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Trennung unausweichlich nach 17 Jahren?

F
Ja, er war vor 10 Jahren mal wegen einer Depression in Behandlung. Aber auch da weigert er sich heute, überhaupt mal zu irgendwem hinzugehen, denn: er findet sein Verhalten ja ok UND kein Therapeut der Welt kann mir irgendwas erzählen, was ich noch nicht weiß.
Wenn, dann ist er manisch depresiv.
Seine Energie und Enthusiasmus sind oft groß, halten sich aber nie lange.
Wir haben hier inzwischen Paintball-, Angel-, Modellbauausrüstung und Mal- und Zeichenzeug in Gesamtwert von sicher 3000 Euro rumfliegen.
Aktuell wirklich genutzt wird davon nichts.

15.09.2018 13:04 • #76


M
Zitat von Florentine:
Aktuell wirklich genutzt wird davon nichts.
Verkaufen

dann nutzt er bestimmt wieder

15.09.2018 15:27 • x 1 #77


A


Trennung unausweichlich nach 17 Jahren?

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T
Mh, das kenne ich auch, dass der Enthusiasmus schnell verfliegt. Wir haben ein ganzes Fitnessstudio, Fahrräder (die nie gefahren wurden), Tennis und Squash Ausrüstung und und und. Alle elektrischen Geräte in doppelter und dreifacher Ausführung. Für meine Begriffe ist das nicht normal und ich frage mich, was für eine Leere versucht er mit dem ganzen Kram zu füllen. Aber ich bin nicht seine Therapeutin...

Am Wochenende dachte ich mal wieder kurz: na bitte, es geht doch. Wir waren auf einer Geburtstagsfeier (was schon Seltenheitswert hat) und er war nett und zuvorkommend zu mir, hat mit dem Kleinen gespielt, damit ich mit meinen Freunden reden konnte, die ich lange nicht gesehen habe.
Aber danach war es direkt wieder vorbei. Hat mir nicht zugehört, das Wort abgeschnitten, nur davon geredet, was ER in der Zukunft will.
Irgendwie wusste ich auf der Heimfahrt, es ist wirklich vorbei. Das kurze Aufflackern seines früheren Ich hat mir gezeigt, warum ich mich in ihn verliebt habe, aber dass er so nicht mehr ist. Nur noch für die Öffentlichkeit, für den Schein.

17.09.2018 07:00 • x 3 #78


M
Zitat von Tilda18:
ich frage mich, was für eine Leere versucht er mit dem ganzen Kram zu füllen. Aber ich bin nicht seine Therapeutin...

Er weiß nicht bewusst, das er eine Leere versucht zu füllen. Aber das ist echt nicht deine Brause!

Somit du bist alleinerziehend, nur beziehungsgefangen - nichts, was sich nicht verändern lässt

17.09.2018 07:08 • x 2 #79


F
Oh Tilda, das kenne ich.
So oft hatte ich solche Momente, zuletzt in unserem gemeinsamen Urlaub im Mai.
Ich bin scheinbar auch extrem gut darin, für solche Momente dann alles andere auszublenden. ZACK! Weg der Streit vorher UM den Urlaub, zu dem ich ihn regelrecht getreten habe. ZACK! Da die Hoffnung, es geht bergauf.

Noch im Auto von Flughafen sprach er, mit der Flugangst (!) auf einmal davon, Angelurlaub in Irland machen zu wollen usw. Und ZACK! Ich dachte: super, Knoten geplatzt.

War auch nur ein Strohfeuer, im Nachhinein.

Jetzt grade tut er was im Haus. Aber wieder nir, weil ich getreten und gezogen habe. Ich kann das nicht immer machen.
Ich möchte auch mal jemanden, der mir einfach einen schönen Vorschlag für das Wochenende macht.
Verdammt nochmal.

Ich habe Angst um meine Kinder und Angst davor alleinerziehend zu sein. angst, dass ich die finanzielle Belastung nicht stemmen kann und das Haus verliere und meinen Hund.
Dass die Kinder ihren Papa verlieren, wenn er zurück in die Heimat geht.

Aber glücklich bin ich nicht.
Nicht todunglücklich, das nicht. Ich könnte mich wohl irgendwie mit diesem Zustand arrangieren, aber dann schmeiße ich meine Lebenszeit weg.

17.09.2018 21:34 • x 1 #80


T
Zitat von mcteapot:
Er weiß nicht bewusst, das er eine Leere versucht zu füllen. Aber das ist echt nicht deine Brause!

Somit du bist alleinerziehend, nur beziehungsgefangen - nichts, was sich nicht verändern lässt


Wohl wahr. Das Problem ist, ich habe immer für alle Mitgefühl... und vergesse darüber mich selbst.
Ich habe aber nächste Woche einen Termin beim Anwalt... Muss wissen, was mich erwarten würde.

Die letzten paar Tage waren sogar okay. Er hat sich etwas mehr beteiligt. Vielleicht weil wir mehr unter anderen Menschen waren.
Ich fürchte nur, das wird sich ganz schnell wieder zurück entwickeln, sobald wir zuhause sind. Und diese wenigen Tage im Jahr wiegen den Rest einfach nicht auf.
Es ist so frustrierend, da es nur ein paar kleine Veränderungen im täglichen Miteinander bräuchte, die schlichtweg nicht kommen.

@florentine: Stimmt schon, man könnte sich arrangieren. Es gibt wahrscheinlich noch schlechtere Ehen. Aber will ich das? Ich brauche nicht die Sterne vom Himmel, aber einen echten Gefährten. Wo man heimkommt und sich miteinander wohl fühlt. Im Moment hängt nur ein Riesengewicht auf mir.

19.09.2018 18:47 • #81


F
Ja, das geht mir auch so.
Ich denke dann an seine Eltern und ihn und dass er dann alleine ist usw. Und dass er mir leid tut und ich ihm das doch alles einfach nicht antun kann usw.

So wenige Tage haben bei mir auch immer dazu geführt, dass ich wieder Hoffnung hatte.
Ähnliches passiert auch jetzt: WENN dann etwas von ihm kommt, gelingt es mir eben nicht mehr, das auch unvoreingenommen als einfach schön und nett anzunehmen.

22.09.2018 19:37 • #82


P
@Tilda18
auch wenn ich erst spät hierein komme, habe ich doch noch eine Frage zu deinem Eingangspost, Wundert mich eh, dass da noch gar nichts zu kam:
deine Beschreibung, dass dein Mann nicht mit euch isst, noch nicht einmal das isst, was ihr hattet, zeitversetzt oder ortsversetzt.
Ist das die Regel? Wie macht ihr das? Kauft er sich das Zeug dann selber? Wie lange geht das schon?
Scusi, aber das Bild alleine, dass er das Essen mit euch verweigert und sogar evtl das Essen von dir an sich verweigert, da kommt mir einiges hoch.
Wie respektlos und ignorant, egoistisch ist das bitte?

22.09.2018 21:13 • #83


F
Das gab es bei uns lange auch, während mein Mann noch geschichtet hat, da verschiebt sich dann einfach jede Woche der komplette Tagesablauf und solche regelmäßigen Essen werden schwierig.
Während der Elternzeit sollte das an sich noch problemlos funktionieren, danach wird es aber echt schwierig.

22.09.2018 22:39 • #84


T
@perzet: Das ist teilweise den Schichten geschuldet, aber grundsätzlich wäre es möglich, mindestens eine Mahlzeit zusammen einzunehmen.
Man muss sich das so vorstellen: wenn er in der Frühschicht gegen 16 Uhr heimkommt, isst er alles, was er in die Finger bekommt, hat dann natürlich 18:30 Uhr keinen Hunger, wenn ich mit dem Kleinen esse. Und haut sich dann später am Abend noch was in die Mikrowelle.
Wenn er zur Mittagsschicht muss, könnten wir locker zusammen Frühstück und Mittag essen. Aber zum Frühstück steht er meist nicht mit auf oder ist vor dem Fernseher mit den Worten Kein Hunger und isst später und hat zum Mittag auch wieder keinen Hunger.
Wenn wir einkaufen, dann plane ich mittlerweile für den Kleinen und mich und mein Mann kauft sich sein Fastfood. Ich habe es jetzt auch aufgegeben zu fragen und für ihn mit zu kochen...
Ich hatte ihm auch angeboten, ihm etwas für die Arbeit fertig zu machen, damit er selbst regelmäßiger essen kann und nicht mit diesem Heißhunger heimkommt. Das will er nicht.

Vor dem Kind war das ja nicht so tragisch, wenn sich das etwas verschob, aber nun muss ich schon etwas auf Regelmäßigkeit achten.
Mein Mann möchte aber gerne dieses Essen vor der Glotze, wenn er Hunger bekommt, von früher fortsetzen.

23.09.2018 08:39 • #85


M
Zitat von Tilda18:
m Moment hängt nur ein Riesengewicht auf mir.

Du läufst Gefahr eines Burnouts. Das ist ihm wohl nicht bewusst. Zeit es zu ändern!

Das Problem, das man nicht bespricht, wird größer mit der Zeit. bis man gar nicht mehr mit einander spricht. dann ist es kurz vor 12. und lässt sich nicht mehr beiläufig ändern.

Somit besteht einen, nicht zu unterschätzende Gefahr, siehe dieses Forum! Wenn du willst, das er dieses oder jenes tut, musst du in die Offensive gehen, was zu Streitgesprächen führt welche man als harmoniesüchtig ja nicht will - aber mit Harmonie ändert sich NICHTS

23.09.2018 08:50 • #86


P
Liebe @Tilda18
danke für deine Antwort. Trotz deiner faktischen Erklärung bleibt bei mir ein komisches Bauchgefühl. Als ob das Essen, also dieses 'in sich aufnehmen' - nur für sich, abgesetzt von anderen - etwas symbolisches für die ganze Situation hätte.

Vielleicht triggere ich auch nur, weil ich mal eine Situation hatte, vor Ende der Ehe, wo ich den mit Häme gesprochenen Satz zu hören bekam Was du kochst, esse ich nicht.

Vielleicht passt beides. Du wirst es für deinen Bereich wissen. Ich wünsche dir auf jeden Fall von Herzen alles Gute. Du schreibst so aufgeräumt und voller Wärme, dass ich mir für die Zukunft um dich weniger Sorgen mache als um ihn.

23.09.2018 08:53 • #87


T
@mcteapot: Ja, es ist ihm nicht bewusst. Er meint, ich meckere, weil ich gestresst bin und der Stress löst sich nach der Kur in Luft auf.
Ich versuche wirklich, das Problem zu besprechen und leide hier nicht nur still vor mich hin. Erst gestern Abend habe ich ihn wieder sachlich und nicht vorwurfsvoll darauf hingewiesen, was seine unbedachten Äußerungen in mir auslösen. Seine Reaktion war... Ausflippen. Ich solle doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, sonst würden wir nicht glücklich. Ich wäre soooo dünnhäutig in letzter Zeit. Und bevor ich Weiteres erwidern kann, stürmt er aus dem Haus.
Er ist nicht bereit, sich auch nur eine Sekunde ernsthaft damit auseinander zu setzen, was hier gerade schief läuft.

@perzet: Vielleicht ist es auch symbolisch für das ganze Problem. Fast all unsere Baustellen spiegeln sich in dieser Szene wieder. Ich mache es auch sicherlich nicht von gemeinsamen Mahlzeiten abhängig, ob eine Familie gut läuft oder nicht. Es ist mehr diese Ignoranz uns gegenüber, der fehlende Wille bewusst Zeit mit uns zu verbringen, was uns voneinander entfernt. Es ist auch nicht so, dass er per se mein Essen verweigert, sondern das ist ein tiefgreifendes Problem bei ihm mit der Maßlosigkeit im Essen, im Konsumieren an sich. Schnelle Befriedigung in allen Bereichen. Das weiß ich schon lange, aber auch dem möchte er sich nicht stellen.
Aber ich danke dir für deine lieben Worte. Sie machen mir Mut.

23.09.2018 09:12 • x 1 #88


P
Zitat von Tilda18:
das ist ein tiefgreifendes Problem bei ihm mit der Maßlosigkeit im Essen, im Konsumieren an sich. Schnelle Befriedigung in allen Bereichen. Das weiß ich schon lange, aber auch dem möchte er sich nicht stellen.


Hier im Forum liest man so oft, dass sich Leute erst dann ihren eigenen, tieferliegenden Problemen stellen, wenn die anderen Konsequenzen gezogen haben, weil diese nicht mehr können. Manchmal ist die Trennung die einzige Möglichkeit, dem anderen seine Liebe zu zeigen, indem man ihm / ihr die Möglichkeit des Wachstums gibt. Alles andere wäre verharren in einer Situation, die sich mit Verständnis nicht lösen läßt. Es sei denn, man wird unabhängig, und lebt nebeneinander her, fast wie in einer WG mit innerlicher Distanz zueinander um nicht kaputt zu gehen. Hm.

23.09.2018 09:21 • x 5 #89


Tiefes Meer
Zitat von Perzet:
Manchmal ist die Trennung die einzige Möglichkeit, dem anderen seine Liebe zu zeigen, indem man ihm / ihr die Möglichkeit des Wachstums gibt.

So traurig. So wahr . So schwer im Herzen einzusehen . Vor allem , wenn das eigene Herz großzügig ist und hofft, es könne ein verqueres Muster mit seiner Großzügigkeit heilen. Ohne zu realisieren, dass ausgerechnet die eigene Großzügigkeit Teil des Problems ist, wenn sie im Übermaß gewährt wird .

23.09.2018 09:44 • x 5 #90


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