Zitat von desdo:Ich habe das Gefühl mal richtig auszurasten :boese: . Mal richtig zornig zu sein :wand: und mit dem Kopf mal voll durch die Wand zu gehen. Mal richtig die Sau raus zu lassen und alles rauszuschreien was mich ankotzt.
Dann mach das doch!
Am besten ist, du läufst durch den Wald. Du rennst da durch, bis du nicht mehr kannst. Renn dir den Frust von der Seele!
Und dann schreist du alles raus! Bis die Tannen ihre Zapfen verlieren und die Kiefern ihre Nadeln. :daumen:
Das wirkt so was von befreiend. :anbeten:
Zitat:Aber ich glaube ich mache es dann nur noch schlimmer und treibe sie dann noch weiter von mir weg wenn es überhaupt noch weiter geht. Aber vielleicht ist es ja auch egal. schei. Kopfkino. Ein hin und ein her ich drehe gleich voll ab.
Du sollst ja nicht deine Frau anbrüllen. :nein: Das ändert an der Sachlage nämlich nichts.
Kopfkino, Gedankenkarussel, Gehirnfasching... sind bei der ganzen Trennungssache das schlimmste. Und das Programm lässt sich nicht so schnell umschalten. Da hilft es nur, darüber zu reden oder zu schreiben und um nicht abzudrehen, sich auch mal abzulenken.
Kann dir denn ein Freund beim Ablenken helfen?
Hast du jemanden, mit dem du dich austauschen kannst?
Zitat:Vielleicht hätte ich ab und zu wirklich mal abdrehen sollen. Sie sagte ja immer das ich die Ruhe weg habe.
Vielleicht wäre das jetzt genau das Richtige oder ich mache es ihr damit leichter zu gehen und gebe ihr die Bestätigung das es richtig ist mich zu verlassen.
Ich denke nicht, dass es geholfen hätte, mal abzudrehen, laut zu werden oder einen fortwährenden Streit vom Zaun zu brechen.
Das einzige, was geholfen hätte, wären Gespräche mit deiner Frau gewesen.
Aber hätte,hätte, Fahrradkette....
Für Gespräche ist es zwar nie zu spät, aber im Moment wird sie dazu nicht bereit sein. Sie braucht erst wieder Boden unter den Füßen, genau wie du. :knuddeln:
Zitat:Ich kenne meine eigene Frau nicht mehr. Sie ist mir im Moment sowas von fremd.
Weil sie sich verändert hat.
Mir hatte meine Exmann nach der Trennung vorgeworfen, ich sei egoistisch.
Ich war nie egoistisch, leider. Dann hätte ich viel früher die richtigen Konsequenzen gezogen.
Aber jetzt, da ich mich endlich entschieden hatte, für mein eigenes Glück zu sorgen, war ich in seinen Augen egoistisch.
Das war wahrscheinlich seine Erklärung für mein Verhalten.
Zitat:Ich weiß ja noch nicht mal wer oder wie ich bin. Ich glaube langsam verliere ich die Kontrolle über mich.
Die Frage nach dem eigenen Sein und Sinn stellt sich automatisch nach einer Trennung.
Die Selbstzweifel zernagen einen und die Trauer zerfrisst dich von innen.
Dein Leben liegt in Scherben und du musst sie jetzt erst einmal wieder zusammenfegen.
Welche Puzzleteilen dein weiteres Leben ausschmücken sollen, musst du entscheiden.
Es wird ein anderes Leben sein, aber es muss nicht zwangsläufig schlechter sein. Das liegt ganz bei dir.
Zitat von desdo:NEJA wieso konntest und wolltest Du nicht mehr? Was konntest und wolltest Du nicht mehr?
Das kann ich dir zwar erklären, wird dir aber sicher nicht weiterhelfen, weil die Gründe, die zu meiner Trennung geführt haben sicher, ganz bestimmt sogar andere waren als die deiner Frau.
Ich war-wie du- ein bisschen trottelig (sorry, das ist wirklich lieb gemeint, also nicht falsch verstehen! :kuss: ) und zu tolerant.
Mein Exmann genoss alle Freiheiten, während ich brav zu Hause saß, den Haushalt schmiss und die Kinder versorgte (wir hatten zeitweise 7 Kinder im Haus, keine Angst, ich bin keine Gebärmaschine, wir hatten u.a.Pflegekinder).
Wollte ich nur ein Fitzelchen dieser Freiheiten kosten, musste ich mitunter Tage vorher Bescheid geben, an welchem Tag es denn sein soll, damit er sich darauf einstellen konnte. Das gleiche galt, wenn ich besondere Arzttermine mit den Kindern wahrnehmen musste,aber die Jüngsten z.Bsp. nicht mitnehmen wollte, weil das für sie zu lang geworden wäre. Nicht selten geschah es, dass er entweder die Termine vergaß oder sie ignorierte. Dann kam es auch schon mal vor, dass ich mit den Kindern allein zum Vergnügungspark gefahren bin, weil wir es ihnen versprochen hatten, mein holder Gatte sich aber den Abend vorher die Kante gegeben hatte und so außer Stande war, die Reise anzutreten.
Ohnehin gewann der Alk. im Laufe der Jahre an Bedeutung und ich hasse das, wenn sich jemand zuschüttet bis zur Oberkante Unterlippe. :evil:
Zitat:Meine Frau sagte auch sie kann und will nicht mehr. Sie will sich keine Sorgen mehr um mich machen müssen. Aber dann sagt sie das sie weiterhin wissen will das es mir gut geht und das sie sich immer um mich Sorgen machen wird.
Ich verstehe das alles nicht.
Sie will sich keine Sorgen um dich machen müssen, aber wird sich immer Sorgen um dich machen? :shock:
Bist du ein Sorgenkind?
Was hast du denn angestellt?
Na ja, wir Frauen tendieren dazu, uns um alles und jeden den Kopf zu zerbrechen. Leider sagen wir uns viel zu selten: Das ist nicht mein Ding, das geht mich nichts an. Wir sorgen uns ständig. Und manche sogar um ungelegte Eier. :oops:
Ich denke, das ist uns in die Wiege gelegt. Wir interpretieren das Wort Verantwortung wohl anders als es gewünscht ist.
Ich habe dieses sich ständig- um -etwas oder jemanden- Sorgen- machen- müssen- Ding zurückgefahren.
Ich kann und ich will mich nicht um alles kümmern müssen. Wenn andere (Partner, Kinder...) nicht mitdenken, dann bleibts eben.
Der einzige, um den ich mich sorgen muss, bin ich selbst.
Wahrscheinlich denkt deine Frau in diesem Moment gerade auch so. Vllt fühlte sie siuch mit manchen Dingen allein gelassen oder ungerecht behandelt. Sie mag eben nicht mehr nur kochen, putzen, waschen..., Mutter sein, Ehefrau, Krankenschwester, Reinigungskraft, Einkaufshilfe, Telefonistin,Sekretärin, Seelsorgerin...
Sie wie sie selbst sein. Und irgendwie dachte sie, dass das allein besser ginge, als mit Partner und Familie.
Einfach mal Ruhe haben. Nichts machen. Nichts erklären. Nichts beantworten. Nichts besorgen. ...
Aber das sind nur Vermutungen. Genauer sagen kann sie es nur selbst.
Zitat:Kannst du mir sagen ( Du als Frau ) was damit gemeint ist mit nicht mehr können und wollen?
Das kann ich nicht pauschalisieren.
Wahrscheinlich ist die Luft raus, die Energie verbraucht.
Es drehte sich alles um Familie und Kinder, Haushalt und Wäsche, Einkauf und irgendwelche Termine.
Jetzt will sie, dass sich alles um sie dreht.
Warum sie deine Hilfe nicht wollte, weiß nur sie.
Es bringt dich aber nicht weiter, wenn du dir darüber jetzt den Kopf zerbrichst.
Sie braucht jetzt Zeit für sich.
Was bei ihren Überlegungen dann herauskommen wird, wird sich zeigen.
Geh lieber davon aus, dass ihre Entscheidung endgültig ist und verstrick dich nicht in Hoffnungen!
Achte auf dich! Das solltest du dir wert sein. :trost: