Hallo ihr lieben,
Ich bin ehrlich und nutze zum ersten Mal so ein Forum. Ich erlebe allerdings Grade eine Situation in der ich merke, dass ich alleine vor die Wand fahre. Ich erhoffe mir hier ein paar Denkanstöße zu bekommen und vielleicht kann ich das, was bei mir im letzten halben Jahr passiert ist einfach insgesamt besser verstehen.
Ich beginne einfach mal: ich bin 29 Jahre alt, mein Vater ist italiener, deswegen und wegen einer geplanten Italientour dieses Jahr beschloss ich Anfang des Jahres italienisch zu lernen und habe mich bei einer Tandemsprachlernseite angemeldet. Darüber lernte ich meinen Expartner kennen. Wir haben viel mit einander geschrieben, uns sehr gut verstanden. Ich habe ihn besucht, er mich. Es war eigentlich von Anfang an ziemlich intensiv, wir beide mega verliebt. Er studierte an der Kunstakademie in Venedig, hatte den Sommer über Semesterferien uns beschloss mich in Deutschland zu besuchen über den Sommer. So kam es dann auch. Die Zeit war toll, ich glaube ich habe noch nie eine so verliebte Zeit mit jemandem verbracht. Wir haben so viel unternommen, so viel gelacht, gleiche Interessen, gleiche Hobbies. Für mich war klar, dass das der Mann ist, den ich mir für mich wünsche. Im Laufe der Zeit fiel mir aber immer mehr auf, dass er sehr launisch war. Manchmal wachte er morgens auf, stand auf, schrie draußen rum, telefonierte morgens um sechs mit einem Freund. Von jetzt auf gleich kippte seine Stimmung. Er konnte dabei auch sehr verletzend mir gegenüber sein. Er begründete dies häufig damit, dass er nicht weiß was er tun soll. Und das wurde auch unser Problem. Der Sommer ging zur Neige, er beendete das Studium an der Kunstakademie, weil er bei mir bleiben wollte. Ich habe ihn nie darum gebeten, ganz im Gegenteil. Meine Aussage war zu jeder Zeit, dass ich ihn sehr liebe aber ich möchte, dass er das tut, was ihn glücklich macht und ich davon überzeugt bin, das wir immer gemeinsam eine Lösung finden. Er wusste hier einfach nichts zu tun. Wir waren beim Arbeitsamt, er hat Jobangebote aus einer Bar bekommen, er hat nichts angenommen, immer nur gesagt, er weiß nicht. Zudem hatte er viele Ideen. Ich hab versucht ihn zu unterrichten, mit ihm Bewerbungen zu schreiben, die Sprachbarriere war natürlich häufig ein Problem. Innerhalb kürzester Zeit hat er sich wieder für etwas anderes interessiert. Am Ende des Sommers war ich sehr erschöpft und habe das auch mit ihm kommuniziert. Ich habe weiterhin gesagt, dass ich ihn sehr liebe und ihn bei allem was er tut unterstütze, aber er sich langsam entscheiden muss, in welche Richtung seine Reise gehen soll. Er war dann für eine Woche zurück in Italien. Wir wollten die Zeit beide nutzen um ein paar Ideen zu sammeln und danach einen Plan zu schmieden. Als er wieder kam hatten wir einen wunderschönen Abend, dann sagte er mir, er hat für den nächsten Tag einen zug, er fährt mit allen Sachen zurück nach Italien und muss nachdenken was er eigentlich will. Ich war unfassbar traurig, aber ich habe seine Entscheidung akzeptiert. Ich habe ihn gesagt, dass ich immer für ihn da bin.
Nachdem er weg war, hatten wir immer wieder Kontakt über WhatsApp. Er schrieb mir er vermisse mich sehr, er wäre dumm. Ich sei die einzige Frau in seinem Leben. Wie schrieben wahnsinnig romantische Nachrichten, telefonierten lange. Zwischendurch hatte er immer wieder Momente, in denen er sehr launisch war, mir sagte er will nicht immer an mich denken, dass würde ihn belasten. Dann entschieden wir uns, dass wir uns nochmal in Mailand treffen um zu reden und einen Plan zu machen für uns beide. Kurz vor meinem Flug schrieb er mir, er will das doch nicht. Er hätte sorge bei dem Gedanken mich zu treffen, es geht ihm nicht gut damit. Ich solle daheim bleiben. Wieder ein paar Tage Funkstille. Dann schrieb er mir, er hätte Angst ich hätte einen neuen Partner, aber er könne das verstehen. Er wäre dumm und würde seine Entscheidung bereuen. Wir schrieben ein bisschen hin und her. Es war nett, ruhig und schön. Einen Tag später brach er den Kontakt ganz ab und bat mich das zu respektieren. Das tue ich seither auch. Es sind jetzt etwas über zwei Wochen ohne Kontakt. Für mich ist es die Hölle. Ich wünsche mir die Zeit natürlich zurück und ich verstehe nicht, was er eigentlich will. Er postet bei Facebook immer noch lieder, die uns beide verbinden und Fotos. Auf der anderen Seite aber auch Aktivitäten mit anderen Frauen und wie stark er alleine ist. Ich bin bereit ihn gehen zu lassen, auch wenn ich weiß, dass das eine furchtbare Zeit ist, aber ich habe Angst nicht genug gekämpft zu haben für eine Person, die mir sehr sehr wichtig ist.
Tut mir leid für den langen Text. Es tat ehrlich gesagt sehr gut sich das einmal von der Seele zu schreiben. Ich leide wirklich sehr. Vielleicht hat hier jemand einen Rat für mich.
Liebste Grüße
04.12.2019 10:06 •
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