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Trennung vom Kind

Birkai
Zitat von Kama9:
Im Trennungsfall soll aber der Vater dieselben Rechte erhalten, wenn auch in einigen Fällen nur um der Mutter zu schaden.

Das hast du falsch formuliert. Im Trennungsfall hat der Vater die selben Rechte.

Wäre denn das Nestmodell bei euch denkbar? Dann hat das Kind nicht den Wechsel. Die Wechselzeiten können ja auch klein gewählt werden.

Es sind 3 Personen betroffen, da muss man eben Kompromisse finden. Sich zu trennen mit Kind hat immer Konsequenzen für alle 3.

20.06.2024 19:10 • x 2 #31


Z
Zitat von Kama9:
Psychisch hat er mich schwer belastet mit Vorwürfen, die nicht stimmen,

Wie darf man sich das vorstellen?

Zitat von Kama9:
wir streiten nur noch und ich soll mich so verhalten, wie er es sich wünscht und alles aus meinem Leben offen legen (nicht dass da etwas wäre).

Kam er über Nacht auf diese Idee? So aus dem Nichts? So ganz ohne Grund / Anlass?

Zitat von Kama9:
Ich finde es einfach unfair, dass ich durch sein schlechtes Verhalten zu einer Trennung gebracht werde und dann zusätzlich leiden muss, weil ich mein Kind nicht mehr täglich sehen kann.

Mir fällt es schwer, mir hierzu ein besseres Bild zu verschaffen. Dazu fehlen mir ein paar mehr Informationen.

20.06.2024 19:15 • #32


A


Trennung vom Kind

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B
Zitat von Kama9:
Ich würde regelmäßigem Kontakt auch zustimmen, allerdings ohne Übernachtung und dem ständigem Wohnungswechsel.

Glücklicherweise wird das nicht allein von deiner Zustimmung abhängen.
Zitat von Kama9:
WAS an meinem Text suggeriert ein possesives Verhalten?

Der exzessive Gebrauch des Possesivpronomens mein Kind. Als wäre das Kind ein Gegenstand, den du dir zur persönlichen Bedürfnisbefriedigung angeschafft hast.
Zitat von Kama9:
Liest du, dass wir uns derzeit mit den Aktivitäten abwechseln?

Ja, finde ich toll für euer Kind. Vielleicht erkennt er sogar irgendwann die positive Seite eurer Trennung, dass Papa endlich präsentier ist -oder sein darf?- und beide Eltern ihn lieben und protegieren.
Zitat von Kama9:
Dass ich mich aber vorher täglich gekümmert habe?
Wenn Väter wg einer Trennung ihre Kinder verlieren gibt es großes Mitgefühl, aber bei einer Mutter ist es eine Störung?! Plötzlich ist es gut für das Kind länger Zeit mit einem Vater zu verbringen, der sich zuvor auch nicht um gemeinsame Zeit bemüht hat.

Das war ja wohl eure Vereinbarung. Die wird natürlich durch eine Trennung aufgekündigt, die Karten neu gemischt, weg von der Paarebene, strikter Blick auf die Elternebene. Dort natürlich, was braucht der Kleine, was will er, was tut ihm gut. Also explizit nicht, was will Mama oder was braucht Papa. Nein, das Kindeswohl muss im Vordergrund stehen. Das erkenne ich bei dir nicht. Interessanterweise kommt von dir auch kein kindbeswohlzogenes Argument gegen das Wechselmodell. Nur dass Mama das nicht will.
Zitat von Kama9:
Wieso interessiert dich denn die Hintergrundgeschichte, um die es hier gar nicht geht? Weißt du denn, dass ich kein Opfer psychischer Gewalt bin?

Wow. Das ist schon eine Spur manipulativ. Ist das dein Ding? So ein bisschen andeuten, die Opferrolle unterschwellig manifestieren wollen, ambivalent kommunizieren. Geht dich nichts an, aber ich geb dir mal andeutungsweise was mit. Auf Nachfragen gehst du ja spannenderweise -bewusst?- nicht ein.
Zitat von Kama9:
Mein Kind ist 4 und seit der Geburt bin ich hauptsächlich zuständig und ich soll nicht normal sein, weil ich die Zeit mit ihm vermissen werde und darunter leide? Das ist nicht verständlich für mich

Euer Junge ist vier Jahre lang in einer zwischen den Eltern vereinbarten Familienkonstellation groß geworden. Die Konstellation wird nun aufgekündigt. Klar werden die Karten neu gemischt. Was erwartest du denn?

Ich würde euch beiden eine neutrale, hoch professionelle Erziehungsberatung empfehlen. So wie du unterwegs bist, wird der Kleine ansonsten so richtig zwischen die Fronten geraten und aufgerieben. Und nein, dafür ist nicht Papa verantwortlich.
Zitat von Birkai:
Das hat aber auch was mit loslassen zu tun.

Ich muss ja auch schauen, wie ich mich persönlich in der Zukunft entwickeln will und kann.

Und um ehrlich zu sein, ich genieße meine freie Woche. Bin häufig auf Dienstreisen oder bei Freunden. Das ging vorher alles nicht so wirklich bzw. mit großem Aufwand.

Ich bin zwar gerne Mutter, aber nicht nur.

20.06.2024 19:16 • x 9 #33


Birkai
Zitat von Davina:
Das ist halt übel, weil ich finanziell echt schlecht da stehe…

Das ist meist auch ein Grund, warum viele Frauen das Residenzmodell bevorzugen. Ist eine bescheidene Situation, wenn man die Arbeitszeit nicht erhöhen kann und finanzielle Probleme auftreten. Dieses Problem habe ich nicht, da mein AG froh ist, wenn ich mehr arbeite. Zusätzlich hab ich mit meinem Ex bereits eine gute, unkomplizierte Unterhaltslösung gefunden.

Dafür bin ich auch sehr dankbar.

20.06.2024 19:22 • x 2 #34


Kranich71
Ich verstehe Dich nicht, warum glaubst du das das Kind dein Eigentum ist? Kinder brauchen BEIDE Elternteile. Wenn es sich einrichten lässt ist 50/50 Mitunter optimal, vorausgesetzt es passt mit der Arbeit und Entfernung.

Ja, auch ich konnte mit meinem kurzen am Anfang nicht viel anfangen, aber das soll nun das Problem sein das dir das Kind zusteht? Warum keine Übernachtungen beim Vater? Das ist nicht gut für das Kind, es tut sich schwer eine Beziehung zu ihm aufzubauen, und genau das braucht ein Kind um sich richtig zu entwickeln.

Zum Glück entscheiden JA und Gerichte nun nicht mehr nur nach der Mutter.

Sorry auch wenn es hart klingt, aber du klingst sehr egoistisch und nicht im Wohle des Kindes.
Es ist da absolut egal was zuvor in der Paarbeziehung bei euch vorgefallen ist, das Kind ist da aussen vor.

20.06.2024 19:25 • x 5 #35


Birkai
Zitat von Brightness2:
Vielleicht erkennt er sogar irgendwann die positive Seite eurer Trennung, dass Papa endlich präsentier ist -oder sein darf?

Aussage von K2 zum Wechselmodell: Jetzt hat Papa endlich mal Zeit für uns!

Da ist dem Ex zum ersten Mal so richtig bewusst geworden, wie sehr er sich aus dem Familienleben raus gezogen hat. Daran hatte (vielleicht auch hat) er ganz schön zu knabbern.

Mit der Trennung werden ja auch Verlustängste beim Vater geweckt und nicht nur bei der Mutter.

20.06.2024 19:28 • x 3 #36


B
Zitat von Birkai:
Das ist meist auch ein Grund, warum viele Frauen das Residenzmodell bevorzugen. Ist eine bescheidene Situation, wenn man die Arbeitszeit nicht erhöhen kann und finanzielle Probleme auftreten.

Ja, da beißt sich die Katze allerdings auch in den *beep*. Denn das Residenzmodell verfestigt auch oft die reduzierte Arbeitszeit. Deshalb kann es nur im Interesse der TE sein, dass der Papa sich kümmert und sie so schnell wie möglich aufstocken kann. Denn der Trennungsunterhalt ist in dem Alter auch vermutlich sehr schnell endlich.
Zitat von Birkai:
Aussage von K2 zum Wechselmodell: Jetzt hat Papa endlich mal Zeit für uns!

Seufz, wie schön.
Zitat von Birkai:
Da ist dem Ex zum ersten Mal so richtig bewusst geworden, wie sehr er sich aus dem Familienleben raus gezogen hat. Daran hatte (vielleicht auch hat) er ganz schön zu knabbern.

Tja, that´s life, soll er noch ein bisschen knabbern. Die Kurve hat er ja zum Glück gekriegt. Und du hast deinen nötigen Freiraum, um dein Leben, so schwer es auch fällt, neu zu gestalten. Toll gemacht, Glückwunsch!

20.06.2024 19:33 • x 2 #37


T
Zitat von Kranich71:
Es ist da absolut egal was zuvor in der Paarbeziehung bei euch vorgefallen ist,

Zum Glück sehen die Gerichte das vollkommen anders. Es gibt Grenzen, wo dann auch das Gericht sagt... Kindeswohl ist hier nicht mehr gewährleistet.
Das Leben ist kein Wunschkonzert.
Aber jedesmal wenn ich in diesem Forum lese bin ich SO dankbar für unser Rechtssystem und dass die Gerichte hier solche Dinge entscheiden und keine Hobby-Psychologen, die anonym in irgendwelchen Foren Ferndiagnosen stellen.
Ein Hoch auf unser Rechtssystem!

20.06.2024 19:40 • #38


Z
Zitat von thegirlnextdoor:
Es gibt Grenzen, wo dann auch das Gericht sagt... Kindeswohl ist hier nicht mehr gewährleistet.

Daher wären mehr Infos schon mal Interessant, wobei man natürlich auch immer nur eine Seite hier liest...

Zitat von thegirlnextdoor:
Ein Hoch auf unser Rechtssystem!

Was diese Thematik betrifft, maybe, ansonsten definitiv kein gutes Rechtssystem, aber darum soll es ja hier nicht gehen.

20.06.2024 19:43 • #39


T
Zitat von Zahlenversteher:
Was diese Thematik betrifft, maybe, ansonsten definitiv kein gutes Rechtssystem, aber darum soll es ja hier nicht gehen.

Muss dir diesbezüglich leider zustimmen, wobei die Frage natürlich bleibt... was ist die Alternative. Aber ich stimme dir schon zu - es gibt Bereiche, gerade im Strafrecht, da würden selbst hochkarätige, hochdotierte Juristen gerne nachbessern. Ist aber schwierig...
Aber wie du sagst... anderes Thema...

20.06.2024 19:48 • x 2 #40


B
Zitat von thegirlnextdoor:
Aber jedesmal wenn ich in diesem Forum lese bin ich SO dankbar für unser Rechtssystem und dass die Gerichte hier solche Dinge entscheiden und keine Hobby-Psychologen, die anonym in irgendwelchen Foren Ferndiagnosen stellen.
Ein Hoch auf unser Rechtssystem!

Ja, und auch keine Mutter, die qua Uterus als Kindesbesitzerin agieren kann, egal welchen Schaden das Kind davon trägt. Jetzt sollte Deutschland nur bald mal im Jahr 2024 ankommen und den Vorbildern anderer (außer)europäischen Staaten folgen und das Wechselmodell als verbrieftes Recht des Kindes auf Verantwortungsübernahme durch beide Eltern verankern.

20.06.2024 19:49 • x 3 #41


H
Ich kann schon verstehen wie sich die Te im Moment fühlt.

Die Beziehung zu dem Vater meiner Tochter ist seit 2016 Geschichte. Im Nachhinein betrachtet das Beste was mir passieren konnte. Die kleine war damals 6 Jahre alt.
Was folgte war ein furchtbarer Streit, zum Teil auch vor Gericht. Eine Einigung schien unmöglich, beide wollten das Kind bei sich haben und der jeweils andere sollte sich an jedem 2 Wochenende kümmern.
Irgendwann hat es dem Richter gereicht und er hat das Wechselmodell angeordnet. Das war damals in Österreich rechtlich schon möglich.

In den ersten Wochen bin ich verfallen. Ich hatte das Gefühl ich müsse ohne mein Kind augenblicklich sterben.
Vor der Trennung war ich nur 25 Stunden beschäftigt und er 40+.

Es hat gedauert, bis ich mich an den Zustand gewöhnt hatte. Ich habe mich ganz bewusst dafür entscheiden müssen mein Leben zu ändern. Mein Kind hatte damit null Probleme, mit der Trennung natürlich schon, aber das Wechselmodell war für sie vollkommen logisch. Sie hat auch nie verstanden, warum andere Trennungskinder im Freundeskreis nicht so leben.

Natürlich hat er den Alltag anders gelebt als ich. Aber ich habe eines gelernt: in meiner Woche gibt es meine Regeln und in seiner seine. Mehr noch, es geht mich schlichtweg nichts an. Ausnahme wäre natürlich Kindeswohlgefährdung, das war aber nie der Fall. Das Kind hatte keinerlei Probleme damit. Ich gebe zu, sie hat schnell gelernt sich überall die Rosinen raus zu picken und hat die jeweiligen Regeln sofort akzeptiert.

Jetzt sehe ich auch viele Vorteile. Ich lebe schon lange in einer neuen Beziehung und diese aufzubauen, wenn die kleine immer hier gewesen wäre...ich stelle mir das echt schwer vor.

Du siehst, ich verstehe deinen Schmerz und deine Panik aber es wird alles seinen Weg gehen.
Jetzt ist meine kleine Tochter groß geworden und ich bin froh, dass sie die Möglichkeit hatte bei beiden Eltern aufzuwachsen, trotz Trennung.

Ich wünsche dir viel Kraft!

20.06.2024 19:53 • x 7 #42


Nebelgeist
Zitat von Zahlenversteher:
Was diese Thematik betrifft, maybe, ansonsten definitiv kein gutes Rechtssystem, aber darum soll es ja hier nicht gehen.

Und da muss ich dir auch wieder Recht geben. In manchen Bereichen gibt es einiges zu verbessern.

20.06.2024 20:00 • x 1 #43


B
Zitat von Hope1980:
Irgendwann hat es dem Richter gereicht und er hat das Wechselmodell angeordnet.

Genau das wünsche ich mir auch für Deutschlands Trennungskinder. Ich bin weitgehend in Frankreich sozialisiert worden und schüttele häufig den Kopf über die immer noch existierende deutsche Mentalität der alles überlegenen Mutterschaft. Da gehen so viel Energie und tatsächliche Chancen für die Kinder verloren, nur weil Mama ihre Macht demonstrieren will. Das passiert ja nicht auf der kognitiven Ebene, die wenigsten wollen den Kindern schaden. Meist laufen unbewusste Kontrollspielchen, auch leider falsche finanzielle Anreize, deren Bewusstmachung komplett verweigert wird. Zum Schaden der betroffenen Kinder und deren Bindungsskills.
Zitat von Hope1980:
Mein Kind hatte damit null Probleme, mit der Trennung natürlich schon, aber das Wechselmodell war für sie vollkommen logisch. Sie hat auch nie verstanden, warum andere Trennungskinder im Freundeskreis nicht so leben.

Genau das erlebe ich auch als Regel in meinem Umfeld. Danke dir und @Birkai, für die echt gelebten Lebenserfahrungen und die Sichtbarmachung der eigenen Fallstricken mit der Notwendigkeit Kontrolle abzugeben. Loszulassen. Ich hoffe, liebe @Kama9, du kannst diese Erfahrungen verinnerlichen und kommst von der Vorstellung der bestimmenden Mutter und des Vaters als Elternteil 2. Klasse ganz schnell los. Zum Wohle eures Vierjährigen. Und zum Wohl verantwortungsbewusst gelebter Elternschaft.

20.06.2024 20:13 • x 5 #44


L
Also ich kann die TE total verstehen und finde es absolut nachvollziehbar, sich in der Form Gedanken zu machen! Das Kind ist 4 und nicht 10!
Wenn sich die Mutter zum größten Teil um das Kind kümmert, ist die Frage schon erlaubt, ob es nicht besser wäre, wenn der Kleine vorerst sein Zuhause bei der Mutter hat.

Das heißt ja nicht, dass der Vater raus ist, er könnte sich ja unabhängig vom Modell des Umgangs jederzeit um sein Kind kümmern. Mal abholen, spielen gehen etc.. Dann verliert er auch nicht die Nähe. Aber dazu sind ja die wenigsten bereit.

Ich konnte mir damals auch nicht vorstellen, das Wechselmodell mit meinem Kind, welches schon 10(!) war, zu führen.
Habe mich aber darauf eingelassen, weil es das selbst wollte. Mit dem Vater und meinem Exmann war es ähnlich. Er voll arbeitend und ich in Teilzeit und sich um die Familie kümmernd. Das ist auch immer noch so geblieben. Er arbeitet nicht weniger, im Gegenteil, und unser Kind ist sich leider oft selbst überlassen. Dazu kommt noch ein Erziehungsstil denn ich nicht gut finde. Den kann er jetzt endlich ausleben. Auch das muss man mit bedenken.

20.06.2024 20:39 • x 3 #45


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