Hallo Zusammen
Ich bin die Daisi, 52, und bin vor 7 Monaten zu meinem Freund ins deutschsprachige Ausland gezogen.
Wir führten 2 Jahre eine Fernbeziehung. Vor einem Jahr beschlossen wir, dass ich zu ihm ziehe. Wir teilten und teilen auch jetzt noch gemeinsame Werte und Interessen. Ich habe alles aufgegeben, meinen guten Job, meine Wohnung, mein Auto und meine Möbel habe ich verkauft. Das bisschen Kapital das ich hatte, habe ich in gemeinsame Anschaffungen gesteckt. Dachte ich doch mein Glück gefunden zu haben. Vor dieser Beziehung hab ich mich nach 20jähriger Ehe alleine auf die Beine gestellt und ein sehr selbständiges Leben aufgebaut.
Doch jetzt nach knapp 7 Monaten in seinem Elternhaus (die Eltern leben beide nicht mehr) kann ich nicht mehr. Beide entdecken wir jeweils an dem anderen Eigenschaften, die uns wahnsinnig machen. Was mir am meisten zu schaffen macht ist seine dauernde Kritik an meiner Kommunikation, an meinen Prioritäten usw. Er ist oft wie Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Er tickt von einem Moment auf den andern komplett aus. Eine Entschuldigung folgt nie. Klar, auch ich habe Fehler und die kenne ich auch. Weiter plagt mich ein unendliches Heimweh.
Den Gedanken an eine Trennung hatte ich das erste Mal vor 2 Monaten, als er mich völlig unerwartet und wirklich völlig zu unrecht beschimpft hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Beziehung bis ans Lebensende hält. Das nur mal als kurze Zusammenfassung.
Da ich hier niemanden kenne, müsste ich bei ausgesprochener Trennung noch hier wohnen bleiben, bis ich in meiner alten Heimat Job und Wohnung habe.
Wie seht ihr das, soll ich noch bevor ich die Trennung ausspreche Bewerbungen schreiben? Ich habe ein völlig schlechtes Gewissen dabei. Ich möchte ihn ja auch nicht anlügen oder ihm etwas vormachen. Auf der anderen Seite kann es ja um Monate gehen, bis ich einen Job gefunden habe. Aktuell habe ich eine Stellenanzeige in meiner Heimatstadt gefunden, dort würde ich mich sehr gerne bewerben. Die Bewerbung habe ich auch schon fertig, ich trau mich nur nicht abzuschicken
Wie würdet ihr denn da vorgehen?
Ich fühl mich im Moment völlig überfordert und hilflos. Wenn ich dran denke, nach Hause zurückzugehen, mir vorstelle dort wieder ein eigenes, selbstbestimmtes Leben zu führen, überkommt mich ein unendliches befreites Gefühl.
Wenn ich daran denke die Trennung auszusprechen plagen mich ein schlechtes Gewissen und doch auch eine tiefe Traurikgeit
Über Gedanken von euch würde ich mich sehr freuen.
LG Daisi
29.01.2020 13:13 •
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