Trennung/Scheidung nach 25 Jahren - am Boden zerstört

Guten Morgen euch allen,

lange hat mein Thema geruht, doch weil heute ein besonderer Tag ist, schreibe ich ein kurzes update.

Heute sind wir 25 Jahre verheiratet. Unsere Situation ist nach wie vor allerdings eingefroren. Wir wohnen immer noch zusammen, gehen uns aber weitestgehend aus dem Weg. Seit Monaten haben wir auch nicht mehr miteinander gesprochen. Es wurde alles gesagt.

Das Trennungsjahr läuft Ende Januar aus. Ich stelle mich auf ihren nächsten Schritt und Post vom Anwalt ein.

Stand jetzt bleibt die 15jährige bei mir, die beiden Studenten sowieso. Statt Trennungsgeld zahle ich weiterhin die laufenden Kosten, Benzin,Handy, etc. Ein unausgesprochener Deal.

Heute hab ich frei und gehe mit lieben Freunden erst zum Sushi all you can eat, anschließend auf den Weihnachtsmarkt. Morgens noch ein weiteres Vorbereitungs Gespräch mit Anwalt.

NF fährt mit Jüngster über Weihnachten zu ihrer Familie. Ältere Tochter ist in Berlin. Bei mir nur Sohn und Schwägerin und Mama.

Sohn und ich werden zwischen Weihnachten uns Sylvester extensiv FIFA auf der PS5 zocken.

NF hat ihre Entscheidung getroffen und mich mit ihrer verletzenden und kalten Art hart gemacht. Gott, Gemeinde, Kinder, Freunde, Job, Forum ... alle haben mich durch diese Zeit getragen. Euch hier danke ich auch, dass ihr immer da seid und zuhört. Einige hab ich sogar schon in echt kennengelernt.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Tag

Zitat von aquarius2:

Deine Frau wird sicher Weihnachten außer Haus feiern, oder?

Mit etwas Verspätung... ja, NF ist Heiligabend früh morgens mit dem Auto zu ihrer Familie (950 Km), da die Jüngste doch nicht mit ist, kommt sie wohl erst an Neujahr zurück.

Zitat von aquarius2:

Sei froh um jeden, der für dich da ist und dir durch diese Zeit hilft

Ja, da bin ich sehr froh und dankbar. Ich kann eigentlich ständig Leute um mich rum haben. Manchmal suche ich schon selbst nach Ruhepausen. Heute z.B. den ganzen Tag zu Hause und hier und da aufgeräumt... ab und zu mit Jüngster PS5 gezockt, die hat auch Spaß dran gefunden.

Zitat von Jetti:

weniger wie es Dir damit geht,

Schwer zu sagen, es geht mir eigentlich ganz ok, da kommen sicher noch Wellen, wenn Kids weg sind oder einsame Tage kommen.

Diese Woche ist ja quasi Testlauf bzgl alleine wohnen. Ist schon ein anderes Gefühl. Und selbst jetzt, weiss ich wo NF ist und was sie ungefähr macht. Irgendwann werde ich es nicht mehr wissen, keine Ahnung, wie das sein wird.

Zitat von Jetti:

Dennoch bist Du viel mehr als das, nämlich emphatisch, witzig, begeisternd, voller Liebe für Deine Kinder, ein guter Freund und Kollege........

Och, das hast du aber sehr nett geschrieben, vielen Dank.

Tochter1 (20) ist übrigens gerade auf dem Rückweg von Berlin. An Heiligabend hatten wir ne WhatsApp Videoschalte gemacht und ich hab die designierte Schwiegerfamilie gesehen. Sohn ist heute wieder weg mit der Freundin zu ihr in die Pfalz. Die Kids wechseln sich gerade ab, damit Papa nie ganz allein ist.

Ein update von mir, ich halte es kurz

- Trennungsjahr vorbei Ende Januar
- letzte Woche kam Post vom Amtsgericht, Scheidungsantrag
- ich hatte am Montag Termin bei meinem Anwalt
- parallel zum Scheidungsvergahren läuft der Versuch einer einvernehmlichen Trennungsvereinbarung, ich möchte sie auszahlen und Haus behalten
- Minderjährige T und 2 unterhalts pflichtige Studenten bleiben bei mir
- der Scheidung stimme ich aus Glaubensgründen nicht zu, denn was Gott zusammengefügt hat, soll der Mensch nicht trennen... muss sie halt etwas warten
- wir wohnen immer noch im gemeinsamen Haus, gehen uns komplett aus dem Weg
- gibt weder bei ihr noch bei mir kein Next, NF hat einfach die Mega MC ... oder war mich einfach satt

Zitat von Jetti:

Und wie geht es Dir?

Ich komme klar... der große Schmerz hat ca 5-6 Monate gedauert... seitdem gehts stetig bergauf. Mein Glauben, meine Kids, Freunde, Job etc. geben mir viel Kraft und tragen mich weiter.

Bin jetzt in dem Zustand, dass ich gut ohne sie klar komme, aber immer noch offen für ne Versöhnung wäre. Ne gewisse Grundtraurigkeit ist aber noch da.

Zitat von thegirlnextdoor:

Und warum und worauf..?
Was versprichst du dir davon?
Dass sie ihre Meinung nochmal ändert?
Oder willst du sie ärgern?

Nach meinem persönlichen Glauben ist für Gott die Ehe sehr wertvoll und ein Bund fürs Leben. Ich nehme das Ernst, können andere gerne anders sehen. Daher bin ich gegen die Scheidung. Das hat nix mit ärgern zu tun.

Zitat von thegirlnextdoor:

Zahlst du ihr Trennungsunterhalt?
Der ist in der Regel höher als der Unterhalt nach der Scheidung, falls ihr welcher zusteht. Ich meine nur...

Sie wohnt weiterhin im Haus, hat Trennungsunterhalt nie beantragt. Stattdessen zahle ich weiter alle Lebenshaltungskosten, Benzin, Versicherungen, Telefon, Reparaturen, etc. trage alle Kosten für unsere Tiere (Pferd, 2 Katzen), zahle alle Ausgaben für 1 Minderjährige u 2 Studenten (ja ich krieg auch das Kindergeld) usw.

Sie kommt da wesentlich besser bei raus, sie geht VZ arbeiten, 3/7 des bereinigten Einkommensunterschieds wäre niemals so viel. Mir wärs auch lieber, sie würde ausziehen und wir könnten einen klaren Schnitt bei den Finanzen machen, ich dann Unterhalt bezahlen.

Räumliche Trennung, da wär ich dafür... muss ja nicht gleich Scheidung sein. Man kann ja womöglich wieder zusammen finden.

Zitat von Lumba:

Da will man einen anderen Menschen festhalten, obwohl Gott sicher weiß, dass Du ja das Ende nicht wolltest. Es geht um die weltliche Trennung.

Also nein: Ich glaube es geht Dir nicht nur um den Glauben. Du nutzt die Macht, die Du noch hast.

Also ich bin doch bereit, an einer Trennungsvereinbarung zu arbeiten, so schnell wie moeglich. Ich will sie doch auszahlen, da werde ich noch einen sechsstelligen Kredit aufnehmen muessen... da kann sie sich eine schoene Wohnung mieten oder gar kaufen, wo auch immer...ich halte sie doch nicht fest, sie kann doch frei entscheiden zu gehen. Sie kriegt das Familienauto, kann im Haus von mir aus alles mitnehmen, alle Tupperware, Vorwerk, etc. daran haengt mein Herz nicht.

Nur die Scheidung an sich, da kann ich jetzt noch nicht zustimmen, ich bringe es nicht uebers Herz, das Kreuz bei ich bin einverstanden zu setzen. Ich kanns nicht, keine Ahnung wie andere das hinbekommen, ich kann 26 Jahre und 3 Kinder nich einfach so wegwischen.

Die Schock- und Schmerzphase ist rum (ca 6 Monate). Jetzt bin ich in der Realisierungsphase ... wenn der Uebergang zur Aktzeptanzphase kommt, werde ich das vielleicht auch noch unterschreiben koennen. Noch kann ich es nicht. Ich finds traurig, dass diese tiefe Verbundenheit als Machtspiel interpretiert wird. Seid ihr alle so abgehaertet durch die ganzen Trennungen?