353

Trennung trotz Liebe

M
Mir kam gerade noch ein anderer Gedanke.

Du klingst hier sehr weich und sensibel. Manche bezeichnen Dich als anständig.
Ich will noch einen anderen Aspekt hereinbringen.
Viele Frauen wünschen sich- Emanzipation hin oder her- einen Mann, der doch
in wichtigen Fragen mal die Führung übernimmt, Entscheidungen trifft und Nägel
mit Köpfen macht. Also männlich im bestmöglichen Sinne handelt.
Und das ist auch mit körperlichen Einschränkungen möglich, man kann trotzdem
konkret planen, organisieren, sich verbindlich zeigen etc.

So wie Du hier schreibst, wirkst Du auf mich wie ein Zauderer, der viel grübelt,
auch viele Ängste hat, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu
fällen. Also einfach zu machen. Gleichzeitig hört man da einen gewissen
Fatalismus, Resignation und schon auch Opfermentalität (wobei es natürlich unschön
ist, einfach ausgetauscht zu werden!)

Ich kann mir vorstellen, dass das für eine Frau sehr an der Geduld zerrt.
Ich finde eben, innerhalb von 8-9 Jahren hätte man auch längst heiraten können,
wenn man zusammen Familie will. Hast Du ihr einen Antrag gemacht?
Oder auch da gedacht: a jo..das hat ja noch Zeit...wozu die Anstrenung und
der Aufwand. Aber auch dies hätte ein wichtiges Zeichen sein können,
dass Du es ernst meinst, und nicht nur redest. Das hat auch sehr viel mit
Werschätzung für die Frau zu tun.

Mir kommt es so vor, als würdest Du stark den passiven Part besetzen,
der einfach nimmt, was kommt, abwartet, aber nicht aktiv wird, und sich
dann selbst leid tut, wenn es nicht läuft.
Dazu jetzt natürlich noch das Pech Deiner Erkrankung.
Aber vielleicht passt das einfach nur zu dem Muster?
Wie gesagt, gesundheitlich strapaziert wird durch SS und Kleinkind
Zeit vor allem die Frau!

Ich kann mir, so wie Du schreibst irgendwie gut vorstellen, dass sie
irgendwann das Gefühlt hatte, das nach sovielen Jahren, wenn Du Dich
nicht bewegst...auch nix mehr kommt. Krankheit hin oder her.
Und sich einen Mann gewünscht hat, der im positiven Sinne männlich
entscheidungsfreudig, tatkräftig die Beziehung voran bringt.

12.07.2024 09:45 • x 3 #136


M
..ich finde auch nicht, dass sie sich das schönredet.
Ich denke, sie gesteht sich eher endlich das ein, was sie sich vermutlich
mehrere Jahre schöngeredet und geschluckt hat, obwohl sie es
sich anders gewünscht hätte.
Das hat auch nichts mit fehlender Liebe zu Dir zu tun.
Sondern damit, was man als Frau wie lange mit sich machen lässt.

12.07.2024 09:58 • x 2 #137


A


Trennung trotz Liebe

x 3


C
Zitat von merretich:
Sondern damit, was man als Frau wie lange mit sich machen lässt.


Wenn dem so wäre: Warum hat sie das mit sich machen lassen?
Wieso hat sie sich genau was? all die Jahre schöngeredet und geschluckt?
Wo liegt da ihre eigene Verantwortung?
Hat er ihr verboten sich zu öffnen und einen guten Ton zu finden,
für ihre Bedürfnisse und Wünsche?
Es wurde doch beschlossen ein Kind zusammen zu bekommen
und es wurde auch versucht. Hat im ersten Anlauf nicht geklappt.
Kommt vor (heutzutage öfters leider). Danach ist es auch völlig normal,
dass Paare ein wenig Zeit brauchen, um sich zu besinnen.
Gerade für die Frau ist es hart, da ja gefühlt schon etwas heranwächst,
mit dem man eine Verbindung eingeht.
Dann kam seine Krankheit dazu. Dass dies alles im Kerben im Leben sind,
die man nicht gerade so direkt verstoffwechselt, dürfte klar sein.

Wenn man überhaupt etwas kritisieren kann,
dann ist es der Umstand, dass beide (!) sich erst in einer gewissen Passivität befunden haben,
also haben die Dinge laufen lassen, weil sich das scheinbar für beide gut angefühlt hat.
Für ihn zumindest. Für sie auch? Und wenn nicht, wieso hat sie das nicht angesprochen?
Reden ist scheinbar Lava. Denke nicht, dass er das Reden verhindert hätte,
also dass sie ihre Bedürfnisse äußert, wenn diese so anders waren
zu dem was bis dato gelebt worden ist.

Finde es auch im Jahr 2024 etwas überholt, wenn man irgendwie diese
Passiva/Aktiva-Zuordnung Mann/Frau vornimmt.
Am Ende sollten sich zwei auf Augenhöhe begegnen.
Genauso wie Männer Frauen nicht unterordnen sollen (aus welchen Gründen auch immer),
sollte man als Frau auch nicht dem Mann automatisch
einen Männlichkeits = Führungsanspruch zuordnen.
Falls sie das aber innerlich anziehend findet oder will,
muss man sich schon fragen, wie sie es dann mit ihm 9 Jahre,
bzw. längere Zeit, aushielt und selbst im Nichtstun
und gerade so laufen lassen erstarrt ist.

12.07.2024 10:39 • x 4 #138


M
Zitat von merretich:
So wie Du hier schreibst, wirkst Du auf mich wie ein Zauderer, der viel grübelt,
auch viele Ängste hat, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu
fällen. Also einfach zu machen.


Zitat von merretich:
Gleichzeitig hört man da einen gewissen
Fatalismus, Resignation und schon auch Opfermentalität (wobei es natürlich unschön
ist, einfach ausgetauscht zu werden!)


Zitat von merretich:
Mir kommt es so vor, als würdest Du stark den passiven Part besetzen,
der einfach nimmt, was kommt, abwartet, aber nicht aktiv wird, und sich
dann selbst leid tut, wenn es nicht läuft.



Jetzt wird's ja richtig tiefgründig hier.
Aber ich muss @Chandos da Recht geben,
es gehören immer 2 dazu ! -Sie hat ihre eigenen Anteile dabei !
Vielleicht war sie nun nicht mehr gewillt,
seine Passivität hinzunehmen und hat sich dementsprechend getrennt ?

12.07.2024 12:34 • #139


M
Zitat von Chandos:
Wenn dem so wäre: Warum hat sie das mit sich machen lassen? Wieso hat sie sich genau was? all die Jahre schöngeredet und geschluckt? Wo liegt da ihre eigene Verantwortung? Hat er ihr verboten sich zu öffnen und einen guten Ton zu finden, für ihre Bedürfnisse und Wünsche? Es wurde doch beschlossen ein Kind ...

Ich habe es so verstanden, dass sie es mehrfach angesprochen hat.
Und das seine Reaktion eher ein hinhaltende, unverbindliche war...
(braucht Zeit, muss nachdenken, nicht jetzt...).

Man/Frau kann das eine Zeit lang mit sich machen lassen, wenn man
glaubt, dass irgendwann der andere einem entgegenkommt.
Aber nach mehreren Jahren irgendwann nimmt sie das vielleicht nicht mehr
ernst und fühlt sich verarscht.
vielleicht auch garnicht aufgrund der Umstände (Krankheit), sondern
weil sie sich schon viel früher eine Weiterentwicklung gewünscht hätte
Richtung Familie (einschl. Heirat, Eigentum, Kind).
Letztlich ist das eine Vermutung meinerseits und nur der TE kann
beurteilen ob das stimmt.

Aber seine Art hier zu schreiben erweckt halt bei mir genau den
Eindruck eines zögerlichen, weichen, passiven Charakters, der
Angst vor Verantwortung hat. Ob man das jetzt männlich oder
einfach wenig entscheidungsfreudig, aktiv bezeichnet ist mir auch schnurz.
Aber es kann in so einer Beziehung sehr zäh und anstrengend für
das Gegenüber werden, weil die Frau dann immer schieben, drücken,
etc muss, damit die Beziehung sich entwickelt. Oder sie hält die Füße
still und duldet es, dass keine Initiative kommt, und dann explodiert irgendwann die Beziehung.

12.07.2024 13:32 • x 1 #140


M
Zitat von merretich:
Ich habe es so verstanden, dass sie es mehrfach angesprochen hat



Beide(!) haben nach seiner Schilderung in dem Tag hineingelebt nach dem Motto.:
Komm' ich heut' nicht, komm' ich morgen. Übermorgen ganz bestimmt!

Und ehrlich gesagt könnte ich mir nach fast 10 Jahren auch vorstellen,
dass der Ofen einfach aus ist ! -Dass man sich auseinandergelebt hat
und einen Neuanfang braucht. (mit oder ohne Kind)
Dass er jedoch der Gewohnheit hinterher trauert
und der Beziehung an sich, weil er nun wieder für sich allein steht und sich damit
erstmal unsicher und einsam fühlt.

12.07.2024 13:51 • x 3 #141


C
Eigentlich wäre es in dem Fall und fast bei allen anderen Fällen (auch meinem) wirklich wirklich spannend auch die „andere“ Seite zu hören. Das erleben wir hier ja nie. Wie auch? Es meldet sich einer/eine, der/die ein Problem hat oder verarbeiten muss, will und dementsprechend gibt es Zuspruch oder auch Gegenstimmen. Aber die gesamte Situation erfassen kann niemand, denn dazu bräuchte es einfach beide.

12.07.2024 14:47 • x 2 #142


M
@Hypatia


Vieles von dem, was Du schreibst, ist sehr richtig.
Manches aber auch nicht.

Ich habe für ihre Entscheidung mehrfach mein Verständnis geäußert.
Auch, dass ich ihr Glück wünsche und hoffe, dass sie sich ihre Wünsche erfüllen wird.

Allerdings habe ich dieses Medium genutzt, um hauptsächlich über meine Sichtweise zu sprechen.
Meine Zweifel, meine Ängste, meine Traurigkeit.
Dass ich nichts anderes schreibe, hat nichts damit zu tun, mich nicht in ihre Lage versetzen zu können.

Ich würde in dieser Lage anders handeln. Nicht, was die Trennung angeht, sondern im Umgang.

Und wenn ich meine Nachrichten Revue passieren lasse, dann hast Du insofern Recht, dass ich nichts anderes getan habe, als oft genug in den letzten 9 Jahren: sie dazu bringen, ihren Mund auf zu machen.

Ich sollte die Trennung akzeptieren. Darüber, wie wir es in Zukunft mit Kontakt halten, ist kein Wort gefallen.

Ich mag es schlicht nicht, am Verhalten erkennen zu müssen, was man mir damit sagen will.

Ihre deutliche Ansage hätte sie nach meiner ersten Nachricht schreiben können.


Des weiteren:
Ist nicht jeder Liebeskummer zu einem großen Teil Selbstmitleid?
Ich schreibe mit Euch, nicht mit ihr darüber.
Und erwarte nicht, dass ihr mich versteht oder ein-nordet. Ich freue mich lediglich über Austausch.
Ganz gleich, wie ich dabei wirken sollte.
Es hilft mir.
Nichts weiter.

12.07.2024 15:00 • x 2 #143


M
@Multiversum
Ich fühle mich nicht einsam.
Das habe ich noch nie.
Ich habe niemanden in meinem bisherigen Leben gebraucht, um glücklich zu sein.
Es war glücklicher mit meinen Partnerinnen.
Das ist es, was ich gerade vermisse.

12.07.2024 15:02 • x 1 #144


M
@Chandos
So ist es.
Quasi ne online Paartherapie.

12.07.2024 15:03 • #145


M
Zitat von Mats11:
Darüber, wie wir es in Zukunft mit Kontakt halten, ist kein Wort gefallen.


Zitat von Mats11:
Ich mag es schlicht nicht, am Verhalten erkennen zu müssen, was man mir damit sagen will.



Umso mehr wundert mich, dass Du nicht vorher abgeklärt hast,
wie Ihr nach der Trennung verbleibt !?

12.07.2024 17:37 • x 1 #146


M
@Multiversum
Direkt nach der Trennung versuchten wir, uns, so weit es ging, aus dem Weg zu gehen.
Sie ist vorübergehend zu ihrer Mutter.

Wir trafen uns noch zweimal, redeten.
Sehr emotional und hauptsächlich darüber, was wir füreinander empfinden.
Kuschelten.
Küssten.
Weinten.
Kein Wort darüber, wie wir in Zukunft miteinander umgehen.

Ich habe über meiner Firma ne kleine Bude, in die ich zog, damit sie in unserer, eigentlich meiner, Wohnung bleiben kann.
Für einen Umzug fehlten ihr die Mittel.

Es gibt durchaus noch zu klären, wie das in Zukunft weitergeht, aber darum kümmere ich mich, wenn ich und offensichtlich sie die Muße dazu haben.
Das war übrigens das Organisatorische der ersten ignorierten Nachricht.
Ich habe da gerade keine Muße zu.

12.07.2024 17:58 • x 1 #147


M
Zitat von merretich:
Mir kam gerade noch ein anderer Gedanke....

Ich kann mir vorstellen, dass das für eine Frau sehr an der Geduld zerrt.
Ich finde eben, innerhalb von 8-9 Jahren hätte man auch längst heiraten können,
wenn man zusammen Familie will. Hast Du ihr einen Antrag gemacht?



Sie wollte nie heiraten.
Hat das zig Mal kommuniziert.

Und generell gilt:
Ich weiß nicht, ob Frau Führung oder Männlichkeit benötigt.
Von jemandem Dinge einzufordern, wie Du bleibst jetzt aber bitte schön zuhause oder den Urlaub mit Freundinnen gibt's aber nicht, diese gespielte oder eben reale Eifersüchteleien sind doch letztlich lächerlich.


Es ist so, wie oben beschrieben.

Es war jahrelang für uns beide SO völlig in Ordnung.
Ob wir beide passiv oder was auch immer waren, interessiert mich dabei nicht großartig.
Ich habe nicht auf einen Antrag gewartet, warum auch?
Siw wollte keinen.

12.07.2024 18:10 • x 2 #148


M
Zitat von Mats11:
Kein Wort darüber, wie wir in Zukunft miteinander umgehen.



Unbegreiflich.
Mich irritiert auch sehr.:

Zitat von Mats11:
Kuschelten.
Küssten.
Weinten.


Und andererseits (ich sag's mal mit meinen Worten).:
Lass mich in Ruhe, ich will keinen Kontakt mehr!

Also wenn ich Du wäre, würde ich sie jetzt fragen (möglichst persönlich),
wie sie sich das in Zukunft vorgestellt hat. Gar keinen Kontakt mehr
oder nur übergangsweise keinen Kontakt. Und ich würde ehrlich sein und sagen,
dass ich gern weiterhin Kontakt hätte.
Du könntest sie auch fragen, ob sie bereits einen neuen Partner hat,
einfach damit Du im Bilde bist und von Dir aus,
einen dementsprechend natürlichen gebührenden Abstand zu ihr
einhältst.
In der Hoffnung, dass dann alles zwischen Euch gesagt ist und alle Unklarheiten
beseitigt sind, so wie man das eigentlich zwischen 2 Erwachsenen klärt.

12.07.2024 18:15 • #149


M
@Multiversum
Ich HALTE Abstand.
Seit mittlerweile 4 Wochen.
Bis auf 4 Nachrichten per WhatsApp.

Nach ihrer letzten Nachricht will ich nicht riskieren, dass sie mir die Tür vor der Nase zuschlägt.
Ich habe ja nun eine Antwort.

12.07.2024 18:20 • x 2 #150


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag