Hallo neverending, das ist eine berechtigte Frage: ob sie ihm deutlich sagt, wie er sich verhalten hat.
Ich nehme an, dass sie stark daran interessiert ist, ein konstruktives Gespräch zu führen und nur so weit klare Worte findet, dass er sich nicht komplett zurück zieht. Und ja, sie wird seine Gründe, warum er so gehandelt hat (Überforderung, keine Lösung mehr sehen, etc.) mit einbeziehen und auch versuchen ihn zu verstehen. Schließlich kann sie auch nicht nur Advokats Anwalt für mich spielen.
Meine Schwächen kennen beide gut, ja.
Wegen der starken Emotionaliät werde ich nun wahrscheinlich auch nochmal die Therapeutin wechseln.
Ich bin bei meiner alten Therapie seit 6 Jahren (mit 2 Jahren Unterbrechung), aber ich habe das Gefühl, dass ich mit ihr nicht mehr weiterkomme.
Sie kennt mich in und auswendig und ich denke, sie kann mir keine neuen Impulse mehr geben, wie das vielleicht jemand kann, der nochmal mit einem neuen Blick auf Kindheit und Beziehungen schaut...
Und auch die Frage ob ich wochenlang in Trennung verbringen will, die ich nicht kapiere, ist berechtigt.
Ich liebe ihn für seine guten Seiten (er hat mich sehr stabilisiert als ich arbeitslos war, er hat mich nicht verurteilt, als er wusste, dass ich monate sationär in einer Klinik war, er hat eine positive Denkweise, er war mein Ruhepol, er war immer da bis auf jetzt, er hat jeden Spaß mitgemacht und mir immer wieder gezeigt, wie sehr er mich liebt, er hat sich für mein Leben intreressiert und immer nachgefragt bei den Dingen, mit denen ich mich beschäftigt habe - seien es emotionale Probleme oder Herausforderungen im neuen Job, er ist ein sehr zärtlicher, liebevoller Mensch)...
und gleichzeitig verurteile ich sein jetztiges Handeln (abdampfen, kühl sein, von Liebe sprechen aber keine Lösungen mehr suchen wollen) und vor allem den von dir angesprochenen nicht vorhandenen Beschützerinstinkt und dass er zulässt, dass andere mir weh tun.
Im Bezug auf ihn bin ich sehr zerissen. Ich weiß oft nicht, wie ich den Tag überstehen soll, weil er mir so sehr fehlt. Aber ich kann nicht aublenden was war.
Somit kann ich mich im Moment auch nicht in die eine oder andere Richtung (Gespräch) oder den innerlichen Schlussstrich mit ihm durch ringen.
Ich bin quasi gerade nicht Fisch nicht Fleisch, aber das beides mit sehr vielen Emotionen und Verzweiflung.
Das muss aufhören, ich weiss.
Ich weiss nur nicht wie.
Und ich mache mir selbst sehr viele Vorwürfe, wie ich zum Schweitern der Beziehung beigetragen habe, nämlich, dass ich ihm zu viel zugemutet habe oder zu viel von ihm verlangt habe.
Das Verhalten seiner Eltern zu sehen, sich für mich zu entscheiden mit allem was dazu gehört und doch zumindest uns zum Großteil vor andere Dinge zu stellen. Obwohl ich seine Freunde so sehr mag, wie ich nie einen Freundeskreis mochte. Aber er hat mir unter der Woche so sehr gefehlt und es fiel mir schwer ihn am WE herzugeben. Ich hätte öfter mit gehen sollen, aber ich wollte nicht bei den Eltern sein und ich habe eben auch noch Freunde hier und meine Katze.
Dass ich nicht auf seine Bitte eingegangen bin, sich mit den Eltern auszusöhnen.
Dass ich weggezogen bin, obwohl er mir eine gemeinsame Wohnung angeboten hat. Aber ich hatte Heimweh und habe mich nur hier (weg von dem Ort wo er ist und sich meine Kindheit abgespielt hat) wirklich frei gefühlt von den Seilen der Vergangenheit und in Sicherheit. Und ich habe nach 70 Bewerbungen hier einen Job gefunden.
Ich habe ihm aus Verzweiflung ja auch noch angeboten, dass ich zurück ziehe. Aber da war es zu spät.
Oder dass wir was die Freizeitplanung betrifft klare Absprachen treffen (geteiltes Fahren - ein WE da, eines da wenn er nicht mehr in der WG wohnt, ein WE für sich und eins bei den Freunden - aber halt nicht mit Übernachtung bei den Eltern).
Frage mich, was ich hätte machen können, um den Bruch zu verhindern.
Und ob ich ihn zu hart bewerte.
Was an ihm mich gerade so wütend macht und ob die Gründe wirklich in ihm liegen oder doch eher in meiner Kindheit. Auch mein Vater ist gegangen als ich 2 war und ihn gebraucht habe (er ist 12 Jahre im Ausland gewesen und hat nie eine Geburtstagskarte geschrieben oder sich gemeldet) und meine Mutter auf gewisse Weise als ich 8 war (sie zugelassen hat, dass mein Bruder und ich misshandelt wurden). Beide haben trotdzem immer davon geredet, wie sehr sie mich und meinen Bruder lieben. Ich konnte das nicht spüren. Genauso wenig wie ich es jetzt noch bei IHM spüren kann.
Es ist ein Gedankenrad, aus dem es mir schwerfällt auszubrechen. Genauso wie es mir schwer fällt, um ihn zu kämpfen oder ihn loszulassen.
Aber das darf und kann auf Dauer natürlich nicht so weitergehen.
In den letzten Wochen habe ich 10 kg abgenommen und kaum geschlafen.
Das ist v.a. für meine Gesundheit - da ich am Mo wieder operiert werde - eher kontraproduktiv...
und für meinen Job, auf welchem mich meine Kollegen permanent ansprechen was los ist, ich es aber auf die Gesundheit schiebe. Ich will diesen Job auf keinen Fall verlieren.
Wünschte ich könnte in die eine oder andere Richtung innerlich gehen... und vor allem dann auch danach handeln!