Ich sitze, während ich das hier alles lese, heulend und lachend gleichzeitig auf dem Sofa - mitten in der Nacht, weil ich wieder mal nicht schlafen kann.
Ich habe mich ca. 6 (vielleicht auch 7 oder 8?) Mal in 3,5 Jahren getrennt, jegliche Selbstachtung verloren und vor allem zuletzt nur noch an mir selbst gezweifelt. Dachte, ich bilde mir das alles ein und bin ungerecht, weil zu häufig enttäuscht und belogen. Und man sagt(e) mir eigentlich nach, ich sei eine Powerfrau.
Nach seinem letzten Akt vor ca. 8 Wochen, habe ich zum ersten Mal nach diversen seiner verstörenden Verhaltensmuster gegoogelt, um herauszufinden, was zur Hölle mit ihm nicht stimmt. Aus purer Verzweiflung und der Erkenntnis, ihm vielleicht tatsächlich nicht allein helfen zu können!? (Diese Erkenntnis hatte ich nebenbei erwähnt bereits nach 5 Monaten und habe das Weite gesucht. Allerdings er hat es irgendwie geschafft, mich immer und immer wieder einzulullen und zurückzuerobern.)
NPS, also Narzisstische Persönlichkeitsstörung, war eins der allerersten Ergebnisse, die mir die Suchmaschine ausspuckte. Danach empfand ich nur Hass. Auf mich selbst: warum in aller Welt habe ich nicht schon einmal vor 2, 3 Jahren nur fuc**ing 2 Minuten in die Suche nach solch merkwürdigen Verhaltensweisen investiert? Ich hätte mir so viel erspart ... seitdem lese ich alles, was mir über Narzissmus in die Finger kommt, denn es ist der einzige Anker, an den ich mich seither überhaupt klammern kann.
Der Trennungsschmerz scheint augenblicklich unerträglich bis unüberwindbar, und Dro. und Alk. wie die einzige Lösung, das auszuhalten. Zwischendurch kurze, nüchterne Phasen, um den Schmerz nach und nach rauszulassen - verdrängen ist schließlich keine Option. Aber gerade nur so viel, wie ich es mit meinem energielosen Wesen aushalte. Alles auf einmal geht nicht: es fühlt sich an, als könnte ich das nicht überleben.
Er? Leidet, wie ein Hund und startet unterschwellige Annäherungsversuche. Im Supermarkt, lauert mir auf, fährt mit hinterher ... aber ansprechen traut er sich nicht. Dieses Mal nicht mehr. Sonst ging er in die vollen, jedes Mal. Egal wie sehr ich ihn angefleht habe, mich ziehen zu lassen, weil ich es nicht mehr aushalte und daran zugrunde gehe. Aber dieses Mal ist es anders. Dieses Mal gewinne ich, weil ich die Videos, die er von sich für andere Damen (und auch Herren) gedreht hat, mit *beep* in der Hand und Dil. im Ar*** im Internet gefunden und allesamt heruntergeladen habe. Für geringes Entgelt auf dubiosen Seiten. Erpressung ist niederträchtig - weiß ich. Aber das ist eine der widerlichen Eigenschaften, zu denen ich dank ihm heute im Stande bin.
Thats the story!
Alles, was ihr vorher in euren schlimmen Erlebnissen aufgezählt habt, deckt sich 1:1 mit meinen Erfahrungen - abgesehen vom SM-Ding. Und es tröstet mich, zumindest ein kleines bisschen, damit nicht allein zu sein.
Nach dieser grausamen weil bis zuletzt abgestrittenen Entdeckung und vielen Nächten mit narzisstischer Lektüre, hasse ich jetzt vor allem ihn. Mir versuche ich die (wenn auch sehr späte Einsicht) noch irgendwie positiv anzurechnen: besser spät als nie.
Konsequenz: Therapie ab kommender Woche. Und trotzdem vermisse ich diesen kleinen Online-Wi*er fast täglich unerträglich. Ich wünschte, es wäre alles schon vorbei ...
17.07.2019 02:38 •
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