Wieder ein Abend voller Tränen und da ich uns selbst nicht verstehe poste ich nun einfach mal die Nachrichten, die hin und her gingen.
Ausgangslage war - nachdem ich einfach zu verletzt hatte, weil er bei der OP nicht mal gefragt hatte, wie es mir geht, dass ich ihm all das mitteilen wollte, was mir noch auf dem Herzen lag.
Ich hatte gehofft, dass auch wenn es natürlich - auch wenn ich versucht habe es nicht so zu formulieren - Kritik an seinem Verhalten war, meine Gefühle zu schildern ihm helfen würden, zu begreifen, was eigentlich passiert ist.
Was sein Verhalten bei mir ausgelöst hat. Hatte mir Selbstreflexion gewünscht und dass ich ihm Impulse geben könnte, einmal meine Perspektive zu verstehen und nicht nur sich zu sehen.
Aber auch wenn ich meinen Anteil am Scheitern der Beziehung mit erwähnt habe, scheint es bei ihm so angekommen zu sein, als wolle ich ihn nur fertig machen. Aber hier mal die Konversation und was danach geschah:
Hallo M, ja, das ist eine subjektive Ansicht. Meine ist eine andere: hätte mich gefreut, wenn du gefragt hättest, wie es mir geht, was das Ergebnis bzgl. Unfruchtbarkeit ist oder was mit dem Job ist. Wäre in ner kurzen SMS/Anruf möglich gewesen. Ich musste ein zweites Mal ins KH und eine weitere OP steht wie es ausschaut an.
Ich habe mir lange überlegt, ob ich dir meine Gedanken nochmal mitteilen soll, denn da ich den Eindruck habe, dass du wenig über dein Verhalten reflektierst (und wenn scheint es unmöglich sich zu entschuldigen-ganz unabhängig wie es mit uns weitergegangen wäre) wirst du es wahrscheinlich sowieso als Vorwürfe auffassen und denken Ok, liegt ja eh schon alles in Scherben. Wahrscheinlich ein Grund für dich sich weiter zurückzuziehen.
Du bist jedoch so plötzlich und auf eine ... Art und Weise aus meinem Leben verschwunden, dass ich denke, dass ich das Recht habe, dazu noch etwas zu sagen.
Um für mich selbst zu wissen, dass ich ausgedrückt habe, was ich fühle.
Ob du es dann nachvollziehen kannst, kann ich nicht beeinflussen. Eine Antwort möchte ich darauf nicht. Wir brauchen keine ewig langen Schriftwechsel per whats App führen.
Es war eine schwere OP und ich hätte dich gebraucht. Nicht als (Ex-)Partner sondern als Mensch. Denn bis zu diesem Zeitpunkt warst du ALLES für mich. Du verharrst jedoch in einer passiven, gleichgültigen und kühlen Haltung und bezeichnest das was du für mich fühlst trotzdem
als Liebe. Für mich unverständlich - auch unter dem Aspekt, dass du wahrscheinlich überfordert warst wie du damit umgehen sollst.
In vielen Punkten bin ich sicher kein Unschuldslamm, nicht das Opfer sondern auch Täter. Auch ich kann stark verletzen wenn ich verletzt bin. Bin froh, dass ich die Reflexion mich zu entschuldigen. Auch wenn es das natürlich nicht wieder gut macht.
Bis zu dem Freitag, an dem du mir unsere Beziehung vor die Füße geworfen hast (kurz nach der Endometriose Diagnose, vor einem Paargespräch und ein Monat vor Ende meiner Probezeit) habe ich an uns geglaubt und war zu allem bereit.
Wer nicht bereit ist, etwas zu ändern, Wege zu gehen und Kompromisse einzugehen, für den sind es Hochhäuser die man versetzen muss, um die Bedürfnisse zweier Menschen auf einen Nenner zu bringen. Wer bereit ist, etwas zu ändern und Lösungen zu suchen, für den sind es Gartenhäuschen. Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.
Mag sein, dass du heillos überfordert bist. Auch ich habe viele Baustellen gehabt, die dich Kraft gekostet haben, auch wenn ich daran gearbeitet habe: bin nach Salzburg **Spezialist Arzt Depressionen*** gefahren, habe mir Hilfe geholt, habe 70 Bewerbungen geschrieben, das Gespräch bei ***Therapeutin *** angestoßen. Aufgeben kam für mich - auch wenn ich aus Hilflosigkeit Verletzung manchmal so etwas falscher Weise gesagt habe - in letzter Konsequenz nie in Frage. Uns zuliebe. Dass du es getan hast, muss ich akzeptieren.
Mag sein, dass ich alles andere als einfach und sehr emotional bin, dass es deine erste Beziehung ist und es dir schwer fällt an deinen Bedürfnissen/Gewohnheiten Abstriche zu machen oder deine Priorität auf eine Beziehung zu legen. Dass ich - durch meine Kindheit - besonders verletzlich bin, wenn jm nicht zu mir steht und dann zurück verletze.
Niemand wollte dir deine Freunde oder Familie wegnehmen oder dich davon fernhalten. Du weißt, wie sehr ich deine Freunde mag. Und mir auch gewünscht hätte, eine Ersatzfamilie durch deine Familie zu bekommen bis sie ihre Ablehnung so offensichtlich nach außen getragen haben. Doch meine meine Freunde und meine Bedürfnisse gibt es auch noch.
Es gibt viele Aktionen von dir, die für mein Empfinden sehr rücksichtslos sind und bei mir die Folgerung auslösen, dass meine Gefühle eine untergeordnete Rolle für dich spielen (Deine Trennungsaktion - auch wenn du nicht mehr konntest; mit mir zu schlafen und es danach eiskalt fertig zu bringen, 15 Min. später meine Sachen in Keller zu räumen und schließlich zu gehen. Hättest du das mit der Pause wollen, hättest du sie ja wieder mitnehmen können, aber so war es einfacher für dich, egal was ich dabei fühle; kompletten Prüfungsabend mit ***Mitbewohnerin*** verbringen obwohl Anstoßen als Kompromiss ausgemacht war; auf Sylvester in ***bei seinen Freunden*** zu bestehen; Ärsche gucken in Rio durchziehen-hätte es nicht auch ein anderes Urlaubsziel gegeben?!; das erste Treffen mit deinen Eltern ewig ausdehnen trotz meiner Zahnschmerzen und meiner Angst vor fremden Menschen; deine Wohnsituation soll ich seit 1,5 Jahren akzeptieren, denn du bist nicht bereit sie zu ändern, ein WG Zimmer in einen Sprinter zu schmeißen und es uns einfacher zu machen. Überlege mal bitte wie du dich fühlen würdest, wenn ich mit einem Mann die komplette Beziehung über zusammen wohnen würde, der schei. zu dir ist).
Mag sein, dass das Leben und das Umfeld uns zu viele Herausforderungen gestellt haben.
Es gibt viele Erklärungen und auch ich beleuchte meinen Anteil und versuche manche Aktionen von dir vor mir selbst mit Erklärungen zu rechtfertigen.
Unterm Strich bleibt aber das gleiche: verlorenes Vertrauen, unsagbarer Schmerz und das Gefühl dass deine Liebe eine Lüge war.
Fühle mich von dir verraten und fühle unsere Liebe verraten.
Mittlerweile bin ich nicht mal mehr sicher, ob du ***Mitbewohnerin*** (oder deinen
Eltern) nicht komplett meine Kindheit und Therapie erzählt hast. Woher sonst, kommt das Wort Psychotante. Aber auch dafür, hast du sie nicht zur Rechenschaft gezogen. Aus meiner Sicht ist es ganz schön einfach zu sagen, ich kann xy nicht den Mund verbieten. Also macht man gar nichts. Vielleicht die erlernte Hilflosigkeit (aus Angst etwas falsch zu machen) und Passivität, zu der dich deine Mutter durch zu viel Fürsorge erzogen hat.
Aber es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Es gibt auch noch ein grau. Das hätte es statt der radikalen Aktion von dir vor ein paar Wochen auch gegeben.
Da ich die Wohnung untervermieten werde, bitte ich dich, XY den Schlüssel in Briefkasten zu schmeißen (Adresse). Danke.
Auch ich werde deine Sachen dann dort vorbei bringen. Dann hat jeder das was ihm gehört, sollte es nicht nochmal zu einem Gespräch kommen.
Für mich ist zu viel passiert, um dir in der nächsten Zeit gegenüber zu stehen und ich weiß nicht ob/wann ich es nochmal kann. Ich habe zu viel Angst, dass du mir wieder weh tun wirst. Den Schmerz, über das was passiert ist, halte ich kaum aus.
Aber du wirst viele Menschen haben, die froh sind, dass ich weg bin und dir (ganz ohne Eigennutz) sagen werden, dass es besser so ist. Von diesen kannst du dich ja dann auffangen lassen. Denn sie gingen ja auch die letzten 1,5 Jahre immer vor.
B
Seine Reaktion war gewohnt sachlich, ohne dass ich erkennen konnte, dass er seine Anteile reflektiert hatte, ganz im Gegenteil*Du Schuld, dass ich mich so verhalten habe, Passivität rechtfertigen*:
Hallo B,
wie du vielleicht weißt, bin ich gerade in Dubai. Ich habe aber davor deinen Schlüssel bei XY vorbeigebracht.
Es hat mich die ganze Zeit interessiert, wie es dir geht, was durch die OP herauskam, was das jetzt bedeutet, was die Ergebnisse aus Salzburg gebracht haben, was mit deiner Probezeit und deinem Job ist und warum du jetzt deine Wohnung untervermieten willst.
Das alles interessiert mich noch immer, nur war ich mir nicht sicher, ob ich dich danach fragen kann ohne wieder eine blöde Antwort zu bekommen.
Aber ich wäre froh, auf diese Fragen Antworten zu bekommen.
Zu allem anderen werde ich mich nach meinem Urlaub in Ruhe äußern.
M
Ich konnte damit nicht umgehen, klar ist seine sms nicht eiskalt aber für das, wie sehr er immer wieder betont, wie sehr er mich liebt und für das, dass er auch einige schei. gebaut hat, finde ich sie unangebracht. Welchen Zacken hätte er sich aus der Krone gebrochen, jetzt mal zu fragen ob wir reden können oder sich zu entschuldigen ?! Wie wäre es mal mit ich wollte nicht, dass es so mit uns kommt, können wir nach dem Urlaub sprechen. Wie geht es dir? Alles gute für die OP gewesen?
In meinem Schmerz habe ich ihm mitgeteilt, dass ich meine Kraft gerade für mich selbst und die anstehende 2. OP brauche und ihn bitte mir nicht mehr zu schreiben. Nicht weil es mir besser geht, wenn ich nichts von ihm höre, sondern weil ich mit seinen kühlen SMS und der Tatsache, dass er seine Anteile nicht reflektiert nicht umgehen kann und mich schützen möchte. Trotzdem habe ich ihm offen gelassen, dass es nach einiger Zeit - wenn er dazu bereit ist, seine Seite zu beleuchten und ich die Kraft habe, ihm gegenüber zu stehen, noch ein Gespräch geben könnte. Dann habe ich ihn blockiert.
Dass ich ihn blockiert habe, hat ihm nicht etwa als Zeichen gereicht, dass es nun mal reicht und beide nun mal die Füße still halten sollen.
Im Gegenteil, er hat meiner Freundin geschrieben, sie möge mir doch bitte ausrichten, er wäre wenn überhaupt Ende November zu einem Gespräch bereit aber eigentlich will er nun nur seine Sachen im Moment zurück haben. Bitte auf dem schnellsten Weg.
Er würde sie abholen oder ich sollte sie bringen. Auf meine Vorwürfe hätte er keinen Bock.
Meines Erachtens eine völlig unnötige Sache, zumal ich wenn ich operiert werde nicht als erstes an seine Sachen denke - die Sachen nichts wichtiges sind (ein paar Hemden, Fahrrad etc) und er noch vor kurzem (2 Wo) gesagt hat, dass er sie nicht braucht im Moment.
Ich sage ihm also noch bitte kontaktiere mich gerade nicht, dein Umgang mit mir verletzt mich und ich brauche meine Kraft für mich selbst, für die OP und um gesund zu werden und er nimmt den Umweg über die Freundin um mich noch weiter zu verletzten .
Versteht man das? Ich verstehe es nicht.
Aber auch wenn meine ewig lange Nachricht was ich über die Trennung denke ihm wohl zu blöd war und ihm als Reihe von Vorwürfen ankam, muss ich dann nicht mal drüber nachdenken, was an den Vorwürfen berechtigt ist, statt so zu reagieren?
Ich hätte es noch verstanden, wenn er mir etwas menschliches hätte ausrichten lassen wie Alles Gute für deine zweite OP aber doch nicht so ein Sch*** der mich noch weiter runterzieht.
Für mich ein weiterer Beleg, dass er wahrscheinlich einfach null nachdenkt, was ich fühle und wie es mir in einer Situation wie dieser geht.
Vielleicht ist er genau so empathielos, wie ich ihn die letzten Wochen erlebt habe....
Vielleicht ist auch einfach nur wieder seine Schwester kräftig am gegen mich wettern - denn sie ist mit ihm im Urlaub (jetzt hat die uns auch noch den Urlaub mit ihrer blöden SMS durchtrieben) und sie mag mich ja eh nicht (wie Mama und Papa eben, denn Mama und Papa sind ja Gesetz) und ist natürlich froh ihren Bruder wieder für sich zu haben.
Ihm den Urlaub zu versauen war nicht meine Intention, aber dass er im Urlaub ist, wusste ich nicht.
Was mich auch so ärgert ist, wie leicht er beeinflussbar ist und sich wahrscheinlich mit ihr über mich austauscht, die mich eh nicht leiden kann und die von Beziehungen wenig Ahnung hat, weil mit 25 Jahren durch Mama und Papa fixiert noch nie einen Freund gehabt.
Ich weiß nicht mehr weiter.
Werde ihm seine Sachen irgendwie zukommen lassen, auch wenn ich das in der Situation mehr als unangebracht finde.
Warum müssen sich immer solche Dramen abspielen. Reicht es nicht, dass beide leiden, muss man es immer noch schlimmer machen ?
Kann das alles kaum verarbeiten....