Hallo @all,
erstmal vorweg vielen lieben Dank an Euch alle, die sich meiner angenommen haben, unabhängig davon, ob mit oder ohne Verständnis. Ich wollte verschiedene Meinungen hören und ich hab erhalten, was ich wollte. Mir geht es seit gestern wieder besser, ich bin aufgewacht, habe Denkanstöße bekommen, komme mit mir selbst weiter und werde wieder nach vorne sehen. Soweit so gut. Ein paar Anmerkungen möchte ich allerdings schon machen.
Zuerst allgemein, da es hier wohl ein paar Verständnisprobleme gab:
1. Die bewußte Unterwäscheepisode spielte sich im März ab. Zu diesem Zeitpunkt hatte und plante ich keinerlei s.uellen Kontakt zu Kollegin. Somit entbehrt dieser Vorwurf jeglicher Grundlage!
2. Ich habe nicht verlassen, sondern ich habe mich nach 4 Monaten unerträglichem Horror (für beide Seiten) mit meiner Frau darauf geeinigt, auszuziehen (ich, damit Töchterchen in gewohntem Umfeld bleiben kann) um beiden die Möglichkeit zu geben, Abstand zu gewinnen und Ruhe einkehren zu lassen. Nachdem diese Ruhe auch nach 3 weiteren Monaten nicht einkehrte und wir kein Stück weiterkamen, habe ich (auch auf Drängen meiner Frau hin, die unbedingt eine Entscheidung wollte, weil sie sich hingehalten fühlte) den Entschluß gefasst, meine Beziehung mit ihr für beendet zu erklären, was sie selbst als positiv empfand, weil sie nun wisse, wo sie steht und wie sie ihre Zukunft planen kann. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich keinerlei s.uelle Beziehung zu Kollegin!!!
Ansonsten verweise ich Euch auf mein erstes Posting in diesem Thread. Wäre vielleicht nicht schlecht gewesen, wenn sich der eine oder andere dies vor dem Schreiben nochmal durchgelesen hätte.
Nun noch ein paar persönliche Anmerkungen.
@ hopening
Liebe Nicole, danke für diese ehrliche und trotzdem auch recht selbstkritische Meinung. Ja, ich habe durch Dich wieder etwas besser verstanden, was in Frau vorgeht. Ich muß das sicher nicht gutheißen oder für besonders sinnvoll halten (was Du ja offensichtlich heute euch nicht mehr uneingeschränkt so tust), aber es zeigt mir die Denkweise und es hilft mir, zu verstehen und damit umzugehen.
@lilia + @ leser
Liebe Lilia, lieber Daniel,
auch Euch beiden lieben Dank. Ich denke, ich habe nun endgültig aufgehört an den Weihnachtsmann zu glauben und auf eine vernünftige Trennung zu hoffen. Ich werde lernen mich zu schützen und nicht jede Verletzung hinzunehmen und mich daran dann noch Tage zu zerfressen. Verständnis hin oder her: Es tut verdammt weh, wenn man von einem Menschen, der sich 18 Jahre blind auf einen verlassen konnte, als Lügner hingestellt wird, weil Frau in ihrem Hass und in ihrer Verzweiflung und der daraus entstandenen schmutzigen Phantasie Dinge erfindet, die nie stattfanden. Verantwortung für Fehler übernehmen ist ok und das tue ich sicher auch. Aber sich selbst schuldfrei machen zu wollen, indem man den Menschen, der einen enttäuscht hat, verleumdet?? Ich weiß nicht.
@Thilde @ Sabs
Natürlich auch Euch lieben Dank für Eure Einschätzungen. Wie von Euch nicht anders zu erwarten, war da einiger Stoff für mich drin, über den ich nachdenken konnte und der mich auch etwas weiter gebracht habe. Allerdings muß ich Euch auch etwas kritisieren und gehe davon aus, daß Ihr, die mit Kritik nicht spart, auch selbst welche annehmt.
Ich habe bei Euch beiden etwas das Gefühl, daß Euch meine Geschichte sehr stark an Eure eigenen Erlebnisse erinnert. Ich kann auch verstehen, daß Euch das dann auch aufwühlt. Ich finde es aber nicht ok, wenn ihr Eure eigene Geschichte dann auf mich projeziert und mir dann das an den Kopf werft, was ihr vielleicht Euren Ex-Partnern gerne noch sagen würdet. Ich habe eine andere Geschichte mit anderen Begebenheiten und anderen Personen. Ich poste hier u.a. deshalb, weil ich auch bereit bin Kritik zu empfangen, weil ich aber auch Hilfe brauche. Wenn ich dann, auch wenn das vielleicht nicht beabsichtigt ist, zum Sündenbock werde und Kritik annehmen muß, die eigentlich für andere bestimmt ist, hilft es mir nicht wirklich. Ich will es an 2-3 Beispielen festmachen:
Kann jemand Bumsnudel sein, der in der ganzen Zeit niemals meine Nudel gesehen noch gebumst hat???
Ist es wirklich verantwortungslos, wenn man sich Gedanken darüber macht, wie wir alle in Zukunft leben werden, wenn man darüber nachdenkt, wie man zumindest die äußeren Bedingungen intakt halten kann, wenn man versucht für sein Kind eine annehmbare Situation zu schaffen und ihm eine vernünftige Zukunft zu sichern und schlußendlich wenn man vermeiden möchte, daß der Hass so hoch schlägt, daß Frau's Lebensstandard und die finanzielle Zukunft gefährdet ist weil man manche Dinge einfach nicht mehr halten kann (denn manche Agreements lassen sich nur verwirklichen, wenn zumindest eine gewisse Kommunikationsebene erhalten bleibt)?
Hab ich wirklich einen so großen Vorsprung vor meiner Frau, wenn ich, wie ich es getan habe, 2 Wochen, nachdem ich meine Gefühle für diese Kollegin entdeckt habe, ich mit ihr darüber gesprochen habe (ohne jegliche Absicht meine Beziehung zu beenden)?
Zitat:In ihren Augen hast du jetzt alles, was sie eben nicht mehr hat, und ich finde es ein starkes Stück, dass du von ihr noch Respekt erwartest, nachdem du dich aus ihrem Leben und aus deiner Verantwortung für das, was du ihr mal gesagt hast (nämlich: Ich liebe dich) geschlichen hast.
Ich habe mich also aus meiner Liebesschwurverantwortung geschlichen, in dem ich hingegangen bin, die Hosen runtergelassen habe, bevor irgendwas passiert ist und versucht habe, eine Lösung zu finden, mit der alle 3 Parteien leben können? Ich habe mich aus der Verantwortung geschlichen, weil in meiner eigenen Verwirrtheit (und so kann man den Zustand, den ich damals hatte, wohl am besten beschreiben) auch Fehler gemacht habe, die man mir anscheinend niemals verzeihen kann (z.B. Abends eine Stunde länger im Büro geblieben um zu reden und 2 x heimlich getroffen; auch zum reden) ???
Denkt bitte mal drüber nach.
@ lilac
Auch Dir persönlich Danke. Ja, ich werde meiner Tochter ein guter Vater sein, egal ob mit oder ohne Unterstützung meiner Frau. Und sie wird irgendwann soweit sein, daß sie dies auch richtig einschätzen und verstehen kann.
Auch für Dich eine Frage: Habe ich auch das Recht total auszuflippen, weil meine Frau nicht mit mir sprechen kann und konnte, weil in Ihrem Kopf nur Eifersucht ist, sie somit garnicht merkte, daß ich an unserer Beziehung festhalten wollte aber nur Hass für etwas erntete, was ich noch garnicht getan hatte und ich jetzt sogar das Gefühl habe, daß sie mir keine Chance gegeben hat??
@ Wilde_Flocke
Hierzu will ich mich eigentlich garnicht äußern tue es aber trotzdem. Ich finde Deinen Beitrag einfach nur total unter der Gürtellinie und Du solltest Dir echt mal überlegen, welches Recht Du hast, so über einen Menschen zu urteilen, den Du überhaupt nicht kennst und dessen Geschichte Dir bis gestern quasi unbekannt war. Offensichtlich hast Du Dir nicht mal die Mühe gemacht, den Anfang der Geschichte zu lesen. Ich weiß, daß ich als Verlasser hier in diesem Forum nicht gerade einen Fanclub gefunden habe. Aber ich stelle mich, weil ich mir über das wie und warum Gedanken mache. Derjenige, auf den sich Dein Hass bezieht, hat dies offensichtlich nicht getan. Das sollte Dich aber nicht veranlassen, diesen Hass auf mich zu projezieren. Ich glaube, da machst Du es Dir etwas zu einfach. Dein Schmerz in Ehren - aber den habe nicht ich verursacht.
@ Windsbraut
Zitat:Habt ihr geheiratet und euch beide versprochen in guten wie IN SCHLECHTEN Zeiten.
Ich glaube viele Menschen vergessen diesen Satz!
Hast du bzw. ihr versucht eine Paartheraphie oder ähnliches in den Wege geleitet, was eure Ehe vielleicht noch retten hätte können?
Ich habe diesen Satz nicht vergessen. Ich habe nämlich schlechte Zeiten, denn sich in einen anderen Menschen zu verlieben obwohl man verheiratet ist und ein Kind hat ist nicht wirklich lustig. Ich hätte etwas Verständnis und Hilfe gebraucht, habe aber nur Unverständnis, Vorwürfe und Ablehnung bekommen?
Ich weiß, daß es für niemanden leicht ist zu akzeptieren, daß der Partner noch einen Menschen in sein Herz aufgenommen hat. Aber völlige Ablehnung ist nicht das, was ich mir unter Zusammenhalt in schlechten Zeiten vorgestellt habe.
Ich schlage dies heute noch jede 2. Woche vor, stoße aber auf Ablehnung, weil ich dies ja in den ersten 4 Wochen unserer Krise, in denen sie das angeblich wollte (aber niemals was davon gesagt hat) nicht wollte. Die Logik darin habe ich bis heute nicht verstanden.
@all
Ihr lieben Verlassenen,
ich habe für Euren Schmerz, Eure Verletzheit und Eure Wut wirklich viel Verständnis. Aber nach all den Angriffen gegen mich (mit denen ich ja rechnen mußte) erlaubt mir bitte ein paar provozierende Anmerkungen:
Ich weiß, wie beschissen ich mich fühle, und ich bin ja einer von denen, denen es soviel besser geht als Euch und weiß somit auch, wie wenig man in seiner konfusen Gefühlewelt manchmal in der Lage ist, mit dem Kopf zu denken, obwohl man sich selbst mal für einen rationaldenkenden Menschen gehalten hat.
Aber vielleicht sollte der eine oder andere mal über ein paar Dinge nachdenken, die vielleicht nicht allgemeingültig sind, aber auf den einen oder anderen Verlasser zutreffen mögen:
Auch ein Verlasser gerät erstmal in eine totale Krise, wenn es ihm passiert, daß er sich in jemand anderen verliebt. In der Regel plant man sowas nicht und es kommt meist überraschend. Es ist daher nicht grundsätzlich auszuschließen, daß seine Verhaltensweise in diesem Moment nicht immer klar rational und ohne Fehler ist.
Wer seine Beziehung trotzdem retten will, muß wohl oder übel damit leben, daß man seinem Partner, der nun in diese Situation gekommen ist, möglicherweise auch entgegen seinem eigentlichen Empfinden, etwas Verständnis und die Bereitschaft zu verzeihen entgegen bringen muß. (Ich rede hier nicht von Menschen, die nicht den Schneid haben, darüber zu sprechen und ihre Partner über Monate und Jahre betrügen. Das finde auch ich zutiefst verabscheuenswert)
Auch ich als Verlasser habe damit ein Problem, daß meine Ehe nach 13 Jahren in die Brüche geht, den immerhin besteht meine Beziehung fast mein halbes Leben. Ich fühle mich, als ob mir ein Stück aus meinem Körper entfernt wurde. Meine Frau und meine Familie waren ein Teil von mir. Ich weiß aber, daß ein Weiterbestehen meiner Beziehung zu nichts führt. Unser Probleme, die wir vorher hatten (und die spielen ja in den Augen vieler im Nachhinein offensichtlich überhaupt keine Rolle mehr), konnten wir bis heute nicht mal besprechen, geschweige denn, daß ich Hoffnung hätte, etwas ändern zu können und das Vertrauen meiner Frau zu mir ist völlig erloschen. Was soll da rauskommen? Neuversuch - Wiedereinzug- Kind freut sich - nach ein paar Wochen wieder Ärger - wieder Auszug - Kind ist noch mehr verstört - noch mehr Hass. Nee, nicht mit mir. Das erspare ich meinem Kind und beiße lieber in den sauren Apfel. Konsequenz ist auch eine Tugend und schadet meist weniger als stetes hin und her.
Das ich den Menschen, der dies schuldhaft ausgelöst hat, weil
ich mich in sie verliebt habe, nach dieser Entscheidung auch nicht mehr treffen darf ist klar. Gleiches Recht für alle.
Nehmts mir bitte nicht übel, aber ist es möglich, daß ihr es Euch manchmal auch etwas leicht macht, in dem ihr Euch hinter Eurem Schmerz versteckt und damit alles legitimiert? Oder dient dieser Hass und diese blinde Zerstörungswut nicht manchmal auch ein wenig dazu, seine eigene Verantwortung vor sich selbst zu verschleiern ??
Einer von Euch schrieb:
Jede Aktion bewirkt eine Reaktion: Stimmt, und es gilt in beide Richtungen!!
Noch eines zum Schluß, damit ihr wißt, wie ich es mir vorgestellt hätte:
In meinem engsten Familienkreis kam es ein halbes Jahr vorher zu einr Trennung. Sie verließ ihn, von heute auf morgen, weil ein neuer da war. Keine Vorlaufzeit. Eines Abends war es soweit, ohne irgendwelche Vorzeichen. Er leidet auch heute noch darunter, aber jetzt nach einem Jahr, ist er selbst der Meinung, und man merkt es ihm auch an, daß er den Kopf wieder über Wasser hat und über den Berg ist (eigene Aussage). Die Kinder sind mehrmals die Woche bei ihm, man telefoniert täglich, bespricht alles was wichtig ist, und man läßt sich nun per Internet mit einem Anwalt scheiden, weil alles untereinander geregelt wurde. Unterschied zu meiner Geschichte: Auch er war uns ist verletzt. Auch er hat ein paar Wochen total im Keller gelegen. Aber er hat mit seiner Frau geredet. Immer , wenn es ihm hochkam, mußte sie dran glauben und mit ihm reden. Stunden- und Nächtelang. Sie war dazu bereit und er konnte mit der Person sprechen, die es betrifft. Auch teilweise laut, auch teilweise heftig, aber immer so, daß man sich am nächsten Tag wieder in die Augen sehen konnte.
Was mache ich falsch, daß meine Frau dies nie wahrnehmen konnte? Ich stand und stehe jederzeit für jegliches Gespräch zur Verfügung. Vor Monaten hätte es sogar dazu führen können, daß wir dadurch wieder zusammenkommen. Aber außer Du Lügner, Du Schwein, Du hast meine Familie kaputt gemacht und Die *beep* ist an allem Schuld gab es kein Gespräch.
So, nun ist es genug. Ich hoffe, Ihr könnt die eine oder andere Kritik auch akzeptieren. Auch ich meine es nicht böse. Aber Hass und Eifersucht sind nicht wirklich produktive Helfer und ich weiß nicht, wie sehr Ihr Verlassenen Euch gegenseitig helft, wenn Ihr Euch gegenseitig predigt, wie toll es ist, zu hassen, zu zerstören und anderer Leid zur eigenen Erbauung zu beobachten. Sicher wurde dem einen oder anderen böser mitgespielt als anderen, aber alle Verlasser pauschal als Kriminelle zu verurteilen und über einen Kamm zu schären, halte ich für bedenklich. Dann erfüllt dieses Forum nicht mehr den Zweck, den ich bislang darin gesehen habe. Ich dachte, es geht um gegenseitige Hilfe. Und Verlasser haben auch Trennungsschmerzen.
Liebe Grüße Euch allen
Balou