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Trennung von diagnostizierter Borderlinerin

Zweizelgänger
Also ich hab jetzt deinen letzten Beitrag mehrfach gelesen und nach jedem Mal blieb irgendwas übrig, das ich eigentlich nicht wirklich greifen kann.
Also nochmal gelesen, zerlegt, reingeschaut und wieder blieb da was irgendwo hängen.

Ich glaube es liegt daran, dass du ganz bestimmt unbedingt etwas anders haben möchtest und auch ändern und erreichen willst,
Vielleicht liegt es eben genau daran.

Ich hab dann zwei Zitate von dir gespeichert, damit ich da irgendwie besser reinfinde.

Zitat von LeiderEinRetter:
Ja, da spielt dann sicher auch der innere Schweinehund eine Rolle.

Hier dachte ich mir erst, dass wir beide etwas unterschiedliches meinen, hab mir dann aber überlegt, dass du vielleicht recht hast, auch wenn wir nicht wirklich das Gleiche meinen.
Vielleicht ist es ja sogar dein innerer Schweinehund der nicht wirklich loslassen will und lieber in seiner Komfortzone bleiben möchte.

Zitat von LeiderEinRetter:
Liebe sollte mich bereichern, beflügeln, Leichtigkeit bringen, sich einfach gut und schön anfühlen, warm und geborgen.
Liebe soll nicht weh tun!

Hier dachte ich mir, dass ich genau das am Anfang erlebt habe und in meine eigene Falle geraten bin, dass ich genau das auf sie und die neue Beziehung projeziert habe, damit es so ist wie es sein soll.

Ich glaube, dass das was sich für mich nicht zuordenbar anfühlt, dein Druck ist den du dir machst.
Ich glaube du willst zu sehr.
Ich versteh das, da du aus diesem ganzen Gefühl gerade rauswillst, aber ich glaube, dass das mit zuviel Druck nicht richtig klappt.
Druck erzeugt Gegendruck und so, glaube ich, entsteht so eine Art Stillstand.

Ich glaube, dass in solchen Situationen das im Jetzt bleiben eigentlich der wichtigste Punkt ist.
Die Zukunft regelt sich dann von selbst und die Vergangenheit kannst nicht verändern und kannst sie manchmal mit etwas mehr Abstand leichter aufarbeiten bzw kommen plötzlich Erkenntnisse ganz von selbst, wenn man erstmal wirklich losgelassen hat.

09.02.2024 09:35 • x 3 #226


H
@LeiderEinRetter du wirst bestimmt eine tolle Frau finden die merkt das du ihre Nähe schätzt und sie dir ebenfalls dieses Gefühl gibt. Ich kannte es vor meiner Beziehung jetzt auch nicht. Merke wie er es annimmt, kann selber aber nicht immer so geben. Das fehlt mir sehr. Aber man muss ja immer alle Aspekte im Alltag berücksichtigen

Viel Kraft wünsche ich dir !

09.02.2024 09:48 • x 1 #227


A


Trennung von diagnostizierter Borderlinerin

x 3


E
Zitat von Zweizelgänger:
Also ich hab jetzt deinen letzten Beitrag mehrfach gelesen und nach jedem Mal blieb irgendwas übrig, das ich eigentlich nicht wirklich greifen kann.

Ich kann vermutlich, einiges einfach noch nicht BEgreifen

Zitat von Zweizelgänger:
Ich glaube es liegt daran, dass du ganz bestimmt unbedingt etwas anders haben möchtest und auch ändern und erreichen willst,
Vielleicht liegt es eben genau daran.

Was mich selbst betrifft, mein Mindset, definitiv. Zu tolerant, zu nett.

Zitat von Zweizelgänger:
Vielleicht ist es ja sogar dein innerer Schweinehund der nicht wirklich loslassen will und lieber in seiner Komfortzone bleiben möchte.

Dann würde ich mich ja wohl damit fühlen, dass es mir so beschissen geht, also ein klares nein hier.

Ich möchte raus aus diesem Zustand, raus aus der Verletzung.

Möchte etwas dieser Art nicht noch einmal erleben.

Ich versuche ja, aktiv etwas dafür zu tun, damit es mir besser geht.

Zitat von Zweizelgänger:
dass ich genau das auf sie und die neue Beziehung projeziert habe, damit es so ist wie es sein soll.

Ich würde nicht sagen, dass ich etwas meiner Wünsche auf sie projiziert habe.

Ihre wenigen positiven Eigenschaften waren da, ob gespiegelt oder ehrlich.

Die viel wichtigere Frage ist, warum ich so viel Respektlosigkeit hab über mich ergehen lassen, während die negativen Seiten mehr als deutlich überwiegen.

Zitat von Zweizelgänger:
Ich glaube, dass das was sich für mich nicht zuordenbar anfühlt, dein Druck ist den du dir machst.

Ja, das kann durchaus sein. Wer will schon lange in diesem Loch stecken. Man will raus da, besser gestern als heute.

Zitat von Zweizelgänger:
Ich glaube, dass in solchen Situationen das im Jetzt bleiben eigentlich der wichtigste Punkt ist.

Ich akzeptiere den Zustand, denke ich. Ich möchte sie nicht zurück, das ist mir inzwischen mehr als klar.

Ja, vielleicht erwarte ich zu viel auf einmal. Manchmal denke ich, ich trete vielleicht wirklich auf der Stelle? Weiß nicht, in welche Richtung ich gehen soll, was die richtige Richtung, der nächste richtige Schritt ist. Manchmal fühle ich mich verzweifelt.

Momentan möchte ich nichts mehr, als mein unbeschwertes Leben zurück.

Ich hätte mir einiges ersparen können. Ich bin selbst daran Schuld und muss dafür nun eben die Konsequenzen übernehmen.

Das wird mir eine Lehre sein!

Zitat von Hypersenlove:
du wirst bestimmt eine tolle Frau finden die merkt das du ihre Nähe schätzt und sie dir ebenfalls dieses Gefühl gibt.

Ich danke Dir, sehr.

Zitat von Hypersenlove:
Viel Kraft wünsche ich dir !

Vielen lieben Dank.

09.02.2024 14:39 • x 1 #228


Klio
Hallo

Ich weiß nicht ob ich es nur aus mlr selbst herauslese, aber für mich liest sich dein letzter Beitrag drückend härter, teilweise gegen dich selbst gerichtet.

Manchmal, öfter auch nicht einfach mit sich selbst mitfühlend zu sein, sich selbst zu erdulden und einem das es ist okay was war, was gerade ist zu geben

Dann schenke ich es dir heute
Es ist okay, natürlich, dass du einen Gesamtumfang -noch- nicht begreifen kannst; vielleicht auch niemals ganz und gar.
Brauchen wir meist etwas Abstand und oder ein paar Schrittchen, die wir bereits gegangen sind, um einen Gedanken, ein Gefühl noch einmal anders, mehr in Einklang betrachten zu können (ähnlich wie Zweizelgänger diese Erfahrung bereits beschrieben hat)
Und solch selbst begreifende Gedanken braucht es vielleicht erst einmal vermehrt, damit sie verinnerlicht, ein Teil von einem selbst werden und die alten destruktiven sich nicht vehement ihren Weg erschreien wollen.
Es ist okay, gut, dass du ein toleranter, verständnisvoller, andere wahrnehmender Mensch bist. Sehr liebenswerte Eigenschaften, finde ich.
Geh da bitte nicht so hart mit dir ins Gericht
Und hier ja auch die Krux.
Du darfst das alles auch mit dir sein : )
Wenn du das jetzt schon hundert mal gelesen hast - der Zeitraum, in dem du dir für dich Respektlosigkeit bieten lassen hast war nicht lang.
Du bist gegangen.
Und wenn man verliebt, begeistert ist von einem Menschen, erkennt man nicht immer direkt unwertschätzendes Verhalten.
Du hast es aber doch zügig erkannt und bist dir zur Liebe gegangen.

Zitat von LeiderEinRetter:
Ich hätte mir einiges ersparen können. Ich bin selbst daran Schuld und muss dafür nun eben die Konsequenzen übernehmen.


Zitat von LeiderEinRetter:
Das wird mir eine Lehre sein!

Ja, wie redest du denn mit dir

Wer redet da in dir?

Du bist an nichts schuld

Das wird mir eine Lehre sein!
Mit Ausrufezeichen versehen : )
Traurig, welch geißelnde Worte uns erdrücken, mit welchen wir uns erdrücken. Weil wir sie so kennen, sie sich in ihrem Eigenverletzen in einer Art wohl anfühlen, richtig.

Ich würde sagen, du hast eine weitere Lebenserfahrung gemacht, die dir hilft dich in einem Inneren zu weiten; die dich u.a noch einmal darin anstupst Worte, Gedanken, Glaubenssätze umzuformulieren.

Nach der Trennung hatte ich ein Bild von mir als habe ich mich in einen selbstgefädelten Kokon gesetzt, um zu heilen, zu brüten.
Auch um alte Wunden noch einmal aufzureißen, sie neu betrachten zu dürfen. Anscheinend waren sie nicht mit Gefühlen, mit Worten verheilt versehen, die für einen weiteren Weg sinnvoll waren.
Ab und an bin ich gedanklich hinaus mit meinen selbstgebastelten Schiffchen, mit Worten zum Leben versehen, habe sie aufs Wasser gesetzt, wollte mit ihnen schwimmen. Nur sind mir so viele untergegangen und ich schwamm gegen das dunkeltosende Meer; bis ich mich wieder ans Ufer retten konnte und erneut weinend, verzweifelnd, ver-rückt im Kokon saß.
Eine Zeit kommt, kam in dem sich Gefühle, Gedanken für das Jetzt gefunden haben, nicht allumfassend, aber dass es genügend Tage, Stunden, Minuten gibt in denen ich mit meinen neuen Schiffchen schwimmen kann. Und gleite umarmt im Meer so dahin.
Und wohin, das ist mir nicht immer das Wichtigste. Der Moment ist schön und ist ganz besonders schön, wenn er nach einem Freisein klingt.

09.02.2024 15:20 • x 4 #229


Femira
Lieber Retter,
Es ist Wochenende. Wieder die härteste Phase im Trennungsprozess. Kannst du dir die folgenden 2 Tage entlasten? Was hast du für dich geplant?
Zitat von Zweizelgänger:
Ich glaube, dass das was sich für mich nicht zuordenbar anfühlt, dein Druck ist den du dir machst.
Ich glaube du willst zu sehr.
Ich versteh das, da du aus diesem ganzen Gefühl gerade rauswillst, aber ich glaube, dass das mit zuviel Druck nicht richtig klappt.
Druck erzeugt Gegendruck und so, glaube ich, entsteht so eine Art Stillstand.


Zitat von LeiderEinRetter:
Ja, das kann durchaus sein. Wer will schon lange in diesem Loch stecken. Man will raus da, besser gestern als heute.

Ich habe hier ein Deja vu
Bei meiner Kurzzeitbeziehung war @Zweizelgänger eine wirklich wichtige Unterstützung und ich erinnere, dass er mir ähnliche Worte schrieb und ich dasselbe dachte wie du

Mittlerweile sehe 8ch das anders. Ich finde es schwer, Trauer, Ohnmacht, Unsicherheit und Angst auszuhalten, gut zu mir zu sein in diesen Momenten, weil meine Herkunftsfamilie mir damit keinen Umgang vermittelt hat. Ich bin zwar nicht in den Heizungsraum gesperrt worden, aber meine Eltern haben mich, wenn ich diese Gefühle hatte, nicht ausgehalten und sind mir mit Wut begegnet.
Es ist ein Gewaltvolles Bild, wenn ich mir ein kleines Kind vorstelle, das Angst hat, Orientierungslos in seiner Trauer und dann von einem Riesen angeschrieben wird.
Kannst du dir das auch vorstellen? Der kleine Retter, der eine Umarmung, Stabilität und Zuwendung gebracht hätte, wird in den Heizungsraum verbannt? In die Isolation? Bekommst du Mitgefühl mit dir?

Ich möchte dich daran erinnern
Zitat von Femira:
Schau, da ist der Retter, der durch seine Herkunftsfamilie nicht gelernt hat, mit Traurigkeit umzugehen. Schlimmer, ihm wurde beigebracht, dass Traurigkeit zur sozialen Isolation und zum Liebesentzug führt. Liebesentzug führt ja im Kindesalter zu existentiellen Ängsten. Nun macht der Retter eine traurige Phase durch und diese Gefühle kommen wieder hoch: Trauer und keinen Umgang wissen, existentielle Ängste, Verlassenheitsgefühle, soziale Isolation... So verständlich!

Weißt du, ich darf das auch richtig üben und trotzdem hat mich @Klio vor nicht allzulanger Zeit auch darauf hingewiesen, mehr Mitgefühl mit mir zu haben. Sie findet da so Zaubern are Worte, wie sie sagt
Also
Zitat von Klio:
Manchmal, öfter auch nicht einfach mit sich selbst mitfühlend zu sein, sich selbst zu erdulden und einem das es ist okay was war, was gerade ist zu geben

Dann schenke ich es dir heute

Es ist okay, dass du dich so fühlst. Es zeigt, dass du dich mit anderen verbinden kannst, dass du stark bist, dass dein inneres Kind stark ist, weil es sich traut diese Gefühle immernoch zu fühlen, obwohl es dabei nur Gewalt erfahren hat. Schenke ihm eine neue Erfahrung und liebe es in seiner Verzweiflung.



Und das hier:
Zitat von Zweizelgänger:
Ich glaube, dass in solchen Situationen das im Jetzt bleiben eigentlich der wichtigste Punkt ist.

Möchte ich anders ausdrücken:
Kannst du dich in deiner Verzweiflung dich mit deinem verzweifelten Ich verbinden, dich durchdringen lassen, die Verzweiflung da sein lassen, an den Tisch bitten oder wie mir @Kabr 2018 unermüdlich schrieb: das Gefühl zu umarmen?
Zitat von Klio:
Auch um alte Wunden noch einmal aufzureißen, sie neu betrachten zu dürfen. Anscheinend waren sie nicht mit Gefühlen, mit Worten verheilt versehen, die für einen weiteren Weg sinnvoll waren.
Ab und an bin ich gedanklich hinaus mit meinen selbstgebastelten Schiffchen, mit Worten zum Leben versehen, habe sie aufs Wasser gesetzt, wollte mit ihnen schwimmen. Nur sind mir so viele untergegangen und ich schwamm gegen das dunkeltosende Meer; bis ich mich wieder ans Ufer retten konnte und erneut weinend, verzweifelnd, ver-rückt im Kokon saß.

Dir dabei einen Kokon vorzustellen... Das ist eine wunderbare Idee, finde ich. Die werde ich mir nehmen.

Zitat von LeiderEinRetter:
Ich akzeptiere den Zustand, denke ich. Ich möchte sie nicht zurück, das ist mir inzwischen mehr als klar.

Akzeptierst du deinen Zustand mit allen Gefühlen oder akzeptierst du die Trennung?
Zitat von LeiderEinRetter:
Ich möchte einfach auch zukünftig besser auf mich acht geben und es hinbekommen, dass mich Verluste, Trennungen generell nicht so sehr extrem treffen.

Hmm... Darf ich die zwei Sätze,die hier mit einem und verbunden sind, trennen?
Auf dich achten, vor allem jetzt in dieser Zeit, in der du dich wund fühlst, klein, ohnmächtig, verzweifelt und traurig scheint mir sehr wichtig.

Dass Trennungen sich weniger mitnehmen... Würde bedeuten, dass du dich weniger mit einem anderen Menschen verbinden kannst. Ist das erstrebenswert? Da ist auch @Einfachatmen ein Vorbild, finde ich. Sie nimmt immer Gefühle an und atmet. So einfach und doch so schwer.

Zitat von LeiderEinRetter:
Die viel wichtigere Frage ist, warum ich so viel Respektlosigkeit hab über mich ergehen lassen, während die negativen Seiten mehr als deutlich überwiegen.

Das schreibst du häufiger. Er scheint nochmal eine Schlüsselstelle in deiner Verarbeitung zu sein. Möchtest du es weiter ausführen?

Momentan denke ich nämlich auch noch das hier dazu:
Zitat von Klio:
Wenn du das jetzt schon hundert mal gelesen hast - der Zeitraum, in dem du dir für dich Respektlosigkeit bieten lassen hast war nicht lang.
Du bist gegangen.
Und wenn man verliebt, begeistert ist von einem Menschen, erkennt man nicht immer direkt unwertschätzendes Verhalten.
Du hast es aber doch zügig erkannt und bist dir zur Liebe gegangen.

Du hast das toll gemacht! Du hast jemanden erstmal richtig kennengelernt und hast dann eine Entscheidung getroffen.
Zitat von Klio:
Es ist okay, gut, dass du ein toleranter, verständnisvoller, andere wahrnehmender Mensch bist. Sehr liebenswerte Eigenschaften, finde ich.

Auch das sehe ich auch so. Du hast dich ja nicht ausnutzen lassen oder zu viele Chancen gegeben. Es waren nur 4 Monate, in denen du das mitgemacht hast. Das ist nicht lang.

Zitat von LeiderEinRetter:
Liebe sollte mich bereichern, beflügeln, Leichtigkeit bringen, sich einfach gut und schön anfühlen, warm und geborgen.
Liebe soll nicht weh tun!

Das sehe ich anders.
Beziehungen sind immer harte Arbeit, kommen wir mit unseren Beziehungsmustern in Kontakt und ich wiederhole noch immer einiges von meinen Eltern, die eine Beziehung geführt haben, wie ich sie bitte nie führen möchte. So scheint mir die Aufgabe auch da zu sein, sich mit sich zu verbinden, den eigenen Schmerz zu fühlen und dann einen anderen Weg zu beschreiten. Das ist nicht leicht und unbeschwert. Jedenfalls für mich nicht.

09.02.2024 16:03 • x 4 #230


Femira
Bäh... Autocorrect hat einige Fehler reingehauen. Dafür ist der Text mal nicht 5fach.
Korrigieren mag ich nur zwei Stellen, der Rest... Egal.
@Klio schreibt zauberbar. So.

Und meine Eltern haben mich nicht angeschrieben. Das wäre ja noch verträglich gewesen
Angeschrieen natürlich. Wutentbrannt auf mich losgegangen, damit sie meine Trauer nicht sehen müssen.

09.02.2024 16:08 • x 3 #231


Klio
Zitat von Femira:
Wutentbrannt auf mich losgegangen, damit sie meine Trauer nicht sehen müssen.


Ich rede dir warmfühlendumarmende Worte; würde in jeder Trauer schweigend redend neben dir sitzen.

09.02.2024 16:40 • x 3 #232


E
Zitat von Klio:
für mich liest sich dein letzter Beitrag drückend härter, teilweise gegen dich selbst gerichtet.

Guten Abend zusammen.
Das kann ich nicht abstreiten lese und auch höre ich nicht zum ersten Mal.

Hier spielt vielleicht auch die Vergangenheit mit rein, wobei ich mal so selbstbewusst war.

Zitat von Klio:
Manchmal, öfter auch nicht einfach mit sich selbst mitfühlend zu sein, sich selbst zu erdulden und einem das es ist okay was war, was gerade ist zu geben

Ich übe mich darin.
Hatte dazu auch mal eine Art Ritual von einem Therapeuten mit an die Hand bekommen.
Es ist ein Prozess.

Zitat von Klio:
Dann schenke ich es dir heute
Es ist okay, natürlich, dass du einen Gesamtumfang -noch- nicht begreifen kannst;

Danke, Klio.

Zitat von Klio:
Es ist okay, gut, dass du ein toleranter, verständnisvoller, andere wahrnehmender Mensch bist. Sehr liebenswerte Eigenschaften, finde ich.
Geh da bitte nicht so hart mit dir ins Gericht

Im Grunde mag ich meine Werte, sehr sogar. Ich möchte auch nicht sagen, dass ich da zu hart zu mir bin, aber an der ein oder anderen Stelle darf es gerne etwas weniger sein.

Zitat von Klio:
, wie redest du denn mit dir

Wer redet da in dir?

Du bist an nichts schuld

Auch das hier liegt weit zurück.
Mein inneres Kind, mein frühes, kleines Ich.

Ich weiß heute, dass ich nicht für die Handlungen, Fehler, Verhaltensweisen meines Vaters früher verantwortlich bin.

Mein nahezu tägliches Ritual zur akuten Zeit damals lautete vor dem Spiegel immer:
Ich bin ich und das ist gut so.
Ich bin nicht für die Fehler anderer verantwortlich.

Zitat von Klio:
Ich würde sagen, du hast eine weitere Lebenserfahrung gemacht, die dir hilft dich in einem Inneren zu weiten; die dich u.a noch einmal darin anstupst Worte, Gedanken, Glaubenssätze umzuformulieren.

Vor allem Glaubenssätze.
Verändern, umzuformulieren, die Gedanken und somit auch die Gefühle zu verändern.

Zitat von Klio:
Nach der Trennung hatte ich ein Bild von mir als habe ich mich in einen selbstgefädelten Kokon gesetzt, um zu heilen, zu brüten.

Finde ich eine bemerkenswerte Idee, die Du Dir da geschaffen hast. Die gesamte Geschichte dahinter. Danke fürs teilhaben lassen. Ich mag die Art, wie Du schreibst.

Zitat von Klio:
Eine Zeit kommt, kam in dem sich Gefühle, Gedanken für das Jetzt gefunden haben, nicht allumfassend, aber dass es genügend Tage, Stunden, Minuten gibt in denen ich mit meinen neuen Schiffchen schwimmen kann. Und gleite umarmt im Meer so dahin.

Hast Du mal überlegt, ein eigenes Buch zu schreiben?
Danke, liebe Klio.

Zitat von Femira:
Es ist Wochenende. Wieder die härteste Phase im Trennungsprozess. Kannst du dir die folgenden 2 Tage entlasten? Was hast du für dich geplant?

Da ich die ganze Woche nebst der Arbeit Unmengen an Haushalt nachgeholt habe, die Bude nun glänzt, würde ich am liebsten einfach mal gar nichts machen. Bin total erschöpft.

Aber ich werde mich dennoch abends mit Freunden treffen, etwas raus kommen. Auch tagsüber raus kommen.
Ich bin ja jemand, der das nicht vom Wetter abhängig macht. Es kann schütten, dann erst recht raus.

Ansonsten werde ich in Ruhe und gemütlich gut Essen und an Achtsamkeitsübungen anknüpfen.

Zitat von Femira:
Ich habe hier ein Deja vu
Bei meiner Kurzzeitbeziehung war eine wirklich wichtige Unterstützung und ich erinnere, dass er mir ähnliche Worte schrieb und ich dasselbe dachte wie du

Immer wieder etwas erleichternd zu wissen, nicht alleine zu sein.
Manchmal macht sich einfach nur die pure Verzweiflung breit.

Deswegen nochmal danke Euch allen für die Geduld. Das schätze ich sehr und halte ich nicht für selbstverständlich.

Zitat von Femira:
Ich bin zwar nicht in den Heizungsraum gesperrt worden, aber meine Eltern haben mich, wenn ich diese Gefühle hatte, nicht ausgehalten und sind mir mit Wut begegnet.

Das tut mir sehr Leid zu lesen.
Ich drücke Dich und danke Dir für die Offenheit.

Zitat von Femira:
Kannst du dir das auch vorstellen? Der kleine Retter, der eine Umarmung, Stabilität und Zuwendung gebracht hätte, wird in den Heizungsraum verbannt? In die Isolation? Bekommst du Mitgefühl mit dir?

Ja, es tut weh.
Und genau hier geht's ja auch wieder darum, mich mit meinem inneren Kind zu beschäftigen, mit ihm zu sprechen, in Kontakt zu treten. Es trösten und für es im heute da sein.

Zitat von Femira:
Weißt du, ich darf das auch richtig üben und trotzdem hat mich vor nicht allzulanger Zeit auch darauf hingewiesen, mehr Mitgefühl mit mir zu haben. Sie findet da so Zaubern are Worte, wie sie sagt

Ihr seid alle toll!

Zitat von Femira:
Es ist okay, dass du dich so fühlst. Es zeigt, dass du dich mit anderen verbinden kannst, dass du stark bist, dass dein inneres Kind stark ist, weil es sich traut diese Gefühle immernoch zu fühlen, obwohl es dabei nur Gewalt erfahren hat. Schenke ihm eine neue Erfahrung und liebe es in seiner Verzweiflung.

Hier gilt dasselbe, wie oben.

Zitat von Femira:
Akzeptierst du deinen Zustand mit allen Gefühlen oder akzeptierst du die Trennung?

Um ehrlich zu sein, muss ich darüber gerade nachdenken.

Letzteres ja.
Ersteres auch, denke ich. Fühlt sich vielleicht noch nicht so an, aber ich möchte es.

Zitat von Femira:
Dass Trennungen sich weniger mitnehmen... Würde bedeuten, dass du dich weniger mit einem anderen Menschen verbinden kannst. Ist das erstrebenswert?

Nein natürlich nicht.

Zitat von Femira:
Das schreibst du häufiger. Er scheint nochmal eine Schlüsselstelle in deiner Verarbeitung zu sein. Möchtest du es weiter ausführen?

Verlustangst ist die Antwort darauf. Ja, ich habe es frühzeitig beendet, um mich zu schützen, weil ich rational weiß, dass das richtig so ist.

Ich wollte nicht wieder diese Gefühle des verlassen werdens ertragen müssen und habe stattdessen viel ausgeblendet.

Zitat von Femira:
Beziehungen sind immer harte Arbeit

Das sehe ich ganz genauso.
Da steckt so viel dahinter bzw gehört so viel dazu.


Kann es nicht oft genug schreiben, danke Euch. Habt ein wundervolles und erholsames Wochenende

09.02.2024 18:06 • x 2 #233


Zweizelgänger
@Klio Danke für deinen schönen Text und die Übersetzung meiner Gedanken

09.02.2024 20:21 • x 4 #234


Zweizelgänger
Zitat von LeiderEinRetter:
Da ich die ganze Woche nebst der Arbeit Unmengen an Haushalt nachgeholt habe, die Bude nun glänzt, würde ich am liebsten einfach mal gar nichts machen. Bin total erschöpft.


Lieber @LeiderEinRetter das ist doch eine prima Idee!
Mach mal nix!

Keine Übungen, keine Selbsterkenntnis, keine Erklärungen, einfach nix.
Und hör mal auf zu zu sein.
Zu nett, zu lieb, zu blöd, zu faul, zu wat weiß ich....
Eigentlich ist es doch schön mit dem fehlerhaften Ding das wir sind zufrieden zu sein.
Was ist denn besser als Zufriedenheit im Leben?!

Ich glaube, dass wir sowieso immer an uns arbeiten werden.
Entscheid ist, dass wir ein entspanntes Verhältnis dazu bekommen und eben soweit mit uns zufrieden sind.

Viele von uns sollten irgendwas im Leben unserer Eltern kompensieren und wir sollten Ansprüche erfüllen, die selbst aufgestellt wurden und womöglich selbst nie erfüllt wurden.
Darum geht es ja darum nichts zu müssen, nichts sein zu müssen, sondern bei sich zu sein, den Augenblick mit sich wahrzunehmen und das nicht erzwungen, sondern mehr so selbstverständlich zu genießen.

Deshalb finde ich mal Nichts Tun prima!

Du machst ja schon die ganze Zeit!
Richtig verarbeiten, richtig trauern, richtig putzen, richtig arbeiten, Dinge richtig machen, richtig sein, richtig damit umgehen, richtig lernen, richtig loslassen usw usw....

Mal richtig Nix is also mal richtg gut!

09.02.2024 20:41 • x 4 #235


Zweizelgänger
Dieses kleine Textfeld ist furchtbar...
War das früher nicht mal anders und auf jeden Fall ganz bestimmt besser..?

09.02.2024 20:45 • x 2 #236


Zweizelgänger

09.02.2024 21:19 • x 2 #237


Vienne
Lieber LeidereinRetter,

du hast mit @Femira und @Klio zwei sehr wertvolle Ratgeberinnen an Bord...

Ich möchte dir auch sehr gerne etwas mitgeben...

Vielleicht, weil ich auch Erfahrungen mit Borderline gemacht habe.
Und sehr gut nachvollziehen kann, wie du dich fühlst.
Du gehst zu sehr ins Gericht mit dir...hab Mitleid mit dir selbst. Niemand kann etwas dafür.
Es ist nun mal eine psychische Erkrankung, eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung.

Das Einzige, das in so einer Beziehung stabil ist, ist nun mal, dass alles instabil ist ..

Borderliner sind nun einmal faszinierend, fesselnd...und es ist eben schwer, da rauszukommen. So eine Beziehung hinterlässt leider Spuren, die Trennung schmerzt höllisch.

Irgendwo las ich, dass man die doppelte Zeit an Therapie benötigen würde...die doppelte Zeit, die man zusammen war.

Du bist noch mitten im Liebeskummer drin...sei geduldig mit dir...du kannst nichts dafür...sei lieb zu dir und nicht so streng...

Darf ich dir eine Umarmung schicken und ein bisschen Kraft?

10.02.2024 14:50 • x 4 #238


E
Hallo zusammen an diesem grauen, kalten Sonntag.
Zitat von Zweizelgänger:
das ist doch eine prima Idee!
Mach mal nix!

So sieht es heute jedenfalls aus.
Ich mache nichts, hänge auf der Couch. Aber zur Ruhe komme ich nicht wirklich. Mache es manchmal dunkel, ASMR auf die Ohren und versuche ne Stunde zu entspannen. Das geht ein paar Minuten gut, dann macht sie wieder Unruhe bemerkbar.

Zitat von Zweizelgänger:
Keine Übungen, keine Selbsterkenntnis, keine Erklärungen, einfach nix.

Habe eher das Gefühl, zu wenig aktiv zu tun, um nicht in Gedanken zu verfallen.

Gestern jedenfalls war ich ungeplant viel unterwegs und somit ein bisschen abgelenkt. Dennoch ist es so, ganz egal was ich mache, sie ist ständig im Kopf. Habe ständig das Bedürfnis, darüber zu reden. Es quält mich sehr.

Gestern gut gefrühstückt, dann im Baumarkt gewesen, einen Kaffee trinken gewesen, Mittagessen gesündigt bei Mc Donalds.

Nach dem Mittagessen ne Stunde hingelegt, danach nochmal los ein paar Einkäufe erledigen, noch nen Kaffee trinken gewesen und am Abend mit einem guten Freund weg gewesen.

Selbst da war sie ständig von mir ausgehend wieder Thema, ätzend.

Zitat von Vienne:
du hast mit und zwei sehr wertvolle Ratgeberinnen an Bord...

Das stimmt definitiv und dafür kann ich mich nicht oft genug bedanken. Auch die Beiträge von @Scheol , @Zweizelgänger und vielen anderen lese ich sehr sehr gerne.

Man bekommt häufig den so notwendigen Tritt in den Allerwertesten, andere Sicht auf die Dinge, andere Blickwinkel.
Danke.

Zitat von Vienne:
Du gehst zu sehr ins Gericht mit dir...hab Mitleid mit dir selbst. Niemand kann etwas dafür.
Es ist nun mal eine psychische Erkrankung, eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung.

Da bin ich bei Dir.
Nun zu wissen, zu verstehen, was alles hinter einer BPS stecken kann, wie das Betroffene verstören kann, finde ich sehr schlimm.

Ich versuche immer, meine Mitmenschen zu verstehen und solche Geschichten gehen mir dann schon nahe.

Ihre Handlungen, so krass diese auch sind, empfindet sie als normal, ist der Meinung, sie hätte die Störung im Griff. Ist aber absolut das Gegenteil. Diese selbst verletzende promiskuitive lebensweise, um sich selbst zu spüren, die innere Leere zu füllen, zu kompensieren, schrecklich
Ich mag sie dennoch als Person und habe sie auch nie wegen der Krankheit verurteilt. Ich wünschte, sie käme da eines Tages heraus.

Die Strecke der verbrannten Erde wird immer länger.

Was mich aber betrifft, so glaube ich, dass ich mich einfach selbst nicht richtig liebe und dies vielleicht daher ein Stück weit projiziert habe. Ein gesunder Menschenverstand hätte das alles frühzeitig erkannt und eine andere Richtung eingeschlagen.

Das sollte ich auch nochmal genauer hinschauen.

Zitat von Vienne:
So eine Beziehung hinterlässt leider Spuren, die Trennung schmerzt höllisch.

Ja, ist mit einer normalen Trennung absolut nicht vergleichbar und das, obwohl es nur 4 Monate waren.

Wie oft ich sie doch gerne einfach nochmal sehen möchte. Ich mochte sie.

Zitat von Vienne:
Darf ich dir eine Umarmung schicken und ein bisschen Kraft?

Lieben Dank dafür, Drücker zurück.

Habt alle einen schönen Sonntag

11.02.2024 13:03 • x 1 #239


Femira
Zitat von Klio:
würde in jeder Trauer schweigend redend neben dir sitzen.


Da merke ich noch immer, dass es eine Wunde ist, dass mich deine Worte sehr berühren.
Zitat von LeiderEinRetter:
Ich bin ich und das ist gut so.
Ich bin nicht für die Fehler anderer verantwortlich.

Mein Psychologe hat damals gesagt, dass die Seele nicht, keinnicht verstehen kann. Wie wäre es den zweiten Satz auszutauschen mit Ich bin für mich verantwortlich!?

Und vielleicht noch einen hinzufügen:
In meiner Traurigkeit liegt eine ungeheure Stärke. Durch meine Trauer kann ich mich mit mir und anderen Menschen verbinden.

Zitat von LeiderEinRetter:
Verlustangst ist die Antwort darauf. Ja, ich habe es frühzeitig beendet, um mich zu schützen, weil ich rational weiß, dass das richtig so ist.

Ich wollte nicht wieder diese Gefühle des verlassen werdens ertragen müssen und habe stattdessen viel ausgeblendet.

Hmm.... Für mich hast du es frühzeitig beendet. Was wirfst du dir vor? Was hat sie getan, was ein Dealbreaker war?

Zitat von LeiderEinRetter:
Ein gesunder Menschenverstand hätte das alles frühzeitig erkannt und eine andere Richtung eingeschlagen.

Alles unter einem halben Jahr zeigt, dass du psychisch voll gesund bist.

Zitat von LeiderEinRetter:
Das geht ein paar Minuten gut, dann macht sie wieder Unruhe bemerkbar.

Fand ich die immer ätzend. Dazu noch die Müdigkeit, weil man nicht gut schläft. Aber gut. Man hat halt unfassbar viel Energie. Was wolltest du schon immer mal machen? Ich bräuchte eigentlich ne Trennung, um mal mein Keller aufzuräumen (das letzte Mal 2018) und meine Schränke auszumisten. Was kannst du putzen?
Oder eben richtig schön Sport machen.
Zitat von LeiderEinRetter:
Wie oft ich sie doch gerne einfach nochmal sehen möchte. Ich mochte sie.

Natürlich. Es ist noch nicht lange her und Loslassen braucht Zeit. Und die Trauer, dass deine Wünsche mit euch nicht in Erfüllung gehen....

11.02.2024 13:50 • x 2 #240


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