Es ist so schwer sie gehen zu lassen ... heute kommt der ganze sch. wieder hoch. Zwei tage waren ruhig und jetzt das... Dacht ich sei seit Weihnachten aus dem gröbsten raus.
Was ich noch nicht erzählt hab ist das ich mein Unterbewusstsein schon vor gut zwei Jahren nach einem heftigen Streit mit meiner Frau warnte. Heute verstehe ich den Traum... Damals habe ich den Traum aufgeschrieben. Vor ein paar Wochen ist mir eingefallen das ich ihn aufgeschrieben haben weil er mich so beschäftigte.
Der Traum und die Realität
Der Schmerz schreit tief aus dem Herzen. Ihre Hand glitt durch meine und wir wussten beide dass wir uns nicht mehr sehen werden. Der Schmerz war unerträglich grausam und über ihre Wange kullerte eine Träne. Ihre lebendigen braunen Augen schreiten nach meiner Zuneigung, die sie so vermissen wird. Mein Herz zerspringt bei dem Gedanken dass es nie mehr zu einer Begegnung mit der gleichen tiefen Verbundenheit kommen wird. Die Trennung wird für immer sein, da uns die Beziehung nicht gestattet ist. Soviel Liebe und Wärme konnten wir noch nirgends wahrnehmen, diese seelische Verbundenheit war leicht, frei, vollkommen und unglaublich stark.
Vergiss uns nicht, lebe von unserer Liebe, zehre davon wann immer du Lebenswillen und Kraft brauchst. Durch die Glastür verschwand sie auf dem Gehweg in der Menschenmasse. Verzweifelt stand ich da, nichts und niemand vermag die verbleibende Lücke zu schliessen. Der kalte Windstoss pfiff um meine Ohren und ich roch für einen kurzen Augenblick noch einmal ihr unglaublich süsslicher Duft.
Ohne Motivation begab ich mich auf meinen Arbeitsweg, welcher mich durch die schmutzige, laute und stinkende Grossstadt führte. Es gelang mir nicht, mich aus den Krallen der modernen Welt zu befreien. Sie hat uns alle fest im Griff. Selbst wenn wir versuchen einen Augenblick aus Ihrem Sog zu entkommen greift sie immer wieder nach uns. Weshalb dürfen wir nicht dem nachgehen was uns befreit? Leben nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen? Weshalb ist es mir nicht gestattet diese Frau zu lieben? Tausende Gedanken kreisten durch meinen Kopf und der Schmerz zog mich zu Boden. Er drückte mein Gesicht regelrecht auf den dreckigen Asphalt.
Erschöpft und ohne auch nur eine Notiz von meinem Arbeitsweg genommen zu haben stellte ich mich in die Reihe zum Kaffeeautomaten. Eine Rutine löst die andere ab. Wie Maschinen stehen wir da, warten darauf unsere von Konsum getriebenen Bedürfnisse zu befriedigen. Nur kurze Zeit später und ich konnte mir ihren lieblichen Duft nicht mehr vorstellen, er wurde durch diese abertausende von Gerüchen vertrieben. In mir erlosch die Kerze die bis anhin ein wenig Wärme, Licht und Geborgenheit spendete. Was soll nur aus mir werden? Gedankenlos sass ich an meinem Schreibtisch und überprüfte die E-Mails, von denen mir der grösste Teil richtige Männlichkeit versprach. Der Traum war vorbei, ausgeträumt und für immer verloren. So einen erschütternden und aufwühlenden Traum habe ich in meinem gesamten Leben noch nicht geträumt. Diese Gefühle waren unglaublich stark und voller Wärme und Kälte zugleich. Das Leben erschien ohne diese Gefühle leer und sinnlos.
Der Traum verflog und die Zeit heilte die damit verbunden Schmerzen. Erst Jahre später erkannte ich die Botschaft dieses Traumes. Ich verlor meine Frau. Meine Frau die ich über alles liebte und die mich so sehr auf Händen trug. Das umwerben ihrer viel mir leicht den seit über einem Jahrzehnt waren wir zusammen glücklich. Doch die Geburt unserer liebsten Tochter lies alles vergehen. Der liebende Mann in mir wurde zu einer Aufsichtsperson, Kontrollierend und bestimmend. Alles war nach mir organsiert, ich bestimmte die ganze Welt von ihr, drängte sie aus unserer Beziehung. Aus Angst meinem Leben was falsch zu machen. Der Traum warnte mich davor, doch ich konnte ihn nicht verstehen. Ein Streit mit meiner Frau liegt ihm zugrunde. Heute ist mir bewusst das dieser Streit der Anfang des Ende war. Auch heute noch ist dieser Traum präsent und ich erinnere mich an jede noch so kleine Einzelheit darin.
Inzwischen sind auch all die Gefühle der Ohnmacht und Hilflosigkeit in meinem Herz zu spüren. Ich bin umgeben von dem kalten Wind aus meinem Traum. Nun weiss ich das diese Gefühle nicht nur in Träumen existieren, sondern auch in der echten Welt. Meine Frau hat mich verlassen. Diese Frau die ich über Jahre abgöttisch liebte. Egal was sie tat. Alleine sitze ich nun in unserer Wohnung. In der Hand den Schlüssel zu unserem neu gebauten Haus. Alles habe ich für «uns» gegeben. Arbeitete hart, besorgte mich um den Haushalt und unsere Tochter. Baute das Haus und bezahlte die Rechnungen. Tag für Tag, Monat für Monat. Dabei bemerkte nicht das ich in meiner blinden Euphorie alles richtig zu machen an meiner Frau vorbei zog. Nein regelrecht überfuhr. Vergessen zu fragen was sie den möchte und ignoriert das auch andere wünsche und Meinungen ihre Berechtigungen haben. Dies war der Grund für unseren Heftigen Streit. Hätte ich bloss so vieles andres gemacht. Hätte ich einmal richtig hingehört, hätte sie einmal richtig um Hilfe gerufen. Dann wäre wir heute gemeinsam glücklich. Den Gründe dazu hätten wir genug. Unser Haus ist kurz vor der Fertigstellung, beide haben wir einen guten Job und eine bezaubernde Tochter die wir über alles lieben.
Das meine geliebte Frau durch die Drehtür verschwunden ist, ist harte Realität geworden. Anfänglich begann ich zu verzweifeln, suchte ihre Nähe und das Gespräch und damit trieb ich sie weg von mir. Die grausame Wahrheit ist das ich sie gehen lassen muss. Weg von mir, raus in die weite Welt. So verzweifelt ich bin, gibt es für mich nur den Weg sie hinter mir zu lassen, mit der Hoffnung Sie eines Tages wieder zu treffen und vielleicht von neuem zu beginnen. Aber es wird nie mehr so sein wie es einmal war. Das ist mein letzter kleiner Hoffnungsschimmer in meinem Herzen.