Hallo alle Zusammen,
wie ihr euch denken könnt ist der Grund das ich hier schreibe kein schöner. Ich versuche euch meine Geschichte kurz und knapp zu schildern.
Ich (w/36) war 1 Jahr 9 Monate mit einem Mann (37) zusammen der eine diagnostizierte bipolare Störung hat - davon wusste ich allerdings am Anfang nichts. Er scheint in einer guten Phase mit mir zusammen gekommen zu sein und alles lief gut.
Bis zum ersten Streit. dann stellte ich fest, dass er überhaupt kein Problem- oder Schuldbewusstsein hat. Einer seiner Wesenszüge von ihm ist, dass er schnell abblockt und komplett dicht macht wenn er mit Dingen konfrontiert wird mit denen er sich nicht auseinander setzen will (auf der Beziehungsebene, im familiären Umfeld oder auch beruflich etc.)
Durch seine Biografie zieht sich eine Unstetigkeit und das immer wieder Anfangen von Dingen und schnell wieder fallen lassen.
Die letzten Beziehungen vor mir waren geprägt von seinen Ausbrüchen und dass ihn die Frauen aufgrund seiner Eskapaden (Alk., Wut, ständig Party machen etc.) ganz schnell verlassen und raus geworfen haben. Er ist immer sofort mit ihnen zusammen gezogen muss ich anmerken.
Nicht so bei uns. Ich hab mich gegen das zu schnelle verwehrt und wir haben eine Fernbeziehung von 145 km Entfernung geführt. Haben uns also nur alle paar Wochenenden gesehen.
Spulen wir ein bisschen vor, damit ihr nicht einschlaft. Dies lief mit einigen Ups und Downs ganz gut. Womit ich nie gut klar kam waren seine übertriebene Liebenswürdigkeit zu anderen Frauen auf FB (z.B. Sowas wie *Kusssmiley* hab dich lieb meine Kleine zu einer ihm persönlich Unbekannten etc.) hat zu Unstimmigkeiten und Misstrauen auf meiner Seite geführt.
Doch er hat das nicht eingesehen warum mir das zu weit ging und mich als eifersüchtige Furie abgestempelt. Also kurz gesagt hatten wir von Anfang an ein riesiges Problem mit normalen Problemgesprächen auf Augenhöhe.
Vielleicht ist noch wichtig, dass er so eigentlich keine Freundschaften pflegt. Er beschäftigt sich immer nur kurzfristig mit Menschen und dann wieder nicht mehr.
Nun zum ersten Krach: Das passierte ziemlich genau vor einem Jahr. Es flogen so sehr die Fetzen und er trennte sich weil er sich eingeengt und nicht er selbst sein dürfend fühlt. Ich rannte ihm nach, bettelte, war am Boden zerstört und wir kamen wieder zusammen.
Ich fing eine Therapie an und langsam wurde es besser - dachte ich.
Doch irgendwann erkannte ich, dass es egal ist was ich tue oder was nicht. Er interpretiert je nach Phase alles so wie er will.
Und doch konnte ich nicht los lassen.
Dann kam 2018 - meines Empfindens nach mehr gute Zeiten als schlechte. Im September waren wir im Urlaub und er machte mir einen anscheinend lang geplanten Heiratsantrag. Ich nahm an.
Doch das Happy End blieb aus. Nun befindet er sich in einer manischen Phase und ich habe von jetzt auf gleich das Gefühl den Menschen nicht mehr zu kennen den ich liebte. Er hab sich einer Dame im Internet als Single aus. Die schickte mir dann einen Screenshot davon als sie mich auf seinem Profil entdeckte. Meine Welt zerbrach. Ich redete mit ihm. Wir stritten und vertrugen uns wieder. Es kam der nächste Screenshot. Er fragte nach einem guten Partnerwechsler für sich und eine Freundin. Und wir wären angeblich getrennt.
Und ich war so dumm und konnte noch nicht los lassen. Er sagte einer Vertrauten er brauche nun mal die Abwechslung und habe Dreier etc. heimlich nebenbei, nur mir sagte er nie was von solchen Bedürfnissen. Das war nun der endgültige Punkt.
Wir waren nach dem Partnerwechsler Sreenshot in einer Pause und ich hab es nun beendet.
Er wollte nicht mal telefonieren, sondern schrieb nur per Messenger. Und bestritt jemals etwas mit einer anderen gehabt zu haben. Das was er dort geschrieben habe sei nicht die Wahrheit. Und da er wie immer der Konfrontation und Klärung aus dem Weg gehen wollte hat er mich gleich blockiert.
So, nun sitze ich hier mit all dem Schmerz, zerstörten Zukunftsträumen, riesigen Fragezeichen und hab das Gefühl mein Herz bricht von Tag zu Tag mehr. Ich durchlaufe die ganzen Gefühle von Hoffnungslosigkeit, Trauer und Verzweiflung.
Ich hab mir nun therapeutische Hilfe gesucht und hab morgen den Termin.
Doch momentan habe ich das Gefühl nie mehr glücklich werden zu können oder jemand zu vertrauen. Und hasse mich selbst dafür, dass ich Ihn trotz alledem vermisse.
Hat vielleicht von euch jemand Erfahrungen mit Partnern die bipolar sind (unbehandelt)?
22.11.2018 11:25 •
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