheinung ist Depression, Essstörung, Alk., Selbstverletzung.

Tu Dir selbst einen Gefallen und lies Dich zu Borderline ein. Ich denke jeder, der schon einmal mit einem Borderliner zusammen war, wird Dir nur einen Rat geben: Lauf! So schnell Du kannst!
(Eins wundert mich aber, nämlich die Schnelle der Diagnose. Da müssen schon vorher Dinge passiert sein, evt. Vordiagnosen, denn so schnell geht das in der Regel nicht. Insofern kann sie das also auch schon bereits gewußt haben).
Zitat von Stefan29:
Ich habe mich selbst sehr stark reflektiert und glaube, dass ich in eine Art Cro Abhängigkeit gerutscht bin

Definitiv. Nicht nur eine Art, Du warst absolut Co-Abhängig und bist es noch.
Zitat von Stefan29:
bin dieses heiß und kalt

Dazu lies Dich auch bitte ein. Dieses heiß und kalt macht süchtig.
Zitat von Stefan29:
trotzdem irgendwie die Frau ist, mit der ich mir die Zukunft vorgestellt habe.

Und deswegen schau Dir alles bitte genau an: ist es wirklich die Frau, die Du weiterhin an Deiner Seite haben möchtest? Vieles ist leider nur Schein, eine Illusion, die Dir vorgespielt wird. Du wirst gespiegelt. Borderliner haben oft keine eigene Persönlichkeit, sondern passen sich wie ein Chamäleon an.
Zitat von Stefan29:
Sie sagten, sie hat den Schuss vor dem Bug verstanden alles wird sich nun alles ändern, sie wird vernünftig in Therapie gehen und sich behandeln lassen

Entschuldige, aber: blablabla. ICh kann Dir nicht sagen, wie viele Versprechungen ich immer wieder gehört habe. Aber es kamen keine Taten. Borderliner sind meister der Manipulation, selbst Psychologen lassen sich da gern mal einlullen.
Zitat von Stefan29:
dennoch kann sie mir die Hoffnung, dass die Beziehung jetzt ganz anders werden könnte…

Diese Hoffnung habe ich 14 Jahre mit mir herumgetragen. Es wurde alles immer nur schlimmer. Immer mehr Drama in kürzeren Abständen.
Zitat von Stefan29:
Meine Freunde und meine Familie raten mir alle Abstand zu nehmen da mich das ganze nur kaputt macht…

Ich bin aus der Sache mit einer PTBS und BurnOut raus und bin nach jetzt 5 Jahren immer noch nicht wirklich ich selbst.

Wenn es das ist, was Du willst: go for it!

30.11.2023 12:43 • x 4 #4


Vicky76
Zitat von Stefan29:
Ich wurde quasi ein Jahr lang angelogen, und dreist in der gangen

Lieber Stefan ,
du wurdest nicht angelogen.
Deine Freundin ist schwer krank und wird es, bei der Diagnose, leider auch bleiben.
Natürlich haben Menschen mit Borderline, auch ein Recht darauf, geliebt zu werden und ich bin überzeugt davon, dass es auch klappen könnte.
Die Frage ist eher, bist du stark genug, mit ihr, den Weg zu gehen?
Eine Beziehung , ist ständiges Arbeiten. Dafür hat deine Freundin, im Moment , nicht die Kraft.
Sie muss erstmal, Techniken erlernen, die ihr im Alltag helfen mit sich und ihrer ausgeprägten Gefühlswelt umzugehen.
Ein weiterer , wichtiger Punkt, liegt ganz klar, bei deiner Freundin.
Will sie , die angebotene Hilfe , überhaupt annehmen und an sich arbeiten.
Wenn sie nicht 100%, zu sich selbst steht und bei den therapeutischen Angeboten, nicht mitarbeitet, denke ich mir, das eine Beziehung, für euch beide, nur Quälerei und Schmerz bedeutet.

30.11.2023 12:52 • x 4 #5


cgs70
Stefan,
erstens musst Du trennen zwischen dem primären Bild einer Persönlichkeitsstörung wie es Cluster B - Störungen nun mal sind und der Diagnose einer psychischen Krankheit.
Borderline-Störungen sind therapierbar, aber nicht heilbar.
Psychische Erkrankungen sind zumindest eingeschränkt heilbar.
Zweitens ist es ganz entscheidend, dass du dir darüber im Klaren bist, dass du als Bezugsperson (co-abhängig oder nicht) nicht als Therapeut deiner Ex-Partnerin helfen kannst. Das können nur erfahrene Therapeuten die vor Allem keine persönliche Beziehung zu den betroffenen Personen haben.
Es hört sich zwar hart an, aber wenn du in BL-Angehörigen-Foren liest wirst du vor Allem immer wieder eine Aussage finden: Finger weg, versuche nicht selbst als Therapeut zu agieren und streiche die vergangenen 12 Monate aus deinen Gedanken.
Ich habe 10 Jahre gebraucht um den Schlußstrich zu ziehen... sieh zu, dass du schneller die Kurve kriegst.

Gruß
C.

30.11.2023 12:53 • x 4 #6


A
@Stefan29 An Borderlinern beißen sich selbst Therapeuten die Zähne aus. Kaum therapierbar. Die meisten Therapeuten lehnen Borderliner deswegen auch ab. Also Hoffnungen, dass sich großartig was ändert, würd ich mir keine machen. Da müsste sie schon ein sehr leichter Fall sein, und danach sieht es für mich nicht aus. Eher nach berechtigten Sorgen, dass du irgendwann selbst in der Klapse landen würdest. Psychische Krankheiten sind ansteckend, die laugen auch den Partner oft so aus, dass er irgendwann selbst medizinische Hilfe braucht. Und Borderline ganz besonders. Musst du selber wissen, ob dir deine Gesundheit das wert ist, du wurdest aber gewarnt.

30.11.2023 13:07 • x 4 #7


B
Zitat von Stefan29:
Vor knapp 4 Wochen habe ich mich von meiner Freundin getrennt.

Zitat von Stefan29:
Vor vier Wochen hat sie sich so stark selbst verletzt, dass ich den Notarzt rufen musste und die Polizei, dass es Selbstmord-Versuch zu werden war.

War dies,weil du die Trennung ausgesprochen hast oder davor?
Beides vier wochen her.

Zitat von Stefan29:
Wir waren 14 Monate zusammen

Da waren aber schon mehr probleme ersichtlich oder?
Wie war eure Streitkultur?

Da du dich getrennt hast,sind deine Grenzen erreicht.
Sie wird mehrere Jahre Therapie brauchen.
Zitat von Stefan29:
So wie unsere Beziehung war, möchte ich sie nicht weiterführen, dennoch kann sie mir die Hoffnung, dass die Beziehung jetzt ganz anders werden könnte…

Was würdest ihr mir raten ?

Das braucht Jahre Therapie und Ganz anders wird es nicht.

30.11.2023 13:11 • x 1 #8


S
@Stefan29

ich kenne diese Geschichte.. meine damalige Frau litt neben Borderline auch unter Magersucht.

Notarzt kam in der ersten Zeit regelmässig, Drehtür-Psychatrie, also rein- raus.
habe sogar einen Betreuungsantrag bei Gericht gestellt.
als sie bei einem Anfall mit dem Fleischmesser die Küchenwände maltretierte, verließ ich das Haus und rief den Notarzt.
der durfte sie nicht mitnehmen, also auch noch Polizei.. Eigen- und Fremdgefährdung.
in der Psychatrie war sie wieder normal, durfte gehen.. ich war dann der böse Ehemann.
das war der Höhepunkt nach 1 Jahr Ehe.
habe sie in der Nacht noch verlassen, denn in der Wohnung hatte ich Angst vor ihr..
bin bei Freunden untergekommen. nächsten Tag zum Anwalt, der hat die Scheidungspapiere innerhalb 1 Woche an sie geschickt.
alle Freunde und Familie hat mir zur Scheidung geraten.
nach 14 Tagen bin ich aber zurück. eigentlich war sie ein Betreuungsfall. habe ihr klar gemacht, entweder Therapie oder ich bin weg.
ok, hat sie dann angefangen.. so wie bei dir.. dann kam die Magersucht wieder durch..
dann mal wieder normale Phasen.. und immer wieder ich der Böse.. ich hasse dich, verlass mich nicht.. kennst du?
ihre Famile kümmerste das alles nicht, die waren weit weg.
das ging 13 Jahre so.. da war nix mehr mit Liebe, ich war ihr Betreuer!
die letzen Jahre brauchte ich Psychotherapie und war arbeitsunfähig.

Was ich dir raten kann?
such das Weite, solange du noch kannst!

30.11.2023 13:23 • x 8 #9


S
Zitat von Arnika:
@Stefan29 An Borderlinern beißen sich selbst Therapeuten die Zähne aus. Kaum therapierbar. Die meisten Therapeuten lehnen Borderliner deswegen auch ab. Also Hoffnungen, dass sich großartig was ändert, würd ich mir keine machen. Da müsste sie schon ein sehr leichter Fall sein, und danach sieht es für mich nicht ...

kann ich unterschreiben !

30.11.2023 13:26 • x 1 #10


B
@Smashed
Zitat von Smashed:
13 Jahre

wie hält man das 13 jahre aus?

30.11.2023 13:29 • x 1 #11


S
Zitat von Kleeblatt99:
@Smashed wie hält man das 13 jahre aus?

Borderline Co-Abhängigkeit

Der Anfang einer solchen Beziehung ist meistens sehr intensiv. Ein Borderliner fühlt sehr starke Emotionen und fokussiert diese auf den Partner, indem er den Partner idealisiert. Dieser wiederum fühlt sich in so einer Verbindung anfänglich wie im „siebten Himmel“, weil er – womöglich erstmals in einem Leben – das Gefühl erhält, absolut bedingungslos so angenommen zu werden, wie er wirklich ist. So empfindet er eine Art der perfekten Verbindung, die oftmals durch leidenschaftlichen, intensiven und in seiner Tiefe noch nicht erlebten S. gefestigt wird. So entsteht eine intensive Bindung auf einer tieferen Ebene.

30.11.2023 13:32 • x 1 #12


B
@Smashed

Aber 13 jahre lang?

Danach wäre ich Dauergast in einer Klinik.

3 jahre ok,aber 13?

30.11.2023 13:34 • x 1 #13


Vicky76
Zitat von Kleeblatt99:
wie hält man das 13 jahre aus?

14 Monate, nicht Jahre

30.11.2023 13:40 • x 1 #14


B
Zitat von Vicky76:
14 Monate, nicht Jahre

Ne ne,
Zitat von Smashed:
das ging 13 Jahre so

14 Monate war Stefan29
Zitat von Stefan29:
Wir waren 14 Monate zusammen

30.11.2023 13:41 • x 1 #15


A


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