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Trennung unausweichlich nach 17 Jahren?

T
Danke für deine Sicht auf die Schichtarbeit.
Ich habe keinen Schichtdienst, aber wenn ich voll gearbeitet habe, war ich auch 12 Stunden außer Haus.
Ich habe, denke ich, dafür viel Verständnis. Lasse ihn in der Woche und an den Arbeitswochenenden komplett in Ruhe, fordere 0 Mitarbeit im Haushalt/Kind oder irgendwelche Aktivitäten. Schlafmangel trifft eher nicht zu, er schläft oft 9 Stunden, außer er zockt bis in die Nacht.

Mir geht es hauptsächlich um die freie Zeit, wie jüngst seine 6 Wochen zuhause oder wirklich komplett freie Wochenenden.
Warum müssen die komplett verzockt werden?
Warum bin ich auch dann noch für alles alleine zuständig?
Ich bin auch niemand, der ständig weg will. Ein kleiner Spaziergang zu dritt würde doch schon reichen. Brauche kein großartiges Unterhaltungsprogramm.

Reduzieren möchte er nicht. Er braucht das, sagt er. Und es würde auch nicht viel ändern, da er die neugewonnene Zeit trotzdem nicht mit uns verbringt.

12.10.2018 10:11 • x 1 #151


M
Zitat von Tilda18:
Er braucht das, sagt er.

Schön für ihn
realisiert er was du brauchst, oder der Sohn

12.10.2018 10:12 • #152


A


Trennung unausweichlich nach 17 Jahren?

x 3


M
Trennung unausweichlich nach 17 Jahren?

Ich befürchte, dass du die Überschrift deines Threads bald mit ja beantworten musst, wenn du nicht zusammenbrechen willst.
Es ist wohl bald ein Grenze erreicht oder sogar überschritten.

12.10.2018 10:16 • #153


aquarius2
Zitat von Tilda18:
Warum bin ich auch dann noch für alles alleine zuständig?


Gute Frage, warum, hat er da mal was zu gesagt? Hast du ihm das mal gesagt, wie es dir geht und was du planst? Seid ihr noch im Dialog miteinander?
Ich habe manchmal so wie jetzt frei, wenn andere noch auf der Arbeit sind. Gerade hat mich eine Freundin angerufen, um sich mit mit zu verabreden und sonst ruft dich unter der Woche am Vormittag kein Mensch an...Niemand klingelt an deiner Tür, außer der Paketbote, der nicht alle Pakete wieder zurück ins Depot fahren will. Der klingelt automatisch schon bei mir, weil der weiß, ich bin am wahrscheinlichsten zu Hause, wenn meine 85 jährige Nachbarin das nicht ist...
Mir würde es nichts ausmachen um 23 Uhr noch in eine Bar oder Kneipe zu gehen, Möglichkeiten gäbe es, aber meine Freunde müssen früh raus...
... wenn ich früh raus muss, dann gehe ich spätestens um 22:30 Uhr ins Bett, auch wenn es vor einem Feiertag oder Freitagabend ist. Meine Freunde gehen manchmal erst um 22 Uhr raus, ist mir dann zu spät, ich muß um 4:20 Uhr aufstehen und um 6 Uhr fit auf der Arbeit sein, Fehler kann ich mir nicht erlauben.
Natürlich sprechen wir uns ab und wenn ich frei und zeit habe dann mache ich was, wenn ich nicht kann, ist das leider nicht verhandelbar und wenn ich nicht 6 Wochen vor einem geplanten Wochenende davon weiß, habe ich höchstwahrscheinlich Dienst, tauschen geht schlecht.
Wie ich mich fühle, wenn ich 8 Tage am Stück arbeite und davon nur maximal 3 Frühdienst habe willst du nicht wissen...

Zitat von Tilda18:
Reduzieren möchte er nicht. Er braucht das, sagt er.


Was genau braucht er? Ist die Arbeit interessanter als das Familienleben, oder hat er das in Bezug auf die laufenden Kosten gemeint?
Fakt ist, durch Schichtdienst muss das Umfeld extrem viel Rücksicht nehmen und der Schichtarbeiter darf dieses Entgegenkommen nicht als Einbahnstrasse nehmen, nur so funktionieren stabile Beziehungen...

12.10.2018 10:39 • x 1 #154


T
Du hast vollkommen Recht, @aquarius2. Manches ist nicht verhandelbar von den Zeiten her. Da würde ich auch nie drüber diskutieren. Auch sehe ich, dass er nach der Nachtschicht einfach im A... ist und lasse ihm dann 2 Tage, um sich in Ruhe umzustellen.
Nichtsdestotrotz sehe ich z.B. bei meinem Schwager, der auch drei Schichten arbeitet, dass es anders geht. Er organisiert sich besser, hält die Schlafzeiten ein, um dann entsprechend am Leben außerhalb der Arbeit teilnehmen zu können.

Er braucht die Arbeit, die Action dort für seinen Selbstwert. Weniger tut ihm nicht gut. Er braucht diese sinnvolle Beschäftigung, sonst versumpft er (siehe Urlaub).

Ich denke, es ist ein grundsätzliches Problem. Er fühlt sich sehr wohl zwischen Arbeit, TV und schlafen. Aktionen mit uns sind noch zusätzliche *Arbeit* für ihn, während ich daraus Energie ziehe. Nur Fernsehen - macht mich matschig im Kopf und gibt mir das Gefühl, mein Leben zu verschwenden. Und unser Kind soll lernen, dass das Leben da draußen stattfindet und nicht im TV.
Oh ja, ich sage es ihm. Immer wieder. Nur ändern tut sich nichts, weil er es nicht so sieht oder die Trägheit schnell wieder Überhand nimmt.

@mcteapot: Wenn ich es ihm sage, ja. Ist nur schnell wieder vergessen. Oder nicht so wichtig. Das kleine Frauchen beruhigt sich schon wieder...

@meinemeinung: Ich glaube auch nicht, dass wir nochmal auf einen Nenner kommen. Mir wird hier ein Lebensstil aufgezwungen, den ich nicht will und der mich nur Energie kostet.

12.10.2018 11:07 • x 2 #155


aquarius2
@Tilda18
Es gibt eine sogenannte Work-Life Balance, dein Mann geht in seiner Arbeit auf, aber die Familie interessiert ihn gar nicht, wie schade. Ein Kind wird so schnell groß und gerade in dem alter da geht es rasend schnell und dein Mann dümpelt vor dem PC und spielt lieber Spiele. Irgendwann wird er merken, zu dem Zeitpunkt, wo ich bei Spiel xy den Level 34 erreicht habe hat mein Kind laufen gelernt...

Als das Ereignis XY passierte war ich faul auf dem Sofa...

Neulich fragte mich mal der Enkel von meinem Ex, wie ich den 11. September 2001 wahrgenommen habe. Meine Antwort ich hatte Nachtschicht, als ich gegen 15 Uhr aufwache, kam die Meldung im Radio, ich schaltete einen Nachrichtensender an und verfolgte staunend die Berichte, gegen 18 Uhr kam meine Mitbewohnerin nach Hause, sie hatte sich an diesem Tag in der Uni eingeschrieben, sich polizeilich angemeldet und ein Konto eröffnet etc und wunderte sich, dass die Leute alle so komisch waren. Damals gab es ja noch keine Smartphones und sie hatte da noch nicht mal ein Handy dabei...
Er fragte mich noch einige andere Ereignisse ab, bei jedem davon wusste ich, welchen Dienst ich hatte, oder ob frei Urlaub etc.
Schichtdienst prägt schon. Aber dafür freue ich mich, wenn ich mal kurzfristig wie neulich mal eine Woche Urlaub spontan einschieben kann und entschleunige und in aller Ruhe Geburtstag feiern kann. Sicher brauche ich auch mal ein paar Tage, um runterzukommen, trotzdem weiß ich mit meiner Zeit etwas mehr anzufangen als vorm PC zu zocken...
Nächste Woche habe ich endlich mal Opernkarten bekommen und gehe am17.10 in il trovatore!



Ich freue mich schon.

https://lyricstranslate.com/de/coro-di- ... rchor.html

Sieh! Überreste der finsteren Nächte
Entkleidet das riesige Himmelsgewölbe:
Es sieht wie eine Witwe aus, die endlich
Eines Tages die dunkle Wäsche auszieht, in die sie eingewickelt war.
Ans Werk! Ans Werk!
Gib ihm den
Hammer!
Wer verschönert die Tage des Zigeuners?
Wer verschönert die Tage des Zigeuners,
Wer? Wer verschönert die Tage?
Wer verschönert die Tage des Zigeuners?
Das Zigeunermädchen!

Schütt mir einen Schluck ein; Ausdauer und Mut,
Leib und Seele profitieren vom Trinken.
Oh schau, schau... ein Sonnenstrahl
Leuchtet lebhafter in dein Glas!
Ans Werk! Ans Werk!
Wer verschönert die Tage des Zigeuners?
Wer verschönert die Tage des Zigeuners,
Wer? Wer verschönert die Tage?
Das Zigeunermädchen, das Zigeunermädchen,
Das Zigeunermädchen!

12.10.2018 11:24 • #156


M
Zitat von Tilda18:
Oder nicht so wichtig. Das kleine Frauchen beruhigt sich schon wieder...

irgendwann wirst du dich nicht mehr beruhigen

12.10.2018 11:25 • #157


T
Richtig, Work-Life-Balance wäre nötig. Scheinbar interpretieren wir Life aber unterschiedlich...

Ich kann durchaus auch mal einen Tag durchzocken, wenn es mich packt, aber es sollte irgendwo im Verhältnis stehen.
Auch ich habe ein sehr hohes Ruhebedürfnis, aber mir ist bewusst, dass der Mensch ein soziales Wesen ist und man dies nicht vernachlässigen sollte.

@aquarius2: Da hast du sicherlich einen schönen Abend vor dir. Das ist Seelennahrung und muss einfach ab und an sein.
Ich fange nächste Woche einen VHS Kurs an. Ein Vormittag in der Woche ganz allein für mich. Ich freue mich auch schon so sehr darauf.

@mcteapot: Ja, an dem Punkt bin ich nun. Alles Reden bringt nichts außer Enttäuschung. Ich regele jetzt einige Dinge. Ein Arbeitsvertrag wäre mir sehr wichtig, denn ich möchte nicht auf Kosten anderer leben, selbst wenn mir der Trennungsunterhalt zusteht. Dann ziehe ich aus und dann schau ich mir aus der Ferne an, ob hier Bewegung reinkommt.

12.10.2018 12:00 • x 1 #158


T
Hach... war ich gestern noch so entschlossen, wechselt es heute im Stundentakt. Ich hasse diese Tage.

Heute dachte ich wieder: naja, er gibt sich Mühe. Er ist freundlich zu mir und dem Kleinen. So ist es erträglich. Auch wenn ich trotzdem alles alleine erledige und er sämtliche Verantwortung an der Haustür abgibt.

Dann kommt das Stimmchen des Bauchgefühls:
Nein nein, es ist trotzdem nicht okay. Ich rede mir das nur wieder schön. Es gibt genügend Beispiele, wo man sich nicht nur mit einem von beiden zufrieden geben muss.

Als ich vom Kindergarten zurückkam, wollte er S.
Mein Kopf war voll mit all den Arbeiten, die ich noch machen musste, solange der Kleine betreut wird und das sagte ich ihm.
Erst wollte er mich trotzdem überreden und dann fragte er, was ich denn noch alles machen müsse. Und dann legte er tatsächlich los und half!
Schön, dachte ich, nach Monaten des Nichtstun ein Hoffnungsschimmer, und erledigte den anderen Teil.

Als ich später noch am Bügeln war, kam er wieder. Er war ja fertig, hatte was gemacht... und zog das Bügeleisen vom Strom ohne zu fragen. Nun wollte er aber!

Ach, so war das. Jetzt musste die Belohnung folgen? Nur deswegen hatte er mir was abgenommen?

Ich sagte nochmal Nein (weil sich alles in mir sträubte) und werde seitdem mit Leidensmiene und Wortkargheit gestraft. So dass ich wieder ein schlechtes Gewissen bekomme, da ich natürlich sein Bedürfnis danach verstehe. Es ist ein Grundbedürfnis.

Aber was nimmt denn das für seltsame Formen an? Handel und nicht mehr Zweisamkeit, Belohnungssystem anstatt Hingabe.
Das fühlt sich nicht richtig und nicht gut an...

22.10.2018 13:11 • x 1 #159


M
Zitat von Tilda18:
Jetzt musste die Belohnung folgen? Nur deswegen hatte er mir was abgenommen?

Aber ja
denkt er

würde er es immer tun, ohne zu fragen, dir zu helfen - wäre die Hingabe auch nicht das Problem - oder?

22.10.2018 13:20 • x 1 #160


F
Solche Tage kenne ich nur zu gut.

Die hatte ich die letzten zwei Jahre regelmäßig und davor auch schon öfter.

Du hast doch gar keinen Zeitdruck mit irgendwelchen Entscheidungen.

Nein Groschen ist in den letzten Tagen nach meiner Op hörbar aufgeschlagen.

Ich bin traurig, dass alles so gekommen ist.
Aber es ist zu lange gelaufen.

Selbst wenn er jetzt aufmerksam und liebevoll wäre...meine Fantasie gaukelt mir Szenen vor: wie wir unter dem Weihnachtsbaum sitzen, er umarmt mich und wir küssen uns, Wein steht kalt für wenn die Kinder schlafen und der Kamin brennt...
Und dann denke ich: DOCH, das kann gehen, das MUSS doch irgendwie gehen. Das wird nochmal, ich muss es um jeden Preis versuchen

Das passiert nicht. Und das wird auch nicht passieren, wenn ich mir jetzt nochmal extra viel Mühe gebe.
Weil ich, wenn er mir heute sagen würde: du, ich habe jemanden kennengelernt, ich möchte die Scheidung wohl eher erleichtert als tiefbetrübt wäre.

Und damit ist der Gaul, auf dem wir sitzen, irgendwie tot, nicht?

@Tilda18
Warum hat sich alles in dir gesträubt? Wegen der Belohnungssache oder hast du grundsätzlich ein Widerstreben.

22.10.2018 13:40 • #161


T
@mcteapot: Bestimmt nicht.

Ich glaube echt, nichts - rein gar nichts - von unserem Gespräch kam wirklich an. Es ist zum Haareraufen.
Und dieser Widerwillen ihm gegenüber wird immer größer. Ich kann die alten Gefühle nicht mehr hervorholen, so sehr ich manchmal danach suche.

@florentine: Ich fand diese Belohnungssache abstoßend und letztendlich auch ihn in seiner Art. Wie er das nur macht für seinen eigenen Vorteil. Egal, ob ich will oder nicht! Mein Nein wird nicht akzeptiert, bis ich lauter werde. Solange wird noch rumprobiert. Da möchte ich einfach nur weg von ihm.

22.10.2018 13:51 • #162


M
Zitat von Tilda18:
Mein Nein wird nicht akzeptiert, bis ich lauter werde. Solange wird noch rumprobiert.

Immerhin bringt er das Geld mit heim - deswegen du brav am Herd und schön breit die Beine, und immer schön danke sagen, wenn er Dich beglückt, weil irgendwie zahlt er ja für

22.10.2018 13:58 • #163


T
Ja, das würde er zwar nie so sagen, wahrscheinlich sogar vehement abstreiten, aber das Verhalten sagt was anderes.

Und das Schlimme ist, wenn man erkennt, dass man keine Beziehung auf Augenhöhe führt, wie man jahrelang dachte. Sondern dass es nur funktionierte, weil man selbst zu oft eingelenkt hat.

22.10.2018 14:08 • #164


M
Zitat von Tilda18:
Und das Schlimme ist, wenn man erkennt, dass man keine Beziehung auf Augenhöhe führt, wie man jahrelang dachte. Sondern dass es nur funktionierte, weil man selbst zu oft eingelenkt hat.

ja
das wenn man feststellt - ist es zu spät zum ändern, weil man selbst auch wieder zurückfällt - wenn er dann für wenige Wochen brav sich an allem beteiligt, kenn ich aus eigener schmerzvoller Erfahrung

22.10.2018 14:12 • #165


A


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