Trennung vom Borderlinepartner

Zitat von Cathlyn:

Das schlimmste ist für mich jetzt (fast 4 Monate danach) die Frage, ob er mich je richtig geliebt hat. Denn auf einmal waren diese Gefühle wohl einfach weg bzw. Stark abgeschwächt und er eiskalt.

Meine Gedanken gehen soweit, dass ich denke, dass er mich nie liebte und lediglich mich und meine Gefühle ihm gespiegelt hat.

Daran Knabbere ich gerade heftig.

Ich kann die?gedanken verstehen. Ich habe auch schon gedacht ob es echt war. Aber das kann man nicht herausfinden und der gedanke bringt einen nicht weiter. Bestimmt hat er dich in den momenten wo er es gesagt hat geliebt. Ich weiss auch nicht warum sich dann das?blatt so krass wendet. Wurde denn dein exfreund behandelt? Hatte er einen therapeuten?

Zitat von Steph3:

Ich kann die?gedanken verstehen. Ich habe auch schon gedacht ob es echt war. Aber das kann man nicht herausfinden und der gedanke bringt einen nicht weiter. Bestimmt hat er dich in den momenten wo er es gesagt hat geliebt. Ich weiss auch nicht warum sich dann das?blatt so krass wendet. Wurde denn dein exfreund behandelt? Hatte er einen therapeuten?

Ja, versuche das auch abzustellen. Klappt zwischenzeitlich mal ganz gut dann wieder nicht.

Ne er hat keinen, immer gesucht aber irgendwann entnervt aufgegeben.

Naja es war natürlich alles noch etwas komplizierter, aber als sie das mit dem Typen hatte, hätte ich sie sogar noch zurückgenommen.
Drei Monate später war dann offensichtlich tatsächlich das langfristige neue Opfer da und das hatte mich dann wirklich getroffen.

Anfangs hatte sie mir noch über Status ihre Verletzungen zukommen lassen, deshalb hab ich nach ca einem Monat habe ich dann ihre Nummer endlich gelöscht. Das blöde war, dass ich trotzdem ständig Dinge mitbekommen habe.

Es hat wirklich lange gedauert bis es mir wieder besser ging.
Zunächst wurde es erstmal schlimmer, was ich total seltsam fand, da ich dachte, dass nach dem anfänglichen Schmerz irgendwann eine Erleichterung kommt, da ja dieser Auf und Ab, die kalte egoistische und verletzende Art weg ist, aber das kam irgendwie einfach nicht.
Ich musste erst sehr zäh durch die einzelnen Phasen durch, bis ich irgendwann sogar bei Hass landete, was ich noch nie nach einer Trennung hatte.
Aber damit fing dann endlich ein langsames Heilen an.

Ich hab leider noch heute Tage an denen ich mich immernoch frage, warum das so laufen musste und ich das Gefühl habe, dass es so wie es jetzt ist einfach nicht stimmt und es mit ihr einfach gestimmt hat.
Keine Ahnung warum und ob das irgendwann auch mal weg ist.
Ist schon seltsam, was das Gefühl so völlig unabhängig vom Kopf macht.

Zitat von Cathlyn:

Das schlimmste ist für mich jetzt (fast 4 Monate danach) die Frage, ob er mich je richtig geliebt hat. Denn auf einmal waren diese Gefühle wohl einfach weg bzw. Stark abgeschwächt und er eiskalt.

Meine Gedanken gehen soweit, dass ich denke, dass er mich nie liebte und lediglich mich und meine Gefühle ihm gespiegelt hat.

Daran Knabbere ich gerade heftig.

Das kenne ich auch sehr gut.
Meine Ex hat sogar gesagt, dass sie mich nie geliebt hätte, wobei ich wusste, dass das nicht stimmt.

Steph hat da schon recht.
In dem Augenblick war es sicher so, aber die innere Unsicherheit und all das was da abläuft, bringt einfach alles durcheinander.

Ich hab mich ehrlich gesagt völlig ve.rarscht und missbraucht gefühlt.

Zitat von Zweizelgänger:

In dem Augenblick war es sicher so, aber die innere Unsicherheit und all das was da abläuft, bringt einfach alles durcheinander.

Mein dummes Hirn oder zumindest ein Teil davon und dass noch dümmere Herz, ein kleiner hoffnungsvollen Teil davon denkt sich dann manchmal vielleicht schafft er es ja die Gefühle auszugraben denn ds sind sie ja, begraben unter all dem anderen schutt.

Aber dann sage ich mir ich wünsche ihm, dass er erstmal erkennt was da falsch läuft und die gewünschte Symbiose NIE finden wird...auch nicht im Nachhinein bei seiner Mutter, wo sie im Kindesalter hätte stattfinden müssen es aber nie tat aber sowas dauert JAHRE. D

Das ist das traurige. Helfen kann er sich nur selber, in dem er den ersten Schritt geht und erkennt, was da los ist und zur Therapie geht.

Zitat von Cathlyn:

Mein dummes Hirn oder zumindest ein Teil davon und dass noch dümmere Herz

Also ich bezweifle jetzt mal, dass dein Hirn dumm ist und dein Herz noch viel weniger

Naja, das mit dem begraben und auch das mit der Symbiose ist so ne Sache.
Leider sind diese Dinge nicht einfach nur begraben, sondern es ist eine Art verkehrte Konditionierung und das wird einfach schwierig, das alles neu zu lernen und zu programmieren.

Das mit der Symbiose finde ich immer etwas arg abstrakt.
Symbiosen helfen ja beiden.
Etwas das nur Kraft zieht ist ein Parasit und das ist auch etwas viel.

Es geht ja darum die eigene Leere zu füllen und das ist ja eigentlich sehr traurig, da trotzdem ständig etwas anderes im Inneren dagegen kämpft, weil die Angst vor der gelernten Verletzung so groß ist, damit es lieber selbst zerstört wird.

Zitat von Zweizelgänger:

Leider sind diese Dinge nicht einfach nur begraben, sondern es ist eine Art verkehrte Konditionierung und das wird einfach schwierig, das alles neu zu lernen und zu programmieren.

Das ist eben das traurige vor allem das meiner immer noch verzweifelt versucht alles mit seiner Mutter nachzuholen, was damals schief ging...weiß nicht ob er je merkt, dass es mehr als das braucht...nämlich ne Therapie.

Zitat von Zweizelgänger:

Es geht ja darum die eigene Leere zu füllen und das ist ja eigentlich sehr traurig, da trotzdem ständig etwas anderes im Inneren dagegen kämpft, weil die Angst vor der gelernten Verletzung so groß ist, damit es lieber selbst zerstört wird.

Ja, ich mach es lieber selbst kaputt, damit schütze ich mich vor Verletzung so ne Logik entzieht sich MIR jeglicher Logik.

Naja, das läuft ja nicht bewusst ab, außerdem spielt da die Wahrnehmung eine große Rolle.
Wenn für dich schon Kleinigkeiten eine Verletzung oder eine Gefahr darstellen, würdest du vermutlich auch anders oder extremer reagieren.

Was aber leider bleibt ist auch die Wahrnehmung nie gesehen zu werden und sich deshalb, aus meiner Sicht völlig egozentrisch, immer ausschließlich auf sich zu fokussieren.
Das hab ich ehrlich gesagt nie verstanden, vor allem nicht, wenn jemand da ist, der wirklich da ist und den anderen auch achtet und spürt.

Zitat von Cathlyn:

Das ist eben das traurige vor allem das meiner immer noch verzweifelt versucht alles mit seiner Mutter nachzuholen, was damals schief ging.

Wie sieht das denn aus?

Zitat von Zweizelgänger:

Wie sieht das denn aus?

Früher gab es nie wirkliche Nähe, extrem oft umgezogen und alle paar Jahre ein neuer
Stiefvater.
Naja, und dauernd enttäuscht sie ihn. Macht ihm Hoffnungen und macht dann nen Rückzieher.

Er wollte nie offen über alles reden was so falsch gelaufen ist, würde eh nichts bringen, sie geht sofort in die Opferrolle.
Ich war dann die diejenige die gesagt hat versuch es mal und auf einmal ging es.

Er war ganz begeistert, dass sie so offen reden auf einmal und nach und nach hat er sich von mir distanziert und schluss endlich getrennt.

Ich durfte nie auch nur Ansatzweise ein schlechtes Wort über seine Mutter sagen, da ist er sofort durch die Decke.
Aber er hat sich Stundenlang über sie ausgelassen bei mir.

Zitat von Cathlyn:

Er war ganz begeistert, dass sie so offen reden auf einmal und nach und nach hat er sich von mir distanziert und schluss endlich getrennt.

Die Mutter..?
Wie geht das denn..?

Zitat von Cathlyn:

Ich durfte nie auch nur Ansatzweise ein schlechtes Wort über seine Mutter sagen, da ist er sofort durch die Decke.

Naja, das kenne ich auch.
Du darfst nicht vergessen, dass das was gefehlt hat und der der nicht da war, ob jetzt räumlich oder emotional, sozusagen das Objekt der Begierde wird und somit auf ein Podest gestellt wird.
Selbst dran rütteln geht da schon, aber wehe ein anderer stellt da war in Frage.

Zitat von Zweizelgänger:

Die Mutter..?
Wie geht das denn..?

Ne, ich schrieb schon er. Dat haste falsch verstanden

Zitat von Zweizelgänger:

Selbst dran rütteln geht da schon, aber wehe ein anderer stellt da war in Frage.

Kenne das ja selber. Bei mir hab ich aber alles mittlerweile selbst entdeckt und meinen Weg gefunden damit umzugehen.
Sie steht keinster Weise mehr auf einem Podest und man darf sie kritisieren.


Vielleicht war auch in meiner Aussage, dass seine Mutter toxisch sei, zu hart. Aber ich kann es nicht ertragen wenn jemand den ich Liebe, sich immer wieder Hoffnungen macht und die dann durch die eigene Mutter und Familie immer wieder zerstört werden.

Das war grausam.

Zitat von Cathlyn:

Ne, ich schrieb schon er. Dat haste falsch verstanden

Oh, sorry hab ich irgendwie überlesen...

Naja, ich hatte immer das Gefühl, dass es ihr schlecht ging, wenn sie von ihrer Familie kam.
Ich wusste aber, dass ich mich total in die Nesseln setze, wenn ich das direkt anspreche und hab's anders versucht. Tja wurde leider trotzdem entdeckt und ging eher nach hinten los...

Zitat von Zweizelgänger:

Oh, sorry hab ich irgendwie überlesen...

Naja, ich hatte immer das Gefühl, dass es ihr schlecht ging, wenn sie von ihrer Familie kam.
Ich wusste aber, dass ich mich total in die Nesseln setze, wenn ich das direkt anspreche und hab's anders versucht. Tja wurde leider trotzdem entdeckt und ging eher nach hinten los...

Meinst du solche BL checken solche Verhältnisse und können sich irgendwie daraus befreien?

Ich weiß nur, sowas will ich NIE wieder mitmachen. Es tat so weh zu sehen, wie er sich abstrampelt und sie stößt ihn immer wieder vor den Kopf mit all ihren Eskapaden.
Z.b versuchte er ihr auch klar zu machen, dass ihr Partner ihr nicht gut tut (schon eine Ironie) .

Und jetzt ist Mama wieder da, kümmert sich um ihn und er denkst sich hah, endlich

Grausam.

Zitat von Cathlyn:

Meinst du solche BL checken solche Verhältnisse und können sich irgendwie daraus befreien?

Es ist vermutlich völlig egal ob krank oder nicht.
Wir kennen das Verhalten innerhalb unserer Familie.
Wir kennen unsere Rolle, auch wenn sie uns vielleicht nicht bewusst ist.
Wir nehmen das als Zuhause und normal wahr.

Da liegt ja auch gerne das Problem der Partner von BL.
Oft herrschen ähnliche Muster und ähnlicher Umgang in der Ursprungsfamilie und so gerät man von ungesunder Beziehung zu ungesunder Beziehung, da man das kennt, manches Verhalten als normal empfindet und seine Rolle weiter bedient.
Das kann aber nur durchbrochen werden, wenn man es erkennt, sich dagegen stellt und versucht etwas zu verändern.