Liebe(r) Leser(in),
Für alle die es interessiert, möchte ich gerne die Geschichte meiner Trennung teilen, denn ich denke, dass sie vielleicht tatsächlich sehr interessant ist und möglicherweise vielen Menschen helfen kann mit der Trauer, dem Schmerz und der Verletztheit des Verlassenwerdens umzugehen und sich bald wieder glücklich zu fühlen.
Mir ist es tatsächlich so wiederfahren.
Vielleicht muß ich als erstes kurz auf die Beziehung selbst eingehen und was sie für mich bedeutet hat.
Wir hatten uns vor gut 7 Jahren kennen gelernt und uns sofort ineinander verliebt.
Es war ein Treffen, welches wir über das Internet verabredet hatten und für uns beide war es die aller erste Internet-Verabredung.
Und gleich war es für uns beide die große Liebe. Schon das habe ich als etwas Besonderes und schicksalhaftes empfunden. So als ob wir uns nicht durch Zufall begegnet wären.
Wir schwebten 3 schöne lange Jahre auf Wolke 7 und waren nur verliebt.
Danach hat sich unser Zustand etwas "normalisiert" und wir hatten eine schöne Patchwork-Beziehung mit zusammen 4 Kindern in der jeder aber noch sein eigenes Zuhause hatte, wir uns sowohl an den Wochenenden als auch oft unter der Woche sahen.
Nach weiteren 2 1/2 Jahren, in den letzten Wochen unserer Beziehung, wurde irgend etwas "komisch".
S. wurde immer umentspannter und aggressiver und irgendwann schlug die Aggression auch in meine Richtung. Sie regte sich plötzlich über Dinge an mir auf, die schon immer so waren und war zunehmend schlecht gelaunt, irgendwie überheblich und griff mich immer wieder wie aus heiterem Himmel an. Natürlich ist mir bewusst, dass zu einem Streit immer 2 gehören, und dass ich sicher meinen Anteil daran hatte. Darum soll es jedoch hier gar nicht gehen…
Es war einfach nur so, dass wir quasi in eine Krise gerutscht sind und ich einfach immer dachte- ok- hier gibt es Probleme- lass uns irgendwann mal bald in Ruhe über alles reden und die Dinge aufarbeiten. Irgendwie passte der Zeitpunkt aber anscheinend nie, manchmal sagte sie einfach, heute wolle sie nicht darüber reden oder Ähnliches. Also wartete ich ab.
Nach einer kurzen Geschäftsreise in der Schweiz fuhr ich zurück nach Hause. An dem Abend war ich mit S. und ihren Kindern zum Raclette-Essen verabredet.
An dem Tag der Heimfahrt geschah etwas Seltsames. In dem Moment in dem ich mich ins Auto setzte kam mir plötzlich der Gedanke "Trennung" in den Kopf. Trennung, Trennung, Trennung…
Ich dachte: "was soll der Gedanke, will sie sich von mir trennen?" "So ein Quatsch, das kann ja gar nicht sein, wir haben seit Kurzem eine Krise und man muß mal über alles reden und die Dinge aufarbeiten!"
Ich habe versucht, die Gedanken weg zu drücken und an etwas anderes zu denken, aber es gelang nicht! Stunden lang, gingen mir die Gedanken um unsere Trennung nicht aus dem Kopf, so sehr ich das auch probierte.
Das ging so weit, dass ich mir schon bildlich vorstellte, wie die Trennung vonstatten gehen sollte und was danach sein würde… Würde ich weiterhin in dem Ort wohnen bleiben, in den ich ihretwegen hin gezogen war? Würde ich weiterhin bei ihr arbeiten ( ich half ihr 2 Vormittage in der Woche in Ihrer Naturheilpraxis ) Würde ich solo bleiben? Mir eine andere Frau suchen…. Würden wir Freunde bleiben? Alles Mögliche ging mir visionär durch den Kopf- bis hin zu einer erhabenen Sichtweise unserer ganzen Beziehung und einem in dem Moment entstehenden Wissen: Wir waren für einander bestimmt einen gewissen Teil unseres Lebens als Paar zusammen zu gehen, es war eine wunderschöne Zeit, vielleicht die schönste Zeit unseres Lebens, aber nichts währt ewig und nun ist die Zeit einfach vorbei und es darf etwas Neues kommen.
Es breitete sich ein gewisser Frieden in mir aus und das Bewusstsein, dass alles seine Richtigkeit hat.
Das Ganze wechselte sich ab mit Gedanken wie: "was denkst Du nur für einen Schwachsinn, niemals wird S. sich von Dir trennen, man kratzt doch nicht bei den ersten aufkommenden Problemen in der Beziehung die Kurve- nach allem was zwischen uns war! Das kann unmöglich sein."
Ich fragte mich einfach, warum ich nicht davon ablassen konnte so zu denken.
Als ich nachmittags bei mir zuhause ankam, bekam ich eine SMS von Ihr, dass sich mich heute Abend lieber bei mir besuchen wolle, als bei ihr Raclette zu essen, sie wolle mit mir reden…
Zu dem Zeitpunkt war ich bereits zu 100% sicher, dass sie sich von mir trennen würde.
Wenn es nicht so gewesen wäre, hätte ich es als absolut seltsam empfunden…
Und so war es dann auch… Sie besuchte mich, wir setzten uns ans Feuer, aßen eine Kleinigkeit und dann fragte ich, was anliegen würde.
Dann sagte sie, dass sie unsere Beziehung so nicht mehr wollen würde. Ich fragte: "so nicht mehr oder überhaupt nicht mehr" Sie sagte: "überhaupt nicht mehr"
Ich konnte darauf nur antworten, dass ich es wusste und erzählte ihr von meinen Visionen, die ich den ganzen Tag über hatte. Und da sagte sie: "Ja, das waren Deine geistigen Helfer, die haben Dich darauf vorbereitet" Und ich sagte: "Ja, ich weis"
Für jemanden der nichts von Spiritualität weis oder nichts davon hält, ist so etwas wahrscheinlich "Schmarrn" oder so ähnlich, aber ich möchte weiter erzählen, was danach passiert ist und wie ich mit der Trennung umgehen konnte.
An dem Abend verzichteten wir jedenfalls darauf uns gegenseitige Vorwürfe zu machen oder uns zu streiten, sondern sie sagte mir, es wären die glücklichsten Jahre ihres Lebens gewesen, und dass sie mich in Zukunft sicher vermissen würde…
Nun, das konnte ich nur zurück geben…
Wir tranken ein Glas Wein zusammen und redeten ein Bisschen über uns aber nicht tiefgehend.
Der Grundtenor war der, dass wir einfach zu unterschiedliche Vorstellungen von Beziehung hatten…
Mit der Aussage konnte ich leben, auch wenn ich zu dem Zeitpunkt vom Kopf her durchaus noch der Ansicht war, man hätte vieles einfach besprechen und aufarbeiten können und auch sollen um die Beziehung zu retten.
Ich dachte auch, vielleicht würde dies zu einem späteren Zeitpunkt noch stattfinden.
Wir verabschiedeten uns mit einem Küsschen und den Worten: "Bis morgen in der Praxis"
Einerseits sahen wir uns nach wie vor regelmässig in der Praxis und da fühlte sich alles erstaunlich neutral und richtig an. Andererseits überkamen mich auch immer wieder schlimme Gefühle der Trauer, des Schmerzes und der Verletztheit über das spontane Verlassenwerden ohne einen einzigen Versuch der Aufarbeitung.
Intuitiv wusste ich, dass es falsch wäre, die Gefühle zu verdrängen oder mich abzulenken oder Ähnliches.
Statt dessen machte ich genau das Gegenteil und das ist etwas was ich allen Menschen gerne vermitteln würde:
Ich legte mich hin und gab mich den Gefühlen hin. Ich spürte intensiv hinein. So intensiv wie möglich. Ich atmete hinein mit jedem Atemzug, das Bewusstsein ganz und ausschliesslich darauf konzentriert, wie es sich anfühlt, wo es sitzt, wie es aussieht, sich bewegt oder nicht etc…
Schliesslich löste ich die Geschichte der Trennung von dem Gefühl und nahm das Gefühl als eine Art von Energie wahr, die sie ja nunmal auch ist….
Jedenfalls- während dieses Prozesses passierte etwas mit dieser Energie: Sie fing an sich zu bewegen- zu fliessen… sie floss durch meinen ganzen Körper, von der Mitte ausgehend, nach oben und nach unten, bis in die Fingerspitzen und die Kopfhaut. Es prickelte intensiv und wurde heiß!
Dann geschah es, dass ich das Gefühl bekam, die Energie würde abfliessen. Sie floß ab nach oben in die spirituelle Welt, sie floß einfach ab ins Universum und zurück floß eine andere Art von Energie, die sich ganz anders anfühlte ( hochschwingender, heller, positiver )
Nach diesem Prozess fühle ich mich komplett anders als davor. Es blieb ein intensives Gefühl von Frieden, Akzeptanz, Zuversicht und Geborgenheit. Es war ein intensives Glücksgefühl!
Seit dem weis ich was spirituelle Menschen mit dem Wort "Transformation" meinen!
Ja- es war eine Transformation des Bewusstseins und der Wahrnehmung!
Ich fand es unglaublich!
Es ging mir danach nicht mehr hundeelend sondern blendend! Und dieser Zustand dauerte nicht nur 1 oder 2 Stunden an sondern jeweils ca. 1-2 Tage.
Wenn die schlimmen Gefühle zurück kamen, begab ich mich wieder erneut in diesen Prozess und wieder und wieder, bis die Gefühle immer schwächer wurden und immer seltener kamen.
So kam es, dass es mir in meiner gesamten Trennungs-Phase die vielleicht insgesamt ein halbes Jahr dauerte, zu 90% wirklich gut ging und die Leidensphasen sehr kurz waren.
Und das ohne die Gefühle zu verdrängen, denn das holt einen früher oder später ein…
Ich habe das Gefühl seit dem eine viel engere Verbindung zu dem höheren Selbst oder meinen geistigen Helfern oder Engeln oder wie man es auch ausdrücken mag zu haben. Ich fühlte und fühle mich von ihnen aufgefangen und gehalten. Ich bin dafür unheimlich dankbar!
Diese Art, Gefühle zu Transformieren ist eine unglaublich kraftvolle Meditation, die einen weiter bringt auf dem Weg zu Weisheit und Bewusstseinserweiterung.
Ich finde, es ist ein gutes Beispiel von dem schon fast abgedroschenen Satz: "Jede Krise birgt eine Chance in sich!"
Ja, jede Krise ist dazu da uns zu entwickeln, die Frage ist nur ob wir die Chance nutzen und wie wir damit umgehen.
Das ist natürlich nicht meine Weisheit die ich hier verbreite- mir wurde diese Gnade zuteil, dass sich meine spirituellen Helfer bei mir gemeldet und sich so intensiv um mich gekümmert haben.
Und ich hatte die Offenheit, die Intuition und somit die Möglichkeit darauf einzugehen und mich dem hinzugeben.
Dem hin zu geben was das Leben mit mir vor hat. Denn da gibt es einen Plan. Er ist vielleicht anders als der, den man sich selbst im Kopf gemacht hat. Aber gegen diesen Seelenplan "anzukämpfen" führt immer zu Leid. Sich ihm hinzugeben führt zu Befreiung und zu dem was wir uns eigentlich alle wünschen: Im Flow zu sein, die Dinge sich ergeben lassen, zu geniessen, froh und dankbar zu sein und einfach unbeschwert zu leben!
Was mir im Moment in den Sinn kommt ist… vielleicht braucht es manchmal einen Punkt im Leben an dem man nicht mehr "sinken" kann, weil man schon "ganz unten ist"…
Vielleicht kann man sich erst dann ( oder zumindest fällt es dann leichter ) wirklich hingeben und komplett los lassen, denn man hat ja nichts was man dadurch verlieren könnte.
Durch das Loslassen und sich komplett hingeben wird man letztendlich reich beschenkt.
Vielleicht müssen wir lernen, nicht nur in solchen Extremsituationen "los zu lassen" und sich "hin zu geben" sondern auch in normalen Lebenssituationen und im Alltag!
Los lassen und sich hin geben bedeutet für mich auch soviel wie sich nicht identifizieren mit Dingen und Situationen…
Ich würde mich über Reaktionen und Eure Meinung zu meinem Text freuen.
Ich wünsche allen von Herzen dass es Euch gut geht- und wenn nicht jetzt, dann hoffentlich bald wieder !
22.12.2021 09:18 •
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