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Trennung trotz Liebe

TmnEck
Meine Freundin hat mich vorgestern verlassen. Sie war meine erste richtige Partnerin.

Wir haben uns bis zur letzten Minute geliebt, ihre letzten Worte waren:
Kriege ich noch einen Abschiedskuss?

(Wir haben uns getrennt, weil wir ein sehr verschieden ausgeprägtes Bedürfnis nach Nähe haben und ich mit langer getrennter Zeit schlecht umgehen konnte.)

Wir hatten noch so viel vor. unter anderem einen Urlaub den wir seit einem Jahr geplant haben. Jetzt fährt sie alleine und nimmt nur die Plüschente mit, die ich ihr zum Geburtstag geschenkt habe.

Klar, eine Trennung ist sicher fast immer hart, aber dieser Fakt, dass wir uns noch lieben schmerzt extrem.
Außerdem hofft man so immer noch, sie überlegt es sich anders, aus Liebe und so.

Habt ihr auch so eine Trennung trotz Leibe durchgemacht? Wie seid ihr damit umgegangen?

17.05.2023 22:33 • #1


Lebensfreude
@TmnEck oh das tut mir leid für Dich.
Wie alt seid Ihr denn?

17.05.2023 22:40 • #2


A


Trennung trotz Liebe

x 3


TmnEck
@Lebensfreude
Wir sind achtzehn, aber beide schon näher an den neunzehn dran und haben unsere Beziehung jetzt nur für etwas mehr als ein Jahr geführt.
Ich denke das ist eine Zeit in der solche Erfahrungen wohl oder übel zum Leben und zum älter werden dazu gehören, aber trotzdem ist es sehr schmerzhaft.
Besonders die letzten Momente wie dieser bittersüße Kuss. Dadurch, dass man wusste es würde der letzte sein hat es sich halt wie der beste Kuss aller Zeiten angefühlt.

17.05.2023 22:44 • #3


Lebensfreude
@TmnEck ja das kann ich gut nachvollziehen.
Bittersüß drückt es gut aus.
Mit der Zeit wird es leichter. Versprochen!
Ich drück dich mal.
Liebeskummer ist Sch eiße.

17.05.2023 22:54 • #4


TmnEck
@Lebensfreude
Danke, drücken hilft sogar schriftlich schon ein bisschen.

Bei mir kommt hinzu, dass ich ehrlich gesagt mentale Probleme habe... allem voran ein geringes Selbstwertgefühl.
Also hätte ich wahrscheinlich nie eine Beziehung eingehen sollen (um andere wirklich zu lieben muss man sich wohl erst selbst lieben) bin aber auch ungern allein.

Naja ich denke ich muss aus dem Verlust eine Chance machen und mich selbst lieben zu lernen und therapieren zu lassen.

Zeit wird diese Wunde schon heilen, aber es wird dauern.

17.05.2023 22:59 • #5


Lebensfreude
@TmnEck Quatsch, man kann auch lieben, wenn das Selbstwertgefühl noch nicht so groß ist.

Und man braucht nicht für alles ne Therapie. Es sei denn.....
vielleicht möchtest du ja darüber etwas mitteilen. Mußt du aber nicht.

17.05.2023 23:05 • x 1 #6


TmnEck
@Lebensfreude
Naja es ist ein geringes Selbstwertgefühl, starke Stimmungsschwankungen (die übrigens ganz eindeutig zur Trennung beigetragen haben), depressive bis suizidale Gedanken...
Also da wäre eine Therapie schon das richtige.

Naja, um zumindest etwas zum Thema zurück zu kommen: e
Es bleibt dabei, dass diese Trennung in Liebe einfach ein heftigen Kampf darstellt.
Natürlich wird es besser, aber wann kriege ich endlich mehr als zwei Stunden Schlaf? Wann esse ich wieder genug und gerne?... das muss ich wohl auf die harte Art und Weise heraus finden.

Sie kommt nicht zurück, ich muss weiter leben.

(Danke für alles übrigens.)

17.05.2023 23:11 • #7


Lebensfreude
@TmnEck hast du schon andere Verluste bewältigen müssen?

17.05.2023 23:14 • #8


TmnEck
@Lebensfreude
Irgendwie nicht... das macht es wohl auch nicht leichter für mich.

17.05.2023 23:20 • #9


K
Zitat von TmnEck:
Bei mir kommt hinzu, dass ich ehrlich gesagt mentale Probleme habe... allem voran ein geringes Selbstwertgefühl.
Also hätte ich wahrscheinlich nie eine Beziehung eingehen sollen (um andere wirklich zu lieben muss man sich wohl erst selbst lieben) bin aber auch ungern allein.

Ich finde - gerade für Dein Alter - bist Du gut reflektiert. Dafür schonmal ein DaumenHoch!

Du hast schon Recht - man muss sich selbst lieben. Wichtig ist, dass eine Partnerin bei Dir nicht die Aufgabe übertragen bekommt, Defizite auszufüllen. Jetzt ist doch eine gute Gelegenheit, da ranzugehen, oder? Kümmer Dich erstmal um Dich selbst und versuche dafür zu sorgen, dass es Dir besser geht. Die Zeit wird Dir dabei helfen..... Danach gehst Du Deine Baustellen an. Die nächste Beziehung wird dann noch erfüllter

Wegen Deines Selbstwertes..... ich weiss, das ist erstmal leider nicht allzu hilfreich, aber die eigene Einschätzung ist oft eine, die nicht der Realität entspricht. Sieh es mal so: Eine Frau hat sich bereits für Dich interessiert und war - was in Deinem Alter schonmal eine Zeit ist - ein Jahr lang mit Dir zusammen. Und sie hat sich nicht im Hass von Dir getrennt. Sooooo ein schlechter Typ kannst Du also schonmal nicht sein

18.05.2023 07:25 • x 1 #10


TmnEck
@KlausHeinrich
Ja naja ich bin so ein bisschen überreflektiert... und das schadet meinem Selbstvertrauen. Ich hinterfrage meine Aussagen und Handlungen und das sind halt nicht selten Fehler.
(Besonders nicht in unserer Beziehung wenn es um Treffen ging... Ich habe bis zum Schluss nicht aufhören können sie für die wenige Zeit zu kritisieren die sie mir geben kann.)

Und genau das musste sie auch und ich denke der damit einhergehende Druck war ihr verständlicherweise einfach zu viel.

Ich bin halt auch sehr zurückhaltend und introvertiert. Ich weiß nicht wie ich außerhalb der Schule überhaupt je wieder an jemanden ran kommen soll, der mich interessiert.

Naja manchmal wünschte ich mir sie hätte sich im Hass getrennt, dann müsste ich nicht über diesen letzten Kuss und andere voll schöne abschließende Aussagen nachdenken.


Schon klar ich bin erst irgendwie am zweiten Morgen der Verarbeitung, aber ich kann mir nicht vorstellen jetzt Monate oder Jahre lang alleine im Bett zu liegen, ohne dass je jemand an meiner Seite ist.
Leider habe ich diese körperliche Nähe in der Zeit sehr zu schätzen gelernt und jetzt ohne auszukommen...

18.05.2023 08:17 • #11


K
Zitat von TmnEck:
aber ich kann mir nicht vorstellen jetzt Monate oder Jahre lang alleine im Bett zu liegen, ohne dass je jemand an meiner Seite ist.


Was aber wiederum auch eine gefährliche Aussage ist, was Dir klar sein dürfte Das WILL selbstverständlich niemand, der sich selbst Beziehungsmensch nennt, allerdings birgt das auch die Gefahr, dass die Needyness Dich faule Kompromisse eingehen lässt, die Du eigentlich nicht eingegangen wärest.... nur, damit wieder jemand neben Dir liegt. Wichtig muss sein - das ist aber was für später -, dass für Dich dann auch die Person die richtige ist. Ansonsten treibt es Dich nur ins nächste Unglück.

Zitat von TmnEck:
Leider habe ich diese körperliche Nähe in der Zeit sehr zu schätzen gelernt und jetzt ohne auszukommen...

Verständlich. Haben wir alle. Und das ist hart, wenn sie dann fehlt. Aber es ist auch eine Lektion, die Du jetzt lernen kannst. Später bist Du hoffentlich für diese Erfahrung dankbar. Nämlich, dass Du nicht stirbst, weil die Nähe fehlt. Denn Du kannst Dir selbst nah sein.

Es muss jetzt Zeit vergehen. Wenn Du später dann wieder offen und voller Optimismus in die Welt schaust, kommt auch wieder jemand. Ich zum Beispiel bin auch sehr introvertiert, kann gut und lange alleine sein, brauche das auch. Ich bin ebenfalls kein Mensch, der von Party zu Konzert und dann zum Festival springen muss / will. Das kann ich gar nicht ertragen.
Was ich aber nach meiner ersten richtigen Trennung lernen musste war, dass ich mich auch mal unter´s Volk mischen muss. Dass das unfassbar viel Spass mit den richtigen Menschen machen kann und man so auch wieder andere anzieht, wenn man die Ausstrahlung dafür hat.

Das wird wieder, da bin ich mir ganz sicher. Vor allem weil Du jemand bist, der sich selbst gut erkennt.

18.05.2023 08:53 • x 1 #12


TmnEck
@KlausHeinrich
Ja, ich habe selber Angst davor, dass ich in eine unüberlegtet Rebound-Beziehung renrutsche wenn sich die Gelegenheit bietet.

Vor dieser Beziehung bin ich auch sehr gut alleine klar gekommen und habe es sogar sehr genossen...
Wahrscheinlich hast du recht und das legt sich mit der Zeit.

Naja Optimismus?
Ich für meinen Teil habe immer Schwierigkeiten optimistisch auf die Welt zu schauen... aber vielleicht kann ich auch das mit der Zeit lernen.

Wie gesagt, ob es so gut ist mich selber derartig zu erkennen und zu hinterfragen ist in Frage zu stellen.

18.05.2023 09:02 • #13


K
Zitat von TmnEck:
Wie gesagt, ob es so gut ist mich selber derartig zu erkennen und zu hinterfragen ist in Frage zu stellen.

Finde ich nicht. Eher mal ist doch die Frage, mit welchem Mindset zu Dich erkennst.....
Geh ran mit dem Grundgedanken: Ich bin sch., weil ich Baustelle A,B,C und D habe, andere nicht - ja, dann würde ich sagen, schadest Du Dir. Und zwar unnötig.
Siehst Du es konstruktiv und erkennst Baustellen, weil Du sie beackern willst um sie auszumerzen, dann Gratulation. Du wirst besser.

Aber mal anders ausgedrückt: Wer bitte hat denn keine Baustellen? Die haben wir alle. Ausnahmslos. Wir sehen sie nur nicht bei den anderen, oder können sie locker tolerieren, weil sie keinen Einfluss auf uns haben. Bei uns hingegen schauen wir hin, weil sie uns auch einschränken können.

Deswegen ist man kein schlechter Mensch. Deswegen ist man nicht weniger wert als andere. Ich denke, dass es eher das ist, was Du ablegen musst. Diesen Gedanken, dass Du vom Level her unter (vielen?allen?) anderen stehst...... Das ist kontraproduktiv und unwahr.

18.05.2023 09:10 • #14


TmnEck
@KlausHeinrich
Ja gut, aber dieses Gefühl (was das Level angeht) habe ich ständig und es wird schwer das abzulegen.
Ich sehe immer überall die schlechten Dinge, außer an ihr...

Dankeschön, ich werde es versuchen.

18.05.2023 09:14 • #15


A


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