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Trennung oder mit Skorpion auf dem Rücken schwimmen?

vilrum
Ich möchte auch meine Geschichte von der Seele schreiben und nach Rat, oder nach einem Blick von Außen bitten. Verfangen in Emotionen (Zukunft- und Versagensängste, Hoffnungslosigkeit, Selbstmitleid, Wut, Trauer aber auch Liebeshunger, Freiheitsdrang, Sehnsucht nach Geborgenheit und Geliebtsein. ) fehlt mir der klare Blick für eine Entscheidung.

Eckdaten: Mann, 41 Jahre alt, Beziehung seit 18 Jahren, verheiratet seit 14 Jahren, 3 Kinder (15,13,7).

Achtung, es wird lang.

Eine Studentenliebe, was etwas zu schnell erwachsen wurde (ungeplantes, wenn auch von beiden gewolltes Kind). Auch wenn es unpassend war von der Zeit her, war ich mir sicher: ich habe DIE Frau gefunden, mit ihr möchte ich alt werden, sie wird die Mutter meiner Kinder. Sie hat ihre Gefühle damals mir genau so erzählt. Ich habe ihr geglaubt, ich glaube heute noch, dass sie es damals auch ernst meinte und sich so gefühlt hat.

Die Zeiten mit Kleinkindern und Berufseinstieg waren damals allerdings sehr fordernd und haben uns die Unbeschwertheit des Lebens genommen. Es kamen auch Streite und Tränen dazu. Sie hat sich allein gelassen gefühlt, ich mich überfordert. Trotzdem habe ich immer an uns als Paar und an uns als Familie geglaubt. Sicherlich habe ich mich vor einiges verschlossen, die Überforderung war im Nachhinein betrachtet streckenweise an beiden Seiten sehr groß. Ich glaube in manchen Situationen hat der Wunsch meiner Frau nach einer heilen Familie sie von einer Trennung zurückgehalten. Ich habe sicherlich mich innerlich geweigert wahrzunehmen, welche Tiefen unsere Krisen tatsächlich erreicht haben. Es gab aber immer wieder gute Zeiten, Reisen, Urlaube, aber auch jahrelang ganz normaler Alltag, wo wir als Paar und als Familie sehr gut harmonierten, uns wirklich lieb hatten. S. haben wir immer gut zu einander gepasst, oft war es eine Möglichkeit wieder Nähe zu erfahren und zueinander zu finden.

Nach dem letzten Tiefpunkt Ende 2016 haben wir unsere Beziehung quasi neugestartet und eine ganz neue Qualität an Nähe und Verbundenheit erfahren. Was viele hier verzweifelt versuchen, ist mir gelungen: eine festgefahrene Beziehung, was aber noch nicht tot ist, zu wiederbeleben. Ich sage euch, es ist wie ein Auto bei voller Fahrt auf der Autobahn zu reparieren. Durch Selbstentwicklung, gezielte Beziehungspflege, Neuerungen und Achtsamkeit aber auch gut dosierten Abstand.
Seit dieser Zeit habe ich mich auch Themen gestellt, die ich viele Jahre verdrängt habe (Beziehung zu meiner Mutter, meinem gestorbenen Vater, meine Rolle als Mann und Vater, Berufsziele und Perspektiven, Verantwortung übernehmen für meinem Leben, etc.). Ja, eine ordentliche Midlife-Crisis, was ich durchgemacht habe und sicherlich immer noch durchmache, mit Lichtblicken, nie gekannten Höhen und Tiefen aber auch viel Zuversicht und Selbstbestimmung.

Ich habe auch unsere Beziehung neu bewertet. Vieles was schief lief in der Vergangenheit wurde mir peinlichst klar sichtbar. In einer innigen Nacht vor einem Jahr habe ich meine Frau gebeten, alles zuzugeben, was ich inzwischen schon längst vermutet habe. Reinen Tisch zu machen, damit unsere neu- oder wiedergefundene Nähe nicht auf Lügen basiert. Sie hatte mir von 3 Affären erzählt in den letzten 11 Jahren (2007, 2008, 2015) wobei der erste eine mehrmonatige Affäre war, die anderen beiden einmalige ONS. In der Nacht habe ich es nicht ausgehalten, ich bin abgehauen. Am nächsten Tag vorsichtige Annährung und ein der heißeste S. unseres Lebens. Später und seit dem oft haben wir über den Affären gesprochen. Sie sieht ihren Verhalten nur bedingt kritisch, für sie sind sie Geschichte, ich denke sie hat diesen Affären damals und seit dem auch nie bereut (hätte sie die sonst längst zugegeben). 10 Jahre Schweigen spricht an sich schon Bände. Ja, sie bereut mich verletzt zu haben, aber sie zeigt auch all die selbstlügnerische Zurechtlegungen, die man hier so oft und klar lesen kann von den Betrügern.

Ich wollte erst mal kämpfen. Für uns als Paar und auch für die Familie. Mir war klar: so wie in den letzten 11 Jahren, will ich nicht leben, ich will nicht ein Betrogener Ehemann im Nebel sein, ich will nicht mit Lügen leben. Ich wollte die Sache verarbeiten, vergeben und neu anfangen. Ich habe angefangen die Vergangenheit als abgeschlossen zu betrachten und mir gesagt, es ist wie eine neue Beziehung, mit neuen Regeln. Viel gelesen, eine Einzeltherapie für mich begonnen. Ich hatte wieder Hoffnung, dass uns gelingt eine neue Partnerschaft aufzustellen.

Dann habe ich diesem Frühjahr mein Bein gebrochen. Op. und dann 4 Wochen Untätigkeit zuhause.
Alte Muster sind wieder eingeschlichen, Depression bzw. Überforderung an beiden Seiten. Eines Tages, wo es ihr besonders schlecht ging und mir mehrfach körperlich Nähe (Berührung) verweigert hat, hat sie zu mir gesagt, dass sie sich wünscht, getröstet zu werden. Der klassische Fall für einen Liebhaber-sagte sie mir, im allen Ernst. Es hat mich sehr hart getroffen. Sie war an dem Tag kaum ansprechbar, die Kälte und Verachtung die ich von früher kenne war auf einmal wieder da. In der Nacht habe ich nicht geschlafen und zum ersten Mal im meinen Leben war auch FÜR MICH Trennung eine echte Option.

Es war verstörend erleichternd und gleichzeitig extrem beängstigend. Ich wäre erlöst von meinem Dilemma: ich muss nicht mit einer Betrügerin leben, ich kann mir eine neue Partnerschaft aufbauen wo ich geachtet bin und so etwas nie passieren kann. Ich kann diese Beziehung abschließen, Verantwortung für meine Fehler die zu dieser verkorksten Situation geführt haben übernehmen und mit allen Konsequenzen durchziehen. Meine Grenzen wurden überschritten, ich wurde missachtet. Ich will selbstbewusst der ganzen Welt sagen können: ich habe auch Fehler gemacht genau so wie sie, aber ich will nicht mit einer Frau zusammenleben, die mich dreimal betrogen hat.

Gleichzeitig weiß ich, wie unumkehrbar eine Trennung ist, welche Konsequenzen es für unsere Kinder haben wird. Ich will nicht impulsiv und leichtfertig oder gar aus Trotz alles hinschmeißen. Ich habe eine Höllenangst davor, alles in meinem Leben wofür ich gearbeitet habe wegzuwerfen und mich als geschiedener Mann neu erfinden zu müssen. Wohnungssuche. Trennungsvereinbarung. Wechselmodell oder Residenzmodell? Ich habe Angst davor, aus Angst zu handeln bzw. nicht zu handeln.

Nach der Zeit im Mai, haben wir in den letzten Wochen unsere Beziehung wieder auf Spur gebracht, die Zeit im Frühjahr ist wieder Geschichte, wir leben wieder einen harmonischen Liebesleben und Familienleben. Vergessen? Keineswegs. Ich grübele jeden Tag, formuliere Trennungsgespräche in mir und dann sitzen wir alle am Abendbrottisch, lachen zusammen, gehen abends ins Bett und sie schmiegt sich an mich.

Kennt ihr die Geschichte vom Frosch und Skorpion?
Ein Skorpion wollte einen Fluss überqueren. Da traf er am Ufer einen Frosch und bat diesen:
Lieber Frosch, nimm mich bitte auf deinem Rücken mit zum anderen Ufer!
Ich bin doch nicht lebensmüde. Wenn wir dann auf dem Wasser sind und du mich stichst, dann muss ich sterben, entgegnete ihm der Frosch.
Wie könnt ich dich stechen, dann gehen wir ja beide unter und müssen beide sterben, antwortete der Skorpion.
Der Frosch überlegte und sagte: Ja, da hast du wohl recht. Steig auf meinen Rücken.
Kaum sind sie einige Meter geschwommen, spürte der Frosch einen stechenden Schmerz und er schrie: Jetzt hast du mich doch gestochen. Wir müssen beide sterben!
Der Skorpion: Ja, tut mir leid, ich kann nicht dafür. So ist meine Natur.

Ich will nie wieder so aufwachen, dass ich feststelle, meine Frau ist wieder fremdgegangen. Ich kann aber nur mich ändern, sie nicht. Ich stehe an der Weggabelung. Meine innere Stimme sagt im Moment: trenne dich, du bist es dir mehr Wert. Sie wird es irgendwann wieder tun, sie braucht es, so ist sie nun mal. Du kannst mit so einer Frau nie uneingeschränkt glücklich werden. Dann sehe ich ein Berg vor mir was es bedeutet mit 3 Kindern eine Ehe zu trennen und vergeht mir der Mut. Dann rieche ich ihre Haare beim *beep* und weine innerlich warum es so kommen musste, warum ist unsere unschuldige, ewige Liebe so böse verraten ist und meine Seele zerbricht innerlich. Sie küsst mich und sagt, dass sie mich liebt und braucht - ich will es glauben, aber kann nicht vergessen, was passiert ist und passieren kann. Ich ergänze ihre Worte innerlich mit Ich denke und fühle JETZT dass ich. Ich glaube ich habe mich in dem Ideal meiner Frau verliebt und nicht in meiner Frau.

Im Gegenteil zu vielen hier bin ich in der Lage die Trennung selbst bestimmen zu können. Ich fühle mich trotzdem dazu gezwungen. Es ist eine unheimliche Last. Sie hat unsere Liebe getötet und ich muss es beerdigen. Ich will nicht ohne meiner Familie leben. Kann aber auch nicht mit einem Skorpion auf meinem Rücken schwimmen gehen ob sie noch so lieb ist. Nicht noch einmal.

18.07.2018 16:45 • x 14 #1


tesa
wow heftig!

sie scheint nicht wirklich was dabei zu finden, es klingt fast, als hätte der Betrug keine Bedeutung für sie.
es scheint auch nicht so, als wäre sie im Bewusstsein, dich zu verletzen und Ehe und Kinde aufs Spiel zu setzen?

weiß sie eigentlich, wie verletzt du bist?
die neuerliche Bemerkung hinsichtlich Trost spricht jedenfalls eine andere Sprache.
es scheint ihr in keinster Weise bewusst zu sein?

wie würde sie reagieren, wenn du deinerseits den Vorschlag machen würdest, dir eine Freundin zu suchen?
dass ihr zwar (wegen der Kinder) zusammen bleibt, aber jeder so seine Affären hat

18.07.2018 16:57 • x 1 #2


A


Trennung oder mit Skorpion auf dem Rücken schwimmen?

x 3


vilrum
Danke für die Antwort.

Ja, du hast recht. Genau diese Fragen stelle ich mir auch.
Ich denke dass war jahrelang unser Hauptproblem: eine Schieflage der zwischenmenschliche Dynamik. Ich hatte wenig Selbstbewusstsein und sah mich zu oft als Opfer meiner Lebensumstände. Manchmal wie ein Schiffskapitän, der in Selbstmitleid und Suff unter Deck verschwindet und das Schiff den Elementen überlässt. Seit Ende 2016 bin ich wie aufgewacht und versuche meinen Leben ernsthaft in Griff zu nehmen - ich habe das Gefühl, dass es trotz viel Selbstzweifel gelingen kann.

Ja, sie hat sicherlich ihren empathielose und egoistische Seiten. Ich kenne die und kann damit grundsätzlich umgehen. Ich habe ihre Haltung lange Zeit als friss-oder-stirb wahrgenommen. Ich habe immer noch dass Gefühl, dass sie denkt ich würde die Beziehung mehr brauchen, als sie. Obwohl in den letzten Monaten gab auch gegengesetzte Äußerungen von ihr. (Affären können auch ernüchternd sein. Du bist mit Abstand der beste Liebhaber, den ich je hatte.)

Wie wäre es, wenn ich eine Affäre hätte? Ich habe auch schon ihr die Frage gestellt. Ich glaube, sie spürt, dass sie den moralischen Anspruch auf meiner Treue verspielt hat, deshalb antwortete sie ausweichend und damit die Verantwortung mir übergeben. Ich glaube, sie hat sich lange Zeit damit abgefunden, mit mir Familie zu spielen und neben bei sich hin und wieder eine Affäre zu gönnen, obwohl wir (trotz Affären) immer eine gute s_uelle Beziehung hatten. Irgendwie unbefriedigend, diese Haltung. Ich glaube dass ist das was mich zum Zweifeln bringt.

Hilft eine Aussprache? Kann ich diese Fragen ihr stellen? Was, wenn sie sagt: macht doch, ich kann es nicht verhindern. Damit übergibt sie mir die Verantwortung zu entscheiden: ihr ist egal. Ich bin mir inzwischen aber mehr Wert diese Haltung zu ertragen. Ich will so nicht leben.

Im Moment haben wir grundsätzlich einen liebevollen Umgang miteinander, und mein Leidensdruck ist nicht so groß, dass ich eine Trennung und Scheidung initiieren würde. Noch nicht. Oder doch?

Es wird mir übel, wenn ich daran denke... Ist es die Angst vor den Absturz? Oder vor dem Sprung ins Unbekannte? Ich fühle mich so hilfslos. Ich habe die Beziehung gerettet um festzustellen, dass es faul ist.

19.07.2018 09:56 • x 2 #3


G
Zitat von vilrum:
Hilft eine Aussprache? Kann ich diese Fragen ihr stellen? Was, wenn sie sagt: macht doch, ich kann es nicht verhindern. Damit übergibt sie mir die Verantwortung zu entscheiden: ihr ist egal. Ich bin mir inzwischen aber mehr Wert diese Haltung zu ertragen. Ich will so nicht leben.

Im Moment haben wir grundsätzlich einen liebevollen Umgang miteinander, und mein Leidensdruck ist nicht so groß, dass ich eine Trennung und Scheidung initiieren würde. Noch nicht. Oder doch?

Es wird mir übel, wenn ich daran denke... Ist es die Angst vor den Absturz? Oder vor dem Sprung ins Unbekannte? Ich fühle mich so hilfslos. Ich habe die Beziehung gerettet um festzustellen, dass es faul ist.


Hallo Vilrum,

insgesamt scheint Sie eher die Tendenz zu haben, Ihr Verhalten nicht oder nicht ausreichend zu reflektieren und wirkt auf mich noch nett ausgedrückt recht rücksichtslos und verantwortungslos Dir Gegenüber. Sie kompensiert über die Ihre Affären die Schieflage in Eurer Beziehung.

Dein Leidensdruck ist denke ich schon recht groß und Dir ist bewußt, daß Du da sehr faule Kompromisse eingehst. Und oftmals bewegen sich Menschen erst, wenn der Leidensdruck immer größer wird und irgendwann nicht mehr auszuhalten ist.

Du willst so nicht leben, verständlich. Anhand Deiner Beschreibung würde ich tendenziell es so einschätzen, daß Sie eher versuchen wird den scheinbar leichtesten Weg zu wählen. Das hat doch für Sie bisher wunderbar funktioniert und Sie scheint damit bisher so gut leben zu können.

Das Problem an der Geschichte ist, daß Du Dir das so hast bieten lassen, es Ihr zu einfach gemacht hast, sicherlich auch aus einer Verlustangst heraus.

Und genau an der Stelle, kannst nur Du etwas ändern für Dich und zwar klar für Dich zu entscheiden was Du willst und was nicht, womit DU leben kannst und möchtest und womit nicht.
Kommuniziere das klar und handele dann entsprechend danach, wenn Du soweit bist.

Wenn Du es thematisierst und Sie nicht mitzieht ( aus welchen Gründen auch immer), wirst Du entsprechende Konsequenz an den Tag legen und das auch durchziehen müssen. Tust Du das dann nämlich nicht, begibst Du Dich in eine noch ungünstigere Postion durch (wiederholte) Inkonsequenz.

Im Grunde weißt Du selber sehr genau, daß es für Dich unter diesen Umständen nicht mehr paßt.
Da wirst Du die Verantwortung für Dich entsprechend auch übernehmen müssen, da Du die sonst ebenfalls verlagerst auf Sie. Wenn Du etwas willst, ist Deine Aktivität gefragt, ebenso wie Übernahme der Verantwortung für Dich und Dein Leben. Ich habe den Eindruck, daß Du Dich Selbst zu sehr in der Beziehung verloren hast, zu sehr im wir Modus bist.

Angst vor dem Ungewissen, ja davon sind viele Menschen betroffen. Es erscheint vielen einfacher am Gewohnten festzuhalten, anstatt den Weg der Veränderung zu wählen, hat auch etwas mit einem Sicherheitsbedürfnis zu tun.

Tipp: Lies Dich hier im Forum auch zu der Affären Thematik ein.

19.07.2018 10:44 • x 1 #4


vilrum
Zitat von GiuliettaV:
Und genau an der Stelle, kannst nur Du etwas ändern für Dich und zwar klar für Dich zu entscheiden was Du willst und was nicht, womit DU leben kannst und möchtest und womit nicht.
Kommuniziere das klar und handele dann entsprechend danach, wenn Du soweit bist.


Es tut so gut, wie du mir den Spiegel hältst und die unangenehme Wahrheiten aussprichst. Ich könnte den ganzen Beitrag zitieren, es trifft alles sowas von zu. Oh, mann, warum ist es so schwer. -Wenn du soweit bist- schreibst du. Ich brauche noch etwas Zeit bevor ich diesen Sprung wage. Wir werden erstmal als Familie in den Urlaub fahren. Es wird schön sein und ich werde jeden Tag daran denken, es ist wahrscheinlich zum letzten mal in dieser Form. Vielleicht muss ich lernen dankbar zu sein dafür, dass es so gekommen ist. Dass mir die Chance gegeben ist, so hart wie es ist, meine eigene Grenzen wahrzunehmen, Verantwortung für mich zu übernehmen. Auch wenn es bedeutet das Schiff meines Lebens niederzubrennen und ein neues zu bauen.
Ich habe zumindest den Streichholz dazu in der Hand. Nur zögere ich noch.

19.07.2018 11:34 • x 1 #5


Gretel
Zitat von vilrum:
In einer innigen Nacht vor einem Jahr habe ich meine Frau gebeten, alles zuzugeben, was ich inzwischen schon längst vermutet habe. Reinen Tisch zu machen, damit unsere neu- oder wiedergefundene Nähe nicht auf Lügen basiert. Sie hatte mir von 3 Affären erzählt in den letzten 11 Jahren (2007, 2008, 2015) wobei der erste eine mehrmonatige Affäre war, die anderen beiden einmalige ONS.


Mit reinen Tischen und der Innigkeit von Wahrheit kannst Du doch gar nicht umgehen. - Da hast Du sie (und Dich) getäuscht.
Hätte sie nur geschwiegen!

19.07.2018 11:50 • x 3 #6


G
Nimm Dir für Dich die Zeit, die Du brauchst. Versuche auch Kraft zu schöpfen, die wirst Du noch brauchen. Gibt ja auch vieles zu regeln, falls es zu einer einer Trennung kommen sollte, ganz besonders auch für die Kinder.

Empfehle Dir Dich da auch entsprechend beraten zu lassen, sowohl Finanzen als auch die Kinder betreffend.

Ich wünsche Dir/Euch einen schönen Urlaub und wünsche Dir viel Kraft und Mut.

19.07.2018 11:54 • #7


G
Zitat von Gretel:

Mit reinen Tischen und der Innigkeit von Wahrheit kannst Du doch gar nicht umgehen. - Da hast Du sie (und Dich) getäuscht.
Hätte sie nur geschwiegen!


Sag mal Gretel, gehts noch ? Was ist denn das für ein Kommentar ?
Meinst Du das bringt den TE und die Familie weiter ?

Aha, Sie hätte schweigen sollen und lieber Affärenthema und Scheinehe aufrecht erhalten...
Klar, so löst man ganz sicher Probleme...

19.07.2018 11:57 • x 1 #8


vilrum
Zitat von Gretel:

Mit reinen Tischen und der Innigkeit von Wahrheit kannst Du doch gar nicht umgehen. - Da hast Du sie (und Dich) getäuscht.
Hätte sie nur geschwiegen!


Ich bin mir nicht sicher, was dich entsetzt. Ich versuche es zu deuten.
Innigkeit: wie gesagt, ich habe geschafft in dem Halbjahr davor unsere ausgekühlte Beziehung wieder aufzubauen. So konnten wir über vieles reden. Dass sie Affären hatte, war nur eine Ahnung von mir, ich hatte keine Beweise. Ich habe die Anzeichen lange ignoriert und ja, mich selbst getäuscht, es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Ja, an dem Abend lag ihr Kopf auf meinem Brust. Sie hat gefragt, was mich drückt. Ich habe lange ausgeholt, bis ich dann gesagt habe, dass ich lange versucht habe die Anzeichen zu ignorieren, aber ich kann nicht mehr. Dass ich alles wissen möchte. Sie hat alles erzählt. Dass ist der einzige Punkt, woran ich mich Monate lang geklammert habe. Sie wollte offenbar auch klar kommen. Bis Mai habe ich daran geglaubt, dass es möglich sein wird, uns wieder aufzubauen. Ich habe viel über Vergebung gelesen. Aber auch über Affären.
Hätte sie nur geschwiegen? Ja, hat sie. 10 Jahre (!) lang. Es war so: ich blind, sie schweigend. Ich bin nur aufgewacht und die Augen geöffnet. Damit war das Gleichgewicht nicht mehr vorhanden. Denkst du dass sie mit dieser Lüge lebenslang glücklich gewesen wäre? Ich nicht, dass weiß ich. Wir wären daran irgendwann zugrunde gegangen.

19.07.2018 12:57 • #9


tesa
Zitat von Gretel:

Mit reinen Tischen und der Innigkeit von Wahrheit kannst Du doch gar nicht umgehen. - Da hast Du sie (und Dich) getäuscht.
Hätte sie nur geschwiegen!



nein Gretel - hätte sie nicht können! dann hätte sie nämlich gelogen! Der entscheidende Satzteil war nämlich was ich inzwischen schon längst vermutet habe ... und es klingt eher so, als wären ihre Reaktionen das Hindernis gewesen, reinen Tisch zu machen. mir fehlt die Reue! mir fehlt das Gefühl, dass ihr bewusst ist, wie verletzend diese Seitensprünge sind! mir stößt sauer auf, dass sie in weiterer Folge, mal kurz, so für zwischendurch ihre Energien in einem ONS auflädt. Es klingt sehr egoistisch.

19.07.2018 13:05 • #10


vilrum
Zitat von Gretel:

Mit reinen Tischen und der Innigkeit von Wahrheit kannst Du doch gar nicht umgehen. - Da hast Du sie (und Dich) getäuscht.
Hätte sie nur geschwiegen!


Dein Beitrag, auch wenn du meiner Meinung nach doch etwas missverstanden hast, hat mich echt zum Nachdenken gebracht. Du implizierst, dass ich ihre Beichte ausnutze, dass ich meine Macht ausspielen möchte, vielleicht Rahe üben kann? Ich muss zugeben, solche Gefühle sind in mir schon mal aufgekommen. Diese Gefühle habe ich erkannt und will sie ablegen. Sie dürfen auf keinen Fall die Grundlage meines Handelns sein. Deshalb warte ich ab, frage hier und bin dankbar für den Bullsh_t-check. Sie hat es mir nicht freiwillig erzählt, sondern weil ich nachgefragt habe.

Sie hat mir aber auch vielen Sachen offen gesagt, die mir deutlich gemacht haben, dass sie die Affären nicht bereut hat.
- ich dachte, ich kann sowas nie mehr haben - (ein der AM war ein schwarzer Brasilianer, ein anderer war ein 14 Jahre jüngere Hippie...)
- ich dachte, die haben nichts mit dir zu tun -
- die haben meinen Leben gerettet -
- es war die einzige Möglichkeit meine Lebendigkeit zu spüren -
- es war wie eine extra Runde auf der Karussell -
....
ja, solche Äußerungen habe ich gehört, die tun unglaublich Weh und erzählen viel über die Schieflage unserer Beziehungsdynamik. Ja, sie hat Macht und sie weiß es. Wenn ich sage, dass ich so eine Beziehung nicht haben möchte, sagt sie, dass sie es verstehen kann.
Dann sagte sie auch, dass sie mich braucht und nicht vorstellen kann, ohne mich zu leben. Dass ich mit Abstand der bester Liebhaber sein, und dass Affären auch ernüchternd sein können. Dass sie mir nie wieder Weh tun möchte. All das hat mir Monatelang Mut gemacht und uns nah gebracht. Bis...ja, die Aussagen im Mai, s. Anfangsbeitrag.

Es ist mir inzwischen bewusst, dass wenn es uns (oder auch nur ihr) nicht so gut geht, sie bereit ist dass alles wieder zu tun. Ich lerne es zu akzeptieren. Aber so möchte ich nicht leben. Ich habe aber keine Lust auf Trennung und auf alles, was damit kommt. Fühle mich dazu gedrungen.

In all dem, was GiuliettaV geschrieben hat, finde ich mich 100 % wieder. Es ist enttäuschend aber gleichzeitig sehr beruhigend, dass sie es auch so sieht und bekräftigt mich.

23.07.2018 12:00 • #11


S
Tja ich hatte mal in meinem Thread geschrieben, dass meine EXE im Trennungswirbel genau diese Metapher auf der Seite von einem Seelenguru sich angeschaut hat.

Mir sagt diese Metapher bis heute nicht viel und auch nicht warum gerade meine EXE sich das angeschaut hat. Wer war hier das Skorpion und wer der Frosch.

21.05.2019 10:26 • #12


D
Sie wird es wieder tun, das weisst Du sehr genau.
Denn Du bist belastbar und enorm leidensfähig.
Du hast dreimal (!) weggeschaut, denn anders kann ich das nicht benennen, wenn Du etwas von Ahnungen schreibst, diesen Ahnungen aber nicht auf den Grund gehst.
Du wolltest nicht hinsehen, bis Du in einem schwachen Moment dann mal stark sein wolltest.

Jetzt fliegen Dir die harten Konsequenzen einer schonungslosen Wahrheit um die Ohren.
Dein großer Anspruch an Dich selbst lautete, verarbeiten, verzeihen, vergessen.
Daran scheitert aber fast jeder bei drei Affären, das ist schon eine Hausnummer....
Was aber bezeichnend ist. an SIE stellst Du in dieser Sachen keinerlei Anspruch.
Sie zuckt bedauernd die Achseln, lobt Deine Liebhaberfähigkeiten, das war's.
Sie ganz alleine ist am Drücker der Macht, das war sie immer schon, jetzt hast Du es schriftlich.

Zeit, dass Du als gutmütiger Frosch mal in die Haut einer Klapperschlange schlüpfst.

21.05.2019 11:08 • x 1 #13


megan
Zitat von vilrum:
Ich brauche noch etwas Zeit bevor ich diesen Sprung wage.


rate von solchen sprüngen ins kalte wasser ab

halte es für einen grossen fehler, wenn menschen entscheidungen treffen ohne auf die konsequenzen vorbereitet zu sein

daher rate ich dir, dich erst mal innerhalb der ehe zurück zu ziehen

wieso genau hast du immer noch ständig mit ihr 6?
du bist verletzt und zweifelst an der sinnhaftigkeit dieser ehe
ja, dann sorge jetzt mal dafür, dass ihr das bewusst wird, in dem du nicht länger auf heile welt machst

und selbstverständlich kann auch jemand der zu affären neigt, damit aufhören, wenn er möchte
wenn du also diese ehe retten möchtest, bleibt nur der weg ihr genau dies abzuringen

22.05.2019 11:14 • x 1 #14


vilrum
Danke an eure Interesse an meinem Thread. Seit meinem Anfangsbeitrag ist fast ein Jahr vergangen, viel ist passiert, aber noch nicht genug. Zurzeit möchte ich mich mit einem Update noch zurückhalten. Ich werde das Thema aktualisieren, wenn es mir danach ist.

22.05.2019 13:39 • x 2 #15


A


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