Hey Tilda.
Das meinte ich mit mitziehen. Ich tue das seit vielen Jahren und bin inzwischen einfach müde davon.
Manchmal spielt er auch mit den Kindern, einmal die Woche geht er mit der Großen eine Stunde zum Ponyreiten, sagt das aber auch in schöner Regelmäßigkeit ab.
Mein Mann MACHT das auch, wenn ich darum bitte. Aber mit Augen verdrehen und seufzen und offensichtlichem Genervtsein.
Wie er reagiert hat?
Erstmal gar nicht. Kein Wort. Alles wie gehabt nur etwas abgekühlter (oder es kam nur mir so vor).
Einige Tage später dann abends ein Gespräch, was gerade mal nach zweieinhalb Stunden erledigt war und total sachlich ablief.
Ich saß auf dem Sofa, er am Tisch, etwa 3m entfernt, nach dem Gespräch ging er in sein Zimmer zum Zocken.
Lange Rede: wir haben uns gesagt, dass da noch Gefühle sind. Dass wir beide unglücklich sind.
Ein wenig hat er es so dargestellt wie: DU hast ja ein Problem, dann sag DU mal, wann wir uns nochmal zusammensetzen sollen.
Neues Gespräch war für gegen Ende Herbst geplant.
Vorschlag zur Eherettung: einmal im Monat ein Ausflug als Familie, abwechselnd geplant. Einmal im Monat ein Abend für uns mit Babysitter oder so, jedenfalls an dem wir uns Zeit für uns nehmen.
Das war im März.
Ausflüge seither: 0
Paarabende seither: 0
Ich habe auch, ehrlich gesagt, nicht mehr hinterher gehakt.
Er weiß, worum es geht und wie ich mich fühle.
Was ich nicht weiß: warum kann er nicht? Warum will er nicht?
Das macht mich traurig und verzweifelt. Da komme ich nicht dran.
Ich glaube, wenn ich das wüsste, könnte ich meine Gefühle auch irgendwie aufrecht erhalten, so fühlt es sich unglaublich zäh an, mühsam und zermürbend und der Gedanke, dass sich, wenn ich allein wäre, gar nicht allzuviel ändern würde, ist omnipräsent.
Auch ich mache morgens alles allein, bringe dir Kinder, hetze zur Arbeit.
Mein Montag?
Direkt nach Arbeit Kinder holen, kurz nach Hause, was trinken und aufs Klo, Tasche holen, zum Kinderturnen. Zurückkommen. Oh Wunder: kein Abendessen. Also Abendessen machen. Kinder ins Bett bringen (eins er, eins ich). Raus. Schreibtisch. Überweisungen, Post, Arbeit bis 22.00 Uhr. Bett.
Er ab 16.00 Uhr zuhause. Keine Wäsche gewaschen nicht gesaugt. Nicht mit dem Hund gegangen. Kein Abendessen. 1 Packung Brot gekauft, Käse und Butter.
Kind ins Bett gebracht: am Handy und am Pc.
Tag zu Ende.
Heute ähnlich.
Sohn schlief erst um 21.30 Uhr. Hat er Katze an Hund gewöhnt? Fehlanzeige. Obwohl ich drum gebeten hatte. Er meinte, er wolle hoch an seinen Pc. Ich hab noch gesagt: ok, dann nicht. Dann gewöhn sie nicht aneinander, dann wird es Herbst und ich gebe sie ab.
Dachte, er macht es dann vielleicht doch.
Aber Nein.
Ich zweifel ständig: ob ich ungerecht bin, ob ich zu hart über ihn urteile? Ob ich nochmal mehr anregen und tun sollte, so als letzter Versuch? Ob ich ihm gegenüber vielleicht schon zu kalt geworden bin, oft Entscheidungen für mich alleine treffe?
11.09.2018 21:59 •
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