Trennung/Scheidung nach 25 Jahren - am Boden zerstört

@aquarius2 mein Steuerberater (2x geschieden) hat mir auch geraten, Kohle von Konten auf die Seite zu schaffen. Das mache ich nicht, das widerspricht auch meinem Glauben. Nur weil ich der Meinung bin, dass sie einen Fehler macht, muss ich nicht all meine Prinzipien über den Haufen werfen. Wenn ich diesen bitteren Weg gehen muss, dann soll sie alles bekommen, was ihr zusteht.

Nochmal zur Erinnerung, für sie war es 20 Jahre lang ihr Lebenstraum, obwohl fertig studiert, sich um Kinder und Haus und Garten zu kümmern, ich hab sie nicht gezwungen, klein gehalten, etc. Während dieser Zeit, war sie auch frei schaffende Tupperware Beraterin und hat auch sonst viel außerhalb gemacht. Es ist immer schwierig nach außen glaubhaft darzustellen, dass man ein traditionelles Familienmodell wählte, ohne das man dabei als Patriarch oder Unterdrücker rüber kommt.

Zitat von tina1955:

Als Frau ist es gar nicht so schwer, wieder auf die Beine zu kommen.

Liebe Tina, aus Deinen vielen Beiträgen erkenne ich, dass Du eine sehr starke Frau bist, die ihren Weg gegangen ist. Ist gut, wenn man Meinungen aus vielen Richtungen bekommt. Du bist eine der wenigen hier, die ihr Leben so gut und klar in den Griff bekommen haben. Wie gesagt, das gibt auch Hoffnung für mich, dass es da vielleicht nochmal eine andere Lebensphase und Liebe gibt, irgendwann, falls das hier wirklich den Bach runter geht.

Frage mich nur, warum eine so starke Frau hier in diesem Forum aktiv ist? Gab es damals bei deiner Registrierung evtl. auch eine Phase, wo es Dir nicht so gut ging und Du deshalb hier gelandet bist?

@MaKu, ich habe auch nicht damit gerechnet, so schnell wieder einen Mann kennenzulernen.
Mir hat wirklich meine Singlereise sehr gut getan, ich habe viele Frauen und Männer kennengelernt, die alle mehr oder weniger frisch getrennt waren und von ihrem Schicksal und ihren Erfahrungen berichtet haben.
Ich habe deren Rat auch beherzigt, die Vergangenheit schnell abzuschließen und mich für die Zukunft zu interessieren und offen für einen neuen Partner zu sein.

Was bringt es denn, der Vergangenheit ewig oder Jahre hinterher zu trauern oder aufzuarbeiten?

Dein Leben geht auch weiter und wenn Du Dir der Fehler bewusst bist, die Du in Deiner Ehe (vielleicht) gemacht hast, werden sie Dir garantiert nicht mehr passieren.

Ich wünsche Dir viel Glück.

Einen guten Spruch hab ich für Dich :

Das Glück musst Du in Dir haben, Du kannst nicht erwarten, daß Dich andere Menschen glücklich machen.

@MaKu , Antwort jetzt zu meinem Forengrund...

Ich war hier schon 1x registriert und habe mich dann abgemeldet, als mein Forengrund nicht mehr relevant war. Vor ca. 3 Jahren, also in meiner jetzigen Ehe.
Wir hatten damals eine Flaute über ein paar Monate in S. Hinsicht, da hatte ich Befürchtungen, meine 2. Ehe geht den Bach runter, obwohl wir offen darüber geredet haben. Das hat sich aber alles wieder normalisiert, ohne fremde Hilfe, ohne Druck und ohne medizinische Hilfe.
Was diese Flaute damals ausgelöst hat, wissen wir bis heute nicht und es gab sie nie wieder. Ich suchte im www nach Antworten auf meine Fragen und bin in diesem Forum gelandet.
Ich habe damals hier sehr nette Foris kennengelernt, die mir via PN, per Telefon geholfen haben nach meiner Abmeldung hier privat per E-Mail weiter Kontakt hielten. Dann kam Corona und ich habe mich unter meinem alten Nicknamen wieder angemeldet.

Ich hatte auch mal einen Forengrund und bin dann aktiv in den 1. Coronathread eingestiegen, der dann geschlossen wurde.

@MaKu
Ich glaube, dir muss man keine Ratschläge geben, du weißt ja was für dich gut ist. Deine Frau muss sich erst noch finden und sich klar werden, wie sie sich ihre Zukunft vorstellt.
Alles Gute für die Zukunft, bin hier erst Mal raus, da ich jetzt wieder arbeiten muss und Patenkind ja heute Abend auch wieder hier einzieht.
Ich finde es gut, dass du so handelst wie du handelst und deine Frau trotz allem fair behandelst, kenne ich aus meinem Umfeld wirklich auch anders!

Zitat von thegirlnextdoor:

Menschen, die sich wirklich trennen wollen, gehen.

Das kenne ich anders.
Ich denke aber, dabei kommt es eben drauf an, wie Wohnsituation und Eigentumsverhältnisse sind.

Mein Nochmann hat sich getrennt und hatte auch schon die Neue in petto.
Er wollte aber nicht aus seinem Haus raus.
Ich hätte dauerhaft dort nicht bleiben wollen, da das Haus ein Anbau bei Schwiegereltern ist und ich mir denken konnte, das egal wie er sich verhält, ich die Dumme wäre.
Ich hatte ihn trotzdem gebeten, zumindest übergangsweise zu gehen, bis ich etwas Neues gefunden hätte, weil es mir einfach total weh tat, mit anzusehen, was auf einmal bei der Neuen alles möglich war. ( Treffen noch nach der Spätschicht oder vor der Nachtschicht. Wo er sonst eher müde und schlecht gelaunt war, fuhr er auf einmal gut gelaunt weg und ähnliches)

Er hat mir den Wunsch nach einem vorübergehenden Auszug nicht erfüllt, weil er meinte, ich würde ihn dann später nicht wieder reinlassen und einfach dort bleiben.
( Im Nachhinein gesehen, sieht man mal, wie wenig er mich einschätzen konnte)
Besser noch, ich bekam Anwaltspost , eine Woche nach der Trennung, in der ich darauf hingewiesen wurde, dass ich auszuziehen habe und mir auch noch eine Frist gesetzt wurde. ( Der Jüngste war 10 )

@Taleja oh, das ist krass. Ich kenne tatsächlich mehr Fälle, in denen der, der die Trennung wirklich wollte, gegangen ist.

Aber du hast sicher Recht damit, dass es auch stark von den Eigentumsverhältnissen abhängig ist.
Wenn ich näher darüber nachdenke kenne ich tatsächlich doch Fälle, wo es so ähnlich war wie bei dir. Bei einer sehr netten älteren Arzthelferin, die wir kannten, die mit einem Arzt verheiratet war und bei einer Klassenkameradin, deren Eltern beide Patentanwälte waren. Da gehörte das Haus wohl in beiden Fällen den Männern - und als die Männer ihre Frauen betrogen, mussten Frauen + Kinder sofort ausziehen.
Schon heftig...

In Fällen, die wir kannten, wo es sich um gemeinsam gemietete Wohnungen handelte (was früher deutlich mehr Fälle in unserem Bekanntenkreis waren, wir leben im sehr teuren Oberbayern), waren die Trennungswilligen im Schnitt relativ schnell weg und der andere Part behielt die Wohnung.
Ja stimmt wohl, mit den Eigentumsverhältnissen....

@thegirlnextdoor
Nur am Rande erwähnt, wir haben das Haus zusammen gebaut und meine Ersparnisse steckten auch drin. Nur waren wir damals noch nicht verheiratet und ich stehe durch eine falsche Beratung ( im Nachhinein vielleicht sogar absichtlich so gewollt) nicht im Grundbuch.
Aus seiner Sicht war aber irgendwie eh immer alles seins, weil wir auch das klassische Familienbild gelebt haben.

@Taleja oh, das ist übel.
Hoffentlich bist du trotzdem zu deinem Anteil/deinem Recht gekommen..?

Zitat von Taleja:

Aus seiner Sicht war aber irgendwie eh immer alles seins, weil wir auch das klassische Familienbild gelebt haben.

Ich fürchte, dass das ganz viele Männer so halten würden.
Bei uns ist es ähnlich, bzw. steckt sogar deutlich mehr Geld von mir in unserem Haus als von ihm und er sagt trotzdem manchmal (gerade im Streit mein Haus Über die Korrektur ist er dann immer gar nicht glücklich wobei es alles nicht so ernst gemeint ist, und hier zum Glück auch alles gut schriftlich festgehalten etc... das war mir sehr wichtig, trotz gemeinsamen 20 Jahren...)

Zitat von thegirlnextdoor:

oh, das ist übel.
Hoffentlich bist du trotzdem zu deinem Anteil/deinem Recht gekommen..?

Naja, was heißt mein Recht? Das ich vor 24 Jahren meine Ersparnisse ins Haus gesteckt habe, lässt sich nicht mehr beweisen. Er tut so, als wisse er von nichts. Mir steht aber ja der Zugewinn zu und den versucht er möglichst niedrig zu halten. Soll heißen,es ist noch nicht vorbei, ich bin über 3 Jahre nach der Trennung immer noch nicht geschieden.

@Taleja das ist übel. tut mir sehr leid, solche unfairen und langwierigen Kämpfe braucht kein Mensch... vor Allem wenn man schon weiß, dass es so oder so nie wirklich fair ausgehen wird.

@MaKu
Wie geht es dir?

Zitat von aquarius2:

@MaKu Wie geht es dir?

Hallo, was soll ich sagen? Ich kann hier momentan nix hinzufügen. Wohnsituation ist unverändert.

Vor 2 Wochen gab ich ihr das Muster eines Trennungsbriefes (um das Trennungsjahr offiziell zu machen mit Start Datum) und ein Muster einer Trennungsvereinbarung (Auszahlungsvorschlag) gegeben, um hier zu helfen, das Gesagte in Taten umzusetzen. Da hab ich ihr auch gesagt, dass ich ab sofort keine Vorwürfe mehr hören möchte, die mir sehr weh tun. Nur noch notwendige Abwicklungs-Gespräche. Eine Art Selbstschutz. Obwohl der Trennungsschmerz groß ist und ich sie immer noch liebe, bin ich ein Freund des Ende mit Schreckens statt Schrecken ohne Ende. Wenn ich schon da durch muss, dann soll es auch schnell gehen. Sie hat mir diese Unterlagen bisher nicht unterschrieben vorgelegt oder irgendwelche Ansagen gemacht. Gerade eben hab ich den Notartermin abgesagt, weil es keine Einigung gäbe, die irgendwie notariell beurkundet werden könnte.

Wenn ich ihr im Haus über den Weg laufe, schaue ich sie nicht an, um das Kopfkino (wie schön sie immer noch ist, bla bla) zu ersticken. Ich werde hier nicht ausziehen, auf keinen Fall. So schlimm kann es nicht kommen, dass ich mein Haus verlasse (schönes Eckhaus mit Garten in Nebenstraße). Ich sitze das dann eben aus. Sie zieht sich immer mehr selbst zurück von Freunden, Veranstaltungen und sogar von den Kindern (zumindest die 2 Großen (21, 20), obwohl niemand hier irgendwie Zwietracht sät. Wir lassen sie einfach alle in Ruhe. Immer noch kein NEXT in Sichtweite, oder der manipuliert so geschickt und versteckt im Hintergrund wie Palpatine in Star Wars I-III. Wobei, wenn es einen NEXT gäbe, würde sie doch sicher auch eher heute als morgen ausziehen wollen?

Es tut nicht mehr so weh wie im Dez/Jan, ich funktioniere wieder, schlafe besser. Viele Freunde und Aktivitäten lenken mich ab. Im Job geht es auch ganz gut. Ich hasse es zwar, aber ich gleite so langsam wieder in mein altes Single-Leben von vor 25 Jahren. Muss ja irgendwie weitergehen. Mein altes Leben als FCK Fan in der Stehplatzkurve zieht auch wieder an mir, die sind gerade nach 4 Jahren 3. Liga wieder zurück in die 2 Liga aufgestiegen. Die Aufstiegsfreude betäubte kurzzeitig den Trennungsschmerz.

Aber ich bin ganz ehrlich, ich stumpfe zwar ab und versuche das Kopfkino zu eliminieren, aber mir fehlt schon das Körperliche, die Zärtlichkeiten und all das. Das lief bei uns immer ziemlich gut, auch die Frequenz, selbst nach 25 Jahren. Ich 50, sie 47 hatten bis letztes Jahr auch eher das Gefühl, dass es immer besser wird mit zunehmendem Alter. 3 Jahre nach Kind 3 hörten wir auch auf, zu verhüten und wollte Nr 4 angehen. 8-9 Jahre durfte ich jederzeit, wenn ich wollte. Das war ein Traum, leider kam Nr 4 nicht zustande.

Sie war da immer sehr aktiv und konnte sich gut gehen lassen. Es ging sehr häufig auch von ihr aus, die hat mich nachts auch oft wach gemacht. Fehlt ihr das nicht auch seit 7 Monaten? Manchmal wenn ich nachts wach liege, stelle ich mir vor, wie sie unten schläft und sie plötzlich Lust verspürt und denkt sch..drauf ich hab doch einen Mann, also los.... Jetzt meine Frage an die Frauen. Könnt ihr dieses Bedürfnis einfach so ausschalten, wenn ONS und Next kein Thema ist? Ist sie lieber alleine als mit mir?

Also mir als Frau fehlt die körperliche Nähe enorm. Fast ein physischer Schmerz. Wobei eher die Zärtlichkeiten, das Gehaltenwerden, als der reine Sechs.

Bei uns war es schon immer mein Mann, der mehr wollte als ich. Ich habe ihn kürzlich gefragt, ob ihm das nicht fehlt? Offenbar grad nicht. Er ist so mit sich selbst und seiner Selbstfindung beschäftigt, dass alles andere in den Hintergrund tritt... hätte ich mir bei ihm NIE! vorstellen können! Vielleicht geht es deiner Frau bei ihrem Selbstfindungstrip ja ähnlich.

Seit ich ihm vor 2 Wochen gesagt habe, dass mir das also schon fehlt und ich mir auch nicht vorstellen kann, ewig so enthaltsam zu leben, ist mein körperliches Verlangen zum Glück etwas weniger geworden. Vielleicht, weil ich es mal vor ihm ausgesprochen habe. Und mittlerweile werde ich immer besser im Verdrängen - notgedrungen...

Zitat von MaKu:

Hallo, was soll ich sagen? Ich kann hier momentan nix hinzufügen. Wohnsituation ist unverändert. Vor 2 Wochen gab ich ihr das Muster eines ...

Es wird immer unverständlicher für mich. Kann es sein, dass sie depressiv o.ä.ist?

Freue mich aber, dass du langsam wieder zu dir kommst.

Zum S.: Das ist sicher sehr individuell. Persönlich hatte ich auch schon jahrelange Durststrecken. Ausgehalten habe ich das schon irgendwie, aber schön war das nicht
Also, ja, wenn ich alleine bin, vermisse ich S.. Sehr sogar.

Wie es in deiner Frau aussieht, können wir natürlich nicht sagen.