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Trennung trotz "Liebe" Bin total verzweifelt

T
Hallo liebe Verzweifelnde, Hoffer, sich Durchkämpfenden und Leidensgenossen,

ich halte den Schmerz unserer Trennung fast nicht aus und weiß mir im Moment keinen anderen Rat als meine Situation hier niederzuschreiben und mir positive Mantra an den Spiegel zu heften.

Wir waren 1,5 Jahre zusammen und seit wenigen Tagen ist es vorbei. Um unsere Probleme im wesentlichen Niederzuschreiben: Unsere Beziehung stand von Anfang an nicht unter einem guten Stern. Ich bin wegen eines Jobs in seine Stadt gezogen, der die Hölle war, kurz bevor ich dann arbeitslos wurde, habe ich ihn kennengelernt. Da er gerade seine Steuerberaterprüfung machte und ich wegen der Arbeitslosigkeit so fertig war, waren wir beide in einer Extremsituation. Wir waren Nachbarn und konnten uns Anfangs noch ganz gut stützen, haben uns täglich gesehen. Leider war die Arbeitslosigkeit nicht das einzige mit was ich kämpfe. Seit 9 Jahren bin ich in psychotherapeutischer Behandlung wegen schrecklichen Kindheitserfahrungen. Auch das konnte er Anfangs ganz gut tragen. Die Probleme häuften sich: Meine Arbeitslosigkeit hielt an. Nach jahrelangem Studium wollte niemand einem Berufseinsteiger eine Chance geben. Seine Eltern haben massiv versucht mich schlecht zu machen, da ich die erste Beziehung war und sie nicht loslassen konnten, seine Mitbewohnerin hatte eine Abneigung gegen mich und hat diese nicht versteckt-ich habe sowohl bei Eltern als auch Mitbewohnerin mir Loyalität gewünscht, die er mir nicht geben konnte. Er wurde unter der Anspannung seiner Prüfung immer lauter, aggressiver und ich immer verzweifelter. Wir waren dann mal 1 Woche getrennt, haben aber beide gemerkt, dass wir ohne den anderen nicht sein können. Diese 1. Trennung ist gerade mal 9 Monate her. Im April diesen Jahres ging dann eine Tür auf, ich habe einen Job bekommen. Der jedoch das Verlassen seiner Stadt erforderte - ich ging zurück von wo ich kam und wo mein Zuhause war und war froh, endlich wieder eine eigene Perspektive zu haben und mich in meiner Verzweiflung nicht zu sehr an ihn zu klammern.
Er hat es so gesehen als ob ich ihn verlasse. Als ob mir das wichtiger wäre als mit ihm in einer Stadt zu sein. Er hat immer beteuert mich über alles zu lieben und ohne mich nicht mehr sein zu wollen.
Seine Prüfung war dann rum, ich hatte wieder einen Job und wir beide die Hoffnung, dass es sich alles regelt. In meiner Heimatstadt hatte ich auch wieder meine alte Therapeutin. Ich dachte, dass alles gut werden würde.
Geplant war auch, dass er hier her nachzieht.
Ich kämpfte jedoch weiter mit Depressionen, nahm Medikamente und das belastete unsere Beziehung schwer. Gleichzeitig gestaltete sich die Fernbeziehung schwierig (Entfernung, beide in Zeitschablonen vom Job gepresst), die Eltern schossen weiter gegen mich (wohl auch aus Angst ihren Sohn zu verlieren, wenn er hier her zieht), die Besuche bei ihm konnte ich irgendwann nicht mehr aufgrund der Mitbewohnerin und weil mich das alles an die schlechte Zeit dort erinnerte.
Seit 6 Wochen ging es dann auf das Ende zu.
Seine Prioritäten lagen verstärkt auf dem Ort wo seine Eltern wohnen und seinen Freunden da. Das war schon immer in unserer Beziehung ein Problem. Weil es eben 3 Orte sind: sein Ort, der Ort wo die Freunde/Eltern sind und mein Ort. Im Dreieck von mehreren hundert Kilometern. Ich habe mir Zeit gewünscht, er hatte das Gefühl ich habe was gegen seine Freunde/Eltern.
Ich liebe diesen Menschen so sehr, dass ich gerade gar nicht realisieren kann, was da eigentlich vor ein paar Tagen passiert ist.
Da er mir auch immer gesagt hat, dass er mich über alles liebt und sich sein Leben mit mir wünscht, war ein gemeinsamer Termin bei meiner Therapeutin dann vor ein paar Tagen geplant um an unseren Schwierigkeiten zu arbeiten und Lösungen zu suchen.
Abgemacht war sich dort zu treffen. Weil wir die letzten Wochen kaum mehr ohne Verletzungen reden konnten. Wir dachten beide viel für die Beziehung zu tun, der andere sah das anders. Wir verletzten uns gegenseitig.
Ich hatte 2h vor dem Termin dann von meiner Frauenärztin die Diagnose bekommen, dass ich evtl unfruchtbar sein/werden könnte und eine Bauchdeckenspiegelung machen sollte.
Dementsprechend durch den Wind war ich. Dann klingelte es hier und er stand in der Tür, um mir nachdem ich ihm das vom Frauenarzt gesagt hatte, zu sagen, dass er keinen Sinn mehr in dem Termin bei der Therapeutin sieht und sich trennt, meine Sachen habe er im Auto.

Ich bin aus allen Wolken gefallen, habe gebettelt wenigstens noch den Termin wahrzunehmen.
Er kam mit und nachdem wir uns gegenseitig dort nur beschossen, gab es eine Phase, wo wir auch tatsächlich nach Lösungen suchten, bis er vor der Therapeutin aufstand und sagte er möchte nicht mehr. Als ich in Tränen ausgebrochen bin, hat er auch angefangen zu weinen und gesagt, dass er mich nicht verlieren will und mich über alles liebt aber er nicht mehr kann. Wir standen also beide da und haben geweint, in unserem Schmerz und unserer Angst wie es ohne den anderen weitergehen soll.
Die Therapeutin hat das Gespräch dann gecuttet, uns angeboten in ein paar Wochen nochmal zu sprechen und uns mit auf den Weg gegeben, dass wir unsere Liebe mal wieder spüren sollen, nach dem was alles war und einfach mal nicht diskutieren sollen.
Es war der schönste Abend seit langem, aber irgendwo war er wohl auch eine Lüge.
Er hat 3 mal mit mir geschlafen, um mich dann doch zu verlassen. Vielleicht würde es ja wieder mit uns in ein paar Monaten und er müsse nun für sich sein, er könne morgen wieder kommen. Ich habe dann etwa 3h für unsere Beziehung gekämpft, ihm gesagt, dass er das nicht mehr gut machen kann, wenn er nun geht.
Dass ich sowieso aus allen Wolken gefallen bin, dass er sich vor dem Therapeutengespräch trennt, nach dieser Frauenarztdiagnose, 1 Monat vor Ende meiner Probezeit. Und dann mit mir schläft um dann doch zu gehen. Dass ich nicht durch die Hölle gehen werde um dann ein paar Monate später wieder mit dem Menschen zusammenzukommen, der dies verursacht hat. Natürlich gibt es nie den richtigen Zeitpunkt sich zu trennen, aber meiner Meinung nach trennt man sich nicht, um dann doch wieder zusammen zu kommen. Die Verletzungen kann man nicht mehr gut machen. Wenn er mich über alles liebt wie er sagt, dann hätte ich mir mehr Achtung für meine Gefühle gewünscht.

Er ist schließlich gegangen. Eine Freundin hatte dann noch eine 4 wöchige Pause mit uns beiden vereinbart, nach der wir nochmal reden sollten/wollten.
Das habe ich bis gestern so gesehen, ich habe dann jedoch im Keller gesehen, wo er meine Sachen hingestellt hat, dass er mir jeden Kleiderbügel etc zurück gegeben hat, jedes Geschenk. Das hat mich so sehr verletzt, weil mir hier völlig der Blick fehlt, was der andere (in dem Fall ich) fühle. Ich habe ihm also gesagt, dass ich ihn nie wieder sehen und hören will. Seine Nummer blockiert. Seine Sachen gepackt. Nun sitze ich hier und der Schmerz ist so groß, dass ich ihn kaum aushalten kann. Mein Magen ist zugeschnürt, ich bin nur am Weinen. Wahrscheinlich verkrafte ich Trennungen im Allgemeinen so schlecht, weil ich keine/eine schlechte Familie habe. Und er doch der wichtigste Mensch in meinem Leben ist.
Trennung trotz Liebe.
Zumindest sagt er das.
Ich weiß nicht mehr weiter.

20.09.2015 11:08 • #1


S
hallo teardrop_in
auch deine geschichte tut mir so leid, inklusive der schlechten kindheitserfahrungen mit denen du scheinbar zu kämpfen hast, inkl. der medikamente. das leben ist manchmal überhaupt nicht leicht...
toll, dass du aber einen job gefunden hast u es auch als positiv ansiehst, zurück in deiner heimat zu sein- das denke ich ist ein guter standpunkt bzw. standfuß.

du hast sehr / extrem konsequent gehandelt. auch er hat sehr direkt vor deiner tür gesprochen, als er dir die sachen zurück brachte.

dass du ihn nun überall blockiert hast, damit hast du dir scheinbar selbst nicht gut getan.

vllt, wenn ihr euch wirklich liebt, gibt es noch eine chance für euch. ich an deiner stelle würde mich glaube noch ein mal melden bei ihm, nachdem du so einen schlussstrich gezogen hast, der dir nicht gut tut. selbst wenn es nur ein satz ist, dass du ihn liebst ....was spricht dageben?

ich wünsche dir erstmal alles gute

20.09.2015 11:34 • #2


A


Trennung trotz "Liebe" Bin total verzweifelt

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T
Hallo Spiegel,
danke für deine Zeilen.
Was dagegen spricht habe ich mir den ganzen Tag überlegt und es war ganz einfach:
Ich habe eine wahnsinnige Angst - mittlerweile vor ihm - nämlich, dass er mir wieder weh tut. Er ist das zweite Mal gegangen und er hat mir in den Keller jede angefangene Zuckertüte, jeden Hühnernudeltopf, jede Erdnuss gelegt, die ich bei meinem Auszug für ihn/seine WG dagelassen habe. Wer gibt den bitte (angefangene) Lebensmittel zurück? Warum macht man sowas? Weil man keinen Blick für den anderen hat, weil man nicht nachdenkt. Weil man keine Verantwortung übernimmt für sein Handeln.
Oder weil man selbst zu tiefste verletzt ist aber auch dann ist das einfach nur gemein.

Ich war heute den ganzen Tag draussen und habe versucht mich an der Schönheit der Natur zu erfreuen, alles was kam waren Tränen. Sogar bei einem Schluck Wasser trinken hatte ich das Gefühl, dass ich gleich spuken muss. Ich weiß nicht wie ich morgen arbeiten gehen soll. Mein Ex (allein das Wort zu schreiben tut weh) weiß, dass ich seit kurzem wieder starke Selbstmordgedanken habe - 2 gescheiterte Versuche (2006, 2010) liegen hinter mir. Ich dachte nicht, dass er dabei keinerlei Feingefühl besitzt, wenn er sich schon trennen will.

20.09.2015 19:23 • #3


P
Liebe teardrop_in,

ich kann es sehr gut nachvollziehen, wie es ist, wenn sich der Partner in der größten seelischen Not plötzlich trennt, weil ihm auch alles zuviel wird. Ich befinde mich quasi im gleichen Boot. Und mit deiner Vorgeschichte glaubst Du wieder an dem Schmerz zu zerbrechen. Versuche Dir einen Rucksack an Notfallhilfen zu schnüren. Jedesmal, wenn Dich der Schmerz überkommt, ruf eine Freundin an, gehe ein paar Schritte raus, konzentriere Dich auf deine Atmung, schreib im Forum, nimm ein Bad. Der Schmerz wird kommen und gehen aber es wird wieder besser werden. Versuch es auszuhalten. Denk jetzt einfach Tag um Tag, Schritt für Schritt. Eines Tages wirst Du vielelicht darüber Lachen können über die Rückgabe angefangener Zuckertüten (Kopfschüttel...) Die große Liebe ist kein einmaliges Ding! Alles Gute für Dich!

20.09.2015 19:37 • x 1 #4


L
Wenn wir verletzt sind, neigen wir manchmal dazu, zurückzuverletzen. Lass etwas Zeit ins Land ziehen und schau nochmal für dich, ob du ihm verzeihen kannst.

20.09.2015 19:44 • #5


T
Also ist der Sinn hinter einem angefangene Zuckertüten in den Keller zu stellen den anderen zu verletzen?
Es kann ja wohl kaum sein, dass er weil es seine erste Beziehung war nicht weiß, welche Sachen man zurück gibt und welche nicht.
Bin heute vor meinem Chef in Tränen ausgebrochen, als er mich nach dem gemeinsamen Urlaub von mir und meinem Freund gefragt hat (wäre im Dez geplant gewesen). Nun schäme ich mich fürchterlich dafür.
So sehr, dass ich nicht mit ihm und den Kollegen Mittagessen gehen konnte.
Habe ihm gesagt, dass wir getrennt sind.

Ich weiß nicht ob Zeit hilft. Zeit zu verarbeiten, was passiert ist? Ich bin sicher in manchem nicht nur Opfer sondern auch Täter. Dennoch rechtfertigt für mich diese krasse Trennungsaktion nicht. Er kam mit dem Entschluss sich zu trennen. Geht dann - mir zu liebe mit zu meiner Therapeutin- um dort zu sagen, dass er es nicht kann mich aber über alles liebt und sich ein Leben nicht vorstellen kann ohne mich. Um dann danach mit mir zu schlafen (ja ich weiß, auch dazu gehören zwei!) und mich dann doch zu verlassen. Um mir während ich spazieren bin alles in Keller zu stellen - jedes Geschenk alles, jedes Lebensmittel - um dann mit einer Freundin von mir auszumachen wir reden in 4 Wochen nochmal - ich konnte das nicht. Ich hatte Angst mit ihm zu sprechen.
Dass ich ihm gesagt habe ich will ihn nie wieder sehen und hören und er soll meine Wohnung nicht mehr betreten (er hat noch einen Schlüssel, wir haben die Whg zusammen angemietet) und er sei das Allerletzte stimmt einerseits. Denn ich habe solche Angst vor weiterem Schmerz. Dennoch werde ich ihm auch hier nochmal vor Augen geführt haben wie in Scherben alles ist. Ob er also je wieder auf mich zukommt -fraglich. Und was bringt das. Wie soll man das verzeihen? Jemanden den man liebt verletzt man doch nicht so oder? Wohl doch, sonst hätte ich auch nicht so heftig reagiert.
Weiß nicht wie ich weitermachen soll. Er fehlt mir so und gleichzeitig habe ich eine schei. Angst vor ihm.

21.09.2015 11:50 • #6


S
Ich hab' zuletzt auch alles abgegeben, einfach weil es schmerzt es zu sehen. Gut, bei mir waren's nur Kosmetikartikel und der Kaffee der Dame samt Maschine(ich trinke selbst keinen Kaffee) an Billigartikeln, aber wenn einen eine Zuckertüte(warum auch immer) an jemanden erinnert, dann geht sie halt mit weg und fliegt mit in den Karton. Einfach alles aus den Augen, aus dem Sinn.

Es gibt Leute die freuen sich wenn sie nen Kaugummi von nem Rockstar fangen können, genauso können kleine Dinge einem schlechte Erinnerungen bringen.

Und beim entrümpeln sind die meisten wohl eher damit beschäftigt ihre eigenen Gefühle in den Griff zu kriegen, statt drüber nachzudenken ob man den anderen mit der Rückgabe beleidigt.

Vom der Verschwendung haltbare Lebensmittel dann einfach weg zu werfen mal ganz abgesehen, soll ja auch Leute geben die damit Probleme haben.

Ich würd's auf jeden Fall nicht überbewerten oder 100% denken, dass verachtende Absichten dahinter stecken.

21.09.2015 12:16 • x 1 #7


T
Ja das wird es wohl sein, ein Entrümpeln für sich selbst in einer Ausnahmesituation, trotzdem tut es dem anderen weh. Ich war heute bei meiner Therapeutin. Diese hat die Sache nun so hingestellt, als hätte ich letztendlich Schluss gemacht ?! Verstehe ich nicht ganz. Ja, er hatte eine vierwöchige Pause dann angeboten und ich hab geschrieben, dass ich ihn nie wieder sehen will, als ich das im Keller entdeckt habe und er die Wohnung nicht mehr betreten soll und das allerletzte ist. Aber ist das nicht verständlich bei dem was ich da unten vorgefunden habe und auch bei dem was am Freitag abgelaufen ist (Trennung, Gespräch, miteinander schlafen, Trennung)?! Nun rät sie mir die Sache zu relativieren, da ich nun alle Türen zu mache.
Ich denke aber, dass wenn ich das mache, dass er dann denkt er kann alles mit mir machen.
Muss nicht der erste Schritt von ihm kommen? Nachdem ja auch die Trennung von ihm ursprünglich kam - meins ja eine Verletzungsreaktion war?

21.09.2015 20:17 • #8


L
Die Frage ist nicht, was sich gehört und wer zuerst handeln sollte, sondern ob ihr euch beide so sehr liebt, dass ihr wieder aufeinander zugehen möchtet und versucht, eure Probleme zu lösen. Sonst ist es lediglich Rechthaberei und ein Zurück sinnlos.

21.09.2015 20:27 • x 1 #9


S
Hi du,
ich seh das auch ähnlich, wie deine Therapeutin...dass du die Tür zu gemacht hast und ihn komplett aus deinem Leben verbandt bzw. geschmissen hast.

Er muss sicher nicht als Erster kommen bzw den 1. Schritt machen. Vllt respektiert er deine letzten Worte und vllt geht es ihm auch sehr schlecht..

Wie lange ist das jetzt her?

Ich finde, es ist auch nicht transparent oder auf Anhieb verständlich, wieso du so reagiert hast (wegen den Sachen im Keller).
Ich finde, das mag aber vllt auch an meiner fortgeschrittenen Erfahrung liegen, sage ich jetzt mal, dass deine Reaktion auf Grund den Gründen, die du nennst nicht angebracht ist bzw. du dich dann nicht wundern darfst, wenn es gar nicht weiter geht.

Oder du musst eben mit den Konsequenzen leben, aber das scheint dir ja auch schwer zu fallen....Insofern wäre eine sachliche Klärung sicher hilfreicher?

Aber dennoch kann ich deine Gefühle, deine verletzten Gefühle und Gedanken verstehen. Sie sind aber keine eindeutige, einzige Konsequenz bzw. es gibt auch noch andere Wege und Optionen mit der Sache umzugehen. Du musst dich nicht so krass ärgern. Ich weiß, leichter gesagt, als getan. Aber wie gesagt, ich finde es nicht eindeutig oder transparent oder als einzigen Weg, gerade so mit der Sache umzugehen, wie du es nach dem Kellerfund gemacht hast. Das war wohl eine Kurschlussreaktion, für die du dich ggf. sogar entschuldigen könntest, wenn du noch Kontakt haben willst?

Es gibt mehrere Optionen damit umzugehen. Ich hoffe, du verstehst wie ich meine. Aus meiner Sicht konstruierst du dir selber dieses Ärgernispaket.

Ich kenne dich und deinen Freund nicht genug, aber man könnte auch sagen, dass du, die die ihn liebt, mehr Liebe und Verständnis für ihn haben könntest, empfangener sein könntest, gütiger.

Das macht doch Liebe aus, oder?

Vllt am Besten mal sachlich drüber reden, warum, wieso etc. das mit dem Zucker zB passiert ist.

Bleib stark, für dich (!), beweis es dir selber. Lass die Depression dich nicht ein- oder runterkriegen. Lass die depressiven Gedanken nicht über dich und dein Leben gewinnen!

Alles Liebe, wir lesen

PS: Natürlich gibt es auch sturre Frauen, man kann dicht machen ect. Aber für ist das eher unproduktiv, da ich nichts weiter erfahren würde - spezielle wenn ich jemanden sehr mag, will ich das doch.
Wie das aussieht mit dem, dass der Typ es oder einen danach ausnutzt, hm, das weiß ich nicht. Aber wenn das so wäre, wäre er schon n Ar. und wahrscheinlich nicht der Richtige. Kann man ja aber nur durch Reden und den Versuch herausfinden. Wenn du meinst und denkst dich jetzte erstmal lieber zu schützen, dann mach das und konzentriere dich auf dich, dein Leben, dass es läuft und dein Wohlergehen - da bin ich auch gerade bei Alles alles Liebe Gute

21.09.2015 20:47 • x 1 #10


T
Hallo Spiegel, danke für deine Denkanstöße. Der Zucker war es nicht alleine, was mich so heftig hat reagieren lassen. Eher der Schmerz, alles in meinem Keller zu sehen, inklusive Geschenke an ihn. Und die Tatsache, dass er mich verlässt, mit mir schläft und wieder verlässt - wenn auch nur auf Pause.

Nun stehe ich auch noch vor der Frage ob ich meiner Freundin die in seiner Stadt wohnt, am Samstag alle Sachen von ihm mitgeben soll? So wie ich es auch in der Wut-SMS angekündigt habe. Oder ist das dann wieder ein Hau drauf? So wären wir wenigstens auf null und jeder hätte seine Sachen wenn wir nicht zusammen finden?!

Im Moment scheint für mich ein persönlicher Kontakt nicht möglich. Ich habe eine solche Angst!

Alles was ich mir vorstellen kann ist eine Karte-aber was sollte ich da rein schreiben:

Lieber M.
für die Worte aus meiner SMS - vor allem, dass du das allerletzte bist - möchte ich mich entschuldigen. Es hat mir unendlich weh getan was am Freitag passiert ist: dass du mich - ohne vorher bei der Therapeutin im letzten Versuch nach Lösungen zu suchen - verlassen willst und mir alles vor die Füße geworfen hast. Deswegen habe ich (mal wieder) so radikal reagiert.
Wahrscheinlich sind unser beider heftige Reaktionen und die gegenseitigen Verletzungen der Grund warum wir da angekommen sind, wo wir nun sind. Es schmerzt mich, was wir uns die letzten Wochen angetan haben. Ich hoffe, wir finden in nächster Zeit beide die Ruhe und Reflexion, die wir brauchen, falls wir nochmal sprechen wollen. Im Moment ist mir das nicht möglich, weil die Angst überwiegt. Ich hab dich im Herzen. B.

Was meinst du Spiegel und auch andere? Ist der Text ok? Und Sachen mitgeben oder nicht? Danke!

21.09.2015 21:07 • #11


T
PS.: Als Ergänzung: meine Wut SMS war am Samstag. Die von ihm ausgesprochene Trennung, miteinander schlafen, wieder gehen und dann in eine Pause einlenken am Freitag. Alles also ganz frisch

21.09.2015 21:13 • #12


T
@ la_donna. Deine Sätze bringen mich immer sehr zum nachdenken...Sie sind auf den Punkt gebracht und geben gute Denkanstöße. Liebes Danke!

21.09.2015 21:16 • #13


S
Hey, ich finde den Text ok.
Die Sachen würde ich erstmal nicht mitgeben, dann machst du wieder (weiter) zu und machst doch die böse Wut-SMS teilweise wahr. Auf dieser Basis würde ich nicht fortfahren, egal was noch kommt.
Was letztendlich mit den Sachen passiert, würde ich mir erstmal offen lassen. Erstmal Ruhe einkehren lassen.
Wenn ihr euch bessern wollt, dann Dinge sachter, leichter angehen ohne Hau-Drauf-Aktionen usw. Was meinst du?
Den Anfang und das Ende deines Textes finde ich ganz ganz toll.

21.09.2015 21:26 • #14


S
Hm, nur mal zum Verständnis. Du wirfst in der Nachricht noch mal vor, dass er nicht mit zur Therapie wollte, war dann aber doch mit - weiss nicht, ob man das dann noch mal aufwärmen sollte.

Und selbst die Therapeutin sagte, ihr sollt erst mal ruhig machen und vor allem erst mal nicht diskutieren, erst mal ein paar Wochen Ruhe einkehren lassen? Von dir liest es sich aber so, dass du doch auf biegen und brechen jetzt alles schnellst möglich geregelt haben willst und überhaupt keine Ruhe gibst - also doch irgendwie das Gegenteil von dem was da geraten wurde statt einer ruhigen Pause?

So habe ich es beim lesen jetzt verstanden...

21.09.2015 21:48 • #15


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