Hallo, guten Morgen!
Ich war hier in dem Forum 2016 bereits, nach der langjährigen Beziehung mit meiner Expartnerin. Ich erinnere mich aber an meinen alten Namen nicht mehr jedenfalls habe ich hier damals ganz tolle Unterstützung bekommen! Jetzt bin ich wieder hier und das ist meine neue Geschichte.
Ich bin 40 Jahre alt und Mama eines kleinen Sohnes (20 Monate). Ich war 6 Jahre in einer Beziehung mit einer Frau, 3 davon verheiratet. Ich habe mich im Januar diesen Jahres getrennt. Räumlich getrennt sind wir erst seit Mitte August. Für mich war die Trennung ein sehr schwerer Schritt, aber unumgänglich. Ich würde meine Ex als toxische Partnerin beschreiben, die sehr viel an Anerkennung und Aufmerksamkeit gefordert hat. Kam es zu Problemen, und davon hatten wir irgendwann viele, war immer ich Schuld. Sie hat Fakten und Äußerungen so lange gedreht bis sie das Opfer war. Eine normale Streitkultur war kaum möglich. Sie hat mich in Streitsituationen verbal beleidigt und sich sehr selten für ihr Fehlverhalten entschuldigt. Gegipfelt ist dann alles nach der Geburt unseres Sohnes, als ich emotional auf der Strecke gelassen wurde mit allem. Zwischen all diesen Problemen, schlechter Kommunikation etc. war/ist sie ein toller Mensch. Ich habe sie sehr geliebt und ich weiß, dass auch sie mich sehr geliebt hat. Sie hat viel schlimmes als Kind und junge Erwachsene erlebt und ich sollte all das wieder gut machen. So mein Gefühl. Aber das konnte ich nicht. Meine Art sie zu lieben hat nie gereicht. Ich war nie gut genug, dieses Gefühl hat sie mir vermittelt. Alles was ich wollte, war ihr zu zeigen, dass ich nicht so bin wie ihre Eltern oder Expartnerinnen. Es ist mir nicht gelungen. Und jetzt, sitze ich alleine mit dem Kleinen in einer neuen Wohnung. Sie hat bereits eine neue Partnerin und nur noch wenig Zeit für den Sohn. Unterhalt zahlt sie auch keinen. Ich kann auch nicht rechtlich gegen sie vorgehen, weil sie den Prozess der Stiefkindadoption (dieser ist bei gleichgeschlechtlichen Eltern leider immer noch vorgeschrieben für das nicht leibliche Elternteil) abgebrochen hat. Sie benimmt sich auch nicht mehr wie eine Mutter. Sie kommt, wenn überhaupt, einmal in der Woche für eine Stunde vorbei, fragt per Whatsapp wie es ihm geht. Sie stürzt sich voll und ganz in die neue Partnerschaft mit einem jungen Ding von 26. Sie ist in meinen Augen also wieder auf der Suche nach der Liebe, die sie von allem heilen kann. Damit sie sich nicht mit dem Verlust der Ehe auseinander setzen muss, lenkt sie sich also ab. Es tut mir weh zu wissen, dass sie damit wieder irgendwann auf die Nase fallen wird. Und dann bin auch ich weg und der Kontakt zum Sohn vielleicht auch. Ob ich sie noch liebe? Ich weiß es nicht. Mich schmerzt die Trennung sehr. Es ist schwer für mich alleine zu sein mit dem Kleinen, kein Familienleben mehr zu haben. Mir fehlen die gemeinsamen schönen Erlebnisse. Ich hänge viel in Gedanken fest, wie es früher war. Wir haben so viel gemeinsam erlebt. Es tut mir weh, dass wir es nicht geschafft haben. Und ich fühle mich immer noch für sie verantwortlich. Aber ich wollte so auch nicht mehr weitermachen und meinen Sohn in diesem negativen Umfeld aufwachsen lassen.
Für mich und mein Seelenheil wäre es besser den Kontakt komplett zu ihr abzubrechen und auch nichts mehr von ihrem neuen Leben mitzubekommen. Aber mein Sohn hängt sehr an ihr. Ich will ihm das nicht nehmen, auch wen er mehr verdient hat, als eine Mami die sich wenig kümmert. Hin und wieder versucht sie einen freundschaftlichen Umgang mit mir. fragt mich, wie es mir geht, ob ich was brauche etc. Keine Ahnung warum sie das macht. Obwohl ich ging hinterfrage ich alles. Ist das noch Liebe? Würde sie zurück wollen? Würde ich das wollen? Eigentlich nein. Sie hatte nach dem ich die Trennung ausgesprochen hatte, darum gebeten eine Paartherapie zu machen. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Kraft dazu. Ich habe es abgelehnt und die Trennung durchgezogen. Hin und wieder bereue ich das.
Kurz etwas zum Hintergrund: Sie ist 2017 aus Italien nach Deutschland gezogen wegen uns. Sie hat hier keine Familie, nur wenige Freunde und die Neue wohnt ca. 130km entfernt in Frankreich und spricht kein deutsch. So kam es dazu, dass ich letzte Woche von ihr direkt informiert wurde, dass sie ins Krankenhaus musste und mich auch als Notfallkontakt angegeben hat. Was soll ich davon halten? Ich habe mir natürlich Sorgen gemacht, bin aber verhalten in meinen Reaktionen, weil ich mich eigentlich abgrenzen will. Dann fand ich es aber auch grenzüberschreitend mich da zu involvieren zumal es nur Schwindel wegen der Migräne war, was sie öfters hat und was ihr recht schnell klar gewesen sein musste. Was mir auch sehr zu schaffen macht, ist die Tatsache, das ich mich nicht mehr auf ihr Wort verlassen kann. Sie wollte das Kind adoptieren, hat es aber dann sein lassen nach der Trennung und mir bis heute keinen Grund genannt. Ich vermute es geht ums liebe Geld. Dann besprechen wir Dinge und sie macht es doch anders oder entscheidet sich um. Fordert plötzlich Geld für Möbel, die ich mitgenommen habe obwohl es anders abgesprochen war, lies mich am Anfang mit der Betreuung des Kleinen hängen obwohl ich arbeiten musste etc. Das irritiert mich sehr und ich glaube ihr eigentlich kein Wort mehr.
Und ich bin ehrlich: die Trennung realisiert habe ICH erst nach der räumlichen Trennung vor 2 Monaten. Bis dahin war ich einfach erleichtert. Aber in meinem Alltag hatte sich nach der ausgesprochenen Trennung auch nicht viel geändert. Sie ging arbeiten, wir aßen zusammen, waren ab und zu am Wochenende gemeinsam mit dem Kleinen unterwegs. Sie hat aber, so denke ich, sehr gelitten die erste Zeit. Ich habe sie nachts manchmal weinen hören. Sie hat nie nach einer erneuten Chance gefragt, weil ich ihr ganz klar keine Hoffnungen mehr gemacht habe. So fair wollte ich sein. Und jetzt, nun. jetzt muss ich das ganze verdauen!
10.10.2022 11:01 •
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