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Trennung und gemeinsames Haus behalten

S
Hallo,

ich habe jetzt 5 Wochen in diesem Forum gelesen. Es hat mir oft geholfen. Aber es ist doch jede Trennung sehr individuell und deshalb habe ich mich entschlossen, auch meine Story zu schreiben, um evtl. wörtlichen Beistand zu erhalten.

Ich bin 36 (er 37) und war 15 Jahre mit meinem Ex (es tut weh, das Wort auszusprechen, zu schreiben) zusammen. Wir sind somit sehr jung zusammen gekommen und in einer sehr schwierigen Zeit. Er hatte und hat viele große Probleme aus seiner Kindheit. Unsere Beziehung war ein einziger Machtkampf, fast täglich, wer nun das Sagen hat und die Entscheidungen trifft. Ich bin wohlbehütet aufgewachsen und habe jetzt erkannt, diesen Mann rettest Du. Was falsch war und ist.

Nach 7 Jahre (!) gab es eine große Krise, er hat mit mir weiterhin zusammengelebt, aber eine Affäre gehabt. Wir hatten uns geeinigt, uns zu trennen. Zu dem Zeitpunkt, hatte ich stets nur Vermutungen wegen einer anderen Frau. Er ist sehr schlau. Als es dann ans Eingemachte ging, lag er mir heulend zu Füßen und wollte nen Neuanfang. Alles klar, machen wir. Nach dem Neuanfang - Umzug, Ortswechsel kam erst die Affäre raus - aber mit Gewalt. Diese Frau hat mich aufgesucht. Bäämmm. Sie ist ein Problemmensch, deshalb habe ich sie - heute - abgehakt. Aber damals, das war klasse. Aber da es ein Neubeginn war, haben wir den gemacht ohne diese ganze Affäre auseinander zu nehmen. Dazu war er nie in der Lage. Bis heute versteht er nicht, dass das sehr geholfen hätte.

In den letzten Jahren ein gemeinsames Haus angeschafft. Zum Glück gibt es keine Kinder und wir sind auch nicht verheiratet. Und wir hatten in den letzten Jahren wirtschaftlich alles erreicht. Es ging uns gut, aber nicht zwischenmenschlich. Ich will nicht urteilen, aber habe mich belesen und er weißt sehr viele Eigenschaften eines Narzissten auf. Und seine Kindheit ist bis heute nicht verarbeitet. Auch wenn er Gegenteiliges behauptet. Ich war die letzten Jahre beruflich viel unterwegs und bin seit diesem Jahr wieder täglich zu Hause. Ich habe mich von anfang an um alles gekümmert, habe ihm seine Selbständigkeit genommen, habe mir mein eigenes Leben genommen und nehmen lassen. D. h. ich hatte eine einzige Aufgabe - ER! Mit allem was dazu gehört. Das habe ich jetzt erst erkannt. Aber er hat es dadurch auch stets erwartet und gefordert. Wir haben es beide nicht gemerkt. Somit bin ich jahrelang eine frustrierte klammernde Frau gewesen, ohne eigenes Leben. Ich habe mich absolut abhängig gemacht.

Das Trennungsgespräch wurde so geführt, dass das Ergebnis eine gemeinsame Entscheidung ist, welche absolut richtig ist. Wir werden uns nicht glücklich machen können. Traurig, aber soweit so gut.
Tja und einen Tag später stellte sich heraus, es gibt eine neue Kandidatin. What? Also der gleiche Mist wie damals bloß dass ich dieses Mal rechtzeitig informiert wurde. Dankeschön.

Sie hat sich auch von ihrem Partner getrennt und nun fangen diese beiden Menschen neu an. Ergebnis offen.

Ca. 5 Tage nach der Trennung ist er zurückgekehrt. Zusammengebrochen, ich war da. 2 Tage später wurde mir mitgeteilt, dass er sie vermisse....und weg war er. Und ich stand da und wußte nichts mehr.

Dies ist jetzt 6 Wochen her. Ich werde in 4 Wochen umziehen, um endlich wegzukommen aus diesem Haus. Er ist bei ihr oder die haben schon eine neue gemeinsame Wohnung. Weiß ich nicht, will ich nicht wissen. Ich nehme diese Frau, jünger als ich, nicht für voll. Es hilft mir. Kontakt seinerseits sehr oft, weil ich der wichtigste Mensch in seinem Leben bin usw. usw.. Wahnsinn. Ich blocke viel ab, aber es gibt ja ein sehr sehr großes Problem:

Ich will den Hausverkauf, er nicht. Er kümmert sich um eine Vermietung, da er sehr an dem Haus hängt und wirtschaftlich betrachtet, Geldverschwendung ist, jetzt zu verkaufen.

Ich habe keine Chance. Entweder blocke ich mit der Vermietung oder er mit dem Verkauf. Und er versichert mir - noch -, dass keine andere Frau dieses Haus betreten wird, geschweige hier wohnen wird. Oh danke.

Ich bin voller Wut, voller Hoffnung, voller Verzweiflung, alles zusammen und minütlich wechselnd. Jeder hier kennt es.

Ich kriege keinen Abstand. Durch diese Angelegenheit herrscht ständig Kontakt zwischen uns. Es muss vieles besprochen werden. Vieles geklärt werden. Er selbst verhält sich genauso wie ich. Mal funktionieren die Gespräche, oftmals nicht.

Diese Woche wird es ein Treffen geben. Ich will nicht über Gefühle und so etwas reden, aber sie beherrschen mich, sie beeinflussen mein Handeln.

Ich kenne seinen Gemütszustand nicht. Ich will es auch nicht wissen. Ich weiß nur, er hat mehr Probleme zu bewältigen und er befindet sich davor auf der Flucht. Er denkt einerseits sehr rational, anderseits äußert sich seine Hilflosigkeit durch Aggression und Wut. Es besteht seit langem kein Respekt zwischen uns. Anderseits haben wir kurz nach Trennung Gespräche geführt, die es nie gab in unserer gemeinsamen Zeit. Das war und ist alles einfach nur schräg und krank.

Es sehr schwierig, diesen Text hier kurz zu halten und alle relevanten Info's zu benennen. Ich entschuldige mich dafür, aber 15 Jahre und paar Wochen Trennung aufzuschreiben, überfordert sicherlich jeden von uns.

Ich weiß, was richtig ist für mich, aber handle nicht danach. Weil ich keinen Abstand kriege. Ich kann auch nicht ihn alles entscheiden lassen. Schließlich geht es auch um meine finanzielle Sicherheit. Ich habe große Angst, dass dieses Vorhaben scheitert, denn es hängt unser beider Geld dran und ich habe große Angst, nicht den Abstand zu bekommen, um so schnell wie möglich, einfach nur auf der Sachebene kommunizieren zu können.

Ich hoffe einerseits, dass er bald Einsicht zeigt und das Haus verkaufen soll, aber jeder weiß, das funktioniert auch nicht von heut auf morgen.

D. h. wir haben ständig Kontakt. Er wünscht sich diesen sogar. Versteht mich, dass ich das nicht will und kann. Aber er ist ein Egoist. Er nimmt sich das, was er will. Ich habe keine Mittel. Außer ihn zufriedenzustellen, denn nur dann, erhalte ich meine Ruhe, um zu verarbeiten und nach vorn zu schauen.

Ich freue mich auf meine neue Wohnung, ich bin frei, endlich frei und kümmere mich nur um mich. Wie das alles aussehen wird, ich einbrechen werde und alles was dazugehört, ist mir bewußt. Aber diese verdammte Hoffnung, dass er doch zurückwill, die verschwindet nicht.

Ich habe erkannt, dass es mein verletzter Stolz ist, der mich behindert. Es geht hier wirklich nicht um Liebe usw.. Aber es geht, wie all die Jahre, um die Machtstellung und den Sieg. Über jedes einzelne Gespräch und jede einzelne Entscheidung. Und wie lange...................?

Ich muss dazu sagen, in 15 Jahren erfährt man so einzige schwierige Situation. Diese haben wir stets als perfektes Team gemeistert. Ja, wenn die Ka... am dampfen war, dann funktionierten wir und wir haben alles gemeinsam geschafft. Gilt das auch, wenn man sich getrennt hat?


Ich danke allen, die sich meine Heulstory durchgelesen haben. Ich weiß was richtig ist, aber kann es auf Grund dieser Umstände nicht umsetzen.

Im bin im Ar......

Eure sannybeach

01.09.2015 17:41 • x 1 #1


VictoriaSiempre
Ich sehe eigentlich nur als Lösung, dass er Dich auszahlt. Gucke nach dem Marktwert des Hauses und teile ihm Deinen Preis mit. Wenn Ihr nicht gerade irgendwo in der Pampa lebt, dann ist doch momentan der Immobilienmarkt für Verkäufer ideal.

Als getrenntes Paar ein gemeinsames Haus zu behalten stelle ich mir wahnsinnig schwierig vor. Zumal ihr nicht verheiratet seid und bestimmte gesetzliche Regelungen auch nicht greifen. Da habt Ihr keine Kinder, die Euch zwingen, weiterhin Kontakt zu halten - und bindet Euch statt dessen ein gemeinsames Haus ans Bein? Ich würde es nicht machen.

Zur Not würde ich mir mal Auskunft bei einem Anwalt holen.

01.09.2015 17:58 • x 2 #2


A


Trennung und gemeinsames Haus behalten

x 3


S
Hi,

danke für die schnelle Antwort. Ich wußte, ich habe was vergessen. Und dies wird nicht das Einzige sein.
Eine Ausbezahlung an mich steht natürlich momentan auch nicht zur Diskussion. Es ist finanziell unmöglich. Ich weiß es. Und definitiv ist es ein Haus für Idealisten und Individualisten.

01.09.2015 18:07 • #3


U
Warum willst Du nicht, dass das Haus vermietet wird? Also aus wirtschaftlicher Sicht.

01.09.2015 19:31 • x 1 #4


VictoriaSiempre
Oh - Häuser für Individualisten und Idealisten finde ich toll. Aber leider sind sie tatsächlich oft nicht mainstreamtauglich. Das gilt für mögliche Käufer genauso wie für Mieter.

Nun ist Eure Trennung nach 15 gemeinsamen Jahren ja 1. noch nicht lange her und 2. auch nicht mal eben so abgehakt. Und da ist es schwierig, die Beziehungs- von der Sachebene zu trennen.

Mal nüchtern betrachtet: Was spricht dagegen, dass einer von Euch in dem Haus bleibt und dem anderen Miete zahlt? Hättest Du ein Problem damit - Du hast ja eine neue Wohnung - wenn er mit Next in Euer Haus zieht? (Ich hätte, deshalb könnte ich das gut verstehen...).

Es ist echt verzwickt bei Euch. Habt Ihr schon einmal über eine Mediation nachgedacht, in der Ihr die finanziellen Dinge regelt? Ich kann das empfehlen, wir waren damals bei einem Rechtsanwalt und es ging ausschließlich um die finanziellen Regelungen. Es gibt aber auch Mediatoren, die die Beziehungsebene mit einbeziehen. Ein moderiertes Gespräch bringt oft mehr als wenn man sich zu zweit immer wieder im Kreis dreht. Einfach mal googeln.

Ich wünsche Dir alles Gute!

01.09.2015 19:41 • x 1 #5


T
mist... würde diesen missglückten Beitrag ja eigentlich lieber löschen, aber kann ihn nur ändern -.-

01.09.2015 19:52 • #6


T
gehts hier eigentlich noch um Herzschmerz wegen eines Menschen, oder um wirtschaftliche Verluste?


Und wieso trennt man sich, wenn man
Zitat von sannybeach:
Ich muss dazu sagen, in 15 Jahren erfährt man so einzige schwierige Situation. Diese haben wir stets als perfektes Team gemeistert. Ja, wenn die Ka... am dampfen war, dann funktionierten wir und wir haben alles gemeinsam geschafft.
?

01.09.2015 19:52 • x 1 #7


VictoriaSiempre
Es ist jedenfalls nicht hilfreich, @takecare, wenn es zu den Herzschmerzen auch noch wirtschaftliche Verluste gibt. Bei einem Haus handelt es sich ja nicht um 3 Euro fuffzig, die möglicherweise über den Jordan gehen. Das mag unromantisch sein, aber eben auch lebensnah.

Ich kenne mehrere Paare, die in Krisen wunderbar funktionieren, aber im schnöden Alltag nicht. Warum auch immer?! Weil vielleicht wieder die Hormone fliegen, auch wenn es nur das Adrenalin ist?

01.09.2015 20:07 • x 1 #8


S
Hallo,

danke für die Antworten.

@takecare: tja, rein sachlich betrachtet mag Deine Ansicht tauglich sein. Aber da bin ich halt noch nicht angekommen. Ich versuche es, aber trotzdem ist halt noch der Schmerz ausschlaggebend.
Und auch bzgl. alles gemeinsam geschafft, heißt es nun nicht nochmal, dass ich oder auch er es zulässt, dass er sich kurz oder lang austoben kann und dann wartet Mutti wieder zu Hause auf ihn. Das erträgt doch kein Mensch. Denn es ist nur eine Frage der Zeit. Ich bin allem bewußt - in der Theorie.

02.09.2015 18:02 • #9


S
@VictoriaSiempre

Momentan habe ich ein Problem damit, würde er in dieses Haus mit einer Neuen einziehen. Und auch er sieht es so. Das beruhigt mich, denn dann würde die Neue immer mehr in meinem Kopf wandern. Das mag in Monaten, Jahren anders aussehen, aber nein - es ist keine Option. Auch frage ich mich, wie der neue Partner damit umgehen kann in ein Haus einzuziehen, wo der Geist der Ex noch rumspukt? Aber vielleicht sehe ich das nur so - momentan.

Die Ausbezahlung auf beiden Seiten ist für die Zukunft genauso wie der gemeinsame Hausverkauf auch eine offene Option. Aber ich kenne seine/meine/unsere finanzielle Lage und die Ausbezahlung wäre im Moment der Supergau.

Wir haben uns heute getroffen, um gemeinsam die nächste grobe Linie zu klären. Und das ist die Hausvermietung. Wir werden sehen, ob es ein Erfolg wird, der Hausverkauf ist somit immer noch offen. Auch über die Mediation haben wir gesprochen. Da ich diejenige bin, die für die nächste Zeit alle Absprachen und sonstigen Gespräche zum Scheitern bringen würde, da ich halt sehr gekränkt bin. Und ja, es ist eine offene Option.


@all

Das Treffen war sehr hart. Hand geben oder Umarmen war seine Frage. Ich kann beides nicht. Ich kann nicht fragen, wie es ihm geht. Er fragt mich jedes Mal. Er macht sich Sorgen, bietet alle Unterstützung an, als wäre ich ein hilfloses Kind. Ja, so komme ich rüber. Obwohl ich eigentlich diejenige bin, die weniger Probleme hat als er und die ganzen Jahre alles geregelt hat. Er ist so rational, fast abgebrüht, aber dabei nett und freundlich. Es ist so bizarr.

Ach ich weiß auch nicht, wie ich das alles beschreiben soll. Mein Ziel ist es, auf seiner Ebene anzukommen, die Einnahmen aus der Vermietung als gute Sache zu sehen und gleichzeitig auch ihn fragen, wie es ihm geht und was so passiert bei ihm. Denn unsere Trennung ist richtig, wir würden es nicht gebacken bekommen. Es ist zu spät.

Wie kann dieser Mensch so traurig sein, er sagt sogar, dass ich ihm fehle. Es ist ihm bewußt, dass das egoistisch und falsch ist und er auch sehr zu kämpfen hat und anschließend zu einer anderen Frau gehen und mit ihr dieses neue Leben führen? Wie geht das? Hormone? Midlife Crisis? Oder gibt er mich frei, weil er erkannt hat, mir nicht das geben zu können, was ich brauche?

Wo ist dieser Schalter liebe Männer, wo sitzt der, dass ihr das könnt? Dieses Umschalten von Frau zu Frau? Ist das Selbstbetrug, Flucht, Feigheit oder Angst vor dem Alleinsein? Wann kommt euer Zusammenbruch? Wem macht ihr was vor? Oder seit ihr einfach nur clever?

Dies soll kein Angriff sein. Auch im Forum steht genug dazu drin, aber ich krieg es nicht in den Kopf, wie ihr das macht. Ich möchte es auch können? Aber ist es richtig, dies zu können bzw. können zu wollen?

02.09.2015 18:24 • #10


pearl-w
Hallo Sannybeach,

es tut mir leid, dass du momentan so leiden musst. Es ist richtig, dass du dich hier zu Wort gemeldet hast, es hilft wirklich, sich hier mit anderen, die mehr oder weniger in der gleichen Situation sind, austauschen zu können.

Wirtschaftlich betrachtet, hast du aber auch wenn ihr nicht verheiratet seid, mehrere Möglichkeiten. Richtet sich aber danach a) steht ihr beide im Kreditvertrag? und b) steht ihr beide im Grundbuch? kannst auch gern per PN antworten, muss nicht die ganze Community wissen.

Emotional gesehen. Die nächsten 4 Wochen werden dich leider noch sehr viel Kraft kosten, aber vielleicht kannst du dir ja auch in dem Haus ein Platz schaffen, in den du dich zurückziehen kannst, ohne dass er direkt oder indirekt auf dich Zugriff hat. Versuche auch hier klare Regeln aufzustellen, und zwinge dich selbst zuallererst diese einzuhalten. Das ist das schwierigste nach einer so langen Zeit. Wir neigen leider dazu, zu versuchen am Alltag festzuhalten (gemeinsam frühstücken, abendessen, fernsehen etc.) Das ist glaube ich zwar ganz normal (der Mensch versucht dadurch negatives zu verdrängen). Aber für dich macht es die Situation nur schlimmer als besser (glaub mir, ich mache das nur seit mehr als 2 Monaten mit, aber je mehr Abstand ICH zwischen uns bringe, umso besser geht es mir).

Vielleicht solltest du auch mal darüber nachdenken, ob nicht vielleicht doch einer von euch beiden das Haus alleine halten kann, und ob nicht vielleicht du dieser jemand sein könntest.

Ich wünsch dir ganz viel Kraft. Lerne zuerst an dich zu denken. Das ist ganz ganz wichtig für dich. Sonst schaffst du die 4 Wochen nicht.

LG Grüße
pearl-w

02.09.2015 18:38 • #11


S
Hi,

danke für die Worte. Ja, es gibt sehr viele von meiner Situation hier. Viele viel schlimmer - mit Kindern und einem gemeinem Ex. Aber wenn man auf so etwas nicht vorbereitet ist, es immer geahnt, ist es trotzdem einfach der Weltuntergang.

Ja, 50/50 in Allem.

Er ist nicht hier. Er ist bei ihr oder wo auch immer. Ich frage nicht nach. Ich könnte es nicht ertragen. Er redet widersprüchlich. Ich weiß auch nicht, was er/die planen. Ich will es nicht hören.

Ich bin noch im Haus, habe ausgeräumt. Habe aber auch 2 Miezis, die ich ab sofort die Liebe und Zuneigung entziehe, damit sie noch freier werden. Sie sind Freigänger, aber auch bei kälteren Temperaturen drinnen. Das ist hart. Ich denke, sie überleben auf dem Hof besser, als würde ich sie zwangsumsiedeln. Für die Nahrung sorgen sie selbst sehr gut und das regeln wir. Wenn auch eine wöchentliche Rückkehr stets ein Rückschlag wird. Es soll halt eine Voraussetzung für die neuen Mieter werden, dass diese sie füttern. Wir tragen alle Kosten. Und das ist viel verlangt. Aber sie sind hier geboren und dies ist ihr Revier. Ja, viele denken, es sind nur Katzen, aber für uns sind sie mehr. Und trotzdem handeln wir egoistisch.

Ich werde dieses Haus nicht behalten. Ich will es nicht. Es ist auch zwischen uns kaputt gegangen, weil wir jeder viel arbeitet im eigenen Job und auch dem Hof haben wir doppelt soviel getan. Wir dachten wofür, aber es war auch ein Punkt für das Ende. Denn die Arbeit auf dem Hof ist unendlich.

Ja, ich denke an mich, aber die Umsetzung? Schließlich habe ich es die letzten Jahre nicht gebacken bekommen.

Wenn ich mir vorstelle, dass Du und Dein Ex gemeinsam im Haus/Wohnung seit, unvorstellbar. Und dieser ständige Gedanke, alles sofort rückgängig machen zu wollen, wir schaffen das, könnte ich nicht ertragen und es wäre auch falsch, denn es wird nie wieder gut. Horror.

Aber ich denke, es ist halt der ausschlaggebende Punkt: spielt eine dritte Person eine Rolle oder nicht? Oder macht es keinen Unterschied?

02.09.2015 19:05 • #12


pearl-w
Hallo Sannybeach,

das macht die wirtschaftliche Situation ein wenig komplizierter. Ich denke ihr solltet trotzdem entweder zu einem Anwalt oder zu einem Notar gehen, um euch beraten zu lassen. Das was jetzt kommt klingt gefühllos und kommt dir sicherlich verfrüht vor, und du möchtest jetzt auch nicht darüber nachdenken, aber ihr hättet es schon beim Hauskauf tun sollen. .... wenn ihr es nicht schon getan habet.

Ihr seid nicht verheiratet und damit auch gegenseitig nicht erbberechtigt.
Er kann quasi mit seiner Hälfte tun und lassen, was er will. oder. Passiert ihm heute irgendetwas, stehst du ohne Anspruch auf seine Hälfte vom Haus da. Heirater er oder wird er Vater, haben Ehefrau und / oder seine Kinder Anspruch darauf und können dann wiederum ihren Anteil verstiegern lassen, wenn du sie nicht auszahlen kannst. Und und und. Sollte er nicht heiraten und keine Kinder in die Welt setzen, erben seine Eltern. Denke nach, wie sie zu dir stehen, und stell dir die Frage, ob du dir da ganz sicher bist.

PS: ihr steht zwar beide im Kreditvertrag aber vermutlich nicht 50/50. Die meisten Kreditverträge sind so gestaltet, dass beide zu 100 % haften. d.h. wenn einer der Kreditnehmer nicht zahlen kann / will / tut, holt sich die Bank dass ganze Geld von dem anderen. Und unterschätze nicht den Einfluss der Neuen. So schnell ist ein Hof oder Haus auch nicht mal eben vermietet, besonders wenn es nicht Mainstreamtauglich ist. Und was passiert, wenn keine Miete rein kommt, weil sich keine Mieter finden oder ihr zwar Mieter findet, aber die dann die Miete nicht zahlen. Sorry aber ... Ist alles leider nicht so leicht.

Ich wünsche dir, dass ihr dieses Thema im Guten abgehandelt bekommt. Im Streit wird es glaube ich noch komplizierter.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und sei zuversichtlich, du schaffst das.

LG pearl-w

02.09.2015 19:40 • #13


S
Hallo,

sorry, aber die letzten Tage war sehr viel los. Und ich war viel unterwegs, Ablenkung, wenn auch keine Lust dazu, ist alles.

Danke Dir pearl-w. Bzgl. der 100 Haftung bin ich mir bewusst und auch bzgl. der Erbfolge. Auch diese stellt noch ein Problem dar, denn sein Testament soll - momentan - immer noch zu meinen Gunsten sein.

Aber auch dies wird die Zeit zeigen, denn seine Meinung kann sich stündlich ändern, schließlich wollte er anfangs im Haus bleiben und 2 Wochen später diese F...Idee. Daher auch die große Angst, was kommt noch. Ich weiß, was richtig ist, Hausverkauf usw., aber alle rationalen Ratschläge, die ich erhalte, sind trotzdem emotional nicht so leicht umsetzbar, um nicht doch als Verlierer aus der Geschichte zu gehen. Und um nicht alles zu verlieren bzw. auf alles verzichten zu müsssen, muss ich an Stärke gewinnen, denn ich bin ein starker Mensch. Sonst hätte ich keine 15 Jahre mit diesem Mann überlebt. Aber er ködert mich. Er ist so verständnisvoll, nett! und all der Kram, welches sich eine Frau wünscht. Nett sollte er vorher sein, damit ist soviel gewonnen. Aber jetzt? Es erzeugt Angst vor seiner Unberechenbarkeit. Ich kann mich auch täuschen, aber ich kenne nur die Vergangenheit und da war es nunmal so.

Der Einfluss der Neuen (armen Seele). Ja, das kann ich in keinster Weise beurteilen. Und auch bin nicht fähig, ihn nach seinem Leben, welches er jetzt führt, zu fragen. Ich will es nicht wissen. Außerdem würde ich es nicht glauben. Er ist ein Blender. Und da stellt sich die Frage, was weiß diese Frau überhaupt? Wie stellt er mich dar, was sagt er über mich bzw. sagt er überhaupt etwas? Vermutlich nicht und sie muss ihn nehmen, wie er ist, schließlich wollte auch sie ihn und hat ihren Partner verlassen. Good luck.

Ich habe im Moment nur die trügerische Illusion: wenn sie ihn momentan zufrieden stellt, von glücklich machen, rede ich nicht, dann ist er zufrieden und letztendlich macht er mich zufrieden und lässt mich in Ruhe und denkt nicht an Vernichtung. Ich weiß, es klingt sehr hart, aber er hat IMMER das bekommen, was er wollte und daher meine Angst. Ich weiß nicht, ob und wieviele Empfindungen er noch für mich hegt. Momentan denkt er, ich bin eine verzweifelte liebeskranke Frau. Aber neeeee, ich will mich - jetzt erst recht nicht - verarschen lassen, nur damit er der Gewinner ist. Denn könnte ich sagen, gib mir paar Scheine und das Haus gehört Dir. Nein, es gibt auch Dinge, die ich von ihm in dieser Beziehung gelernt habe. Aber nun ist er vielleicht mein Gegner und ich muss schauen, wieviel ich gelernt habe. Und das alles hat wirklich nichts mit sachlicher Auseinandersetzung zu tun. Hier geht es um Taktik und Strategie auf Gefühlsebene. Ja ja, mag sein, ich rede mir viele Sachen ein, aber woher soll ich es besser wissen, wenn er nunmal nach sovielen Jahren einen komplett anderen Menschen - -äußerlich - darstellt. Ich kann es nicht einordnen - noch nicht.

Und ein Anwalt ist eingeschaltet, dass ändert doch trotzdem nix daran, dass er mich in Ruhe lässt, damit ich wieder nach vorn schauen kann. Meine Hoffnung ist, dass der Hausverkauf bald die nächste Option wird und dann stellen sich alle Dinge anders dar. Dann kann ich abschließen und es steuern, aber nicht so.

06.09.2015 16:35 • #14


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