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Unterschiedliche Zukunftspläne - verlorene Zeit?

BonSai666
Zitat von Gaia:
... Meines Erachtens ist er einfach ein Egoist durch und durch. Punkt. .... Ich habe heute einen Brief losgeschickt, indem ich ihm sehr viel persönliches schrieb... Vorwürfe natürlich keine... und somit wars das für mich.


Ich bin mir sicher, dass in diesem Brief keinerlei Vorwürfe standen, insbesondere wenn du wahrscheinlich diesen Brief dazu genutzt hast um deinen Leidensdruck zu mindern.

Davon ab: Dein Typ scheint mir, nur nach deinen dürftigen Erzählungen, eine ziemlich coole Socke zu sein.
Er steht zu dir, zu deiner Tochter, verbringt viel Zeit mich euch und ist sogar in der Lage, seine Wünsche und Ziele verbal zu äussern.
Findest du nicht oft in der Landschaft.

Und erst wenn der Druck derart hoch wird, dein Druck, dass er sich entscheiden muss - entscheidet er.
Wie verliefen eure Gespräche zu den von dir angesprochenen Themen VOR dem Bruch?

18.09.2017 20:20 • x 1 #16


G
... wenn die Zeit, die er dann mit mir verbringt optimal genutzt worden wäre. Hätte sich vielleicht mein negatives Gefühl nicht so extrem in diese Richtung entwickelt. Jedoch war er von den anwesenden Tagen mind. zehn Tage krank und nicht bergfit... da konnte ich wieder die Krankenschwester spielen, die, den vom Sport zerstörten Mann, wieder zusammenflickt. Ich widme meine Zeit gerne dem Wassersport... Wasser, egal in welchem Aggregatszustand und natürlich dem Bergsport... das Reisen... und die Musik...Freunde und meine Tochter teilen meine Leidenschaften... doch auch er tut das... Bei ihm kommt noch das Klettern und der Wildwassersport hinzu... und glaub mir, er befasst sich so intensiv mit dem Wassersport - auch theoretisch, der könnte eine Doktorarbeit darüber schreiben... Zu meinen Zukunftsplänen: Ich will kein Haus bauen, keine Kinder mehr bekommen... ich will einfach gemeinsam mit meinem Partner in unserer Wohnung leben... nicht zusammenkleben... einfach nur am Abend von dem Erlebten berichten, das man z.B. mit Freundinnen erlebt hat... das ist es schon... Jedenfalls will ich nicht in seiner Heimat Haus bauen und dort leben... ich lebe gerne zurückgezogen, doch das liegt wirklich in der Peripherie - doch wunderschön... zum Bergsteigen und Tourengehen... aber sicher nicht will ich dort bleiben...
Wir hatten schon einmal vor drei Wochen eine Krise und ich bat ihn zu packen... jedoch endete das in einem Gefühlsausbruch von uns beiden und er blieb. Beim Spazieren vor ca. 10 Tagen sprach ich ihn erneut an, ob ihm sein Verstand nicht sage, dass unsere Vorstellungen zu weit auseinanderklaffen... Er meinte dann, dass es innerlich halt noch so weh tue... zur Trennung kam es am Samstag. Eine Kleinigkeit... ich esse bestimmte Lebensmittel nicht. Das weiß er genau. Ich war gesundheitlich etwas angeschlagen und er kochte. Ausgerechnet musste er seine Nudeln haben, worauf ich wirklich sauer war... ich würde ihm auch eine Alternative anbieten, wenn er eine bestimmte Ernährung verfolgt... Zumal da kein Aufwand dahinter steckt. Ich ging außer Haus und ich meinte zu ihm, falls du gehen solltest ruf mich bitte an, damit später meine Tochter nicht allein zu Hause ist. Das tat er dann auch... es kamen auch noch SMS...dazu sagen muss ich, dass mir ein furchtbares Missgeschick passiert ist. Ich war an seinem Schrank und wollte sehen, welche Sachen er schon mitgenommen hat. Eine neuerliche SMS kam und er fragte, ob er noch einmal kommen könnte, wenn das Kind nicht im Haus ist. Ich schrieb ihm, weil ich wegen der Sachen total durch den Wind war, dass ich ihm den Schlüssel auflegen würde, damit er seine Sachen holen könne. Später habe ich das SMS erst wirklich registriert. Von Sachen abholen schrieb er nichts... doch er war sehr gekränkt. ja... ein langer Text... ich wollte euch nicht überfordern... sorry. Doch vielleicht ist es jetzt verständlicher.

18.09.2017 20:50 • #17


A


Unterschiedliche Zukunftspläne - verlorene Zeit?

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G
Vielleicht.? Doch es gäbe auch Kompromisse... da spüre ich von seiner Seite nichts. Wenn ich es weiterhin so nehmen müsste, wäre ich unglücklich.... und es gibt Menschen, die haben Kinder und leben gemeinsam in einem Haus... die müssten sich doch dann ständig gegenseitig erdrücken.?... und so eine Form der Beziehung möchte ich auch nicht. Doch mit der Nähe und Distanz muss man Balance finden können. Fahr eine Woche nach Hause und lass es dir gut gehen... gerne! Doch er stellt mich immer vor vollendete Tatsachen.

18.09.2017 21:04 • #18


BonSai666
Zitat von Gaia:
. Jedoch war er von den anwesenden Tagen mind. zehn Tage krank und nicht bergfit. da konnte ich wieder die Krankenschwester spielen, die, den vom Sport zerstörten Mann, wieder zusammenflickt. . .
+


Nun ja, um Zusammensein zu geniessen bedarf es in den wenigsten Fällen eines Berges. ^^

Ich persönlich sehe garnicht soviele Unterschiede zwischen euch, zumindest nach dem derzeitigen Kenntnisstand.
Und mir schwant, dass Unausgesprochenes in der Luft liegt. Derart schwerwiegend, dass es wohl auch zwischen euch nicht angesprochen wird.
Ihr seid euch nicht unähnlich. Woher kommt dein Eindruck der komplexen Unterschiedlichkeit @gaia?

18.09.2017 21:22 • #19


G
ja, cool ist er wirklich und ein richtiger Typ! Auch menschlich ist er erste Sahne...

18.09.2017 21:32 • #20


BonSai666
Ich schrieb mal vor längerer Zeit einer ehemaligen Liebsten u.a. folgende Zeilen: Wer sind wir vom jeweils anderen zu verlangen aufzugeben, wie ein jeder ist und wie er lebt?

Wäre das für euch ein Gedankenanstoss?

18.09.2017 22:12 • x 1 #21


H
Hallo Gaia,

ich verstehe nicht, warum es für Dich ein Problem ist, dass Dein Partner zu wenig Zeit mit Dir verbringt?
Kannst Du das bitte erklären?
Ihr hattet (gefühlte 6 Wochen Sommerurlaub)? Er hat ein gesundes Hobby?
Sorry, dass ich gerade etwas gereizt rüberkommen mag, aber als berufstätige Mutter mit zwei Kindern und arbeitendem Ehemann frage ich mich ehrlich: wo liegt Dein Problem wirklich?
Sorry für die direkten Worte, ich hatte beim lesen Deiner Worte das mpfinden, dass Du wenig Realitätssinn und vieleMärchenträume haben könntest....

18.09.2017 23:05 • x 1 #22


Luto
und so nebenbei: meistens erleben Menschen immer relativ ähnliche Beziehungsmuster, und so schätze ich einfach mal, dass er nicht der erste Mann ist und der letzte Mann sein wird, mit dem Du diese Probleme hast. Ist das so?

19.09.2017 06:38 • #23


G
Hi Hahiku,
ja in der Tat, deine Worte klingen etwas gereizt... wir hatten übrigens nicht sechs Wochen Urlaub sondern acht!

Zu meiner Person: Eines kannst du mir glauben, ich bin Realistin genug!
Ich habe ein zweites Studium begonnen, da war meine Tochter schon sechs. Während des Studiums erlebte ich eine Trennung vom Kindsvater nach 13 Jahren Beziehung. Was das für mich emotional und auch finanziell bedeutete, kannst du dir vorstellen und eventuell ausrechnen. Nebenbei mussten mein Kind und ich drei Mal umziehen und das ohne Umzugsfirma, wie es heute für gewöhnlich üblich ist, um eine fixe Wohnung zu finden.
Wenn ich deinen Jar­gon höre und ihn beurteilen müsste, klingt es mir eher so, als wärst du unglücklich mit deinem Leben... oder deiner Situation.

Wie du vielleicht mitbekommen hast, arbeite ich mit Kindern, die eine Verhaltensauffälligkeit meistens aufgrund untragbarer Familienverhältnisse entwickelt haben und nicht selten in die Kinder- und Jugendpsychatrie eingewiesen werden!
Glaub mir, in diesem Beruf hat eine Märchenprinzessin, wie du es nennst, nichts verloren.
Gegen sein Hobby habe ich nichts, zumal ich selbst weiß, was ich mit meiner Zeit anfange. Ich möchte einfach, wie ich es schon schrieb, eine gemeinsame Wohnung!
Stell dir nur selbst vor, dein Mann ginge aus dem Haus und du wüsstest nicht, wann er wieder kommt... würde es dir gefallen, ständig vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden?

Und lebst du nicht mit deinem Mann zusammen? Kommt und geht er wann er will?

19.09.2017 14:15 • #24


G
... nein, so etwas hatte ich bis jetzt noch nie.
Doch dazusagen muss ich, dass ich in jungen Jahren in der Künstlerszene unterwegs war und mich etwas Fixes nicht interessierte. 13 Jahre war ich mit dem Vater meines Kindes leiert und wir verbrachten viel Zeit gemeinsam als Familie. Jedoch war er ein relativ unsportlicher Typ und so kam es, dass ich vieles alleine mit meiner Tochter oder Freunden unternahm.
Sicher werde ich ein Thema haben, ein Muster... und er auch...
Gespannt bin ich auf heut abends, da kommt er vorbei... ob es eine schnelle Einpackaktion wird oder wir ein Gespräch haben werden, weiß ich nicht...
Ich bin gespannt, wie wir es fortführen... und ob? doch eines weiß ich... dass er mich liebt... und ich...
ich liebe ihn auch.

19.09.2017 14:33 • #25


Sashimi
Ich denke ich weiß, was in Deinem Mann vorgeht. Ich selber habe seit 20 Jahren nicht mehr den Wunsch zusammenzuziehen, heiraten und Kinder bekommen stand niemals zu Debatte. Das hatte ich schon in jungen Jahren für mich entschieden. Menschen wie Dein Freund brauchen diesen Freiraum. Sie brauchen den Raum nur für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Dein Freund ist ein Sport-Fan, sein Ventil, sein Habitat wo nur er Verantwortung für sich übernehmen braucht. Andere Menschen gehen feiern oder bunkern sich in ihren vier Wänden ein und spielen Pc und kippen sich einen hinter. Solche Freiräume kann man nicht beschneiden.

Meistens beruht das auf schlechte Erfahrungen. Da wird diskutiert warum man sich eben so egoistisch verhält, wenn man seine persönlichen Events in einer Partnerschaft auslebt. Ich liebe meine Freundin, brauche aber meinen Freiraum wo ich mich gehen lassen kann und ich weiß, würde sie an meiner persönlichen ganz eigenen Tagesplanung teilhaben, wäre sie schlicht und ergreifend Fehl am Platz. Es gäbe kein Verständnis. Schon deshalb, weil sie selbst nicht so gepolt ist wie ich.

Du musst akzeptieren, dass es Menschen gibt die entgegen jeder Familienplanung ihr eigenes Leben nicht aufgeben möchten. Erstaunlicherweise verdauen solche Personen dann auch eine Trennung viel besser, als andere, die verbissen an der Neugestaltung einer Familie arbeiten.

Du wirst Dich fragen müssen ob Du mit jemanden ein Leben leben willst der für sich ein ganz anderes führt. Nicht ohne Dich, aber eben auch mit sich selbst und das eben öfters als so manch anderer.

19.09.2017 14:49 • x 3 #26


A
Zitat:
zur Trennung kam es am Samstag. Eine Kleinigkeit. ich esse bestimmte Lebensmittel nicht. Das weiß er genau. Ich war gesundheitlich etwas angeschlagen und er kochte. Ausgerechnet musste er seine Nudeln haben, worauf ich wirklich sauer war. ich würde ihm auch eine Alternative anbieten, wenn er eine bestimmte Ernährung verfolgt. Zumal da kein Aufwand dahinter steckt.


Hmm. verstehe das Riesenproblem dahinter nicht. Trennung wegen der falschen Nudelsorte? ? ?

Da hätte ich halt gesagt: Schatzi, mir gehts grad nicht so gut. Bist Du so lieb und schmeisst mir schnell noch ne Portion von den glutenfreien Nudeln in Topf? Das wär super lieb. Danke

19.09.2017 14:56 • #27


E-Claire
Liebe Gaia,

Vielleicht liest Du das ja noch bevor Ihr Euch seht.

Es tut mir Leid, daß Du hier womöglich nicht ganz das Verständnis erfährst, was Du Dir erhofft hast. Es ist sicher nicht einfach traurig zu sein und dann auch noch vermehrt auf die Frage, wo liegt eigentlich das Problem, zu stoßen. Aber auch für mich hat sich dies beim Lesen deiner Beiträge so gestellt. Hab mich genauso wie einige andere beim Nachrechnen erwischt und auch überlegt, wo oder was jetzt das genaue Thema ist.

Frei nach der Geisterfahrertheorie hab ich hinterher darüber nachgedacht, ob das nicht eigentlich eher das Ding sein könnte. Geht doch nicht wirklich, um die Tage, die er mit Dir oder anderen verbringt; geht auch nicht um die Nudeln. Die eigentlichen Themen werden, wie so oft, bei der Frage nach Wertschätzung, Respekt und Erwartungshaltungen liegen. Nur und da ist der Hase so ein bißchen im Pfeffer scheint es da eine wirklich recht unglückliche Form der Kommunikation zu geben.

Natürlich kann das jetzt auch etwas sehr Forum-spezifisches sein, ist ja gar nicht so einfach, hier zu schreiben und wo fängt man an und was schreibt man und wie beschreibt man die Situation . Alles gar nicht so einfach. Aber vielleicht ist das nicht nur auf dieses Forum hier gemünzt, sondern ließe sich auch ein wenig auf Deine Kommunikation mit ihm übertragen. (Was Du über das SMS Mißverständnis geschrieben hast, paßt da ganz gut hinein).

Du klingst abgeklärt und resigniert, aber gleichzeitig auch ein bißchen kleinlich. Vielleicht bist Du das aber gar nicht, sondern brauchst einfach auch immer so ein bißchen Fakten als Verstärker, als Beweis, daß Du dieses oder jenes so empfinden darfst. Ich kann das nur ganz schwer in Worte fassen, auf mich macht die Situation ein bißchen den Eindruck, als hättest Du ihm nie (so außerhalb von Anlässen und Einzelsituationen) mal wirklich gesagt, was es für dich braucht und wie Du Dir die Zukunft so vorstellst.

Ich höre, da nur sehr schwammiges, was dann auch irgendwie wieder relativiert wird.

Also bevor Du heute abend in die Situation gehst, vielleicht hilft es Dir, noch mal in Dich zugehen und zu überlegen, was sich konkret ändern muß und wie Du das am besten kommunizierst.

Hoffe, das hilft Dir ein bißchen.

19.09.2017 15:04 • x 1 #28


G
Liebe E-Claire!
Ich danke dir für dein Schreiben... ich bin froh, dass ich es noch gelesen habe

Ja, vieles hängt bei uns an der Kommunikation und auch an der Konfliktlösungsstrategie. Bei ihm ist es so, dass die Probleme einfach unter den Teppich gekehrt werden und somit nicht mehr sichtbar sind... und für ihn zugleich aus der Welt.
Zeitweise meint er, ich würde viel zu viel überlegen... das mag sein.
Ich habe lange Zeit im Gesundheitsbereich gearbeitet und bin immer noch in diesem Feld tätig. Da dieser Beruf sehr fordernd ist, bekommen die Mitarbeiter/innen regelmäßige Termine zur Supervision. Vielleicht kommuniziere und denke ich daher anders als er? Sport ist sein Ventil, da kann er alles raushauen, was ihn plagt.


Somit kommt es mir auch vor, wenn er nicht mehr über etwas reden will, dass Wertschätzung und Respekt nicht entgegengebracht werden. Zugleich werden meine Erwartungshaltungen nicht erfüllt.

Als Zusatz für andre Leser/innen: Nein, ich bin keine Labertasche und texte ihn nicht zu!

Stichwort Erwartungshaltungen... ich ging ohne Erwartungshaltungen in die Beziehung, da ich nach meiner Trennung so verletzt war und das irgendwie auch gar nicht wollte... Wie du erwähnt hast, hängt vieles an der Kommunikation... und das ist vermutlich der Punkt. Ich danke dir für deinen Wink... jetzt ist es mir um vieles Leichter.

L.g. Gaia

19.09.2017 15:53 • x 1 #29


G
hm... das er lieber nicht über ein Problem reden möchte ist ein Verhalten was vielem zu Grunde liegen kann. Mangelnde Wertschätzung muss es gar nicht sein. So sortierst du dein Störgefühl ein, wenn du aber dieses Bedürfnis hast.
Dieses wo steckt wer wann zurück und wie kommuniziere und sortiere ich Gefühle ein ist das gar nicht so einfach, sehe ich total ein.

Du gingst ohne Erwartungshaltung da rein. Heißt er hat dich zu Beginn wahrscheinlich anders wahrgenommen, als die Person die du nun in einer festen Beziehung bist.

Ich glaube auch nicht das du eine Lebertasche bist, wir haben dir ja auch eher einiges aus der Nase gezogen.

Respekt bedeutet für dich, dass er auf deine Bedürfnisse eingeht, wenn ich das recht verstehe. Respekt ist aber auch das du ihm den Raum lässt an entsprechender Stelle ausdiskutieren zu dürfen was dich bedrückt.
Ich hab absolut keine Ahnung wie du auf ihn zugehst, ob du hey ich hab ein Bedürfnis über was zu sprechen sagst, oder ich finde das respektlos das du...

19.09.2017 18:26 • x 1 #30


A


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