Trennung und eltern bleiben

E
hallo,
meine ex hat mich und unseren sohn (3jahre) vor 6 monaten verlassen. ich habe aus der erste ehe noch 2 kinder (14/12).
mit der trennung komme ich immer besser zurecht. seit 3 monaten, lass ich meinen ex in ruhe, gehe ihm aus dem weg und rufe ihn nur an, wenn es um das kind geht.
und jetzt ist für mich was unbegreifliches passiert!
ich habe ihn angerufen und mitgeteilt, das ich bereitschaftsdienst habe und falls ich einsatz habe, das er ereichbar ist und das nur, wenn der kleine nachts wach werden sollte, was sehr sehr selten vorkommt.
seine antwort darauf war:
sie zu dass du dein leben alleine im griff bekommst, rufe jemand anders an, ich bekomme langsam schwierigkeiten mit meiner neue beziehung und ausserdem kriegst du nächsten monat 100 euro weniger (d.h. nur den regelsatz), wir waren ja nich verheiratet und deine ansprüche werden immer höher
ich habe die welt nicht mehr verstanden. warum macht er das?
was will er damit ereichen?
er sieht den kleinen jedes 2.wochenende, was ich sehr hart erkämpft habe. sonst hatte er das kind nach lust und laune gehabt und es war oft. bis jetzt war er auch ein guter vater und der kleine ist sehr auf ihn fixiert, fragt immer noch jeden tag, nach seinen vater.
und was das geld betrifft, verstehe ich es auch nicht. er ist in eine leitende position und verdient gut. ich daggen, kann nicht mehr ganztags arbeiten.
und was habe ich mit seiner neue beziehung zu tun? warum kriegt er wegen uns schwierigkeiten? ich lass ihn doch in ruhe und unter der woche und jedes 2.wochenende kann er machen was er will.
ist das nicht normal, wenn ich bereitschaftdienst habe, das er auch für alle fälle einspringt? er wohnt nur paar strassen wieter.
wieso habe ich zu viele ansprüche? er wollte das wir das kind gemeinsam erziehen. jetzt ist er der wochenendepapa und trotzdem, wirft er mir was vor?
wer hat änliche erfahrung gemacht oder kann mir sagen, wie ich mich verhalten soll, damit mein sohn nicht grösseren schaden abbekommt? wie kann sich ein mensch so ändern oder war ich vorher blind?
danke
mirja

08.05.2002 13:20 • #1


E
Hallo Mirja!

Ist ja schon unheimlich, wie sich alles wiederholt und die Fälle im einzelnen so ähnlich sind.
Ich kann dir leider keinen Ratschlag geben, nur meine Erfahrungen hierzu erzählen.
Mein Ex und ich sind noch verheiratet, ich bekomme also auch Untehalt von ihm. Um unsere Tochter kümmert er sich sehr regelmäßig und sehr gut. Auch den Kindesunterhalt zahlt er im vollem Umfange und regelmäßig. Also, in dieser Hinsicht kann ich nicht meckern.
Allerdings wirft er mir ständig vor, ich solle mir einen Job suchen, damit er nicht jeden Monat das große Kotzen kriegt, wenn er meinen Unterhaltsscheck schreiben muß.
Nur daß ich als alleinerziehende Mutter (4jährige Tochter) und aus der Baubranche kaum Chancen habe, sieht er nicht ein.
So habe ich ihn auch mal gebeten, da es ja auch um SEIN Geld geht, einmal die Woche außerhalb der 14-Tage-Regel, abends mal auf das Kind aufzupassen, da ich einen Job als Pizzaauslieferin hätte bekommen können.
Aber da warf er mir ebenso den Knüppel zwischen die Beine wie dein Ex.
Er hätte so schon Schwierigkeiten alles gebacken zu bekommen, hätte auch Probleme im Privatbereich und ich solle selber sehen, wie ich klarkomme. Schließlich wollte ICH ja das Kind haben nach der Trennung. :(
Tja, einerseits will er weniger Unterhalt zahlen, aber mich auch nicht unterstützen. Leider lebt meine Mutter nicht mehr und die Schwiegies wohnen weit weg. Habe also keine Möglichkeit meine Tochter abends anderweitig unterzubringen.
So bleibt es vorerst wie gehabt und er kann mir den Buckel runterrutschen... ::)

Es scheint, es ist nur reine Schikane. Es geht gar nicht darum, das Kind zu nehmen, sondern um uns zu treffen und das Leben zusätzlich schwer zu machen. Das ist jetzt keine Verallgemeinerung, sondern MEINE Erfahrung.
Ich werde ihn nicht betteln und komme auch alleine klar.
So habe ich ab nächste Woche endlich eine Umschulung, und dann kann er mich mal... ::)

Vergiß diesen Macho. Hilfe wirst du von ihm nicht bekommen.
Ich will dir nicht die Hoffnung nehmen, so sind aber meine Erfahrungen.

Liebe Grüße Nicole

08.05.2002 13:48 • #2


A


Trennung und eltern bleiben

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E
hi,
da ihr hier im forum sicher gleich viele beiträge finden werdet, wo sich die verlassenden frauen so gebärden, müssen wir alles etwas lernen:
es spielt keine rolle, ob frau oder mann uns verläßt. ide verlassenden nehmen oftmals keine rücksicht mehr oder schlimmer schwanken zwischen melancholischem süßholz und absoluter härte.
es ist auch egal, ob sie zahlen müssen oder (tw. unberechtigt bei neuen lovern) etwas haben wollen, es wird auf einmal mit den ganz harten bandagen gekämpft. wie hubi es so schön sagte du wirst jetzt gnadenlos ausgeschlachtet.
es ist auch egal, bei wem das kind lebt. schlimm ist bei uns getrennten eltern einfach, daß wir nicht den kontakt komplett abbrechen können, sondern immer wieder mit dem der ex in (wenns gut geht mittelbaren) kontakt kommen.

da müssen wir einfach durch. ich habe meiner trällernden ex (die mir gerade über ihren anwalt ein torpedo verpaßt hat) gerade gesagt: kein kontakt mehr, wie auch immer. punkt.

mick

08.05.2002 14:06 • #3


E
Hallo Mick!

Ich schlage hier wohl öfters über die Stränge.
Du hast vollkommen recht. Es völlig unerheblich, ob Mann oder Frau. Man sollte sich Mühe geben und nur von *EX* sprechen.
So ist es wohl, wie ich selbst auch im nahen Bekanntenkreis mitbekommen habe, daß es eben auch Ex*frauen* gibt, die in dem Punkt gemeinsames Kind (meiner Meinung nach!) völlig daneben liegen. Weigern sich Kindesunterhalt zu zahlen, verlangen aber Unterhalt vom Partner.
Ich vermute mal, es ist doppelt schlimm für all diejenigen, die verlassen wurden, und dann an den Verlassenden noch Unterhalt zahlen müssen. Und dieser *Verlasser* nicht selten sich gleich in einer neuen Partnerschaft befindet, wo das Finanzielle sowieso besser geregelt ist, als bei demjenigen, der allein bleibt.

Liebe Grüße Nicole

08.05.2002 15:28 • #4


E
hallo nicole,
ups, so männerfeindlich habe nicols und mein beitrag gar nicht gesehen oder habe es eher auf die momentane situation bezogen und es spielt wirklich keine rolle, ob mann oder frau uns verläßt.
es geht mir nicht nur wegen den unterhalt für das kind, sondern wie sich alles bei uns entwickelt hat. es war mal eine grosse liebe und mein ex wollte das kind sehr. er war während der geburt dabei, hat das kind gewickelt, gefüttert, ist nachts aufgestanden, nur das feinste von feinsten war gut für sein kind, selbst den kinderladen haben wir zusammen ausgesucht .er war halt ein richtig fürsorglicher vater.
und jetzt?
dass er mich verlassen hat, damit kann ich inzwischen gut leben, er wird seine gründe dafür gehabt haben. auch macht es mir nichts aus, das er eine neue beziehung hat. jedoch finde ich es lächerlich, das er uns die schuld für die schwierigkeiten in seine neue beziehung gibt.
ich gehe arbeiten, verdiene mein unterhalt selbst und bin froh, das ich mein leben selbst finanzieren kannund.mir würde auch kein unterhalt von ihm zustehen. und du nicole versuchst es ja auch, in dem du eine umschulung machst.
mick, du bist wahrscheinlich viel weiter als wir und kannst es gelassener sehen. ich habe die ganze nacht deswegen nicht schlafen können. wie gesagt, das ich meinen ex verloren habe, damit kann ich leben, aber das mein sohn auch seinen vater immer mehr verliert, tut auch sehr weh. mir macht es auch nichts mehr aus, wenn wir uns sehen. warum reagiert er dann so?
ich bin recht hilflos und habe angst, das er irgendwann seinen sohn überhaupt nicht mehr sehen will.
ich weiss das ich es auch allein schaffe, meine 2 grossen unterstützen mich auch. jedoch finde ich es sehr wichtig, das ein kind kontakt zu seinem vater hat.
ich wollte keinen diskriminieren, habe nur das bedürfnis zu schreiben und um meinungen, erfahrungen und ratschläge von euch zu bekommen bzw. ausztauschen.
gruss
mirja

08.05.2002 17:32 • #5


E
Hallo Mirja,

ich gebe immer sehr gerne Buchtipps ab )

Zum Thema Eltern bleiben nach der Trennung gibt es ein sehr schönes Buch: Scheiden tut auch Kindern weh von Prisca G...... (weiß jetzt den Namen gerade nicht).

Darin schildern Kinder aus ihrer Sicht eine Scheidung.

Und es wird einem sehr klar, worauf man achten sollte, damit die Kinder so wenig wie möglich unter der Trennung leiden.


Mir hat damals einer vom Jugendamt gesagt, daß es den Kindern gut tut zu sehen, daß Mama und Papa z. B. noch vernünftig miteinander reden können und daß Mama die Kinder auch gerne zu Papa gehen läßt usw.

Und auf keinen Fall soll man den anderen vor dem Kind schlecht machen! Damit schadet man dem Kind.


Das alles kostet manchmal verdammt viel Kraft. Aber als Mutter hat man ja irgendwie eine Löwennatur.



Naja, Dein Ex hat irgendwie auch recht. Du mußt sehen, wie Du Dein Leben alleine organisiert kriegst ohne ihn. Er zahlt Unterhalt, holt das Kind alle 14 Tage, der Rest ist - leider - Deine Sache.
Ist doch bei mir genauso. Wir als Mütter haben die ganze Verantwortung und die ganze Erziehungsarbeit alleine.

Allerdings hat mir der vom Jugendamt auch gesagt, für ein 3jähriges Kind ist ein Abstand von 14 Tagen zu lange. Wir haben das am Anfang jede Woche 1 Tag am Wochenende gemacht.

Mittlerweile haben wir auch den 14-Tage-Rhythmus, allerdings ruft Lars jeden 2. Abend an.


Zum Thema die Neue macht Ärger: Klar, sie will, daß er am besten gar keinen Kontakt mehr mit Dir hat. Und da kriegt sie die Krise, wenn er abends Babysitter spielen soll. In Deiner Wohnung. Kann ich auch verstehen.

Oder war das so gemeint, daß er den Kleinen über Nacht nimmt? Wie oft hast Du denn Bereitschaftsdienst?


Viele Grüße

Bärbel



















08.05.2002 23:39 • #6


E
hallo bäebel,
danke für deine antwort und dein buchtip, habe es schon gelesen. leider kann ich meinen sohn vor  entäuschung nicht schützen und es liegt nicht an mir, das wir nicht vernünftig reden können. seit der trennung versuche ich mit meinen ex zu reden. in der ersten monaten nach der trennung wollte ich auch wissen, warum er uns verlassen hat. irgendwann habe ich es aufgegeben, da er nicht wirklich bereit dazu war und es ein gespräch von 5 min wurde,  er hatte immer etwas vor. komisch ist, das er dann aber stundenlang telephonisch mir irgendwelche vorwürfe gemacht hat und ich gebe zu, am anfang bin ich auch darauf eingegangen, bis ich gemerkt habe, das es mir nicht gut tut und es mir nichts bringt und wenn er bereit ist wirklich ehrlich mit mir über die vergangene zeit zu reden, soll er einen anderen weg suchen.
und jetzt wiederholt sich das wieder, obwohl ich nur wegen meinen sohn angerufen habe.
ich sehe  das mit mein leben selbst zu regeln nicht so wie du, da ich mein leben schon selbst organisiere.
mein sohn ist alle 14 tage bei meinen ex, den rest ist er bei mir und alles sachen die anfallen mache ich alleine, er wäre der letzter, den ich um hilfe bitten würde. was im gegensatz zu mienen ex nicht so ist. wenn der kleine bei ihm ist und krank ist, muss ich dann ereichbar sein, was ich als mutter gerne tue.
auch finde es nicht ihn ordung, das ein elternteil die ganze verantwortung für das kind alleine tragen muss, egal ob als verlassener oder verlassender. beide elternteile haben eine verpflichtung zu dem kind, nicht nur finanzielle, auch die soziale. aber erzwingen kann man  nichts.
zu theam bereitschaftsdienst. ich habe alle 6 wochen bereitschaftsdienst, von 20 - 7 uhr und am wochenende ganztags. werde 2-3 mal in der woche gerufen, vorwiegend nachts und am wochenende. in der zeit ist der kleine auch bei mir und schläft auch bei mir. ich lasse die kinder alleine, wenn ich einsatz habe. meine bitte an ex war, nur das er nachts ereichbar sein sollte, wenn ich einsatz habe und der kleine wach wird und meine 2 grossen kinder mit dem kleinen nicht klarkommen sollten.
und was die neue betrifft, geht es mich nichts an, darüber mache ich mir keine kopfzerbrechen, für dieses problem bin ich nicht zuständig. trotzdem finde ich es lächerlich, das er uns die schuld dafür gibt, wo er den stress mit den kleien nur alle 14.tage hat.
gruss
mirja

09.05.2002 12:58 • #7


E
hallo mirja.

schade, schade, schade....
Dein Los ist echt nicht leicht, aber irgendwo hat
Dein Mann leider Recht, auch wenn es Dir zu komisch vorkommt, Du herumbockst, Du würdest Dich nicht in sein neues Glück einmischen....
Warum genügt es nicht, das Deine großen sich um das Kleine kümmern? Ich verstehe das nicht.
Ich denke, falls irgendwas wäre des nachts könnten doch Deine großen ihn einfach anrufen, dann wäre da doch bestimmt organisatorisch was drin, oder?
Was könnte denn da passieren?
Was wäre, wenn Du schon einen neuen Partner gefunden hättest?
Im Nachhinein kommt es mir so vor wie wenn man sich selbst nur etwas vormacht, die Unzufriedenheit kein Ende zu nehmen scheint.
Könntest Du nicht versuchen, nochmal einen Anwalt zu Rate zu ziehen, anstatt Dich noch weiterhin durch den Kontakt zu ihm so aufreiben zu lassen?
Mirja, kann es sein, Du siehst das zu eng?

Lieben Gruß
wilde flocke


09.05.2002 14:02 • #8


E
hallo wilde flocke,
entweder habe ich mich falsch ausgedruckt oder du hast da was falsch verstanden.

seine neue freundin geht mich wirklich nichts an.
wenn ich eine neue beziehung hätte, da würde ich meinen ex doch nicht vorwerfen, wenn ich schwierigkeiten hätte, das es an kind liegt, weil es bei mir lebt. das ist allein meine sache.

leider möchte er nicht, das er nachts von den grossen kindern angerufen wird, wenn was nachts wäre. diese aufgabe hat jetzt eine freundin von mir übernommen.

ich glaube nicht das ich mir was vormache. jetzt 6 monate nach der trennung befinde ich mich in eine ruhige und entspannte phase und bin oft ohne bestimmten grund glücklich.  

hast du kinder? weißt du wie weh das tut, wenn der vater des kindes, der immer für das kind da war und auch immer da sein wollte ( auch nach der trennung) sich immer mehr aus der vaterrolle zurückzieht? das hat absolut nichts mit den trennungsschmerz zu tun, das ist ein ganz anderer schmerz.
das muss ich auch erst verarbeiten.

gruss
mirja



09.05.2002 15:41 • #9


E
Hallo mirja und alle anderen!

Ich wollte den Buchtip von Baerbel vervollständigen! Ich habe mir am Samstag das Buch gekauft und es sofort gelesen. Genau nach so etwas habe ich gesucht - danke Baerbel !

[font=Comic Sans MS]
Prisca Gloor Maung
Scheiden tut auch Kindern weh

Welche Hilfe Kinder brauchen, wenn Eltern sich trennen

Herder Verlag, Freiburg

EURO 8.50
[/font]

Ich fand schon den Satz in der Einleitung des Buches ganz wunderbar:
[font=Comic Sans MS]
Das Geheimnis des Wandels liegt darin, nicht das Vergangene zu bekämpfen, sondern das Neue aufzubauen.

Sokrates
[/font]

Buchbeschreibung:

... Eltern sind in einer Trennungs- und Scheidungssituation normalerweise so mit sich selbst beschäftigt, dass ihnen der Blick für die Kindernöte oft fehlt. Doch auch jetzt wollen sie noch möglichst gute Eltern sein. Das ist die beste Voraussetzung für konstruktives Elternverhalten. Sobald sich Eltern in der seelischen Welt der Kinder etwas umsehen gelernt haben und mehr von den inneren Nöten der Kinder verstanden haben, fällt es ihnen schon gar nicht mehr so schwer, die Dinge besser auseinanderzuhalten: also Partnerprobleme auf der Paarebene zu belassen und alle kindsbezogenen Fragen auf der Elternebene zu klären. Viele Machtkämpfe und Erpressungsversuche auf dem Rücken der Kinder können so entfallen. Mit vielen authentischen und oft sehr bewegenden Äußerungen betroffener Kinder zeigt die Autorin, was Kinder wirklich brauchen. Wenn beide Elternteile gelernt haben, die wichtigen Vorgänge und Entscheidungen auch mir den Augen der Kinder zu betrachten, muss eine Scheidung nicht auf Kosten der Kinder geschehen. ...


Es werden u.a. nicht nur die Probleme angesprochen die sich ergeben wenn Eltern sich trennen, sondern auch wenn sich ein, oder beide Partner nach einer Trennung wieder neu verheiraten. Ausserdem ist am Ende des Buches noch ein allgemeiner Teil für den Umgang mit der Trennung an sich angefügt.

Das Buch ist wirklich zu empfehlen!

lilac

14.05.2002 14:30 • #10


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