Liebe Foren-Mitglieder,
seit langem brennt mir wieder etwas unter den Nägeln, wobei ich gerne Eure Meinung gewusst hätte.
Ich (53) bin seit ca. 3 1/2 Jahren mit einer Frau zusammen (49), nachdem ich eine Scheidung und die Hölle danach, mit Kindesentzug etc., hinter mir habe.
Bei dieser Frau wusste ich von Anfang aber, dass wir überhaupt nicht zusammen passen. Trotzdem habe ich es gewagt und mir gedacht: Na, das wird schon noch klappen. Tatsächlich hat sie Eigenschaften, die ich sehr mag. Nur kommen diese nur ganz selten zum Vorschein. Die meiste Zeit ist sie verbittert und mit der Welt, ihrer Arbeit usw. unzufrieden.
Durch meine Vorgeschichte habe ich einiges an finanziellen Altlasten bei beiner Ex-Frau, die mir durch Naivität und das Unterschreiben eines vernichtenden Nptarvertrages eingebrockt habe. Ich habe dies aber zu Beginn der Beziehung wahrheitsgetreu kommuniziert. Trotzdem kriege ich alle paar Tage Vorhaltungen, dass ich daran Schuld hätte, dass sie voll arbeiten muss, weil ich soviel Geld in meine Ex-Frau stecken würde.
Ich kann dieses Verhalten durchaus verstehen, aber nicht tollerieren. Weiterhin haben wir kaum gemeinsame Interessen. Ich bin der strukturierte Planer, der gerne spazieren und Wandern geht. Der gern in der Natur Rad fährt, der Irland, Skandinavien und Aktivurlaube mag.
Meine Freundin arbeitet in der Pflege und ist natürlich kaputt, wenn sie heimkommt. Ihre Hobbys sind TV, Shopping und Urlaub all incl. am Strand. All diese Fakten haben mich schon öfter bewogen, die Trennung durchzuführen. Bisher fiel es mir schwer, weil ich Mitleid habe und immer noch auf eine gemeinsame Annäherung hoffte.
Letztes Jahr, im Januar, bin ich durch einen Zufall wieder mit einer Jugendliebe (1986) zusammengetroffen. Es war eine rein spaßige Begebenheit und wir haben uns sehr gut unterhalten. Sie ist ein Jahr jünger als ich und seit 30 Jahren verheiratet. Seit 15 davon unglücklich, weil ihr Mann sie betrügt und nicht wahrnimmt, übergeht und alles andere wichtiger ist. Diese Sachverhalte sind mir bekannt geworden, nachdem ich mich seit Januar 22 zunächst monatlich, dann später wöchentlich getroffen habe. Einfach zum Spazieren gehen und reden. Wir haben die gleichen Interessen, machen gemeinsam Musik und hatten im Oktober 22 einen gemeinsamen Auftritt. Sei diesem Augenblick wussten wir beide, dass da mehr als nur Freundschaft ist. Ich habe mit ihr sehr viel nonverbale Kommunikation. Eine Art blindes Verständnis. Sie kann mir esrem gut zuhören und ich ihr. Das alles hat unsere Bindung gestärkt und dennoch haben wir es geschafft, es für uns zu behalten.
Aber es wurde immer mehr, bis wir uns im Januar 23 das erste mal geküsst haben und 4 Wochen später zusammen geschlafen. Ich hatte Angst davor. Weiß ich doch, dass dies für mich eine rote Linie überschreitet. Seit dieser Zeit treffen wir uns mindestens 3 x pro Woche heimlich und verbringen die Zeit miteinander. Oft nur um zu reden und manchmal auch, um uns zu lieben. Wir beide fühlen eine dermaßen starke Verbindung und wollen auch ein gemeinsames Leben führen. Doch dazu sind natürlich die bisherigen Umstände (Trennung) zu verändern. Ich habe gestern meiner Freundin gesagt, dass ich die Beziehung nicht mehr möchte. Ich habe nicht von einer neuen Frau gesprochen, sondern von den fehlenden gemeinsamen Interessen und den Nervereien wegen meiner Altlasten. Ein weiterer Grund für mich ist, dass ich die Sehnsucht und Trauer, wenn ich mich von meiner Jugendliebe verabschieden muss, nicht auf Kosten meiner Freundin ausleben will. Das ist unfair. Also möchte ich mein eigenes Leben zurück.
Ich weiß nicht, wie lange meine Jugendliebe braucht, um ihre Beziehung zu beenden. Ich kenne sie sehr gut und weiß, dass sie mich niemals anlügen würde. Aber sie fällt Entscheidungen langsam und bedächtig. Trotzdem sagen wir uns immer wieder: Gemeinsam stehen wir das durch. Und ich vertraue ihr
Fazit: Ich habe mich also jetzt von meiner Freundin getrennt, um in Ruhe trauern zu können, weil ich meine Jugendliebe zu wenig um mich habe. Das klingt ein wenig eigenartig. Trotzdem kann ich mir aktuell keine andere Frau an meiner Seite vorstellen. Und so werde ich wohl da durch müssen. Ich weiß nicht, ob jemand von euch schonmal ähnliche Erfahrungen gemacht hat. Manchmal überwältigen mich Gedanken wie, ist die Trennung von meiner Freundin richtig, um auf etwas zu warten, was im schlimmsten Fall nicht passiert? Ich bin oft hin und her gerissen.
LG
Fanehill
22.05.2023 12:00 •
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