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Trennung vom depressiven/agressiven Mann

G
Hallo,
bin neu hier, weil ich nicht weiss was richtig und was falsch ist.
Mein Mann ist seid März in einer Depression, Behandlungen wurden nur halbherzig angenommen und von Monat zu Monat wurde es schlimmer. Zurückweisung, Desintresse, Beschimpfungen bis hin zu Handgreiflichkeiten.
Am Anfang war ich da, wollte helfen, stützen, doch dann fehlte mir immer mehr die Kraft. Ich wurde dünnhäutig, unsicher, ängstlich. Ich konnte ihn nicht erreichen und war so hilflos. Dadurch kam es öfters zu heftigen Streits, mal bin ich ruhig geblieben, mal hab ich mich provozieren lassen und bin auch ausgetickt.
Vor 3 Wochen ist es eskaliert, ich habe ihn mit Sack und Pack vor die Tür gesetzt. Die ersten Tage nach der Trennung hab ich böse Nachrichten geschrieben, mich später aber entschuldigt nachdem ich wieder etwas klarer denken konnte.
Ich weiss, ich hab Fehler gemacht.
Nun sitz ich hier und vermisse ihn, mit ihn meine ich den Mann mit dem ich soviel lachen konnte, der mit dem ich alt und grau werden wollte.
Hab ihm gestern eine Nachricht wegen seiner Post geschickt, nett, freundlich, keine Reaktion.
Hat jemand ähnliche Erfahrung? Soll ich auf ihn zu gehen, weil man ja sagt, depressive können nicht rational denken und verlieren sich in ihrer Welt, oder soll ich ihn loslassen?
Danke für Eure Antworten

18.11.2018 18:25 • #1


Froschkönig
Zitat von Gast3110:
Behandlungen wurden nur halbherzig angenommen


Er will sich also nicht ändern oder helfen lassen.
Dann wird es wohl keinen Sinn mehr haben


Zitat von Gast3110:
Zurückweisung, Desintresse, Beschimpfungen bis hin zu Handgreiflichkeiten.


Was muss noch passieren?

18.11.2018 20:28 • #2


A


Trennung vom depressiven/agressiven Mann

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G
Will oder kann er sich nicht helfen lassen? Die Frage hat mich immer wieder beschäftigt. Wie oft war ich wütend, weil ich offensichtlich gegen die Wand gesprochen hab. Dann ist er hergegangen und hat die Dinge angepackt um ein zwei Wochen später wieder einzubrechen. Ist es also wirklich ein Nichtwollen oder Unfähigkeit?

Keine Frage, das sind Dinge die gehen grundsätzlich nicht! Sie haben mich, erschrocken, entsetzt und verängstigt. Nur, ist das nicht mein Mann, ich habe ihn viele Jahre anders erlebt. Nie ganz einfach, aber niemals so böse und voller Hass.

19.11.2018 09:06 • #3


M
Hallo

ja, ich habe Erfahrung. - Ich hatte einmal eine Partnerin mit einer Depression.

Ich kann Dir nur raten, dass Du Dich trennst und Ihm möglichst fern bleibst.
Zugegeben der Ratschlag klingt sehr hart. Aber ich habe es am eigenen Leib erfahren.

Als die Depression diagnostiziert wurde habe ich alles versucht, Ihr beizustehen.
Ich habe auch viel Beratung von Ärzten und Psychologen erhalten. Und Sie hat die Therapie angenommen.
Ich bin eine sehr starke Persönlichkeit und habe gedacht dass ich das schaffe.

Am Ende war ich selbst akut selbstmordgefährdet. Da hab ich die Reisleine gezogen und bin ausgezogen.

Der Gedanke einem geliebten Menschen bei einer solchen Erkrankung beizustehen ist durchaus löblich.
Es erfordert allerdings extreme Kraft dies durchzustehen.

Es ist wie bei jeder Krankheit oder Verletzung. Wenn du helfen kannst dann tue es.
Kannst Du es nicht, dann stehe den Profis nicht im Weg. Es macht Ihnen alles nur schwerer, wenn Du am Ende
auch krank bist.

Ich hoffe das war nicht zu hart.

19.11.2018 09:45 • x 2 #4


B
Hallo Gast 3110, ich hab sehr gute Erfahrungen damit. Mein Freund war auch höchst depressiv und ist verbal agressiv auf mich los. Ich bin extrem dünn häutig geworden, meine Ängste haben sich verstärkt, ich kam auch nicht an ihn ran. Selbst bei seiner Familie überspielt er es. Die Therapie hat er nach 7 Monaten abgebrochen, ebenso die Tabletten abgesetzt. Ich habe mich komplett aufgegeben und zurück gezogen. Ich rate dir davon ab nochmal ihn zu kontaktieren. Ich bin krank geworden und habe immernoch damit zu kämpfen... Ich habe sehr viel Kraft investiert die nichts gebracht hat über Jahre!. Bei mir ist es erst zwar 3 Wochen her das er gegangen ist, aber ich denke er muss selbst erkennen das er Hilfe braucht. Hierzu gehört auch eine gewisse Selbstliebe und Selbstakzeptanz dazu die ihm warscheinlich fehlt.

19.11.2018 13:10 • #5


U
Zitat von Gast3110:
Mein Mann ist seid März in einer Depression, Behandlungen wurden nur halbherzig angenommen und von Monat zu Monat wurde es schlimmer. Zurückweisung, Desintresse, Beschimpfungen bis hin zu Handgreiflichkeiten.


Du hast richtig gehandelt. Du bist seine Geliebte, nicht seine Therapeutin. Du verdienst einen Partner, der auf Augenhöhe mit Dir agiert.

Vermutlich muss sein Schmerz noch viel weiter ansteigen, bis er einsieht, an sich arbeiten zu müssen.

Tut mir leid für Dich, aber das aushalten würde Dich nur selbst in eine Klinik bringen.

19.11.2018 13:15 • #6


G
Vielen lieben Dank für Eure Antworten.
Im Grunde weiss man ja, dass das alles so keinen Sinn hat und ja, ich habe viele Federn in dieser Zeit gelassen.
Das Problem ist, dass Herz muss es verstehen.
Die Tage hatten wir kurz schriftlich Kontakt. Er sieht unsere Ehe als gescheitert und ich soll meine Anwaltsfreundin beauftragen, die Scheidungspapiere fertig zu machen. Ebenso will er mich nicht sehen und wenn sein Kumpel seine restlichen Sachen nicht abholen darf, dann soll ich sie entsorgen.
Ich hab ihn geschrieben wenn er die Scheidung wirklich will, soll er sich kümmern und kein Dritter muss mitreingezogen werden um die Sachen zu holen. Einfach mal selbst in die Verantwortung gehen.
Aber er meint ja, er wäre seid der Trennung so klar wie in seinem ganzen Leben noch nie. Ich seh es anders, aber ich mach da gar nix mehr. Fällt schwer aber, anders geht es nicht mehr.

30.11.2018 17:26 • #7




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