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Trennung und gemeinsames Haus, was nun?

M
Hallo,
nachdem sich mein Lebensgefährte vor knapp 2 Wochen von mir getrennt hat und meine Kinder erwarten, dass ich langsam mal über die Sache hinwegkommen muss, habe ich diese Seite entdeckt und hoffe, hier einige Hilfe zu bekommen.
Ich möchte Euch gerne meine Geschichte erzählen:

Vor 14 Jahren habe ich meinen Freund im Internet kennengelernt. Zu diesem Zeitpunkt war ich 21 Jahre verheiratet und hatte 3 Kinder. Mit meinem Ehemann lief es schon seit 8 Jahren nicht mehr gut, da er sich nach einem schweren Autounfall total verändert hatte. Ich sage immer, er hat dabei sein Lachen verloren. Da wir in der Gastronomie tätig waren, hat er auch zu viel getrunken. Ich blieb eigentlich nur wegen der Kinder, der gemeinsamen Arbeit (hatten einen Imbiss) und dem Haus. Wie gesagt, dann habe ich meinen Freund im Internet getroffen und über Monate bis morgens um 4 Uhr mit ihm gechattet, dann telefoniert und später haben wir uns auch getroffen. Dann bin ich zu ihm gezogen und mein jüngstes Kind ist mitgekommen. Wir haben uns ein Haus gekauft und viele glückliche und nicht so glückliche Zeiten erlebt. Vor ca. 3 Monaten hatte mein Freund auf der Arbeit viel Stress. Ich konnte ihm dabei nicht viel helfen, habe mir angehört, wenn er geschimpft hat und gesagt, dass er mit seinem Chef reden oder sich eine neue Arbeit suchen muss. Immer tat ihm irgendetwas weh und er war ständig am Jammern, dass ging mir - ehrlich gesagt - langsam etwas auf die Nerven. Ich bin ein Mensch, wenn mich etwas ärgert rede ich darüber, bis die Sache geklärt ist. Wir sind dann in den Urlaub gefahren. Während er unter der Dusche stand, bekam er eine SMS in der stand: Ich weiß gar nicht, wie ich die Woche ohne Dich überstehen soll. Ich fand es merkwürdig und fragte ihn, was das bedeutet. Er erklärte mir, dass er eine neue Arbeitskollegin hätte, die von ihrem Chef auch genervt sei und er sich immer mit ihr darüber austauscht, was beiden hilft. Ich fand es nicht so toll, aber was solls. Zu Hause fiel mir dann auf, dass er plötzlich immer sein Handy bei sich trug, was er sonst nie getan hat. Plötzlich wurde er auch dauernd über WhatsApp angepiept. Wenn ich ihn fragte, wer ihm denn immer schrieb, hatte er immer eine Ausrede. Irgendwann piepte es dann wieder und als er wieder nicht sagen wollte, wer ihm schrieb, hab ich einfach sein Handy weggenommen und geguckt, es war seine Arbeitskollegin. Daraufhin hat er den kompletten Chat mit ihr gelöscht, damit ich nicht lesen kann, was alles geschrieben wurde. Sie seien nur Freunde und er könne mit ihr über alles reden (warum nicht mit mir?). Daraufhin war ich natürlich misstrauisch und beobachtete ihn genau. Er bekam weiterhin Nachrichten über Nachrichten und löschte diese sofort. Dann hat er mit ihr telefoniert und sie heimlich getroffen. Es ging mir nicht gut. Ich habe bemerkt, dass die Beziehung den Berg hinunter geht und um sie gekämpft. Aber während er mich in den Arm genommen hat, hat er heimlich weiter mit ihr geschrieben. Immer wenn ich wieder herausbekommen habe, dass er mich angelogen hat, war ich traurig. Später sagte er zu mir, mit diesem Auf und Ab meiner Gefühle hätte er nicht umgehen können. Vor 2 Wochen dann sagte er zu mir, dass er seine neue Kollegin liebt und sie ihn (sie hatte übrigens auch einen Partner mit dem sie zusammen wohnt und von diesem ein 3 Jahre altes Kind und war unglücklich in dieser Beziehung). Ich habe ihr dann eine SMS geschrieben: Freu Dich, er hat sich für Dich entschieden, ich wünsche Euch viel Glück. Daraufhin brach er fast in Panik aus, weil er nicht wisse, ob sie ihn wirklich will? Am nächsten Tag haben sie sich getroffen und als er nach Hause kam sagte er, er wolle mit ihr zusammenziehen. Mit einer Frau, die er kaum kennt! Zu diesem Zeitpunkt hatte sie noch nicht einmal mit ihrem Freund Schluss gemacht. Dies hat sie am nächsten Tag gemacht und dann sagte mein Freund, sie werden doch erst einmal nicht zusammen ziehen und wollen sich erst einmal richtig kennen lernen. Ich fragte meinen Freund, wie er sich das mit dem Haus vorstellt. Ich soll es behalten, kann es mir aber finanziell gar nicht leisten. Wenn er auszieht, habe ich gesagt, muss er so lange seinen Anteil am Haus bezahlen, bis wir dieses verkauft haben. Damit hatte er nicht gerechnet. Dieses Gespräch war Samstag und ab Montag hatten wir 2 Wochen Urlaub. Um Abstand zu gewinnen bin ich Sonntag zu meiner Tochter gefahren und werde erst jetzt Samstag nach Hause fahren. Er hat sich bisher nicht einmal bei mir gemeldet und über meinen Sohn - der ja zu Hause ist - habe ich erfahren, dass er jeden Tag zu ihr fährt und das letzte Wochenende auch dort verbracht hat. Ich habe ihn 2 x angerufen. Beim ersten Mal haben wir eine Stunde geredet. Er sagt, ich soll ihm Zeit geben, damit er für sich entscheiden kann, was er wirklich will. Beim 2. Mal hat er mich mit den Worten was willst du begrüßt und wollte nicht mit mir reden. Er hat nur gesagt, dass er erst einmal für ein weiteres halbes Jahr im Haus wohnen bleiben möchte, da er sich eine Wohnung und das Haus finanziell nicht leisten kann. Ich soll also weiterhin mit ihm in einem Haus leben und mit ansehen und anhören, wie er mit seiner neuen Flamme redet und mit ihr lacht und sooooo glücklich ist. Bis das Haus verkauft ist, werden ja Monate vergehen. Ich fühle mich so ausgetauscht. Nach 14 Jahren interessiert ihn gar nicht mehr, was in mir vor sich geht. Er hat nur noch sein neues Glück im Visier. Ich habe Angst davor, Samstag nach Hause zu fahren. Ich fühle mich gefangen. Eine neue Wohnung und das Haus kann ich mir auch nicht leisten. Ich ertrage es nicht, ihn täglich zu sehen. Alleine die Vorstellung, dass er die Neue in den Arm nimmt und ihr alle die Zärtlichkeiten sagt und gibt, die er früher für mich hatte, tut so weh. Ich habe Angst davor, alleine zu sein, das konnte ich noch nie. Ich bin aus einer großen Familie in die Ehe und von dort in die Beziehung mit meinem Freund. Ich war noch nie alleine und davor habe ich Panik. Was soll ich bloß tun?

16.09.2014 05:32 • #1


H
Hallo Maruscia,

das ist echt ne ganz schlimme Situation. Die wirst du dir - auch mit Hilfe - weder schön reden können noch wird sie besser. Fakt ist, dein Mann hat so wie es jetzt ist die Position des Entscheiders. Du kannst höchstens noch reagieren. Eigentlich hat sich dieses Machtgefälle seit dem Zeitpunkt mit den Whatsapp Nachrichten ergeben und wurde dann immer schlimmer. Hier hättest du schon eingreifen können und sagen können: Stop, mit mir nicht!. Aber wer tut das schon...man liebt, da ist Hoffnung, aus Hoffnung wird ein Strohhalm und erst wenn der bricht steht man vor den Scherben.

Also, was ist jetzt zu tun...als erstes solltest du das Machtgefälle geraderücken. Ihr habt beide kein Geld für ne Wohnung, ok...das ist Mist aber nicht zu ändern. Du musst es dir aber keinesfalls anhören wie er mit ihr stundenlang telefoniert. Setz dich hin und mache eine Liste, eine Art Vertrag den ihr beide unterschreibt: Getrennte Räumlichkeiten, keinen Besuch von zukünftigen Partnern im Haus, Zahlungen usw...nimm dir einen Rechtsanwalt, tue was für dich, triff dich mit Freunden und rede mit Leuten die dir beistehen. Das wichtigste ist dass du für dich selbst einen Plan hast es auch ohne ihn schaffen zu können. Ich glaube nämlich dass er das alles ganz schnell bereut. Du solltest DANN aber in der Lage sein wirklich entscheiden zu können und ihn nicht aus dem Grund Haus und Geld zurücknehmen.

Alles Gute für dich, Hannoveraner

16.09.2014 09:02 • x 1 #2


A


Trennung und gemeinsames Haus, was nun?

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jespa123
Hallo Maruscia,

Erst einmal Kopf hoch. Das ist jetzt natürlich alles viel für Dich, das ist klar. Ich denke, das Wichtigste ist nun, erst einmal Abstand zu gewinnen. Das geht natürlich nur, indem Du schnellstens ausziehst. Ihr beide zusammen in dem Haus wird nicht funktionieren, das hast Du auch selbst schon erkannt. Wenn Du Deinen Ex jeden Tag siehst, kannst Du ihn nicht loslassen und wirst Dich immer weiter quälen.

Sehr gut finde ich, dass Du ihm jetzt nicht hinterher läufst. Du siehst die Situation sehr realistisch. Er wollte es so wie es jetzt ist, und muss folglich auch mit den Konsequenzen leben.

Ihr werdet das Haus wohl verkaufen müssen. Da solltet ihr euch dringend zusammensetzten und euch einigen. Wenn er unbedingt drin wohnen bleiben will, soll er Dich ausbezahlen. Wenn er das nicht kann, einigt euch besser über einen schnellen Verkauf und sieh zu, dass Du Dich dann um eine eigene Wohnung kümmerst.

Eine andere Möglichkeit sehe ich leider nicht. Deine Angst davor, alleine zu sein, verstehe ich. Es ist völlig normal, Angst vor dem Unbekannten zu haben. Es ist aber auch eine große Chance für Dich, daran zu wachsen. Du wirst sehen, Du kannst bestimmt gut alleine zurechtkommen.

Du schreibst zwar, Du konntest das noch nie. Aber das wirst Du, ganz sicher. Außerdem hast Du ja noch Familie und bestimmt auch Freunde, die Dich dabei unterstützen können. Du bist nicht alleine.

Ich wünsche Dir jedenfalls von Herzen alles Gute dafür

16.09.2014 09:04 • x 1 #3


anje
hallo maruscia....
deine geschichte ist meiner recht ähnlich ...das ganze ist ca 10 monate her ...er hat sich in eine verliebt ist mit sack und pack zu ihr gezogen...job gekündigt 500 km weiter weg mit ihr die auch in einer neuen beziehung steckte zusammen gezogen...
wärend dessen mir aber vorgeheult er könne nicht anders (warum auch immer) das haus bezahl ich allein er steht aber noch mit drinn....vorerst ...alles wie immer kompliziert aber sicher irgendwie machbar.
heute jammert er mir immer wieder vor ...er weis das er alle falsch gemacht hat ....er es sehr bereut und er mich und alles andere sehr vermisst. ich glaube ihm das ...aber das was er mir in den letzten monaten physchisch und physich angetan hat ...ich weiß nicht das hat sich alles sehr in meine seele eingebrannt ..ich glaube ganze seen hab ich vollgeweint...aber ich kann dir sagen es wird besser ..heute gehts mir ganz gut ich habe mich auch daran gewöhnt alleine zu sein...für einen neuen partner ...keine ahnung hab einfach noch kein auge für andere männer oder die für mich ist natürlich auch möglich.
ich war zu dem zeitpunkt einfach viel zu sehr geschockt konnte einfach nur zusehen...3 monate ist er noch hier gewesen am wochende war er weg ...es war einfach gesagt die hölle...
es wird schwer zusammen zu wohnen ...wenn du es nicht alleine halten kannst solltet ihr schnellsmöglich ausziehen...denke du hast aber irgendwie noch hoffnung und er wird sich seiner sache auch nicht sicher sein...könntest du verzeihen...? fühl in dich wenn ja dann fang gleich an zu kämpfen wenn nicht dann geh so schnell wie möglich.
mein ex glaube ich konnte sich selber nicht vorstellen das er sich das verzeihen hätte können...darum ist er relativ fluchtartig verschwunden ...er hat mir im grund die chance genommen zu kämpfen... oder auch zu verzeihen.
aber nichts desdotrotz das leben geht tatsächlich weiter und ich kann sagen es geht mir gut...ich habe meine mitte wieder gefunden ...habe meine freunde, familie und ich habe mich
drück dich mal ganz fest
lg anje

16.09.2014 09:38 • x 1 #4


M
Hallo Ihr 3,
vielen Dank für Eure Kommentare. Es hilft, wenn man sich nicht so alleine fühlt.

Ich glaube nicht, dass ich mit meinem Freund - selbst wenn er es bereut - wieder zusammen kommen könnte. Ich würde mir immer wie der Notnagel vorkommen, weil es mit der Anderen vielleicht nicht geklappt hat. Ich versuche mit der Situation zurechtzukommen. Die größte Angst habe ich wirklich davor, wie es mit der Wohnsituation weitergeht und wie er sich mir gegenüber verhält, wenn wir uns wiedersehen. Ich weiß ja nicht, wie seine neue Freundin ihn beeinflusst. Der Verkauf des Hauses wird ja nicht so schnell über die Bühne gehen und ich bin mir zurzeit nicht sicher, ob ich die Kraft habe, dies alles zu ertragen. In der Zeit, in der ich um die Beziehung gekämpft habe, musste ich Tabletten nehmen, um meine Arbeit zu schaffen. Ich kann mir nicht erlauben, auch noch meinen Job zu verlieren.

Vorhin war ich wieder an einem Ort, wo wir sonst immer zusammen waren. Ich musste sehr mit mir kämpfen, ihm keine Nachricht zu schreiben, wie sehr er mir im Moment fehlt. Aber es wird ihn ja auch nicht interessieren. Er hat in den ganzen Tagen nicht einmal versucht, Kontakt mit mir aufzunehmen. Das ist für mich das schlimmste. Nach 14 Jahren interessiert es ihn nicht einmal mehr, wie es mir geht (wobei er weiß, wie sehr ich leide). Ich weiß, ich habe ihn verloren, trotzdem tut es so verdammt weh. Wenn ich ihn bald wieder jeden Tag sehen muss....... Ich habe Angst, ich verkrafte das nicht und muss wieder zu Tabletten greifen. Meine Kinder sagen, er wird es irgendwann bereuen aber irgendwann, wann soll das sein? Zurzeit schwebt er im 7. Himmel und ist glücklich. Was nützt es mir, wenn er in einigen Monaten vielleicht merkt, dass es doch nicht klappt? Davon habe ich gar nichts. Klar, manchmal wünsche ich mir von ganzem Herzen, dass er auf den Bauch fällt, aber an meiner Situation ändert es gar nichts. Ich habe einfach nur Angst vor der Zukunft!

16.09.2014 11:06 • #5




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