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Trennung und in der Wohnung bleiben?

D
Hallo zusammen,
Meine ex-Verlobte hat mich vor zwei Wochen nach 10 Jahren Beziehung und ein halbes Jahr vor der Hochzeit verlassen, da sie sich wohl in einen anderen verliebt und mich mit ihm betrogen hat.
Die ersten Tage waren sehr schwer für mich. Ich wusste einfach nicht wie es weiter gehen soll.
Nach der Trennung bin ich erst einmal zu meinen Eltern um Abstand zu bekommen. Eigentlich stand für mich fest, dass ich dort wieder einziehen werde (würde zwei Zimmer bekommen).
Jetzt habe ich mir noch eine Katze gekauft die mich etwas ablenkt.
Seit gestern habe ich aber das blöde Gefühl, dass ich unsere gemeinsame Wohnung weiter behalten sollte.
Meine Gefühle sind da sehr geteilt. Ich habe Angst ob der Wohnung immer an Sie erinnert zu werden. Ich habe Angst, dass ich in der Wohnung trotz Katze sehr einsam sein werde.

Auf der anderen Seite weiß ich nicht, wie lange das bei meinen Eltern gut geht, da ich schon 30 Jahre alt bin.
Ich wohne in einem kleinen Ort an dem ich sehr hänge, da mein ganzes soziales Umfeld hier lebt. Eine freie Wohnung gibt es hier alle x Jahre mal für ganz kurze Zeit.
Unsere Wohnung ist sehr schön und ich könnte sie mir auch alleine leisten, obwohl sie für eine Person recht groß ist.
Ich habe Angst, dass ich so schnell keine neue Wohnung finden werde oder wegziehen muss aus dem Ort und dann für jeden Besuch bei Freunden usw immer erst hierher fahren muss und ich mich daher distanziere.

Wie sind eure Erfahrungen mit der Wohnung als verlassene Person? Konntet ihr in der Wohnung bleiben, nachdem ihr sie vielleicht neu gestrichen habt oder ging es nur über einen Auszug?

Gruß

10.05.2018 08:32 • #1


S
Hallo Dyon,

das musst du für dich entscheiden, ob du in der Wohnung bleiben kannst und magst.

Ich bin nach meiner Trennung mit den Kindern auch nicht umgezogen. Am Anfang war das sehr schwer, obwohl wir Zimmer getauscht, gestrichen, umdekoriert haben. Zwischenzeitlich habe ich hier alleine gewohnt, im Moment ist der Kram von meinem Sohn wieder da, weil er nach seinem Studium im Moment Praktika macht und eventuell ab Spätsommer nochmal hier wohnen wird, bis er ein bisschen klarer sieht, wo er künftig leben wird.

Meine Trennung ist jetzt schon einige Jahre her. Der neue Alltag ersetzt den alten ziemlich schnell, wenn man es zulässt. Heute denke ich nicht mehr oft daran, dass wir hier auch mal zu viert gewohnt haben. Ich fühle mich hier wohl und werde an meiner Wohnsituation nichts ändern in den nächsten Jahren.

Bei dir ist mietbarer Wohnraum knapp, die Wohnung etwas zu groß für dich alleine, aber wohl doch so, dass du sie nur ganz ungern aufgeben wolltest. Auch wenn du jetzt in dieser akuten Trennungsphase nicht darüber nachdenken und dir das nicht wirklich vorstellen kannst, aber vielleicht wohnst du in ein paar Jahren nicht nur mit deiner Katze da.

Zudem ist dein ganzes soziales Umfeld dort: Freunde, Freizeitaktivitäten etc. Das könntest du natürlich auch von den zwei Zimmern bei deinen Eltern wahr nehmen, aber eine Perspektive für einen Mann von 30 Jahren, der einen Beruf hat und seine Miete finanzieren kann, die sehe ich eher, wenn du die Wohnung behältst.

Falls irgendwas anderes mietbares in deinem Dorf käme, könntest du die aktuelle Wohnung immer noch kündigen und umziehen. An deiner Stelle würde ich die Wohnung also (vorläufig) behalten.

10.05.2018 09:02 • x 1 #2


A


Trennung und in der Wohnung bleiben?

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G
Zitat:
Zitat Dyon:
Meine ex-Verlobte hat mich vor zwei Wochen nach 10 Jahren Beziehung und ein halbes Jahr vor der Hochzeit verlassen, da sie sich wohl in einen anderen verliebt und mich mit ihm betrogen hat.


Hallo @Dyon, bei aller Enttäuschung und Schmerz, sei froh, dass Du sie noch nicht geheiratet hattest und ein Kind im Spiel ist. Leider sind Gefühle nicht steuerbar, den Umgang damit jedoch sehr wohl. Du weißt jetzt zu was Deine ex-Verlobte fähig ist.

Du hast nicht wirklich für Dich noch wertvolles verloren. Wichtig ist jetzt für Dich möglichst unbeschadet aus der Situation heraus zu kommen. Dazu zählt auch eine für Dich wichtige konsequente Kontaktsperre.

Natürlich ist eine gemeinsame Wohnung zumächst voller Erinnerungen. Aber, die Räume anders streichen,
dass Mobilar nach und nach verändern und am Wichtigsten, alles was an sie erinnert aus der Wohnung
verbannen, sollte das Gefühl wachsen lassen sich in der Wohnung wohl zu fühlen. Mit 30 Jahren sollte das
Elternhaus nicht mehr die erste Option sein.

10.05.2018 21:28 • #3


D
Danke für die Antworten.
Die einzige freie Wohnung in Ort möchte der Besitzer gerade nicht vermieten. Jetzt muss ich also mit dem aktuellen Vermieter klären, ob ich alleine in der Wohnung bleiben kann (er wollte damals erst einmal nur ein paar Jahre vermieten und wir wollten ja bauen).

Eine Kontaktsperre ist leider nicht so leicht, da wir noch alles für die Hochzeit absagen müssen, die gemeinsamen Dinge in der Wohnung aufteilen, Hochzeitsreise stornieren, gemeinsam gekauftes Baugrundstück auf eine Person (vermutlich mich) umschreiben lassen usw.

12.05.2018 11:31 • #4


R
Erstmal tut es mir sehr leid für dich, wie es gelaufen ist. Ist sicher sehr hart, jetzt die ganze Hochzeitsplanung rückgängig zu machen. Zieh alles schnellstmöglich durch und dann Schluss mit dem Kontakt.

Ich an deiner Stelle würde die Wohnung behalten. Mach es dir und dem Kätzchen schön, gestalte alles um und bau dir ein gemütliches Nest, in dem du dich von dem Kummer erholen kannst.
Ich bin mit den Kindern auch im Haus geblieben, nachdem meine letzte Beziehung nach 10 Jahren vorbei war.
Anfangs ist es komisch, aber mittlerweile fühle ich mich wieder sehr wohl. Ich möchte das Haus jetzt sogar kaufen.

Bei den Eltern zu wohnen ist aus meiner Sicht keine Option.
Und du wirst sicher nicht für immer alleine bleiben.

Alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit!

12.05.2018 11:48 • #5




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