Hallo zusammen,
ich war vor Jahren schon mal hier wegen meinem damaligen Ex-Freund. Nun habe ich eine erneute Trennung zu durchleben. Er hat sich gestern nach 10 Monaten von mir per E-Mail getrennt.
Unsere Beziehung war von Anfang holperig. Wir lernten uns auf einer Datingsite kennen. Kamen erst nach 5 Monaten inkl. Bruch und F+ zusammen. Jetzt ist alles nach einer Krise, die um Weihnachten rum begann vorbei. Wir haben viel durchgemacht in der Zeit. U. a. schmerzhafte Verluste durch Tod.
Er war einer dieser Kandidaten, die ihre letzte Beziehung noch nicht überwunden haben und war in der Beziehung entsprechend unstet: ständige Stimmungsschwankungen, leicht reizbar, emotional hatte er die Mauern hochgezogen. Für mich ein ständiges Auf und Ab der Gefühle und schließlich hatten wir nicht selten Streit, da meine Bedürfnisse irgendwann zu kurz kamen. Es war jedoch nicht nur schlecht. Wir waren auf einer Wellenlänge, teilten Interessen, sahen uns regelmäßig, standen eigentlich immer im Kontakt, wenn es nicht ging. Ich lernte seine Kinder kennen und wir verstanden uns gut. Ich fühlte mich trotz der Stolpersteine auch abgeholt bei vielen Dingen.
Wir hatten dann auch noch eine sehr gute Phase, wo er sehr verliebt in mich war und vor seinen Kindern sogar sagte, dass er mich lieb hat. Wir sprachen sogar über ein Kind und zusammenziehen. Naja das war auch eigentlich einer der Themen, das die Abwärtsspirale in Gang brachte. Es stellt sich ziemlich bald raus, dass er doch kein Kind möchte und reagierte entsprechend panisch. Wir hatten Probleme mit unserem S., weil er immer wieder blockte auch intimes Küssen kam nur selten vor. Kann man beurteilen wie man will. Er hat mir dennoch nicht das Gefühl gegeben, er würde mich unattraktiv finden oder das ich der Grund dafür wäre. Ich weiß es schlussendlich nicht.
Er hat sehr viele Probleme mit sich selbst, die er aber nicht aufarbeiten kann und will. Ich wollte ihm ein guter Partner sein und habe mich ihm aus dieser Idee heraus stark angepasst. Erst in den letzten Wochen wurde ich wieder etwas unabhängiger und selbstständiger. Da war die Abwärtsspirale nicht mehr aufzuhalten. Er fühlte sich plötzlich eingeengt und grenzte sich immer häufiger ab. Benötigte viel Zeit für sich und änderte seine Routinen. Unsere Kommunikation war von einem Tag auf den anderen nicht mehr vorhanden, er schrieb nicht mehr über WhatsApp, meist nur noch per E-Mail. Davor wäre es bereits fast zu einer Trennung gekommen. Wir rauften uns nochmals für drei Wochen zusammen, es war wieder harmonisch. Dann fuhren wir in den Urlaub, der eigentlich gut war. Am Ende gingen wir jedoch im Streit auseinander. Seit dem haben wir uns nicht mehr gesehen. Er meldete starke Zweifel an wie es weitergehen soll und ob es überhaupt weitergeht. Dann herrschten 6 Tage völlige Funkstille.
Gestern erhielt ich eine lange E-Mail. Darin schrieb er mir, welche guten Eigenschaften er bei mir sieht. Das die negativen ihn aber abstoßen würden. Das er zu dem Entschluss gekommen war, dass er zur Zeit lieber alleine als mit irgendeiner Person zusammen sein möchte. Er sehe keinen Weg mehr für unsere Beziehung, in keiner Form und auch eigentlich nie wieder. Evtl. eine lose Verbindung in der man Interessen teilt. Er ging auch nochmals auf das Kinderthema ein, da wolle er mir nicht im Weg stehen.
Seine Worte klangen bereits sehr gesetzt, gefühlsmäßig weit runtergefahren und wohl überlegt. Sowohl die Form als auch der Inhalt machen jede Wiederannährung unmöglich, das hat er sehr klar gemacht. Trotz seiner Worte, die für ihn fair, empathisch und ehrlich wirken müssen, empfinde ich die Art und Weise als Indikator für die Qualität seiner Gefühle und der Beziehung von seiner Seite aus. Im Grunde reagierte er auf mich, wie ich bin teilweise sehr negativ.
Ich weiß ich bin ein wertvoller und toller Mensch und was ich selbst bei mir erkenne, spiegeln mir auch andere, nur er konnte das nicht in den Fokus rücken, sondern konzentrierte sich häufig auf das Negative, so als wolle er das es scheitert.
Wie komme ich mit diesem empathiebefreiten Ende zurecht? Nicht nur, dass ich ein wenig Hoffnung hatte wir wuppen es nochmals, nein er zerstörte sie vollkommen durch diese Art die Trennung auszusprechen. Ich bin ihm nicht mal ein persönliches Gespräch wert. So als hätte es unsere Zeit nie gegeben und als hätte er nie etwas für mich empfunden. Ich bin tief enttäuscht, ich zweifle nicht an mir oder was ich für die Beziehung getan habe, aber natürlich habe ich mich ihm angepasst um die Harmonie nicht zustören. Gelungen ist mir das nciht. Aber das war auch nicht das Problem, er war emotional überhaupt nicht bereit sich einer tieferen Verbindung zu öffnen, obwohl wir viele schöne Momente geteilt haben und viele innige Gespräche hatten. Wir haben auch zusammen Dro. genommen. Nicht oft, aber er hat mir eine neue Welt gezeigt, die ich sehr spannend fand.
Könnt Ihr mir etwas dazu sagen? Wie gehe ich jetzt mit so etwas um. Respektvoll geht anders.
milano30
23.03.2018 12:58 •
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