Trennung von einem Narzissten - ich bin süchtig!

Hallo liebe Mitglieder.

Ich bin in einer on-off Beziehung mit einem Narzissten gewesen - 7 Jahre lang! Es war die schrecklichste Zeit meines Lebens - neben ein paar schönsten Momenten meines Lebens.
Er war anfangs so perfekt, er hat mir das blaue vom Himmel versprochen. Und letztendlich ist nichts wahr geworden. Ständig hat er mich kritisiert und nieder gemacht. Ich war 7 Jahre lang einsam. Kaum habe ich ihm gesagt, dass ich mit etwas nicht übereinstimme, hat er einfach Schluss gemacht. Mich Monatelang mit Trennung und Schweigen gequält. Das war absolute Tortur, um danach nur wieder Versprechungen zu machen, die er niemals halten würde .
Jetzt habe ich mich zum ersten Mal von ihm getrennt. Ich war mir sicher: nach 7 Jahren werde ich es schaffen mich zu lösen. Ich habe es 4 Wochen stark durchgehalten. Und jetzt auch einmal fangen meine Depressionen an. Ich habe Entzugserscheinungen. Ich vermisse ihn tierisch. Ich wollte schon fast in die Notaufnahme. Ich habe noch nie Anti-Depressiva genommen. Nun aber denke ich ich schaffe es nicht ohne. Oder hat jemand einen Tipp? Ich versuche es mit Johanneskraut und Lavendel . aber ich trinke auch Alk. und dann hilft das alles sicher nicht mehr. Aber ich bin einfach wahnsinnig depressiv - so, dass es bereits meinen beruflichen Alltag stört! Was mache ich nur. Ich weiß nicht weiter. Wie kann ich mich endlich lösen? Er ist beruflich in meinem Umfeld. Sein Name wird immer present sein. Daher kann ich mich nicht komplett abschotten. Das ist so ungünstig! Wie gehe ich damit also um - denn ich will ungern meinen Job kündigen, gerade jetzt in diesen Zeiten. Ich wohne jetzt bei meinen Eltern - ich bin ende 30, bin nicht verheiratet und habe keine Kinder. Ich fühle mich wie die letzte Versagerin auf dieser Erde und glaube es wird nie wieder was. Er hat mir 7 Jahre meiner besten Zeit gestohlen! Wie bekomme ich das nur wieder hin . Ich danke euch für eure Hilfe. Ich glaube ich verliere sonst bald den Verstand. Wie gehe ich im Alltag damit nur um? Wie schaffe ich es zu arbeiten ohne meinen Job durch Depression zu riskieren? Vielleicht habt ihr wertvolle Tipps. Ich möchte keine Anti-Depressiva nehmen, davor habe ich Angst. Ich will einfach dass der Schmerz aufhört, dass ich ihn vergesse, dass ich mich auf die Arbeit und mein Leben konzentrieren kann und endlich neu anfangen kann ((

Schau mal in dem Thema hier …..


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Erstmal herzlichen Glückwunsch, dass du den Absprung geschafft hast, das ist sehr stark! Sei stolz auf dich! Halt den Kurs.

Nun ist es vielleicht hart aber versuche mal an dich heranzulassen, dass ihn zu wählen DEINE Entscheidung war, auch in der Akzeptanz seiner schlechten Seiten. Das immer-wiederhaben-wollen der verletzenden Beziehung mit ihm. Denn das "er hat mir 7 meiner besten Jahre gestohlen" bringt dich nicht weiter und halte ich für falsch. Er löst etwas in dir aus, was noch zu bearbeiten ist für dich. Es ist ok so… Du hast eine Baustelle durch ihn entdeckt in, leider, absoluter Härte.
Du warst für bestimmte andere Pläne noch nicht bereit. In dir selbst noch nicht gefestigt genug? Vielleicht. Weißt nur du.

Dann folgt die Frage: Warum hast du das zugelassen?
Ich persönlich habe, an der Stelle/bei den Fragen angekommen (und auch, weil es mir sehr schlecht ging), dann eine Therapie angefangen.
Vielleicht wäre das ja auch ein Schritt für dich.

Und warum lebst du zuhause bei deinen Eltern?
Fühlst du dich generell abhängig von äußeren Dingen oder ist das im Moment so, weil es grade so schlimm ist?

Arbeit:
Wähle andere Essenszeiten in der Kantine(?), sei freundlich distanziert. Lass abperlen, ihn nichts bemerken, wie es in dir aussieht.

Danke für die detaillierte Antwort.
Ich lebe bei meinen Eltern, weil ich schnell raus wollte. Ich hatte Corona und war 14 tage in Quarantäne mit ärztliche Behandlung. Er hat nicht einmal gefragt wie es mir geht. Da habe ich entschlossen: es ist genug. Ich in ihm egal, ich muss schnell von ihm weg. Aber ja .., somit blieben vorerst nur meine Eltern. Ich weiß es ist keine Dauerlösung. Aber es ist soooo schwer auf einmal eine Wohnung zu finden. Ich war 7 Jahre lang in seiner Obhut weil ER es so wollte. Habe mich voll und ganz seinem Schutz hingegeben ... der nie einer war. Jetzt fühle ich mich wie ein Neugeborenes ohne Schutz der Mutter.
Ich weiß wie schlimm das klingt. Ich bin eigentlich eine sehr gebildete, starke und selbstständige Frau. ER hat mich dazu gemacht wie ich jetzt bin. Immer diese Worte du bist ein Baby, ich muss auf dich aufpassen. Keiner kann auf dich so aufpassen wie ich ... etc.
Irgendwann hat er mir das Gefühl gegeben ok - das soll so sein. ... Ichhabe mich komplett selbst verloren.
Und nach so vielen Jahren ist es so schwer wieder zu sich selbst zu finden.
Danke für die Fragen. Ich habe hier gelernt, Fragen helfen einem tatsächlich weiter.

welche AD haben denn keine Nebenwirkungen und können schnell helfen? Hast du hier Erfahrung? Ich habe Angst vor Nebenwirkungen und auch davor, dass es nicht schnell hilft.

Achso, ihr habt zusammen gewohnt, dann ist das mit den Eltern doch ein ganz verständlicher Impuls.
Nein, mit AD kenne ich mich nicht aus.
Laif 900 hat mir damals total geholfen, das ist Johanniskraut. Hat aber bei sehr sonnenempfindlichen Menschen Nachteile.
Wie Du ihn beschreibst, klingt er sehr übergriffig und selbstherrlich…
Kannst du vielleicht grade Urlaub einlegen, um ihn auf der Arbeit nicht zu sehen? Homeoffice? Oder auch: Lass dich krankschreiben, wenn du dich so schlimm fühlst!

@Anubie ja das sollte ich eventuell machen. mal 2 Woche oder so. das problem ist: wir trennen uns seit 7 jähren jedes jahr. dann sind wir monatelang getrennt. in den Monaten bin ich depressiv weil er sich trennt - immer im Sommer. und dann zum Herbst kommen wir wieder zusammen. das geht seit jahren so. urlaub wird nicht reichen um über ihn hinweg zu kommen. auch Monate haben nicht gereicht. ich habe angst, dass ich jahre brauche. und ic h habe nicht jahre! ich bin ende 30. ich will einen mann, kinder, etc. wie soll das alles gehen wenn ich noch jahrelang an ihm hänge

Ich kenne das alles sehr gut, daher schreibe ich Dir. Du weißt, dass es mit ihm nicht besser wird. Ich gebe dir mit mir gerne noch ein Beispiel oben drauf.
Was hindert dich WIRKLICH daran, einen netten, ordentlichen Typen kennenzulernen? Das ist keine rhetorische Frage.

Zitat von Liebeskummerin:

welche AD haben denn keine Nebenwirkungen und können schnell helfen? Hast du hier Erfahrung? Ich habe Angst vor Nebenwirkungen und auch davor, dass es nicht schnell hilft.

Ganz ohne Nebenwirkungen geht es nicht, aber die sind bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt. Du könntest dir Sertralin verschreiben lassen, denn das macht nicht abhängig und die Nebenwirkungen sind erträglich. Musst Du mal mit deinem Doc besprechen.

Du hast mehrere Baustellen, die Du besser nacheinander statt gleichzeitig angehen solltest - es bringt ja nichts, wenn Du Dich in Deiner Situation auch noch selber unter Druck setzt.

Das Wichtigste ist in meinen Augen wirklich, dass Du Dich von diesem Mann löst. Du schreibst im Titel, Du wärst süchtig - Gründe für Sucht liegen nicht im Mittel, sondern im Nutzer. Im Grunde wäre eine Therapie sinnvoll (und ich schrei nicht sofort nach einer solchen), aber es ist illusorisch, schnell einen Platz bei einem Psychologen zu bekommen. Erkundige Dich mal nach Beratungsstellen (z. B. Caritas), die in akuten Lebenskrisen helfen.

Deine Angst vor Antidepressiva kann ich nicht nachvollziehen. Nimmst Du auch keine Kopfwehtablette bei Migräne? Verabschieden kannst Du Dich allerdings von dem Gedanken eines Zaubermittels - Pille einwerfen und alles wird gut, das ist nicht. Die meisten AD wirken erst nach einer gewissen Zeit. Wende Dich an Deinen Hausarzt und lass Dich ggfs. an einen Facharzt überweisen.

Du wohnst bei Deinen Eltern - ja, da hat man als erwachsene Frau keinen Bock mehr drauf. Aber Du könntest auch versuchen, Vorteile darin zu sehen, statt nur die negativen Dinge. Okay, ist natürlich auch von Deinem Verhältnis zu Deinen Eltern abhängig - aber Du sparst Miete, wirst bekocht und aufgepäppelt, bist nicht alleine und hast keine Kündigungsfrist. Eine neue Wohnung für Dich wird sich schon ergeben!

Ja, mit Ende 30 tickt die Uhr. Aber sie läuft auch noch ein paar Jahre. Solange Du noch so an Deinem Ex hängst, wird es eh Essig mit neuen Bekanntschaften und ner Familienplanung mit einem anderen Mann.

Also - Schritt für Schritt. Du kannst Dir Vorwürfe machen, dass Du solange den Kram mit Ex mitgemacht hast. Oder Du kannst Dich beglückwünschen, dass Du jetzt endlich den Absprung geschafft hat. Zweiteres ist konstruktiver

In ner stillen Stunde kannst Du Dir mal ne Liste machen, was alles sh@ize an dem Kerl war. Und erst, wenn Dir dazu partout nichts mehr einfällt (also ungefähr nach drölfzighundert Punkten), darfst Du etwas positives aufschreiben. Falls Du dann überhaupt noch möchtest.

@Snipes ok super danke!- werde ich ansprechen!

@VictoriaSiempre danke die schlechte liste habe ich gerade schon angefangen ... würde ewig gehen ... das mit den Schmerztabletten stimmt. die nehme ich. sogar Beruhigungstabletten .. warum also nicht ADs. zu hast recht. ich werde mal im Notfall zu einer stelle gehen hier in der nähe. habe mich bislang nicht getraut. ist aber vielleicht richtig wie du sagst. Therapien brauchen Monate bis man platze bekommt. so ein mist! und ich brauche ja akut was ... ich glaube ich mache das mal morgen. danke für deine Worte. mir helfen alle Worte und Zuspruch. ich bin total am ende.

Zitat von Liebeskummerin:

ich habe angst, dass ich jahre brauche. und ic h habe nicht jahre! ich bin ende 30. ich will einen mann, kinder, etc. wie soll das alles gehen wenn ich noch jahrelang an ihm hänge

Du warst also ca. 32, als er Dich fand? Und du hast das Ticken der inneren Uhr nun schon 7 Jahre überhört, weil?
Er jeden Sommeranfang Schluss macht, um dich im Herbst wieder als Matratzenheizung zurück zu holen?

Zitat von Liebeskummerin:

und ich brauche ja akut was ...

Das Wundermittel gibt es nicht. Du bist..

Zitat von Liebeskummerin:

eigentlich eine sehr gebildete, starke und selbstständige Frau

.. dann dürfte Dir klar sein, das du auf Entzug bist. Und Entzug klappt nur, wenn man sich komplett vom Suchtmittel löst.

Also würde es womöglich helfen, das Bundesland zu wechseln, den Job. Das Umfeld.
Schau in Dich, willst du so sein, wie vor 7 Jahren, bevor du dem Dementor begegnet bist?

Nur du kannst dies ändern. Aktiv ändern.

Zitat von Liebeskummerin:

Therapien brauchen Monate bis man platze bekommt. so ein mist!

es gibt mehr Wege nach Rom. Caritas, Selbsthilfe-Gruppen, Telefonseelsorge. Selbstschutz. Eigenwahrnehmung.

Kümmere Dich besser um Dich, er tut es nicht. Er tut was er will, wann er will und vor allem wie er will. Du bist Statist in eurem Leben.

Zitat:

Therapien brauchen Monate bis man platze bekommt. so ein mist!

Frag deinen Hausarzt, ob er dir therapeuten empfehlen kann, dann fischst du nicht im Trüben.
Und die Annahme, man müsse ewig warten: Ich lebe in einer Großstadt und hatte aber sofort Glück. Also einfach machen.