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Trennung Patchwork - Schuldgefühle gegenüber Kind

P
Hallo zusammen

Ich stecke in einer, für mich, sehr schwierigen Situation. Ich bin seit fast fünf Jahren mit meinem Partner zusammen. Unsere Beziehung war leider über längere Zeit sehr grossem Stress von Aussen (lasse an diesem Punkt die Details aus) ausgesetzt, was zu sehr viel Stress innerhalb der Beziehung geführt hat. Das hat mich alles so viel Kraft gekostet, dass es leider eine Auswirkung auf meine Bedürfnisse und Gefühle in der Partnerschaft hatte. Ich fühle nun eigentlich schon seit Längerem, dass ich mich trennen und für mich alleine leben möchte. Das Bedürfnis nach dem alleine sein ist so gross. Gleichzeitig fühle ich mich sehr schlecht, da mein Partner ein sehr toller und liebenswerter Mensch ist. Ich fühle mich egoistisch. Was mir aber am meisten Mühe bereitet, ist unsere Patchwork Situation. Ich habe einen Sohn, er hat zwei Söhne. Die Söhne meines Partner verbringen zwar nur jedes zweite Wochenende bei uns, jedoch haben sich die Jungs regelrecht verbrüdert, mein Sohn nennt sie sogar seine Halbbrüder (was ja eigentlich schön ist). Mein Sohn freut sich jedes Mal total im Voraus wenn er weiss, dass sie kommen und wenn sie dann bei uns sind, kleben die drei buchstäblich das ganze Wochenende aneinander. Die Söhne meines Partners wohnen nicht weite weg und sie haben sich auch schon in der Freizeit getroffen, ausserhalb des Wochenendes. Trotzdem wäre es nicht das Selbe. Mein Sohn hat sich so an diese Konstellation gewöhnt und der Gedanke daran, ihm das zu nehmen, fühlt sich einfach nur schrecklich an und blockiert mich total. Natürlich weiss ich, dass dies kein Grund ist, in einer Beziehung zu bleiben, aber diese Schuldgefühle nehmen mich voll und ganz ein. Ich fühle mich so gefangen. Da ist auf der einen Seite mein persönliches Bedürfnis, welches sehr stark ist, auf der anderen Seite sind da diese Schuldgefühle und die Angst. Ich weiss nicht mehr weiter.

Liebe Grüsse

04.07.2022 15:38 • #1


DieSeherin
wie alt sind die jungs denn? und weiß dein freund, dass eine trennung ins haus steht? wie wird er es aufnehmen?

04.07.2022 15:58 • #2


A


Trennung Patchwork - Schuldgefühle gegenüber Kind

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P
Hallo...

Mein Sohn wird 11, die Söhne meines Partners sind 12 und 14.
Ich habe schon mehrmals mit meinem Partner das Gespräch gesucht und ihm auch mitgeteilt, dass ich mich trennen möchte. Er hat das aber jedesmal sehr schlecht aufgenommen, also sehr verletzt und traurig. ich weiss, dass er mich sehr liebt und die Situation mit den Kinder war natürlich auch eines seiner Argumente. Das war auch immer der Grund, weshalb ich es nicht geschafft habe die Trennung durchzuziehen. Ich habe dann einfach alles verdrängt und einfach normal weitergemacht...

04.07.2022 16:06 • #3


B
Vielleicht hilft dir, dich mal extern beraten zu lassen? Ich kann dich sehr gut verstehen. Mit Leuten, die beratend tätig sind zu reden, kann sehr hilfreich sein.

04.07.2022 16:12 • #4


Happylife1981
Was möchtest Du?
Was macht Dich glücklich?
Alles andere ist doch nicht wirklich wichtig.

04.07.2022 16:39 • #5


P
@Bubu38 Das habe ich schon, ich kenne eine sehr gute Psychologin, an die ich mich jederzeit wenden kann. Sie hat mir ganz klar zu einer Trennung geraten. Sie ist der Meinung, dass man es bei aller Liebe und Rücksicht, seinem Kind nicht schuldig ist, in einer Beziehung zu bleiben (sie ist auch Kinderpsychologin). Für mich ist es trotzdem unendlich schwierig. Mein Sohn hat eine nicht ganz leichte Zeit hinter sich und ist auch jetzt nicht unbelastet (lasse hier die Detais aus). Ich habe solche Angst davor, dass ihn diese Veränderung psychisch sehr belasten könnte...

04.07.2022 16:48 • x 1 #6


P
@Happylife1981 was mich selber betrifft weiss ich das aber der Gedanke, dass mein Kind darunter leiden könnte, ist unerträglich.

04.07.2022 16:51 • x 1 #7


Happylife1981
Er wird am Anfang vielleicht etwas traurig sein, aber er kann die Jungs weiter sehen wenn er möchte.
Außerdem möchte er bestimmt, dass seine Mutter glücklich ist.

04.07.2022 16:56 • #8


W
Könnt ihr euch nicht erstmal nur räumlich trennen? Und lässt sich der Stress, der von außen auf euch einwirkt, vermeiden oder ausblenden?

04.07.2022 18:17 • #9


P
@Woelkeline Das ist ja das tragische an der ganzen Geschichte - diese Stressfaktoren sind mittlerweile fast gar nicht mehr vorhanden. Nur hat mich diese Zeit davor so dermassen ausgelaugt, dass ich keine Kraft mehr habe eine Beziehung zu führen. Ich habe keine Lust auf Zweisamkeit, keine Energie um Gespräche zu führen oder zuzuhören. Eine räumliche Trennung komme für ihn gar nicht in Frage...

05.07.2022 10:45 • x 1 #10


E
Wäre es möglich, dass du dir eine Auszeit nimmst? Kur vielleicht? Es täte dir gut, ganz alleine zu sein ein paar Wochen. Auch ohne Sohn. Kann er zu seinem Vater für diese Zeit? Wenn du wieder zu dir kommst, kann es sein, dass du deinen Partner und die Patchwork Familie mit ganz anderen Augen siehst....

05.07.2022 10:57 • x 1 #11


DieSeherin
kann es sein, dass du die beziehung in einem anderen licht anschauen könntest, wenn du eine kur machst? dich mal nur um dich selber kümmern könntest? wieder zu kräften kommst?

05.07.2022 10:59 • #12


DieSeherin
@Ella zwei dumme, ein gedanke

05.07.2022 10:59 • #13


T
@Peony0212 Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen. Vor zwei Jahren stand ich vor der gleichen Entscheidung. Bei mir waren es jedoch nicht äußere Belastungen. Wir fanden lediglich keine Einigung mit den Schwierigkeiten, die eine Patchwork-Familie zwangsläufig mit sich bringt. Das raubte uns auch sehr viel Kraft, was dazu führte, dass wir uns als Paar aus den Augen verloren und es zur Trennung führte.
Die Trennung war sehr schmerzhaft und ich musste Hilfe aufsuchen. Bei der Aufarbeitung, hatte ich nicht nur Gelegenheit zu lernen, mit dem Trennungsschmerz umzugehen, ich erfuhr auch mehr über mich und zu unserer Paardynamik.
Wir kamen sehr schnell zusammen und hatten eine sehr intensive Anfangszeit, sowie ein großes Bedürfnis nach einer neuen Familie. Wir zogen nach einem knappen Jahr zusammen.
In dieser Anfangszeit einer Beziehung ist es jedoch so, dass Paare ihre Erwartungen und Defizite auf den Partner spiegeln, sie sehen in ihrem Gegenüber nur das, was ihnen fehlt und klammer mögliche künftige Schwierigkeiten aus. So verliebt sich Mensch. Können diese Bedürfnisse auf die Dauer jedoch nicht mehr gleichermaßen bedient werden, wenn die Beziehung den ersten Belastungen ausgesetzt ist, schwinden die Glückshormone und Enttäuschung kommt auf.
Will man die Liebe retten, muss man sich vorerst ent-täuschen indem man einsieht, dass keine Beziehung und kein Mensch perfekt ist, um ent-scheiden zu können, so wie St. Michael. Er ent-scheidete sein Schwert aus der Scheide und hackte dem Teufel den Kopf ab.
Heute bereue ich die Trennung nicht mehr, denn sie hat mir und meinem Partner geholfen, uns weiterzuentwickeln und wir sind nach einem Jahr wieder glücklich zusammen.
Du schreibst du hättest einen lieben Menschen als Partner, das bedeutet er ist liebenswert. (wert zu lieben) und eure Kinder verstehen sich wie Brüder. (Diese Ausgangslage hatte ich mit meinem Partner nicht, das war unser größtes Problem)
Du schreibst auch, dass die Belastungen abgenommen haben, darum bin ich auch der Überzeugung, dass du dir Hilfe holen solltest.

19.03.2023 12:44 • x 1 #14


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