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Trennung trotz Neustart nach Fremdgehen

E
Zitat von unbel Leberwurst:
Das sehe ich anders. Ein Betrogener will eigentlich immer wissen, warum es dazu gekommen ist und was er selbst möglicherweise falsch gemacht habt.

Denn er möchte Gewissheit, dass es in Zukunft nicht mehr vorkommt.

Es muss doch Gründe gegeben haben, warum der Betrüger anfällig geworden ist. Das Welt der Betrogene Aus der Welt schaffen.

Ich stimme dir zu, vieles Wissen zu wollen. Aber ich sehe auch, dass es keine vollständigen Antworten gibt.
Bei uns war es die Entwicklung. Und dann hatte ich die schönen Momente innerhalb der Entfremdungsphase benannt und bekam ein: da hast du Recht. Zurück

Mittlerweile bin ich auch der Meinung, man kann alles auch tot analysieren.

Heute denke ich, dass es sinnvoller ist, nicht ständig zurück zu blicken, sondern sich weiter zu entwickeln.
Und zwar so, dass man zunächst einmal zu sich selbst findet, wahre Liebe zu sich selbst findet.
Das manifestiert sich nicht durch Kauf eines schicken Autos, Schuhe oder so. Sondern das ist das sich Annehmen. Mit dem tollen Body und der Warze, mit der Ungeduld und den tollen Kochkünsten. Mit meinen Erfahrungen.
Und das ist gut so.

Aus dieser Position heraus kann man dann in Beziehung zu anderen treten und als Krönung einem Partner zuwenden. Nur so kann eine dauerhafte lebendige Ehe existieren.
Sobald das eigene Glück ausschließlich am Partner hängt, ist man abhängig. Und das ist nicht gut.

08.02.2020 09:41 • x 1 #31


E
Zitat von Was_ist_liebe:
Auch nach langer, wiederholter Lektüre hier: Ich brauche ihre Liebe! Ganz viel davon!


Hallo
Ich fühle mit dir.
Es ist eine blöde Situation für dich.
Falls es übergriffig wirkt: sorry
Wenn ich deine Geschichte so lese, sehe ich auf der einen Seite einen Menschen, der mit wenig Selbstbewusstsein sich abhängig gemacht hat.
Und auf der anderen Seite jemanden, der auch nicht den Mumm hat, zu sich zu stehen und statt dessen sich Ersatzbefriedigung sucht.
Da ist mMn es echt schwer.

Ich kann so alles nachvollziehen. Auch wie es dir jetzt geht.
Ich glaube, das wichtigste für dich wäre, sich aus der Abhängigkeit zu lösen, du machst dich nur noch weiter kaputt.
Zunächst einmal muss der Weg zu dir führen.
Wenn du dann wieder im Leben verankert bist, dann kannst Du dich auch wieder deiner Frau zuwenden.
Im Moment scheint es, als ob du für diesen 2 Fronten Krieg keine Kraft hast.
Ich rede auch nicht von einer endgültigen Trennung. Aber so wie jetzt geht es ja wie schon erkannt auch nicht weiter.

08.02.2020 09:56 • #32


A


Trennung trotz Neustart nach Fremdgehen

x 3


meineMeinung
Waren da noch mehr oder wann passiert es das nächste Mal

Solange der TE diese Fragen nicht aus dem Kopf bekommt, wird es sehr schwer.
Er muss der Frau großes Vertrauen entgegen bringen, das eigentlich durch nichts gerechtfertigt ist, nachdem er jahrelang belogen wurde und letztendlich alles nur scheibchenweise zugegeben wurde.
Die EF sollte alle Karten auf den Tisch legen, auch wenn da noch mehr sein sollte als der TE schon weis. Nur dann wäre vielleicht eine Basis für die Zukunft vorhanden.

08.02.2020 10:42 • x 2 #33


unbel-Leberwurst
Zitat von LarsWilhelm:
Ich stimme dir zu, vieles Wissen zu wollen. Aber ich sehe auch, dass es keine vollständigen Antworten gibt.
Bei uns war es die Entwicklung. Und dann hatte ich die schönen Momente innerhalb der Entfremdungsphase benannt und bekam ein: da hast du Recht. Zurück

Mittlerweile bin ich auch der Meinung, man kann alles auch tot analysieren.

Heute denke ich, dass es sinnvoller ist, nicht ständig zurück zu blicken, sondern sich weiter zu entwickeln.


Die Frau hatte mindestens zwei mehrjährige Affären. Da kann mir niemand erzählen, dass ich das einfach so entwickelt und das einfach mal passiert.
Es muss also etwas gravierendes mit der Frau selbst oder der Beziehung nicht gestimmt haben.
Ich kann hier nicht erkennen, dass Dinge tot geredet wurden, oder dass die Frau einen Grund angegeben hat.

08.02.2020 12:38 • #34


MissLilly
Zitat von Was_ist_liebe:
Diese Altlasten mit ihren psychischen Problemen, zwischen ihr und ihrer Mutter hat sind ja nicht gelöst.



Darf ich fragen was genau die psychischen Probleme zwischen deiner Frau und ihrer Mutter sind?
Und sind diese in Form einer Therapie ärztlich dokumentiert?
Ich mag nicht so gerne ins Blaue schießen, deswegen frage ich lieber vorher nach ....

08.02.2020 12:55 • #35


E
Zitat von unbel Leberwurst:
Denn er möchte Gewissheit, dass es in Zukunft nicht mehr vorkommt.


Und genau hier, liegt der Hund begraben. Diese Gewissheit wird es niemals geben, es hat sie auch niemals gegeben. Diese Akzeptanz aufzubringen, ist die eigentliche Aufgabe, sich selbst zu fragen, ob ich noch einmal bereit bin, diesem Schmerz im Zweifel ausgesetzt zu sein.

Dies sollte ohnehin stets die Frage sein, wenn man eine Partnerschaft eingeht - bin ich bereit, Schmerz zu ertragen, ist mir bewusst, daß Beziehungen (auch diese) aus heiterem Himmel und ohne Vorwarnung enden können und daß ich niemals Kontrolle über diese Dinge haben kann und werde?

Wir haben lediglich die Kontrolle über uns selbst - niemals über einen anderen Menschen, egal wie sehr wir uns gegenseitig wollen und lieben. Das Risiko, daß soetwas (in welcher Form auch immer) passiert, ist immer genau gleich groß. Es war nicht kleiner, bevor es zu dieser Krise kam und wurde nicht größer danach.

Wenn uns das bewusst wird und wir diese Tatsache akzeptiert haben, fällt das Loslassen des Schmerzes leichter und wir können uns rational entscheiden, was für uns der richtige Weg ist, gehen oder bleiben. Denn leider ist den meisten Menschen in einer solchen Situation zu Beginn überhaupt gar nicht klar, was es tatsächlich bedeutet, zu bleiben. Dies ist in den meisten Fällen, der steinigere Weg!

Liebe Grüße
Simply

08.02.2020 12:56 • x 5 #36


T
Zitat von unbel Leberwurst:
Ein Betrogener will eigentlich immer wissen, warum es dazu gekommen ist und was er selbst möglicherweise falsch gemacht habt.

Natürlich möchte man das als Betrogener gerne wissen, aber das ist eben nicht einfach zu erklären. In vielen Fällen hat ja auch der Betrogene gar kein Zutun. Es liegt an der persönlichen Situation des Betrügers. Mein Mann sieht z. B. bei mir gar keine Schuld und rückblickend habe ich auch keine Ahnung, was ich hätte anders machen können. Es waren die damaligen Umstände, die Gesamtsituation. Es war auch nicht das Ereignis, es war eine Entwicklung. Ist das zufriedenstellend? Nein! Aber es liegt in unserem Fall auch so lange zurück, dass er das Meiste bereits erfolgreich verdrängt hat und es gar nicht mehr so genau weiß. Ausserdem - Scham lässt den Menschen Dinge schneller vergessen. Selbstschutz eben. Was nützt es dann, sich daran aufzutreiben? Da muss man wohl lernen, auch als Betrogener irgendwann das Thema mal ruhen zu lassen. Stellt sich nur noch die Frage, wie lange es dauert, bis man es kann.

08.02.2020 13:54 • x 2 #37


StillerLeser
Zitat von Mage:
@slevin_s da gebe ich dir vollkommen Recht. Wir müssen wissen was wir noch zulassen an Gefühlen die hochkommen. Bei mir ist es heute noch so das die Erinnerungen Emotionen hervorruft. Ich versuche es immer abzuwiegeln, was mir auch größtenteils gelingt. Nach dem Neuanfang ging es steil nach oben, die Beflügelung war die rosa Wolke. Im Laufe des Alltags schleicht sich so vieles wieder ein. Das ist das Traurige daran. Ich war in den drei Jahren mit Sicherheit oft genug ziemlich garstig. Und diese Zeit hat uns beide geprägt. Oft genug habe ich gehö...


Das könnte exakt so von meiner Tastatur kommen. Vielen Dank für deine Worte. Ich bin offenbar nicht allein mit diesen Gefühlen

08.02.2020 18:10 • x 1 #38


W
Hallo zusammen,
vielen lieben Dank für eure Teilnahme, Tips und euren Trost.
Aktuell geht es mir wieder besser. - Mal wieder.
An euch gewandt habe ich mich nicht wg. dem Thema an sich.
Sondern mehr, weil ich alle paar Wochen, oder Monate mich von diesen Dämonen in die emotionale Tiefe ziehen lasse.
Das sind echte Depressionsschübe, die sie mir auch in der Rehamaßahme prohezeit haben, weil damals bei mir so viel Kaputt gegangen ist. Trauma haben sie es genannt.
Und wenn sich diese düsteren Wolken um mich zusammen ziehen, merkt das auch meine Frau.
Richtig reden kann ich mit niemendem darüber und so nimmt das Elend seinen Lauf nach unten.
Mein Frau ist sich ihrer Schuld voll bewußt. Sie kann es inzwischen selber nicht glauben und schämt sich vor mir und sich sleber in Grund und Boden. Sie will um alles in der Welt diese Familie zusammen halten - egal, was es sie kostet. Denn sie hat genug zu büßen.
Auch sie hat niemanden zum Reden.
Die Gespräche, die wir immer mal wieder hatten, waren auch oft voll von Zorn meinerseits. Sie schluckt das und hält es aus.
Wenn ich dann auf die Art Dampf abgelassen habe, geht es mir auch wieder besser.
- Bis zum nächsten Tief.
Ich muß aber sagen, dass seit meinem Outing hier irgendwas in mir zur Ruhe gekommen ist.
Ruhiger, als nach den letzten Streits.
Ich hoffe, dass das noch ein paar Tage anhält.
Und wenn keine(r) von euch was dagegen hat, möchte ich euch daran teilhaben lassen.
: - )

17.02.2020 17:14 • x 2 #39


Heffalump
Zitat von Was_ist_liebe:
Auch sie hat niemanden zum Reden.

Hast du schon mal
ohne Zorn dich mit deiner Frau unterhalten? Über deine Wünsche und Ziele, zu zweit oder für Dich allein. Ne Kanutour am Lake Louise oder Inselhopping in der Südsee. Dampf ablassen ist irgendwann sehr destruktiv, für Euch beide. Sie hält es nicht bis zum jüngsten Tag aus und auch Du hast deine Schübe, davon?!

Irgendwo beginnt man das Gespräch, es darf halt nicht ins persönliche abrutschen. So wenn du einen alten Schulkameraden triffst, und ihm deinen Werdegang erzählst - im Plauderton. Das wieder Miteinander reden ist, genau wie eine Eherettung kein Zuckerschlecken, aber irgendwo muss man mit dem Vergeben anfangen

17.02.2020 17:20 • x 2 #40


SlevinS
Zitat von SimplyRed:
Und genau hier, liegt der Hund begraben. Diese Gewissheit wird es niemals geben, es hat sie auch niemals gegeben. Diese Akzeptanz aufzubringen, ist die eigentliche Aufgabe, sich selbst zu fragen, ob ich noch einmal bereit bin, diesem Schmerz im Zweifel ausgesetzt zu sein.

...


Wenn die düsteren Wolken über einem schweben, werden solche Feststellungen oftmals vergessen.

Solche Fragen sollte man sich immer wiedermal ins Gewissen rufen.
Vielen Dank dafür.

18.02.2020 09:03 • x 1 #41


E
Zitat von SlevinS:
Wenn die düsteren Wolken über einem schweben, werden solche Feststellungen oftmals vergessen.

Solche Fragen sollte man sich immer wiedermal ins Gewissen rufen.
Vielen Dank dafür.


Wobei das ohne Frage nicht leicht ist, das will ich gar nicht bestreiten. Erst Recht nicht, wenn man mitten in einem Gefühlstief ist, dann fällt es besonders schwer, derartige Gedanken zulassen zu können...

18.02.2020 09:25 • x 1 #42


M
@Was_ist_liebe
Ich möchte mich T4U anschließen und hinzufügen: Versuch mal detailliert zu analysieren, was Du Dir selbst vorwirfst. Dann überlege, wie Du Dir selbst verzeihen kannst und versuch es umzusetzen.

Fang bei Dir an zu verzeihen und dann kannst Du vielleicht, wenn Du es möchtest, auch Deiner Frau irgendwann verzeihen. Sucht neue Wege, mit denen ihr beide (zufrieden) leben könnt. Dann wird bei euch beiden vielleicht auch das Glück wieder kommen, zumindest zeitweise.
Glücklichsein ist ein Hoch, das aus der Zufriedenheit erwächst. Oder andersherum: Man kann nicht permanent glücklich sein, aber zufrieden. Dann kommt das Glück auch mal wieder vorbei...

LG
Micha

18.02.2020 11:25 • #43


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