Trennung stellt alles in Frage - Freunde, Famile etc

M
Mir zerbröselt momentan mein Leben zwischen den Fingern.

Ich bin so enttäuscht von vielen Leuten und merke dass ich mich viel zu sehr auf meinen Partner fixiert und verlassen habe.

Er wollte immer eine ganz enge und nahe Beziehung, wollte nie dass ich wegfahre, bekam die Krise wenn ich mal ein paar Tage nicht da war. Ich und Du, Du und ich. Etwas anderes gab es nicht. Und das ist jetzt über Nacht vorbei.

Dadurch habe ich (meine eigene Schuld) in den letzen Jahren noch mehr isoliert als ich es vorher schon war. Freude gibt es kaum mehr (ausser gemeinsame und das sind seine Freunde) und ich stehe mehr oder weniger alleine da.

Nun wohne ich vorrübergehend bei meiner Mutter und merke dass da einfach kaum jemand anderes ist in meinem Leben ausser meinen Eltern und meinem Freund, der sich jetzt an eine andere klammert.

Meine Wohnung räume ich die nächsten zwei Tage komplett alleine leer - von der schweren Arbeit mal abgesehen, weiß ich nicht wie ich das schaffen soll. Das übersteigt einfach meine Kräfte.

Als ich vorhin meinen Bruder unter Tränen bat mitzukommen sagte er Nein weil er dann 1,5 Tage unterwegs sei. Wohlgemerkt, er hat keinen Job und sitzt nur zuhause.

Irgendwie merke ich gerade dass ich mich hauptsächlich mit Leute umgeben habe,die mir nicht gut tun und mich (bereitwillig) vollkommen von meinem Freund habe einnehmen lassen.

Jetzt ist er weg und ich bin alleine.

Wie komme ich da nur wieder raus?!

09.10.2012 14:30 • #1


E
Hey Madelaine!

Lass´ Dich mal drücken

Klar kommst Du da wieder raus!

Was sind die positiven Aspekte, dass es so ist wie es ist?

Bestimmt gibt´s die! Schreib´sie uns, bitte. Vll hilft das ein bisschen?

09.10.2012 14:37 • #2


A


Trennung stellt alles in Frage - Freunde, Famile etc

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R
Ich kann das nachvollziehen... Auch nur in der Beziehung gegluckt...
Und nun ist es gar nicht so leicht anschluss zu finden. Liegt aber wohl auch dran, dass ich es nie richtig gelernt habe...
Das ist nun wohl der Job, lernen allein zu leben und neue menschen kennenlernen...



Das mit dem Postiv sehen ist immer so eine Sache... Wenn jemand die Nachricht bekommt, wir müssen Ihnen das Bein abnehmen, will der auch nicht hören, aber sehen sie es positiv, müssen sie nur noch einen Schuh zubinden...

09.10.2012 14:43 • #3


E
Hmm, da hast Du recht

Was aber dann? Habe solches Mitleid mit Ihnen? Hilft das mehr? Ganz ehrlich, mir geht es auch nicht viel besser. Versuche aber tapfer zu sein ...

09.10.2012 14:49 • #4


M
Hm ... die positiven Seiten sind, dass ich jetzt wieder frei bin zu tun und zu lassen was ich will.

Mein Freund war/ist sehr lethargisch, es war oft ein Kraftakt ihn dazu zu motivieren Dinge zu unternehmen.

Die ersten Jahre der Beziehung haben wir praktisch alleine zu zweit verbracht.

Erst in den letzen zwei Jahren schaffte ich das Muster zu durchbrechen und wir unternahmen viel zusammen, trotzdem war ihm mein Aktionismus (der für normale Verhältnisse gar nicht sooo aussergewöhnlich ist) oft zu viel.

Da ich vom Home-Office aus arbeite könnte ich das auch aus jedem anderen Land der Welt tun.

Letztes Jahr wollte ich ihn überzeugen für eine Weile nach England zu ziehen (wir lieben beide das Land sehr) - das war natürlich müßig, dazu hätte er zu viel unternehmen müssen.

Ausserdem erkenne ich wer ein wahrer Freund in der Not ist und wer sich elegant zurückzieht.

Blödes Beispiel, aber von seiner Mutter glaubte ich immer dass sie mich nicht mag. Als sie gestern am Telefon sofort in Tränen ausbrach merkte ich dass das gar nicht so war.

Umgekehrt sehe ich auch wer mir nicht so gut gesonnen ist, oder nur große Reden schwingt und dann nichts tut. So wie mein Bruder.

Ausserdem habe ich klar erkannt, dass ich ganz viel ändern muss in meinem Leben.


Ich habe immer schon extreme Kontaktschwierigkeiten, eigentlich fast schon eine soziale Phobie. Das kam meinem sehr kuschel-und klammerbedürftigen Freund natürlich ganz Recht. Die leiseste Kritik an meinen Freunden brachte mich dazu den Kontakt zu vernachlässigen.
Nach und nach waren nur noch SEINE Freunde da (das ist kein Vorwurf, weder an mich noch an ihn ... es war einfach so, da habe ich ebenso Schuld wie er)

Es tut dringend Not, dass ich endlich etwas dagegen unternehme und ich habe mir auch schon eine Selbsthilfegruppe herausgesucht.

Auch gut ist, dass ich momentan merke um wieviel stärker ich bin als ich glaubte.

Ausserdem kann ich mir eine neue, schöne Wohnung suchen.

Unsere alte Wohnung war im Grunde immer seine und nicht unsere Wohnung. Ausserdem war sie unglaublich laut und auch schon ziemlich abgewohnt. Ich fühlte mich darin zuletzt gar nicht mehr wohl und drängte darauf umzuziehen (oder wenigstens zu Renovieren).

Dazu kam es nicht, weil er an jeder Wohnung die ich heraussuchte zu mäkeln hatte und kein Interesse zeigte.

Tja - im Nachhinein wohl kein Wunder, er war ja innerlich schon auf dem Absprung.

Alle diese Punkte sind natürlich auch mit großen Ängsten besetzt:
(Angst vor Einsamkeit, Angst keine Wohnung zu finden, Angst alles wieder alleine unternehmen zu müssen) - aber hier ging es ja darum positiv zu formulieren

09.10.2012 15:34 • #5


M
Traurig ist für mich, dass ich wieder mal alles, alles alleine machen muss.

Mein Freund verschwand für 3 Tage, war unerreichbar (davor war es undenkbar, dass ein halber Tag verging ohne dass wir telefoniert haben) - in den vergangenen fünf Jahren gab es keinen einzigen Tag an dem wir nicht mind. zwei mal telefoniert haben wenn wir örtlich getrennt waren.
Als er zurückkam sagte er, er wolle sich trennen.
Ich fragte ihn wie er sich das vorstelle und er zuckte nur mit den Schultern.

Ich musste alles alleine organisieren und auf die Beine stellen. Bezahlen natürlich sowieso.

Ich fühle mich so alleinegelassen --- im Grunde wie in der Beziehung oft auch, nur dass ich jetzt eben auch körperlich alleine bin. Wir haben immer sehr viel gekuschelt und ich sehne ich so nach seinen Armen.

09.10.2012 15:48 • #6


V
Hallo Madelaine...

Du glaubst garnicht wie sehr ich mit dir fühle...
bei mir ist es genauso... ich war noch nie die person die 8395 leute kannte und offen auf menschen zuging.. die gute freundschaft zu einer freundin zerbrach an meinem freund und nun wo die beziehung zu ihm zerbricht stehe ich da alleine.
die Vorstellung alles alleine bewältigen zu müssen, niemanden zum reden zu haben, niemanden mit dem ich täglich esse und von meinem tag erzähle oder einfach nur zu kuscheln auf der couch.
Die Vorstellung bringt mich einfach um. Ebenfalls wie der gedanke es meiner familie sagen zu müssen dass ich oder wir versagt haben.

Es ist so dass wir zusammen wohnen nur ist es seit einigen wochen so dass wir eigentlich nurnoch itbewohner sind jeglicher versuch zu reden wird abgeblockt... ich verspüre derartiges desinteresse und fühle absolut keine liebe mehr.. jegliche annäherung von mir wird abgeblockt und wenn ich versuche zärtlichkeiten oder aufmerksamkeit zu erlangen nerve ich ihn nurnoch... dennoch behauptet er er würde mich immernoch lieben und ich bin diejenige die ihn nicht liebt.
ich weiss nicht mehr weiter und muss langsam akzeptieren dass es eh nicht mehr lange geht... vorallem geht meine psyche dabei völlig kaputt ich kriege täglich mindestens einen heulkrampf und kann an absolut nichts nichts nichts anderes mehr denken.
ich vermisse ihn jetzt schon. aber sein altes ich. ich glaube ich muss mir bewusst machen dass diese person wohl im laufe der jahre verlorengegangen ist und ich wollte das eben nur nicht wahrhaben..

es ist zwar etwas egoistisch aber gut zu wissen dass es menschen gibt den es genauso geht wie mir.. und ich bin mir sicher dass du/wir das schaffen werden, wir gliedern uns wieder in die gemeinde ein, wir finden wieder dinge für die es sich aufzustehen lohnt was den kuscheligen arm ersetzten wird weiss ich noch nicht... jedoch habe ich ihn jetzt auch schon nicht mehr ^^

naja ich hoffe es konnte dir helfen zu erfahren dass es mehrere personen gibt die die gleiche situation durchstehen müssen auch wenn alles noch vor mir liegt weiss ich dass es alles mit unglaublchen mühen, schmerzen, tränen, schreien aber doch irgendwann mal zu meistern sein wird und hoffe du bist auch davon überzeugt!

falls etwas sein sollte kannst du mir gerne schreiben! (victoria.o@live.de)

gruß - sei stark

09.10.2012 16:18 • #7


M
Danke Viktoria Deine Antwort tut sehr gut und beruhigt auch mich dass es auch anderen so geht.

Ich habe momentan das Gefühl ich muss das Steuer herumreissen und meinem Leben noch eine neue Wendung geben.

Morgen beginnt der Horror des Ausräumens und ich fühle nur eins: Angst.

09.10.2012 19:26 • #8


M
Ich sitze gerade im Hotel und muss gleich die Wohnung weiter ausräumen und werde fast verrückt.

Bin gestern früh auf ihn getroffen (er hat mir die Kartons etc. hochgetragen etc.)

Das Schlimme: es war wie früher und ich Wahnsinnige habe mich darauf eingelassen.

Wir saßen eng aneinandergekuschelt nebeneinandr, haben uns geküsst, geredet,gelacht.

Mir ist das Herz fast zersprungen, weil ich mir natürlich doch wieder Hoffnungen machte obwohl er mich doch offensichtlich nur warm halten und sein Gewissen beruhigen will.

Ich sagte die Trennung fühle sich für mich nicht richtig an und ob das wirklich sei was er sich wünsche.

Er antwortete für ihn fühle es sich auch nicht richtig an und er wisse es nicht.

Gestern abend wollte er nochmal vorbeikommen und uns etwas zu Essen mitbringen - Freunde rüttelten mich dann wach und überzeugten mich das nicht zu tun.

Gestern kam dann noch eine SMS von ihm mit einem Küsschen-Smilie drunter :'( und eine Mail mit einer Wohnung, die er im I-net gefunden hat. 2,5 Zimmer, genau das was wir eigentlich gemeinsam gesucht hatten.

Und doch weiß ich ja das seine Neue heute in die Stadt kommt und er den Abend mit ihr verbringt. :'(

Er rief noch an dsss er heute vor der Arbeit noch kommen und mir helfen wolle. Ich sagte das sei nicht nötig aber er sagte er wolle trotzdem kommen. Ich lehnte ab und bat mir eine KS von 5 Monaten aus (Freunde hatten mir dazu geraten), sagte ihm ich ertrüge es nicht wenn er solche Dinge sage wie die dass er nicht wisse ob die Trennung richtig sei und sie dann doch nicht ernst meine. Er meinte er habe das nicht nur so dahergesagt aber wenn ich Funkstille wünsche müsse er das akzeptieren.

Es ist alles so schrecklich ... ich vermisse ihn so, so sehr :'(

11.10.2012 07:23 • #9


C
Bleib stark! Nutz die KS für dich.
Mach dir klar, dass das deine Zeit ist, in der du an dir arbeiten kannst.

Hast du schon mal überlegt dich beruflich so zu verändern, dass du mit anderen Kollegen zusammen bist?!

Und...natürlich vermisst du ihn. Wer vermisst nicht das Gefühl von Geborgenheit, von Nähe und Wärme?!
Ich dachte, ich würde sterben... wenn man das mit Abstand betrachtet ist es erstaunlich was der eigene Geist alles bewirken kann, was für Gedanken einem kommen.
Aber das liegt auch daran, dass du auf Entzug bist. Und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Wie wäre es mit einem Hobby? Mach was bei der VHS, engagiere dich auf sozialer Ebene. Da lernst du viele Leute kennen.

Du kommst da raus, du musst Leben allerdings verändern wollen!

Du hast gesagt, was alles geht. Mach es!
Geh ins Café, das hat mir oft geholfen. Man fühlt sich nicht so allein. Außerdem ist Milchkaffee ein Gottesgeschenk!

MACH!

Lg
Carlson

11.10.2012 07:36 • #10


A


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