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Trennung vom Narzisst

Nachtlicht
Ich möchte dir wie @CaveCanem es schon getan hat die Seite www.re-empowerment.de ans Herz legen.

Du beschreibst eine lang anhaltende Erfahrung mit massiver psychischer Gewalt, dort zu lesen wird dir gut tun, deine Wahrnehmung (be-)stärken und du wirst Zusammenhänge besser verstehen.

Der Weg eine Therapie zu beginnen ist auch eine gute und richtige Entscheidung. Mach das.

Und wie andere schon schrieben, null, wirklich NULL Kontakt zum Gift.

29.10.2020 14:36 • x 3 #46


Mad-Eye
Zitat von Eva88:
Nach dem Durchforsten des Internets und den Leservorschlägen hier habe ich mittlerweile auch so viel darüber gelesen, dass ich ebenfalls nicht glaube, dass sie sich jemals ändern können. Dafür müsste ja vorneweg die Einsicht kommen und das Eingeständnis vor sich und anderen Fehler begangen zu haben. Und wenn man das noch tiefer betrachtet, dann müssten sie ja bereit sein sich mit ihrem inneren Kind zu beschäftigen und davor sollte der Narzissmus sie ja bewahren. Korrigiert mich bitte wenn ich falsch liege, bin noch am Anfang meiner Reise.
Vielleicht macht es für mich die Situation auch einfach erträglicher, wenn ich daran fest halte, dass er sich nie langfristig geändert hätte. Die letzten Monate vor der Trennung hatte er sich ja bemüht. Mein Gefühl sagte mir aber, dass er das nur tut, bis er mich da hat wo er wollte, bei ihm und getrennt von allen anderen.


Das hast du soweit sehr gut zusammengefasst. Monika Celik schreibt in ihrem Buch Kaltes Herz:
Zitat:
Grundsätzlich betrachtet ist das aber für die Opfer von narzisstischen Menschen egal. Wer betroffen ist, will die ganze Sache natürlich verstehen. Dieses große Wort WARUM steht natürlich im Raum, und das liegt wahrscheinlich daran, dass die meisten Menschen gelernt haben, dass man Probleme am besten lösen kann, wenn man die Ursachen kennt.
Du musst als betroffener Mensch wissen, dass diese WARUM vielleicht interessant sein mag für dich, um es zu verstehen - aber keinesfalls zu einer Lösung beiträgt. Es hilft dir nicht weiter, wenn du herausfindest, dass dein Narz in seinem Elternhaus niemals Anerkennung bekommen hat, denn du kannst die Zeit nicht zurückdrehen, um ihm diese Anerkennung zu geben. Hinzu kommt die Tatsache, dass du gar nicht die Person bist, von der dieser Mensch die Anerkennung gebraucht hätte, denn das wären seine Mama, sein Papa oder sogar beide gewesen. Der Narz lebt jetzt an dir aus, was er - möglicherweise in frühester Kindheit - hat wegstecken müssen. Und egal wie liebevoll du dich verhältst, es wird ihn nicht bremsen, nicht aufhalten, nicht verändern.


Susanne Hühn spricht in einem ihrer Beiträge von Todesangst. Dieses Gefühl kommt auf, wenn versucht wird, sich an die Problemstellung der Verletzung beim inneren Kind anzunähern. So etwas macht keiner gerne und selten freiwillig.

01.11.2020 02:21 • x 5 #47


A


Trennung vom Narzisst

x 3


Desire78
Narzissmus ist nur durch eine einzige Therapie ( Re-Traumatisierung) veränderbar, und selbst dafür braucht es Selbsterkenntnis und Reflektion - ein ich will. Genau da hapert es , wer den eigenen Anteil am Geschehen nicht reflektieren kann, der kann nicht an sich arbeiten, sich nicht verändern. Schuld an etwas zu haben ist vernichtend für einen Narz. daher holen sie ja sämtliche Taktiken hervor, die normale Menschen verrückt machen. ( Unlogik, verdrehen, Lügen, Vernebelung)
Die meisten Narz sind gerade so verächtlich empört über Psychologie, Therapien, Mediation etc....

Dennoch, alle mit Helfersyndrom, Co-Abhängige, Empathen, selbstliebe-defizitäre Frauen etc haben ebenso narzisstische Anteile: ICH helfe dir, ICH kenne den Weg für dich, MEINE Liebe kann dich retten....das ist der narzisstische Anteil am Co Narzissten - davon muss man abrücken!
Vorteil gegenüber Narzissten: der Part der reflektieren kann ist der, der sich verändern und heilen kann.

01.11.2020 07:27 • x 6 #48


Nachtlicht
Zitat von Desire78:
das ist der narzisstische Anteil am Co Narzissten - davon muss man abrücken!


Absolut! Das erfordert Selbsterkenntnis und die ist oft nur durch entsprechende Rückmeldung von außen möglich, da man sich ja mit der eigenen Wahrnehmung im Kreis dreht.

Sich selbst dann als so defizitär zu sehen (oft kommt man ja aus der Ecke eigentlich bin ich eine starke Frau...) in einem Bereich, in dem man sich bis dato überlegen fühlte, ist eine echte Erschütterung des Selbstbilds, aber dann auch recht heilsam.

01.11.2020 10:49 • x 1 #49


CaveCanem
Frau ist meist auch völlig uneigentlich eine starke Frau!

Viele davon sind genau deswegen für Narzissten so interessant, eben WEIL sie so gerade, stark und halbwegs heil sind.

Dich krieg ich schon klein, wart ab!.

Der Ansatz, zu sagen, Du bisset doch selbst in Schuld und schau bei Dir ist in solchen Fällen zumindest kritisch zu betrachten.

Geht es doch genau dahin, wo der Narz sein Opfer dauernd und immer wieder hinschickt: in die Introspektive.... das was hab ich nur an mir, dass mir sowas passiert.

01.11.2020 11:11 • x 1 #50


Mad-Eye
Zitat von Nachtlicht:
Sich selbst dann als so defizitär zu sehen (oft kommt man ja aus der Ecke eigentlich bin ich eine starke Frau...) in einem Bereich, in dem man sich bis dato überlegen fühlte, ist eine echte Erschütterung des Selbstbilds, aber dann auch recht heilsam.

Tatsächlich nehme ich diese Frauen und Männer bisher als sehr stark wahr. Es bedarf eine ziemliche Kraft diese Situationen auszuhalten und in meinen Augen noch mehr, sich selbst zu stellen sobald man bereit ist sich Hilfe zu holen.

Jeder Mensch kann bei Unsicherheit und Schwäche einen auf starken Max machen um eben diese Gefühle zu überspielen. Das ist aber ein Verhalten der Schwäche.

01.11.2020 11:51 • x 1 #51


Nachtlicht
Zitat von Mad-Eye:
Tatsächlich nehme ich diese Frauen und Männer bisher als sehr stark wahr.


Ich habe früher meine Leidensfähigkeit auch gern mal mit Stärke verwechselt.

01.11.2020 12:48 • x 5 #52


E
Zitat von Nachtlicht:

Ich habe früher meine Leidensfähigkeit auch gern mal mit Stärke verwechselt.


Und mit bedingungsloser Liebe...

01.11.2020 12:58 • x 3 #53


E
Herrje, beim Lesen des ersten Beitrages dachte ich echt, Du beschreibst meinen ExMann. Aber die junge Frau, die er gerade wieder quält heißt nicht Eva. Bitte öffne Dich Deinen Freunden und Deiner Familie! Erzähle alles ungeschönt und offen - sie lieben Dich und werden zwar nicht verstehen, wie Du Dich verhalten hast, aber es Dir verzeihen, da Du in eine schlimme Abhängigkeit gerutscht bist. So kann er Dich nicht mehr mit irgendwelchen 'Enthüllungen' erpressen und Du kannst einen Schutzwall um Dich bilden. Ich weiß, dass das große Überwindung kostet - ich schäme mich bis heute, wie stark dieser Mensch meine Psyche beeinflusst hat und was ich alles mitgemacht habe. Dennoch akzeptiert das mein Umfeld inzwischen und ich benötige bis heute, 8 Jahre nach der Trennung, die Unterstützung meines Umfeldes gegen diesen nicht endenden Terror, den er mit allen Mitteln auf mich ausübt. Leider habe ich Kinder mit ihm und trotz der Blockade auf allen Kanälen, schafft er es immer wieder massiv in mein Leben einzugreifen. Nimm ihm die Mittel und stehe nicht mehr zur Verfügung! Gehe die Prägung durch die Beziehung Deiner Eltern therapeutisch an und schütze Dich davor, wieder an einen solchen Menschen zu geraten.
Sie sind zwar nicht häufig, suchen sich aber ihre Opfer mit großer Zielsicherheit. Damit Du kein geeignetes Opfer mehr bist, bedarf es professioneller Hilfe!

01.11.2020 13:00 • x 1 #54


E
Vielen lieben Dank Emma75. Es tut gut, sowas zu lesen. Leider kann ich mich niemandem öffnen. Meine Familie hat zwar erreicht, was sie wollte, aber mit den Folgen davon stehe ich alleine da. Er hat mich von allen Freunden isoliert. Ich habe im Grunde genommen nur dieses Forum um mich auszutauschen und lese halt sehr viel. Das hilft. Ich habe mir eine Liste erstellt mit Therapeuten, die ich nach und nach abarbeite, aber es ist schwer einen Platz zu finden.

Eure Beiträge helfen mir so viel um zu begreifen. Mein Inneres war so zerrissen zwischen dem was er sagte und dem was er dann wirklich tat. Und ich bin so erschrocken von mir. Ich war bereit, alles mitzumachen. Ich hab mit niemandem mehr telefoniert, mit niemandem geschrieben, stand ihm Rede und Antwort warum ich wann online war. Ich ging nicht mehr raus. Es war mir alles recht. Als er mir erzählte, dass er mich betrogen hatte, verzieh ich ihm. Erst als diese Ungereimtheiten aufkamen und dann nach und nach rauskam, dass es mehrmals war mit mehreren Frauen...da verlor ich mich und meinen Verstand. So eine innere qualvolle Zerrissenheit habe ich noch nie empfunden. Ich liebte ihn, aber hasste ihn und wollte ihn, aber ertrug ihn nicht, bekam Panik ihn zu verlieren und erst recht Panik bei dem Gedanken bei ihm zu bleiben. Ich verirrte mich in meinem eigenen Leben. Ich schrie und weinte und flehte. Irgendwann wünschte ich mich einfach in Luft aufzulösen. Einfach zu verschwinden. Am Ende war das Leid einfach zu groß.
Es ist hart sich einzugestehen, dass ich ihn mit allem was ich habe geliebt habe und vermutlich immer lieben werde und von seiner Seite eigentlich nichts davon wirklich echt war. Ich komme mir vor wie ein dummes kleines Kind. Habe ihn manchmal angefleht mir keinen Schaden zuzufügen, weil ich da schon gespürt hatte, wo ich reingerutscht bin. Und heute kämpfe ich mit einem schlechten Gewissen ihn wegen seiner Untreue so mies behandelt und nun verlassen zu haben. Einfach irre.

Einmal traf ich auf seine Frau. Wir erkannten einander sofort und starrten uns nur an. Sie erkannte mich von einem Foto auf seinem Handy und begrüßte mich! Hat sich sogar dafür entschuldigt, dass sie mich anspricht und sich einmischt. Wenn ich daran denke, laufen schon wieder die Tränen wie ein Wasserfall. Er hatte kein Geheimnis mehr aus mir gemacht und ihr offen gesagt, dass er mit mir zusammen ziehen will. Sie sagte in einem lieben mütterlichen Ton, dass er ein sehr anstrengender Mann sei, dass sie wegen ihm viel durchmachen musste und mitbekommen habe, dass es mir auch nicht gut gehe. Ich musste dann anfangen zu weinen, weil alles hoch kam und ich am Ende meiner Nerven war und natürlich auch die Schuldgefühle und Scham ihr gegenüber. Da hat sie mich in den Arm genommen und gesagt, ich sei noch so jung und kein Mann sei es Wert, dass ich so wegen ihm weine. Ich entschuldige mich immer wieder und sie hat mich beschwichtigt und sagte sie wisse ja wie er ist. Ich glaube, so grotesk das klingt und die Situation an sich war, ich tat ihr wirklich leid und sie wollte mich warnen. Er würde sagen, sie wollte mich abschrecken, damit ich abspringe. Kann auch sein, aber ändert nichts daran, dass sie mit allem Recht hatte.

01.11.2020 14:36 • x 2 #55


E
Zitat von Eva88:
Da hat sie mich in den Arm genommen und gesagt, ich sei noch so jung und kein Mann sei es Wert, dass ich so wegen ihm weine. Ich entschuldige mich immer wieder und sie hat mich beschwichtigt und sagte sie wisse ja wie er ist. Ich glaube, so grotesk das klingt und die Situation an sich war, ich tat ihr wirklich leid und sie wollte mich warnen.

Die Parallelen sind fast gespenstisch. Eine ganz ähnliche Begegnung hatte ich mit einer meiner Nachfolgerinnen. Ich fand sie total nett und er betrog und quälte sie genau wie mich. Sie dachte sie sei krankhaft eifersüchtig und ihr Selbstvertrauen war total im Keller. Sie dachte, sie habe sich die Betrügereien nur eingebildet. Da er eine der Damen, mit der sie hintergangen hatte, schon bei meinen Kindern als Neue vorgestellt hatte und die Kinder auch mitbekamen, dass er mit ihr zusammen ist, sagte ich ihr das, damit sie nicht denkt, dass sie spinnt (ich kannte das ja aus eigener Erfahrung). Leider hat er sie dazu gebracht, zu glauben, ich habe mir das alles nur ausgedacht um ihn zurückzugewinnen (wo von ich weit entfernt war) mit dem Ergebnis, dass sie heute die Straßenseite wechselt, wenn sie mich sieht und mich für völlig verrückt hält.
Ist er denn inzwischen von seiner Frau getrennt? Wenn ja, ist es wirklich gar nicht schlecht, sich mit ihr auszutauschen. Mein Mitleid mit meinen Nachfolgerinnen war immer echt und die neuen Eroberungen würde ich immer am liebsten vor ihm warnen - allerdings käme das sehr schräg rüber. Ich würde mich freuen, wenn eine von ihnen auf mich zu käme, denn nur sie weiß ja, wie das mit ihm ist und der Austausch täte sicher uns beiden gut.

01.11.2020 14:51 • x 1 #56


Mad-Eye
Zitat von Nachtlicht:

Ich habe früher meine Leidensfähigkeit auch gern mal mit Stärke verwechselt.


Danke für den Hinweis!
Ich wollte dir eigentlich gerade widersprechen und habe noch einmal nachgelesen im I-Net. Ich liege zwar nicht grundsätzlich falsch mit meiner Aussage, aber ich kann auch erkennen das ich eigentlich aus einer ganz anderen Richtung komme bevor ich angefangen habe mich mit dem Thema Narzissmus auseinanderzusetzen. (vor fünf Wochen etwa)
Leidensfähigkeit im Sport hat etwas mit Stärke zu tun, Leidensfähigkeit in Beziehungen eher nicht. Dieser Unterschied war mir in der Deutlichkeit noch nicht bewusst.

Vielleicht zur Erklärung:
Im Laufe des letzten Jahrzehnts bin ich zwei Mal Frauen begegnet, mit denen ich mich eigentlich auf Anhieb sehr gut verstanden habe, wir uns kennenlernten und ich insgesamt beeindruckt war, wie sehr sie im Leben stehen. Wie stark sie sind. Eine hatte diverse Schicksalsschläge hinter sich, die andere kam eher aus einem 'guten Haus'.
(natürlich gibt es mehr Menschen, denen ich in den letzten 10 Jahren begegnet bin. )
Mit beiden Frauen hatte ich nie irgendwas, aber im gegenseitigen Verständnis wurde durchaus festgestellt, dass Mann/Frau sich mit dem Gegenüber durchaus wohlfühlt. Gemeinsame Unternehmungen, Spaziergänge, Essen gehen, etc. Das fühlte sich alles soweit richtig an für vielleicht irgendwann mal mehr.
Und dann gab es in beiden Fällen wieder Kontakt mit dem Ex. Bei der einen war die Beziehung drei Monate her, bei der anderen zwei Jahre. Nichtsdestotrotz bekam ich in beiden Fällen nach recht kurzer Zeit die bitte, doch den Kontakt zu beenden, sie hätten sich neu orientiert.
Tat weh, aber die Entscheidung ist halt zu respektieren.

Vor jetzt knapp sechs Monaten bin ich durch Zufall auf einem unserer Server einer Frau begegnet, (ich verkürze Mal die Vorgeschichte drastisch) die in einer - aus meiner Sicht - echten Notlage steckte. Sie wohnt rund 300 Kilometer weg. Das konnte ich nicht mit ansehen und half ihr da raus. Nachdem sie ihre neue Wohnung bezogen hatte, hatte sie kurz bevor ich wieder fuhr, Kontakt mit ihrem Ex. Das fand ich verwunderlich, weil sie mir echt gruseligen Scheeiß von ihm erzählt hatte. Aber ich musste zurück, den Transporter wieder abgeben.
Nach knapp vier Wochen kam ich für fünf Tage zu Besuch. Ich fand es zutiefst beeindruckend mit welcher Stärke und Zielstrebigkeit sie die letzten vier Wochen gemeistert hatte. Ich denke, in diesen fünf Tagen habe ich mich auch wirklich ernsthaft in sie verliebt. Was mir nicht guttat, weil mir wieder zu Hause klar wurde, das ich allerhöchstens ein guter Freund sein kann für ihre weitere Lebensplanung.
Nach knapp zwei Monaten fuhr ich wieder hin. Ich hatte ne Einladung von der gesamten Hausgemeinschaft da. Aber eigentlich wohnte ich halt drei Wochen bei ihr. Die Zeit da war sehr bunt.
Zwei Tage bevor ich wieder fuhr bekam ich durch Zufall das Fragment eines Telefonats von ihr mit, das sie mit ihrem Ex führte. Sie heulte am Telefon. Ich dachte, er hat sie angerufen und tut ihr wieder weh. Ich wollte helfen. Daraus entstand ein richtig fetter Krach. Ich bekam Vorwürfe an den Kopf geworfen, die ich nicht nachvollziehen kann. Zudem ist es eigentlich ziemlich schwer sich mit mir lautstark zu streiten. Am nächsten Tag erfuhr ich von ihr (als wir gemeinsam über den gestrigen Tag redeten), das sie ihn angerufen hatte. Aus einem Grund, den ich für ziemlich schwach finde. Aber ich musste ja eh packen für meine Abfahrt.

Wieder zu Hause fing ich an (wie das so meine Art ist) die drei Wochen zu reflektieren im Rahmen meiner Möglichkeiten. Dabei fielen mir immer mehr Ungereimtheiten auf. Eine in meinen Augen wirklich starke Frau nimmt zu einem Kerl, der ihr nachweislich nicht gut tut freiwillig wieder Kontakt auf. Mir unverständlich und ich machte mich dann auf die Suche im Netz, nach ähnlichen Verhaltensmustern.

Inzwischen sind es über 300 Stunden die ich lese und lerne. Ich habe durchaus auch viel über mich gelernt, kann endlich diverse Kapitel aus meinem Leben einem Sinn und Warum zuordnen, werde versuchen mir selbst eine Schematherapie zu suchen. Auch bei mir liegt vieles im Argen (wobei ich das auch schon vorher wusste nur noch keinen Namen dafür hatte). Und ich denke, ich weiß ganz genau wo sie drin steckt, was mit ihr los ist, etc. Dafür sind die Übereinstimmungen einfach zu groß. Eigentlich könnte ich sofort loslegen sie da auch wirksam rauszuholen. Die Vorbereitungen sind alle getroffen und eingerichtet. Aber mir ist während meiner Recherche dann auch bewusst geworden, das ich gar nichts machen kann, wenn sie nicht danach fragt. Ich würde ihr Recht auf Selbstbestimmung verletzen und das ist, egal wie ich es drehe oder wende, nicht okay.

Das ich sie Liebe ist mein Problem. Schon immer gewesen. Hab ich mir aber auch nicht wirklich ausgesucht. Über Narzissmus.net und über das Buch Ein Nar_zisst packt aus bin ich dann zu diesem Forum gekommen. Habe ein paar Tage mitgelesen und mich dann in dem Bewusstsein angemeldet, vielleicht ein wenig helfen zu können und auch weiter zu lernen.

Und damit schließt sich der Kreis. - Die Frauen die ich kennengelernt habe, sind in meinen Augen sehr starke Persönlichkeiten. So habe ich sie wahrgenommen. Meine ursprüngliche Aussage bezog sich nicht auf Leidensfähigkeit. Das wusste ich aber noch nicht.

In diesem Sinne meine liebe Nachtlicht: Herzlichen Dank für deinen Satz. Ich habe wieder etwas gelernt.

01.11.2020 15:21 • x 2 #57


Mad-Eye
Zitat von Eva88:
Es tut gut, sowas zu lesen. Leider kann ich mich niemandem öffnen.

Tust du schon. Hier.

Und du bist herzlich eingeladen dies auch weiter zu tun.

Mir zum Beispiel, auch wenn unsere Fälle anders gelagert sind, hilft es durchaus hier zu lesen und zu schreiben. Weiter zu lernen, anderen helfen zu wollen, zuzuhören, Meinungen auszutauschen.

01.11.2020 15:38 • x 1 #58


Nachtlicht
Zitat von Mad-Eye:
Ich habe wieder etwas gelernt.


Das schrecklich Schöne daran ist: das hört ein Leben lang nie auf

01.11.2020 16:16 • #59


E
Zitat von Emma75:
Die Parallelen sind fast gespenstisch. Eine ganz ähnliche Begegnung hatte ich mit einer meiner Nachfolgerinnen. Ich fand sie total nett und er betrog und quälte sie genau wie mich. Sie dachte sie sei krankhaft eifersüchtig und ihr Selbstvertrauen war total im Keller. Sie dachte, sie habe sich die Betrügereien nur eingebildet. Da er eine der Damen, mit der sie hintergangen hatte, schon bei meinen Kindern als Neue vorgestellt hatte und die Kinder auch mitbekamen, dass er mit ihr zusammen ist, sagte ich ihr das, damit sie nicht denkt, dass sie spinnt (ich kannte das ja aus eigener Erfahrung). Leider hat er sie dazu gebracht, zu glauben, ich habe mir das alles nur ausgedacht um ihn zurückzugewinnen (wo von ich weit entfernt war) mit dem Ergebnis, dass sie heute die Straßenseite wechselt, wenn sie mich sieht und mich für völlig verrückt hält.
Ist er denn inzwischen von seiner Frau getrennt? Wenn ja, ist es wirklich gar nicht schlecht, sich mit ihr auszutauschen. Mein Mitleid mit meinen Nachfolgerinnen war immer echt und die neuen Eroberungen würde ich immer am liebsten vor ihm warnen - allerdings käme das sehr schräg rüber. Ich würde mich freuen, wenn eine von ihnen auf mich zu käme, denn nur sie weiß ja, wie das mit ihm ist und der Austausch täte sicher uns beiden gut.


Sie sind noch verheiratet, seit fast 30 Jahren. Wenn ich mir das überlege...Er hat geheiratet, da war ich nicht mal auf der Welt...
Er hat sie von Anfang an betrogen. Sie ist eine fügsame, beherrschte Frau, wie ich mir das mit der Zeit zusammenreimen konnte. Ich glaube, sie hat sich mit seinem Lebensstil mehr oder weniger arrangiert, versucht ihm aus dem Weg zu gehen, vermeidet Diskussionen. Einmal, noch relativ am Anfang, hab ich im Auto auf ihn gewartet vor deren Haus, er ging kurz rein, um einige Unterlagen zu holen, da haben sie gestritten. Sie hatte gesehen, dass eine weibliche Person im Auto sitzt. Als er wieder kam, schimpfte er über sie, sie sei durchgeknallt, ein Wunder wie er es so lange mit ihr ausgehalten habe, kein Mensch wüsste wie viel er wegen ihr zu ertragen hätte... Ich sagte dann, dass ihre Reaktion doch vollkommen verständlich sei, schließlich sitze ich da bei dir im Auto. Und er dann: Na und, du könntest doch einfach eine Freundin sein. Weißt du mit wie vielen Frauen ich so unterwegs bin? Muss ja nichts bedeuten. Verteidigst du sie jetzt auch noch?
Heute hilft es mir mich in seine Frau hineinzuversetzen, um emotional von ihm wegzukommen. In einigen Jahre wäre ich vermutlich die Furie gewesen, die sich mit ihm über die bedeutungslose Freundin in seinem Auto vor unserem Haus gestritten hätte.

Ich danke dir wirklich sehr Emma75. Auch wenn ich mit ihr vermutlich niemals wieder sprechen werde, tut es gut deine Sicht kennen zu lernen und zu übertragen.
Wenn man derart oft hinters Licht geführt wird, ein und dieselbe Geschichte in zig verschiedenen Variationen hört, immer wieder sein: du bist zu empfindlich, du bist zu unerfahren, deswegen kannst du nicht drüber stehen. Alle sagen, dass du übertreibst, dann zweifelt man ja irgendwann an sich selbst. Ich habe kein Vertrauen mehr zu mir und halte mich in Bezug auf ihn noch zu labil. Deswegen gehe ich ihm und einfach allem was mit ihm zu tun hat aus dem Weg. Ich würde sofort wieder rückfällig werden, selbst wenn alles in mir schreit, dass er mich ins Verderben treibt. Er und ich, diese Kombination... wir sind halt in jeder Hinsicht grundsätzlich gegensätzlich. Er hatte zig Beziehungen, Affären, Erfahrungen in jeder Hinsicht und bei mir war er der erste richtige Partner. Ich hatte zuvor eine Beziehung, die man nicht mal richtig als solche bezeichnen kann und nicht lange ging, weil ich mich zurück hielt und dem keine Chance gab.

Er sagte immer er liebe dieses kindliche unschuldige an mir. Ich solle mir das immer bewahren. Er möchte das immer haben. Und dann ist er es, der genau das in mir verletzt.

Ach, ich jammere wieder. Tut mir sehr leid, manchmal überrollt es mich wie eine Welle.

Wie lange wart ihr denn verheiratet? Und wie alt sind eure Kinder?

01.11.2020 16:59 • x 1 #60


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