Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier und suche nach Rat wie es für mich nach meiner aktuellen Trennung weitergehen kann.
Kurz zu mir: Ich bin 42 Jahre alt. Aus meiner langjährigen Beziehung mit meiner Jugendliebe habe ich 3 Kinder zwischen 8 und 13 Jahren (Trennung 2016). Anschließend habe ich in einer Patchworkbeziehung gelebt (Trennung 2020) und bin seit Mai 2021 mit meiner letzten Partnerin (gleiches Alter wie ich) in einer Wochenendbeziehung gewesen, welche in der vergangenen Woche ihr Ende fand (kennengelernt über eine Datingapp).
Wir haben über die Jahre eine sehr harmonische, respektvolle, leidenschaftliche und von viel Liebe und Zuneigung geprägte Beziehung geführt. Leider habe ich mittlerweile erkannt, dass ich unter Verlustängsten in Beziehungen zu leiden scheine und zusätzlich auch noch vollkommen grundlos eifersüchtig bin und im Vergleich zu ihr ein deutlich größeres Bedürfnis nach Nähe habe, so dass Situationen in denen wir uns nicht sehen konnten immer mal wieder zu Konflikten geführt haben. Diese wurden zwar stets mit allergrößtem Respekt ausgetragen, haben aber dennoch offensichtlich bei ihr auch tiefe Wunden hinterlassen. Sie fühlte sich oft missverstanden und natürlich auch eingeengt.
Sie ist ein sehr freier Mensch mit einer ganz, ganz tiefen und engen Bindung zu ihren Eltern, ihrem Bruder und ihrer Oma, welche bei ihr immer an erster Stelle stehen werden. Darüber hinaus ist sie ein sehr rationaler und kopflastiger Typ, die ehrlichste Person die ich kenne und Werte, Moral, Anstand etc. stehen bei Ihr an allerhöchster Stelle.
In den letzten Wochen gab es mehrmals kleinere Unstimmigkeiten zu besagten und bekannten Themen, ich habe leider auch mit eigentlich bereits abgeschlossenen Themen grundlos wieder angefangen und für Konflikte gesorgt. Hinzu kamen bei ihr große gesundheitliche Sorgen um ein Familienmitglied und anstehende, herausfordernde berufliche Veränderungen. Aufgrund verschiedener Umstände hatten wir uns letztmals Mitte August gesehen, wir hatten täglich WA-Kontakt und haben auch regelmäßig telefoniert. Alles recht harmonisch, jedoch ihrerseits auch distanziert und reserviert.
In der vergangenen Woche hat sie dann mit einer Sprachnachricht die Beziehung beendet. Ich zeigte mich von der Art und Weise enttäuscht, respektierte es aber und wünschte ihr alles gut für die Zukunft. In einer zweiten Sprachnachricht entschuldigte sie sich für die Art und Weise und bat mich um Verständnis dafür, dass sie eine andere Art der Kommunikation emotional nicht bewältigen konnte. Sie machte deutlich, dass sie sich von Herzen wünschen würde, dass wir eines Tages den Weg für ein freundschaftliches miteinander finden würden, auch wolle sie gerne in Kontakt mit den Kindern bleiben und zu gegebener Zeit mit mir und ihnen gemeinsam etwas unternehmen. Ich ließ diese letzte Nachricht unbeantwortet, meldete mich aber zwei Tage später noch einmal bei ihr, zeigte mein Verständnis und teilte ihr aber auch mit, dass ich der Meinung sei, dass eine dreieinhalbjährige Beziehung nicht mit Sprachnachrichten enden sollte. Es gab darauf eine sehr emotionale, dankbare und liebevolle Antwort, auch sie empfand dies so und stellte in Aussicht, dass man sich irgendwann noch einmal auf einen Kaffee sehen würde. Wir hielten die Kommunikation dann weiter aufrecht, kamen von wir senden uns unsere Sachen zu, zu einem wir tauschen sie bei Gelegenheit persönlich aus und ich bot auch an, dass man ja auch mal telefonieren oder ähnliches könnte. Am Sonntag fragte ich dann vorsichtig ab ob wir uns nicht auf einen Kaffee treffen wollen, unabhängig vom Austausch unserer Sachen. Sie willigte erfreut ein und so verbrachten wir gestern einen gemütlichen Nachmittag miteinander. Wir waren im Kaffee, haben gekuschelt, uns ab und zu geküsst, Händchen gehalten und über viele Dinge der letzten Wochen gesprochen. Es ist unstrittig, dass wir noch Gefühle füreinander haben, auch ist die Anziehung zwischen uns noch da, für sie reicht es im Moment jedoch nicht aus um wieder als Paar weiterzumachen. Sie wolle mir auch nicht versprechen, dass es eines Tages noch einmal anders sein wird, weil sie mich nicht noch einmal mit einer Trennung verletzen wolle. Sie möchte schauen wie es sich in den kommenden Wochen und Monaten ggf. entwickelt, möchte sich eventuell auch nochmals treffen, etwas gemeinsam mit den Kindern unternehmen, den WA-Kontakt aufrecht erhalten und immer mal wieder telefonieren.
Sie weiß, dass ich mehr als eine Freundschaft möchte, sie weiß, dass ich meine Eifersucht und meine Verlustängste überwinden möchte und sie weiß auch, dass ich unsere Beziehung nicht aufgeben möchte und bestrebt und gewillt bin, ihr die nötigen Freiräume etc. zu geben, welche sie benötigt um die bevorstehenden Veränderungen bei ihr zu bewältigen (sie beginnt in Kürze neben Ihrem selbstständigen Job noch ein dreijähriges Fernstudium).
Für mich stellt es sich momentan so dar, als würde ihr Herz tatsächlich noch mir gehören, als könne ihr Kopf das aufgrund aller aktuellen Umstände (Verletzungen meinerseits, Sorge um ihre Oma, neue berufliche Zukunft und Studium) nicht zulassen bzw. überwiegen die Zweifel bei ihr, weshalb sie vom Weg der Trennung aktuell nicht abweichen kann.
Wie sind Eure Einschätzungen anhand des hier geschrieben, wohl wissend, dass niemand sich in jemand anderen reinversetzen kann. Ich möchte ihr gerne alle Zeit geben um zu schauen wohin unser Weg führen, bin von Hause aus aber auch ein ungeduldiger und pessimistischer Mensch. Ich liebe sie wirklich sehr und habe trotz der vorhanden Unterschiedlichkeiten zwischen uns für mich entschieden, dass mir diese Beziehung bisher so viel gegeben hat, dass ich bereit dafür bin darum zu kämpfen.
Ich bin dankbar für jede Anmerkung, Anregung etc.
Vielen Grüße, Matthias
02.10.2024 11:42 •
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