Trennung vom Seelenmenschen - zu viel auf einmal

Ich meine damit gar nicht ihn, ich meine grundsätzlichen Halt. Ich muss noch so viel organisieren, aber ich fühl mich so überfordert, bekomme nichts hin. Und wegen dieser mentalen Überforderung fällt es mir auch schwer, diese emotionalen Dinge in Bezug auf ihn klarer zu sehen.

Liebe meerweh,

auch ich habe Longcovid und durchlebe gerade eine Trennung.
Es ist die Hölle mit der ständigen Erschöpfung den Tag zu bewältigen und jetzt noch zusätzlich Liebeskummer ( ich finde, das Wort klingt zu harmlos ) zu haben.
Ich fühle mit dir.

Zitat von DieSeherin:

ach du... schau dir nicht nur das an, was du noch vor dir hast, sondern klopf dir mal auf die schulter für das, was du schon alles geschafft hast!

Das versuche ich, aber ich sehe dennoch alles, was noch vor mir liegt. Das kann und sollte ich nicht ausblenden. Wenn man so wenig Energie hat, muss alles besonders gut geplant und vorbereitet sein.

Zitat von Pippa:

Liebe meerweh,

auch ich habe Longcovid und durchlebe gerade eine Trennung.
Es ist die Hölle mit der ständigen Erschöpfung den Tag zu bewältigen und jetzt noch zusätzlich Liebeskummer ( ich finde, das Wort klingt zu harmlos ) zu haben.
Ich fühle mit dir.

Liebe Pippa, hab' vielen Dank. Es ist wirklich die Hölle, da die Erschöpfung eine ganz andere Qualität hat als alles, was ich davor an Erschöpfung kannte. Und dann dieser Trennungsschmerz obendrauf, der ja manchmal eine weitere, andere Erschöpfung mit sich bringt. Ich fühle auch mit Dir und drücke Dich aus der Ferne.

Kleines Update: Drei Ladungen konnte ich heute rüberbringen, inzwischen habe ich dort fast vier volle Umzugskartons. Es sind wirklich kleine Schritte, aber alles, was ich schaffe, macht meinen Kopf etwas leichter. Ich habe mir vorgenommen, jeden Tag mindestens eine Ladung Dinge rüberzubringen, egal, wie kaputt ich bin. Es muss sein!

Zitat von DieSeherin:

du, ich meinte ja auch nicht, dass du die augen vor der arbeit verschließen solltest, die noch zu organisieren ist - ich dachte eher an selbstmotivatino, so nach dem motto: ey, ich habe schon x und y geschafft... ich schaffe auch noch z!

Ich weiß, was Du meinst. Früher hat das auch geklappt, aber momentan macht mein Kopf einfach nur Alarm. Das liegt aber auch am wenigen Schlaf, das nagt schon sehr an meinen Nerven.
Vorhin bin ich vor meinem Nachbarn schon in Tränen ausgebrochen, weil er einen Witz über schwache Frauen gemacht hat und das in dem Moment einfach zu viel für mich war.

@meerweh Dankeschön.
Ich drücke die Daumen für Deinen Umzug. Du weißt am besten, was du dir zumuten kannst und ich kann mir vorstellen, was das für ein Kraftakt für dich ist, physisch und psychisch. Das Gute ist vielleicht, dass du etwas abgelenkt bist.

Zitat von Slaky:

Oh weia, ich drücke dich ganz fest.
Als ob man nicht schon genug mit sich zu kämpfen hat, sowas ist nicht aufbauend.

Danke Dir. Ja, das war echt nicht schön (wenn auch nicht böse gemeint), zumal er eigentlich um meine gesundheitliche Situation und auch um die Trennung weiß.

Zitat von Pippa:

Ich drücke die Daumen für Deinen Umzug.

Dankeschön, ich freu mich über jeden gedrückten Daumen.

Zitat von Munich870:

Noch magst du es vielleicht nicht sehen, aber du bist viel stärker als du denkst! Du hast ganz viel Respekt verdient. Ich finde du machst das super.

Es ist schwierig für mich, das so zu sehen. Ich hab sonst immer alles alleine (und schneller) gewuppt, da hab ich mich auch stark und unkaputtbar gefühlt. Aber jetzt ist es eben anders. Es ist aber sehr lieb, dass Du das sagst, danke.

Zitat von Munich870:

Wenn ich mich in den nächsten Wochen halbsogut wie du aus den Dingen herausarbeite wäre ich schon zufrieden

Aber das ist doch kein Wettbewerb...

Zitat von Birkai:

Das ist ein Lernprozess, auch weil die Erziehung oft was anderes vermittelt hat.

Das mit der Erziehung ist bei mir definitiv so. Danke für den Stupser, das mal zu überdenken.

Zitat von Zaungast:

Darf ich vorschlagen, dass du langsam machst und zwischendrin kleine Erholungspausen?

Du hast schon long covid und dazu die Schlafstörungen. Pass bitte auf dich auf, dass du dich nicht überforderst und in einem großen crash landest. Das gefährliche an long covid ist, dass man sich im falschen Elan soweit runterrockt, bis man mit viel Pech nicht mehr hoch kommt. Das war es dann für mehrere Monate bis hin zu Jahren.
Lass es nicht so weit kommen.

Erholungspausen mache ich, ich liege oft genug tatenlos auf der Couch herum. Dennoch muss ich irgendwie vorankommen, denn es muss ja gemacht werden. Aber ich weiß, dass ich auf meine Grenzen achten muss, sonst setzt mir mein Körper (noch mehr) Grenzen.

Gestern bin ich relativ gut vorangekommen, habe viel aussortiert und einiges in die neue Wohnung rübergebracht, aber immer darauf geachtet, dass ich nicht zu viel oder zu schwer trage. Und dann hab ich mir noch ein bißchen Me-Time gegönnt, Beauty bei Musik und so.

Die letzte Nacht war mal wieder furchtbar, ich bin eigentlich seit 2:30 Uhr wach und dementsprechend unerholt und platt. Daher habe ich heute mal einen Gang runtergeschaltet und nur ein bißchen was rübergebracht und versucht, etwas aufzubauen, bin aber an den Türscharnieren gescheitert. Versuche es morgen nochmal. Für heute ist in der Hinsicht Feierabend.

Ich beginne die neue Wohnung ein bißchen zu mögen. Ich mag den Fußboden, wie das Tageslicht in die Wohnung scheint und den großen Baum vor dem Balkon.